Es war viel los in den letzten Tagen. Die ersten Rosenblüten, blühende Gärten, Gartenvielfalt, viele nektarfindende Insekten im Garten. Und ehe ich mich versah stand der Garten in voller Blüte.
Mein kontrolliert verwilderter Garten. Da blühen die Feldmohnblumen neben der blauesten Rose, genannt Blue Rhapsody.
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Oder – da blüht der Schnittlauch neben einer weiß duftenden Rose, deren Namen ich vergaß.
Oder neben
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Um die Ecke öffnet sich die Pfingstrose
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Im Schatten blüht verdeckt ein Rhodendron. Gefolgt von Milky Way – ein Blumenhartriegel
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Auch der Klassiker, die Westerland zeigt ihre Farbe, sonnt sich in der Sonne
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Ganz in der Nähe lockt der Gartenmohn mit seiner Pracht.
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Die Flammblume hat eine strahlende Blütenform
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Während dem Fotografieren flog das Blatt weg. Also auch der Feldmohn hat eine reizvolle Anmutung.
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Kurzum – ein Luxusproblem …. Frühsommer und im eigenen Garten spazieren gehen. Was für ein Glück.
Der Freitag nach Himmelfahrt ist ein Festtag in Oberschwaben, in der Stadt Weingarten. Seit 925 Jahre ist das Heilig-Blut in Weingarten und wird verehrt. Ab 1849 findet wieder regelmässig eine Reiterprozession statt. In Kriegszeiten wurde sie ausgesetzt.
Reihenfolge des Prozessionsrittes Es nehmen cirka 100 Gruppen aus Oberschwaben an der Reiterprozession teil. Ab 5 Uhr versammeln sich die Gruppen im Klosterhof Weingarten. Um 7 Uhr ist die Übergabe der Heilig-Blut-Reliquie am Kirchenportal.
Bei der Prozessionsaufstellung ist je Blutreitergruppe meist vorneweg eine Musikkapelle, gefolgt vom Gruppenführer und den Standartenreitern. Nach einigen Blutreitermitgliedern folgt der Pfarrer umgeben von den Ministranten und Ministrantinnen und zum Schluss weitere Blutreitergruppenmitglieder. Der Pfarrer ist oft in der jeweiligen Gruppe in der Mitte. Er ist zudem mit einem Mikrofon ausgestattet, damit die Gruppenmitglieder auch einstimmig beten bzw. singen können. Bei einer großen Gruppe, die sich auf einige Meter Länge hintereinander erstreckt, ist es schwierig ohne Mikrofon den Einsatz des gemeinsamen Betens zu hören. Daher wird oft ein tragbares Mikrofon mitgeführt.
Übrigens die Musikgruppen fädeln in den Reiterzug am Anfang des Stadtgebietes ein und verlassen den Reiterzug am Ortsende. In den Fluren rund um Weingarten beten und singen die Reitergruppen.
Nachwuchssorgen?
Ja und Nein. Jahrelang wurde kommuniziert, dass es cirka 3.000 reitende Teilnehmer sind. Es sind nur männliche Reiter sowie Ministrantinnen und Ministranten sowie die Pfarrer, Paters und Bischöfe zam Prozessionsritt zugelassen. Die Reiter sind mit Zylinder, Frack, eigentlich ist es ein Gehrock, und dunkler Hose gekleidet. Jede Gruppe hat eine Schärpe, die von den Reitermitgliedern getragen wird.
Die Ministrantinnen und Ministranten sind in den typischen Gewändern zu Pferde oder begleiten zu Fuß den 13 Kilometer langen Prozessionsweg. Dieses Jahre haben etwas mehr als 2.000 Reiter und Reiterinnen (Ministrantinnen) teilgenommen. Frauen sind ebenfalls im Gehrock und Zylinder als Reiter gesichtet worden. Doch der Gruppenführer, der dies inoffiziell zulässt hat im schlimmstenfalls mit Ausschluss am Prozessionsritt zu rechnen, so die Aussage eines langjährigen Blutreiters.
Es sei eine Männerwallfahrt und Frauen seien nicht zugelassen. So die Tradition.
