Oberschwaben-Welt

Kultur Leben Ausflüge

Juni 16, 2021
von upperswabia
Keine Kommentare

Großer Panoramaweg Heiligenberg

Einer der schönsten Panoramawege mit Blick auf den Bodensee ist die große Runde um Heiligenberg.
Vielleicht lag es an dem frisch duftenden Heu, an den unterschiedlichen Grün-Nuancen der Felder, verschiedene spirituelle Orte oder die überraschenden Ausblicke auf den Bodensee. Immer wieder eine Wolke mit Düften, die die Sinne betörte. Oder dieser Balkonblick auf den Bodensee oder Wegkreuze, kleine schmucke Häuschen.

Gestartet sind wir in Unter-Betenbrunn. Für das Navi heißt der Ort Betenbrunn. Das Hinweisschild „Großer Panoramaweg“ lenkt auf den richtigen Weg. Vorbei an Weiden, entlang des Waldes geht es sanft bergauf.

Dieser Rundweg nennt sich „Großer Panoramaweg“ und ist gut ausgeschildert. Er ist ungefähr 12 Kilometer lang (orange Linie).
Screenshot auf Opentopomap

Gestartet sind wir in Unten-Betenbrunn.

Wir sind oberhalb der Zahl 1 gestartet und im Uhrzeigersinn entlang des Waldes gelaufen und haben uns an den Schildern zum Ort orientiert. Es geht sanft bergauf zum ersten Aussichtspunkt.

 

Ein Aussichtspunkt auf der Gemarkung Heiligenberg mit Blick auf den See. Auch wenn die Alpengipfel nicht sichtbar ist, es ist ein grandioser Blick

Danach geht es wieder leicht bergab nach Betenbrunn (Ober-Betenbrunn).

Der Ortsname „Beten“ wird auf keltische Schutzgöttinnen zurückgeführt.

Zu der Wallfahrtskirche gehört ein Kreuzweg mit eindrucksvollen Figuren.

(1) Wallfahrtskirche Betenbrunn
Die Kirche St. Maria ist seit Jahrhunderten eine beliebte Marien-Wallfahrtsstätte.
Der Ort mit seinem Brunnen, Fachwerkhäusern lädt zum Verweilen ein, doch es geht weiter auf der Hauptstraße. Es ist ausgeschildert und führt in ein Waldstück, dass auch an heißen Tagen angenehmen Schatten spendet. Nach einer halben Stunde des Waldweges kommt ein Häuschen, die Klause Egg.

(2) Klause Egg

Urkundlich erwähnt wurde dies Waldklause im Jahr 1256. Seit 1971 wird diese von Nonnen des Trappisten-Ordens benutzt.

Waldklause Egg

 

An der Waldklause ist der Panoramaweg ausgezeichnet, es gibt auch einen Hinweis auf einen Kreuzweg, der parallel zu dem ausgeschilderten Weg verläuft. Später kommen die beiden Wege wieder zusammen.

(3) Schweizerhof

Weiter geht es entlang des schmalen Weges zum Schweizerhof, der an eine Alm erinnert, wobei das Gebäude aus Holz aufwendige Handwerkskunst präsentiert. Nachfolgendes Bild zeigt das Gebäude, allerdings nicht die Handwerkskunst ;-).
Eine dieser Wow-Überraschungen auf diesem Rundweg.

Schweizerhof im Hintergrund Schloss Heiligenberg

Im Garten des Schweizerhofs schaute gerade ein Imker:in nach dem Bienenvolk.

Imker:in beim Bienenstock sichten.

 

 

Weiter geht es den kleinen Weg entlang. Es geht kurz steil bergauf und auf der Ebene angekommen stehen wir am Eingang des Schlosses Heiligenberg, das im Privatbesitz ist und nicht besichtigt werden kann.

(4) Schloss Heiligenberg – Vorplatz – Dorfmitte mit der 800jährigen Gerichtslinde auf dem Postplatz.

Auch hier an der Einfahrt zum Schloss ein schöner Blick zur Alpenkette, dem Bodensee. Übrigens wir sahen die Alpenkette nicht, doch dafür deutlicher das Schweizer Ufer und sein Hinterland. Die weißen Berggipfel war nicht erkennbar. Erst am späteren Nachmittag blinzelten die weißen Bergspitzen am Horizont.

Im Ort Heiligenberg, vorbei am Postplatz, folgen wir der Salemer Straße, die leicht den Berg hinunter geht. Vor dem letzten Haus, kurz vor dem Ortsschild, geht ein kleiner Fußweg rechts nach oben. Nach weiteren 400 Metern folgt wieder ein herrlicher Ausblick ins Tal.