Meiner Meinung nach ist es so eine Sache mit der Tradition. Auch Traditionen passen sich der Zeit an. Die Teilnahme von Frauen ist eine moderne Anpassung an die Tradition. Vielleicht ist es die Angst, dass die Herren Helfer sein müssten. Die Frauen sind bisher als Helferinnen sehr oft im Hintergrund.
Andererseits reiten einige Kinder mit. Demografisch sind es allerdings weniger Jungen als ältere Herren irgendwann nicht mehr mitreiten können. Die Ministrantinnen sind zahlreich, doch auch sie werden irgendwann mal nicht mehr in dieser Funktion mitreiten können.
Dabei war es ein gutes Zeichen, auch Mädchen als Ministrantinnen zu zulassen.
Zur aktuellen Diskussion um die Priesterweihe für die Frau bleibt die katholische Kirche uneinsichtig verschlossen, so die Aussage von Kardinal Kaspar Anfang Juni 2019.
Allerdings könnten die Verantwortlichen für den Blutfreitag in Weingarten ein progressives Zeichen geben und die Frauen offiziell an der Reiterprozession teilnehmen lassen. Die Zeit wäre reif.
Eine Frau meinte, dass das nicht geht: „Wie sollen sich die Frauen dann kleiden? Meine Antwort, wo ist das Problem – einen Gehrock und einen Zylinder können auch Frauen tragen. Es ist eine Kleiderordnung, die festlich wirkt.
In der evangelischen Kirche hat das Gewand des Geistlichen, egal ob von Frau oder Mann getragen eine Bedeutung. Die Polizei hat eine einheitliche Kleiderordnung. Das wäre kein Kriterium, dass Frauen nicht mitreiten können.
Der Film „Die Blutreiter“ – eine Dokumentation von verschiedensten Motivationen der Teilnahme.
Wie erzählte der Abt in einem Film: Bei Führungen erlebt er immer wieder, dass Teilnehmer aus Deutschland es hinterfragen, ob es auch wahr ist, dass es das Blut von Jesus Christi in der Reliquie ist. Die italienischen Pilgerinnen und Pilger knien und die amerikanischen Besucher fragen nach dem Wert der Reliquie. Dieser Dokumentationsfilm „Die Blutreiter“ von Regisseur Douglas Wolfsperger wurde dieses Jahr 15 Jahre alt. Der Film führt auch heute noch zu heftigen Diskussionen. Defakto ist es eine Dokumentation von verschiedenen Menschen und ihre Motivation zur Teilnahme am Heilig-Blut-Ritt in Weingarten. So bunt, so erheiternd, so traurig wie die Schicksale bei den Menschen sein können.
Die Prozession endet im Volksfest.
Das ist so nicht korrekt. Der Blutritt hat nichts mit einem Volksfest zu tun, wie ein Stadtfest, dass es im Sommer in vielen oberschwäbischen Städten gibt. Es ist auch kein Spektakel wie in verschiedenen Tageszeitungen zu lesen ist. Es ist ein Prozessionsritt, eine Wallfahrt, die von über 20.000 Zuschauern plus Reitern begleitet wird. Es ist ein Fest, weil sich viele Menschen auf den Weg machen daran teilzunehmen und zu bekunden, dass christlicher Glauben für sie wichtig ist. Ein Fest, das sich im gemeinschaftlichen Gebet, im gemeinsamen Singen von kirchlichen Liedern, dem Treffen von verschiedenen Gruppen aus der Region dazu dient den christlichen Glauben darzustellen.
Am Ende des Prozessionsrittes reiten die Teilnehmer wieder zurück zu ihren Startpunkten. Viele Höfe, freigeräumte Fabrikgelände, auch ein Parkhaus in und um Weingarten bieten Start und Endpunkt für die Pferde mit ihren Reitern. Dort parken die Fahrzeuge mit Pferdeanhänger, da die Teilnehmer bis zu 100 Kilometer entfernt anreisen. Auch die Anreise mit der Kutsche und den Pferden gibt es noch. Wenige. Als es noch keine Fahrzeuge gab, sind die Prozessionsteilnehmer in einer Tagesreise an Himmelfahrt nach Weingarten angereist. Der Prozessionsritt endet an diesem Start- und Endpunkt in einer gemütlichen Runde. Es gibt eine Mahlzeit und ein gemütliches Zusammensitzen. Danach geht es wieder heim mit Pferd und Anhang.