(5) Der Bellvueplatz
Dieser schöne Aussichtsplatz mit seinem Holzkreuz erinnert daran, dass in diesem Waldstück der Friedwald ist. Große alte Bäume, teilweise mit Namensschildern und verschiedenen Wegen begleiten diese angenehme Ruhe.

Blick vom Bellevueplatz auf Schloss Heiligenberg

 

.
Im Friedwald sind ebenfalls Schilder „Großer Panoramaweg“ sowie Hinweisschilder zur Amalienhöhe. Wir sind ins Dorf hinein und entlang der Hauptstraße zum Friedhof gelaufen. Vorbei am Friedhof mit seiner kleinen Kapelle geht es zur Amalienhöhe.

Friedhofskapelle in Richtung Amalienhöhe

.

(6) Amalien-Höhe
Die Amalienhöhe ist der höchste Punkt mit 788,20 Meter N.N. in Heiligenberg. Es ist eine Gruppe von sieben Linden. Die Linden wurden anlässlich der Silbernen Hochzeit von dem Fürstenehepaar Karl Egon II (+1854) zu Fürstenberg und Amalie, Prinzessin von Baden (+1869) gepflanzt. Das Paar hatte sieben Kinder. Die Baumgruppe ist ein Naturdenkmal. Einzelne Bäume wurden neu gesetzt, sind also nicht aus dieser Erstpflanzung.

Fantastisch ist der Rundumblick auf dieser Anhöhe.

Naturdenkmal Amalienhöhe bei Heiligenberg.

Nach der Amalienhöhe den Schildern „Großer Panoramaweg“ oder „Wandern“ folgen. Es geht in den Wald, vorbei am Gedenkort eines Flugzeugabsturzes (1944) nach Betenbrunn.

Waldlichtung – es summte wie wenn ein übergroßer Bienenstock über uns hing. Das frische Grün der Tannen, der Farne und Jungbäume. Naturräume

Blick auf die eher unscheinbare Wallfahrtskirche St. Maria in Betenbrunn. Der Altar, das Gnadenbild und weitere Besonderheiten würde man so nicht vermuten.

Wieder in Ober-Betenbrunn angekommen, geht es die Dorfstraße bergab zu Unter-Betenbrunn. Unser Start und Ausgangspunkt. Der Rundgang kann auch am Schloss Heiligenberg gestartet werden.

 

Juni 3, 2021
von upperswabia
Keine Kommentare

Panormablicke auf und über den Bodensee

Unabhängig wie klar die Sicht auf die Alpen ist – der Panoramablick ist herrlich und auch die Wege entlang dem Flüsschen Rotach und den Obstplantagen. Der Rundweg startet in Ailingen, nördlich von Friedrichshafen. Der ca. 10 Kilometer lange Weg trägt den Namen „Ailinger Panoramaweg“ und ist mit gelben Rauten ausgeschildert.

Nachfolgender Ausschnitt aus der Opentopomap zeigt die händisch eingezeichnete orangfarbene Runde.

Der Kartenausschnitt deutet den Rundwanderweg, Startpunkt Ailingen an.

 

Auf der Karte sind Parkplätze erkennbar. Der Punkt 1 zeigt die Mühle Ittenhausen. Es kann entlang dem unscheinbaren Bach gefolgt werden. Der BachRottach ist klar und erfrischend. Forellen können darin entdeckt werden.

 

Punkt 2

An diesem Ort kommen zwei kleine Bäche zusammen, auch Furt genannt. Ob auf der Sitzbank, auf dem Kies, im Gras oder auf den Steinen, es ist ein Ort zum Verweilen und Innehalten. Dem Wasserplätschern und dem Vogelgezwitscher kann zugehört werden.

Blick von der Brücke auf den Bach

.
Nach der kleinen Brücke geht es mit einer Treppe nach oben auf einen Waldweg. Links in Richtung Weilermühle weiter dem Weg folgen.

Der Ort Weilermühle besteht aus mehreren Häusern, Pferdeställen und Weiden. Es ist ein Reiterhof. Ein Hingucker ist das ungewöhnliche Hasenhaus am Wegesrand.

Sowie es aussieht bewohnt der schlummernde Hase dies Villa.

Hier lässt es sich auch als Hase gut sein.

Weiter geht es auf dem asphaltierten Weg in Richtung Unterlottenweiler. Vorbei an Obstplantagen und Bäumen am Wegesrand, die wir nicht zuordnen konnten. Später sahen wir eine Plantage mit mehreren dieser für uns seltenen Bäumen. Es handelt sich um Blauglockenbäume, auch Paulowina genannt.

Diese Bäume waren für uns unbekannt. Es sind Blauglockenbäume auch Paulowina Bäume genannt.