„Mit so einem kirchlichen Kram, kann ich nichts anfangen“
Ebenfalls ein Satz, der immer wieder genannt wird zum Thema Blutfreitag. Doch es ist auch zu beobachten, dass Menschen, die sich auf dieses Fest in Weingarten am Freitag nach Himmelfahrt einlassen, beeindruckt sind. Eine Frau aus dem Norden von Baden-Württemberg sagte einmal: „Diese Ernsthaftigkeit der Menschen, wie sie an dieser Wallfahrt teilnehmen, ist beeindruckend. Da war ich nicht mal in der Basilika. Das Miteinander und das Gruppenerlebnis ist deutlich zu spüren, auch als Zuschauer.“
Kurzum die Festlichkeit und die Würde, die dieser Prozessionsritt mit sich führt, ist nachspürbar.
Erste Erwähnung des Blutrittes
In einer Erwähnung aus dem Jahr 1529 steht von einem Brauch „von alther“. Der Blutritt fand in Kriegszeiten nicht statt. Auch wurde die Wallfahrt einige Jahrzehnte verboten. Das Verbot wurde Jahre später wieder gelockert, für die zu Fuß gehenden Wallfahrtteilnehmer. Später durfte die berittene Bürgergarde teilnehmen und ab 1849 auch wieder reitende Privatpersonen. Die Reiter kamen in bürgerlichem Festanzug mit Frack und Zylinder. Diese Kleiderordnung hat sich bis heute so beibehalten.
Was ist die Heilig-Blut-Relique
Heilig Blut wird der Tropfen des Blutes Jesu, der vermischt mit der Erde von Golgatha in einer Relique aufbewahrt wird. Den Tropfen Blut hat ein Soldat an der Kreuzigung Jesu aufgefangen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde dieses Gemisch aus Blut, dieses Überbleibsel eines Heiligen Gegenstandes, auch Reliquie genannt in eine Form gebracht, dass es transportierbar und vereehrbar bleibt. Diese Relique wurde von dem Soldaten in kirchliche Hände gegeben. Laut den Überlieferungen fragte Papst Leo III im Jahre 804 nach der Reliquie nach. Erst 1048 sei es wiedergefunden worden. Der Papst Leo IX teilte die Reliquie. Diese kam nach Umwegen ins Kloster nach Weingarten im Jahre 1094.
925 Jahre wird die Heilig-Blut-Verehrung in Weingarten gefeiert.
Nachfolgend in der Mitte des Prozessionsrittes ist der Heilig-Blut-Reiter. Davor reiten 48 Gruppen aus ganz Oberschwaben. Dann folgen wie auf dem Bild die Ministranten, gefolgt von der Stadtgarde reitet Dekan Ekkehard Schmid mit der Heilig-Blut-Relique in der Hand. Dahinter wieder die Reiter der Gruppe Weingarten mit einer Reiterdelegation aus Mantua. Dieser Ausschnitt der 13 Kilometer langen Reiterprozession ist in der Mitte. Nach der Delegation aus Mantua folgen weitere 51 Reitergruppen.
Der SWR war mal wieder bei uns im Ländle. Da kommt man einfach ins Schwärmen. Von daher große Empfehlung den Beitrag in der Mediathek nachzuschauen. Ich verblogg es hier, weil es dann leichter zu finden ist – thematisch auf dem Oberschwaben-Blog. <3 😀
Gestartet wird im Pfrungener Ried, mit der Räubergruppe Schwarz Fere. Sie trifft den Erbgrafen Maximilian zu Königsegg-Aulendorf. Das Schlössle Königsegg habe ich tatsächlich noch nie gesehen, ist ja auch Privatgelände. Das Schloss in Aulendorf wartet dieses Jahr mit Schlossführerin Gräfin Paula auf. Als oberste Hofdame eine ganz Besondere und sie war die Hofdame von Kaiserin Sissi. Teile von Oberschwaben gehörten ja eine zeitlang nach Österreich. Bad Saulgau gehörte zu den fünf Donaustädten in unserer Region. Die vielen Störche bleiben ebenfalls nicht ungesehen bevor Annette Krause selbst in die Luft geht, also mit einem Tandemfallschirmsprung auf die Erde fliegt. So ein grandioser Blick auf unsere Flecken an Feldern in unserer Region. Da wird man ganz Heiiih vom Zuschauen. Und auch die Videos, die mit einer Drohne aufgenommen wurden. Schmacht. Was ich auch noch nicht gewußt habe, dass auch Frauen bei den Altshausener Husaren mitreitet. Vergessen durfte auch das Kloster Sießen nicht mit seinen Klosterschwestern, den Franziskanerinnen, die weltlicher sind, als Außenstehende glauben.
Hier der Link zur Mediathek – bis 20. Mai 2020 sehbar. – Viel Freude dabei.
Die 13. Re:publica ist wieder vorbei. Dieses Jahr das Motto tl;dr (Internet-Slang für too long; didn’t read). Ebenfalls auf dem Gelände war die MEDIA COVENTION Berlin und die TINCON.
Thema der 13. re:publica war tl;dr (too long; didn’t read)
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Die TINCON mit ihren Angeboten richtet sich an Menschen zwischen 13 und 21. Themen sind Kultur, Technik, Games, Bildung, Science, YouTube, Code, Musik, Lifestyle, Politik und Gesellschaft. Also um alles was junge Menschen im Alltag tangiert. Die TINCON war in einem eigenen Gebäude und es durften Besucher, die älter als 21 Jahre teilweise, ebenfalls an diesen Sessions (Vorträge, Angebote, Workshops) teilnehmen. Mein gesehener Vortrag von Linus Neumann, Sprecher des Chaos Computer Clubs, den ich empfehle ist noch nicht online. Doch unter nachfolgender Rubrik sind weitere Sessions, die sich sehr interessant anhören gelistet.
Nachtrag: Hier unter diesem Youtube-Link: Linus Neuman – Wie Hacker hacken
https://tincon.org/sessions/
Bei weit über 600 Sessions in drei Tagen ist es ratsam sich seine Veranstaltungen rauszupicken. Dieses Jahr eröffnete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Viele der Session werden nach der Veranstaltung, teilweise auch im Live-Stream im Internet veröffentlicht. Auch der Astronaut Alexander Gerst war am letzten Tag am Abend auf der Bühne. Weiterhin die Friday-for-Future Repräsentation Luisa Neubauer.
Der Mythos, dass die re:publica nur für Nerds ist, ist falsch. Es geht eher um unsere Gesellschaft und was die Digitalisierung mit uns macht und was wir daraus machen können.
O-Ton einer Journalistin aus Paris, die auch fast jedes Jahr nach Berlin auf die re:publica anreist: „Hier finde ich Themen, die ich zukunftsweisend sind in der Ausbildung für junge Journalisten“. So war FakeNews vor einigen Jahren auf der re:publica ein Thema. Sie dachte damals nicht, dass es einmal so ein wichtiges Thema für die Gesellschaft ist.
Nachfolgende Session mit Ingrid Brodnig über das Thema Humor in digitalen politischen Debatten war aufschlussreich und sie hat eine analytische Ader, wenn sie referiert. Meines Erachtens wurde in den letzten Monaten das Wort Satire mißbraucht. Mancher Humor wird nicht deshalb witzig, weil man Satire darunter schreibt, so meine Meinung. Brodnig Zitat: „Mir ist es lieber, dass sich eine Satireseite über die Regierung lustig macht, die Flüchtlinge mit voller Härte behandelt – als eine Satireseite, die sich über Flüchtlinge lustig macht. Nicht nach unten treten, sondern nach oben treten.“ Satire hat die Chance Dinge verständlicher zu machen und manchmal wirkt Satire realer als die Wirklichkeit.
Weiterhin greift sie das Thema Sexismus auf. Am Beispiel Sigi Maurer (ab 18.34 Minute) erklärt sie an diesem Fall einen sexistischen Angriff. In diesem Fall lernt man auch, dass es in Österreich mit den Beleidigungen etwas anders abläuft als in Deutschland. Es ist bewundernswert wie in solchen Situationen noch mit Humor geantwortet werden kann.
Ziel sollte sein, dass Humor Klarheit bringt, Humor soll Betroffene stärken und Humor kann auch entlasten, aber nicht auf Kosten anderer.
Auch ein immer wiederkehrendes Thema war der Hass und die Drohungen an Frauen.
So wird eine Frau, als Journalistin durchaus abwägen, ob sie ein Thema annimmt, wenn es absehbar ist, dass sie mit Hass, Morddrohungen, Vergewaltigungswünschen konfrontiert wird. Dabei seien es nicht nur digitale Drohnungen sondern können durchaus mit analogen Konsequenzen zusammenhängen.
Ein Vortrag re:publica 2019 – Digitaler Hass gegen die Demokratie – siehe Grafik Minute 4,10 – https://www.youtube.com/watch?v=OGP7Wi1wy4s gibt einen ersten Einblick in das Thema.
Ein ganz anderer Vortrag zum Thema Smartcitys, Digitalisierung im Dorf kam von den Masterstudenten der Medienakademie Stuttgart, Jonas Wagner und Daniel Geiger. Es ist alles schön und gut mit der Digitalisierung, doch es wird vergessen, dass auf dem Dorf nicht alle Zugang zum Internet haben. Digitalisierung und ihre Umsetzung kann nur gelingen, wenn auch eine Nachfrage da ist. Am Beispiel einer kleinen Box mit Knopf am Rollator kann die Oma aus Dietenheim an der Iller auch ohne Handy nach einem Fahrdienst rufen. Denn das Smartphone ist zu komplex.
Ziel ist auch, dass Projekte in den Gemeinden in der erstellten Internetplattform „mein digitales Dorf“ eingetragen werden, so dass andere Kommunen daraus Inspiration und Handlungshilfen finden.
Link zur Plattform: https://meindigitalesdorf.de/
Zum Thema Schule sprach Alexandra Habicher und die Geschäftsführerin Myrle Dziak-Mahler, die an Europas größter lehrerbildende Universität (15.000 Studierende) sind. Die Schule muss komplett neu gedacht werden, weil sie sich bisher am Bildungssystem des 20. Jahrhunderts orientiert. Damit bereitet es Schüler*innen für die Aufgaben der Vergangenheit vor, nicht aber auf eine sich zunehmend verändernde Gesellschaft und ihre Herausforderungen.
Soweit. Der eine oder andere Vortrag ist noch nicht online, die ich empfehle anzuschauen. Doch jeder kann sich ja selbst, anstatt eines langweiligen Krimiabends in die Sessions reinhören. Sehenswert ist auch die Session mit Hannibal – eine investigative Recherche der TAZ, die kaum in die Öffentlichkeit dringte, obwohl diese real und spannender ist als ein Krimi. (Link fehlt nocht)
Mein neues Lieblingswort ist „Realtitätsschock“ – ein sehr schönes Wort. Intensiv gehört auf der Session von Sascha Lobo. Die einen sagen, es sei keine gute Rede gewesen, die anderen erkannten etwas anderes. Sascha Lobo und Prof. Dr. Gunter Dück haben den unterhaltenden Part auf der re:publica und geben Gedankenimpulse vor.
Symbolbild Maria 2.0 – lächelnd und stumm in der Kirche. Ist das die Wirklichkeit von der heutigen Frau?
Eine Aktion von katholischen Frauen, die das System Katholische Kirche in Frage stellen. Sie streiken für eine Woche, deutschlandweit. Ehrenamtliche aktive Frauen, die die Nase voll haben das System Katholische Kirche zu ertragen.
Das ist auch für Oberschwaben sehr wichtig. Oberschwaben ist geprägt mit seinen schönen Kirchen und Klöstern. Kein Dorf ohne eine gepflegte katholische Kirche. Ohne das freiwillige Engagement von Frauen für Menschen in Krankenhäusern und Altenheimen, würde das Miteinander zu kurz kommen. Es gäbe keine Seniorennachmittagsangebote, keine Kleinkindergruppen, keine ehrenamtlich arbeitende junge Frauen die sich in der Jugendarbeit engagieren. Ehrenamt in Oberschwaben ist hoch. Da freuen sich die bezahlten Führungskräfte, wieviel kostenlos in der Region angeboten wird. Doch es brodelt unter den Frauen.
Die Marienverehrung ist in der katholischen Kirche herausragend. Doch sagen darf sie nichts. Oder was sagt sie? Sie ist stets stumm in jeder katholischen Kirche. Sie steht auf dem Podest, sie wird verehrt.
Wenn man es genauer betrachtet: Das passt doch nicht, keine Frau ist nur still. Zu keiner Zeit. In der Katholischen Kirche wird sie verehrt und stumm zur Seite gestellt. Die Frauen werden gebraucht, gelobt und ruhig zur Seite gestellt, wenn es um Entscheidungen geht, um den Erhalt des Systems Kirche.
Da machen die Frauen nicht mehr mit.
Dabei sind es meist die Frauen, die ehrenamtlich auch in unserer Region sich um die kirchlichen Besonderheiten kümmern. Meist im Ehrenamt. Ohne die Frauen wäre die Katholische Kirche mit ihrer Arbeit in der Gemeinde geschlossen. Die Katholische Kirche wäre in der Basis kaum noch existent.
Daher dieser Aufruf zum Streik vom 11. bis 18. Mai 2019. Um ein Zeichen zu setzen kann zusätzlich die Online-Kampagne an den Papst unterzeichnet werden. Ehrenamtliche Tätigkeiten für die katholische Kirche sollen in dieser Zeit ruhen.
Nachfolgend Auszug aus dem Statement der Frauen:
„Unsere Kirche ist in einer Krise. Der massenhafte Missbrauch von Schutzbefohlenen und Ordensfrauen durch Amtsträger erschüttert das Vertrauen in die Institution Kirche zutiefst. Für viele Gläubige ist deutlich geworden, dass die kirchlichen Machtstrukturen von Grund auf verändert werden müssen. Dies beinhaltet zwingend die Beteiligung von Frauen an allen Entscheidungsebenen der Kirche und damit auch an den Ämtern“, so Karin Walter, Diözesanvorsitzende des KDFB, aus Biberach.„Viele Frauen haben die Nase voll von den jahrzehntelangen Vertröstungen, die nichts verändert haben. Es ist gut, wenn Frauen jetzt starke Zeichen setzen, dass es ein Weiter-so in der Kirche nicht geben darf.“
Begonnen hat dieser Aufruf zum Kirchenstreik unter dem Motto „Maria 2.0“ von einer kleinen Gruppe Frauen der Münsteraner Heilig-Kreuz-Gemeinde auf. Wie sooft in der Geschichte, war es eine kleine Gruppe, ein kleiner Tropfen – der große Kreise zieht. Unterstützen Sie diesen Aufruf und auch die Petition. Auch das Frauenwahlrecht vor 100 Jahren begann in einem kleinen Kreis und ist heute in vielen Ländern möglich.
Zitat-Auszug aus der Petition:
„Wir stehen fassungslos, enttäuscht und wütend vor dem Scherbenhaufen unserer Zuneigung und unseres Vertrauens zu unserer Kirche. Darum fordern wir, wie schon viele vor uns :
• kein Amt mehr für diejenigen, die andere geschändet haben an Leib und Seele oder diese Taten ge-duldet oder vertuscht haben
• die selbstverständliche Überstellung der Täter an weltliche Gerichte und uneingeschränkte Kooperation mit den Strafverfolgungsbehörden
• Zugang von Frauen zu allen Ämtern der Kirche
• Aufhebung des Pflichtzölibats
• kirchliche Sexualmoral an der Lebenswirklichkeit der Menschen auszurichten
Frauenlob wird gerne von Kirchenmännern gesungen, die aber allein bestimmen, wo Frauen ihre Talente in der Kirche einbringen dürfen. In ihrer Mitte dulden sie nur eine Frau: Maria. Auf ihrem Sockel. Da steht sie. Und darf nur schweigen.
Holen wir sie vom Sockel! In unsere Mitte. Als Schwester, die in die gleiche Richtung schaut, wie wir.“
DIE PETITION BLEIBT BIS ZUM 18. MAI, DEM ENDE DER AKTIONSWOCHE MARIA2.0, GEÖFFNET.
Wer noch Fragen hat und das Gespräch sucht, folgende Termine:
Samstag, 11. Mai von 10 bis 13 Uhr – Infostand auf dem Marktplatz in Biberach
Samstag, 11. Mai – von 10 bis 12 Uhr – Infostand an der Mariensäule vor der Liebfrauenkirche in Ravensburg
Samstag, 11. Mai bis 18. Mai – ganztags – Bild einer Frau, deren Mund schweigen muss (Künstler Hubert Gaupp) steht vor der Kirche und weitere Infos vor Ort.
Berlin ist immer eine Reise wert. Dieses Jahr sogar zweimal dicht hintereinander. Der Besuch des Reichstages und der Kuppel war wieder auf der Tagesordnung. Vor Jahren musste man sich nur in der Warteschlange anstellen. Heute geht es nicht mehr ohne im Vorfeld den Termin online zu buchen.
Es gäbe zwar zwei Stunden vorher noch die Möglichkeit, dass Besuchstermine für Spontanbesucher freigegeben werden, doch das ist Glück. So ist eine Buchung vor Anreise nach Berlin sinnvoll.
Die Öffnungszeiten der Anmeldestelle sind täglich von 8 bis 18 Uhr. Die Reichstagskuppel ist täglich von 8 bis 24 Uhr geöffnet, wobei letzter Einlass um 22 Uhr ist.
Onlineanmeldung unter https://visite.bundestag.de/BAPWeb/pages/createBookingRequest/viewBasicInformation.jsf
Das Pergamonmuseum wird umgebaut und ist in der Ausstellungsfläche etwas verkleinert. Doch es zeigt nachwievor die wichtigsten Exponate und folglich ist kaum zu spüren aufgrund der Fülle an Informationen, dass es weniger ist als vor Baubeginn. Der weiße Pergamonaltar ist allerdings abgebaut. Daür gibt es das 360 Grad Panorama Museum. Der Eintritt für beide Museen beträgt 19 Euro und das Panorama Museum lohnt den Weg um die Museumsinsel.
Der Künstler Yadegar Asisi hat in einem Rundbau den Blick auf die Stadt Pergamon nachkonstruiert. Es zeigt die griechisch-antike Stadt Pergamon in Kleinasien im Jahr 129 nach Christus. Es zeigt die monumentalen Bauwerke mit ihren Tempeln und seinen Bewohnern. Verschiedene Szenen lassen das Leben in der damaligen Zeit erahnen. Der Rundumblick spielt einen fiktiven Tag, cirka 4,25 Minuten ab. Und sobald das Licht auf einzelne Szenen fällt, wirkt es wie lebendig. Es ist kein 3D-Effekt, trotzdem scheint es lebendig zu werden. Bei genauem Betrachten erkannt man, dass die Personen nicht gemalt sondern fotografiert wurden und in die Szene implementiert wurde. Eine riesengroße Fotomontage, die das Wirken in der Stadt scheinbar zum Leben erweckt.
Es wird auch in einem kleinen Film erzählt, wie Asisi diese Panorama künstlerisch erschafft.
Weitere Infos unter: https://www.asisi.de/panorama/pergamon/
Obwohl bekannt und oft genannt. Diesmal habe ich die East-Side-Gallery abgelaufen. Macht Freude diese öffentliche Gallerie entlang einer Straße anzuschauen. Und es hat hin und wieder Raum, dass sich möglicher Weise neue Künstler hier verewigen können.
und der zweite Teil meines fotografischen Festhaltens eines Teils des öffentlichen Kunstwerkes:
Die EAST SIDE GALLERY BERLIN ist rund um die Uhr begehbar und 1,3 Kilometer lang. Sie ist das längste noch stehende Stück der ehemaligen Mauer zwischen Ost- und West-Berlin. Entstanden ist sie von Februar bis September 1990. Saniert wurde sie 2009.
Ort: entlang der Mühlenstraße in Berlin Friedrichshain
Wow. So frisch war es schon lange nicht mehr auf dem Sankt Georgsritt in Ochsenhausen. Doch trotz allem Glück gehabt. Es gab einmal einen kurzen Graupelschauer und auf der Anhöhe der eisige Wind. Weiterhin waren die 24 Gruppen diesmal etwas kleiner. Die Kälte hatte einige Reiterinnen und Reiter davon abgehalten am Prozessionritt teilzunehmen.
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Bildunterschrift: Reiterinnen und Reiter am Sankt Georgsritt in Ochsenhausen
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Bildunterschrift: Reiter der Reitergruppe Gutenzell
Reitergruppe Eberhardzell / Wolfegg
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Die Reiterinnen und Reiter trugen Regencapes. Zum einen als Schutz für die Reiterjackets und zudem auch einen gewissen Windschutz. Im Hintergrund ist die Klosterkirche von Ochsenhausen zu sehen.
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Klassisch für die Jahreszeit am Sankt Georgsritt ist die Rapsblüte. Die Felder leuchten gelb. Die oberschwäbische Landschaft ist noch geprägt von kleineren Feldern. Während im Osten Deutschlands ein Acker zig Hektar groß sein kann, sind die Felder in Oberschwaben noch kleinteiliger. Das macht die Landschaft vielfältiger und auch die Wildtiere haben Abwechslung.
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Reitergruppe Mittelbuch / Ummendorf
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Im festlichen Landauer saß der Domdekan i.R. Msgr. Wolfgan Sauer
.Msgr. Wolfgang Sauer beschreibt in seiner Festschriftansprache, dass es für ihn eine große Ehre ist, diese Tradition zu Ehren des Heiligen Georgs zu feiern. „Wer aus dem Schwarzwald herabkommend, Freiburg vom Osten her erreicht gelangt durch das „Schwabentor“ in die Innenstadt. Das überlebensgroße Mauer-Gemälde ist beschriftet mit „Sanctus Georgius, Patronus Friburgi“.
Von daher ist es für eine Fügung, dass er am Sankt Georgsritt in Ochsenhausen teilnehmen darf.
Dekan Sigmund F. J. Schänzle ist jedes Jahr zu Pferde dabei
Der Rheinfall in Schaffhausen. Er gehört zu den drei größten Wasserfällen in Europa. Auch wenn gar nicht soviel Wasser ist, wenn es Ende April eigentlich schon wieder zu trocken ist. Der Rheinfall mit seinen Wassermassen ist beeindruckend.
Ausflugstipp für 2019
Adresse: Rheinfallquai 32, 8212 Neuhausen am Rheinfall
Es ist schon viele Jahre her, dass wir an Ostern die Ostereier und kleineren Geschenke im Garten versteckt haben. Es war meist sehr kalt oder regnerisch oder der Schnee lag überraschend im Garten.
Dieses Jahr ist so unglaublich frühlingshaft, fast schon sommerlich.
Auch nach vielen Jahren besuchte ich wieder eine Ostermesse. Neben der Feierlichkeit des Gottesdienstes ist es auch der Kirchenraum dieser kleinen Gemeinde in Oberschwaben. Es ist kein Einzelfall, dass die oberschwäbischen Kirchen in ihrer Helligkeit und mit ihrem Raumgefühl faszinierend. Nach vielem Weihrauch in der Luft am Ende ein Foto vom Altarraum. So ganz begeistert bin ich nicht, das es nicht das Raumgefühl, die Helligkeit dieser wunderschönen Kirchenraumes wiedergibt. Es ist nicht barock, der Kirchenraum ist ausgestattet mit wenigen sehr auserwählten Kunstgegenständen. Eine sehenswehrte Kirche, dessen Raumgefühl nicht fotografiert werden kann. Es ist notwendig in ihr zu sitzen, das Licht das in den Altarraum fällt zu sehen, den Klang der Orgel zu hören. Eine Dorfkirche, eine sehr festliche Kirche mit dem Namen Johannes Evangelist in Ummendorf.