 

Diese Baumsorte kam erstmals 1830 nach Europa und war vorher in Zentral- und Westchina beheimatet. Er wurde zur Holznutzung und auch als Zierbaum kultiviert. Der Baum ist schnellwachsend und sein Holz ist leicht und schwer entflammbar. Es wird für Möbel, Surfboards, Tischtennisschläger oder auch beim Schiffsbau verwendet.

Es führen mehrere geteerte landwirtschaftliche Wege, vorbei an Erdbeerfeldern zum Martinshof. Von dort in Richtung der Landstraße, diese überqueren und auf der anderen Seite ist ein Parkplatz ausgeschildert, der ebenfalls als Startpunkt für den Rundweg genutzt werden kann. Nach dem Parkplatz den Schildern folgen in Richtung Horach. Die gelben Rauten als Hinweis auf den Ailinger Panoramaweg sind ebenfalls erkennbar.

 

Punkt 4
Auf der Horach, eine Erhebung mit über 500 Meter ist dieser grandiose Panormablick zu sehen. Am Horizont spiegelt sich ein dunkelblaues Band und dahinter erkennt man das schweizer Ufer und die Berge mit ihren weißen Mützen. Auch wenn bei unserem Spaziergang die Sicht nicht so grandios war, lässt sich erahnen, wie erhaben der Blick bei Fön- und Fernsicht ist.

 

Panoramablick auf der Anhöhe mit verschiedenen Sitzbänken und einem Selfiepunkt. Auch ein Spielplatz liegt in der Nähe. Danach geht es wieder runter von dieser Erhebung.

Anfang Juni war es beruhigend zu sehen, wie der Wind durch die Getreidefelder wehte. Grüne Wellenbewegungen.

Punkt 4

Die Haldenberg-Kapelle folgt nach dem Hügel. Leider haben wir kein Foto dieses kleinen Kirchleins. Nach dieser Kapelle geht es wieder nach Ailingen zum Ausgangsort der Route.

 

Mai 10, 2021
von upperswabia
Keine Kommentare

Oberschwaben und seine Rapsfelder

Mai – wenn die Rapsfelder blühen. Die Wiesen sich mit sattem Grün schmücken und die Äcker zum Säen bereit sind.
Raps – ich nenne es „Gelb“ einsammeln, auch wenn ich das Gefühl habe, dass es dieses Jahr weniger gelbe Felder gibt.

Rapsfeld – Welle

 

.

Oder wie nachfolgend: Die Wolken verdecken die Sonne und das Licht streift  unterschiedlich stark und hell die Wiesen und Äcker.

 

.

Und Klassisch. Die Saat sprießt in Reihen, so wie sie gesäht wurde.

.

 

 

 

.

 

April 3, 2021
von upperswabia
Keine Kommentare

Bodnegg – Ausflug ins schwäbische Allgäu

Ohne Zweifel, diese hügelige Landschaft nennt sich Vorallgäu. Keine langgezogenen Täler sondern hier mal ein Ausguck, da mal ein überraschender Weitblick. Und wehe es wäre Fernsicht, klarer Blick in die Alpen, dann ist es ein Rundweg, eine Route zum Festwachsen.

Unser Ausflug war frühlingshaft warm, grüne Wiesen, der Frühling in den Startlöchern. Die ersten Bäume standen in der Blüte, die ersten Gänseblümchen gruppieren sich auf der Wiese. Der Löwenzahn zögert, wieviel er den schon aus dem Boden schauen soll.
Wir sind einen geteerten Rundweg gelaufen, der auch sehr gut für Fahrradfahrer geeignet ist. Es war sehr diesig, was an den Fotos zu erkennen ist. Also eher milchige Weitsicht. Manchmal konnte geahnt werden, dass in der Ferne es keine Wolke ist sondern die Silhouette der Bergkette. Und gerade deshalb bin ich dankbar für diesen Rundgang, der so auch schon seine Reiz hat. Doch ich ahne was passiert mit einer phänomenalen Weitsicht.

.

Wir haben in Bodnegg geparkt und haben uns an den Schildern in Richtung Waldburg orientiert. Dieses kurze Stück entlang der L326 folgend zweigt ein geteerter Weg in Richtung Felben. Felben ist ein Weiler, das heißt ein kleiner Ort mit grünem Orstschild. Der Straße folgend, geht es weiter nach Schrading, Baltersberg, Weeg, Hub, Kugel, Alberberg (eine Anhöhe), weiter nach Dietenweiler und wieder links nach Herben und Altergarten. Dies sind alles kleine Weiler, Häuseransammlungen. Dieser Weg stößt wieder auf die Weggabelung nach Schrading. Es geht wieder nach Felben und Bodnegg zurück.

Quelle: https://www.openstreetmap.de/karte.html

.

Wie Du siehst, ist ein „Verlaufen“ fast nicht möglich. Es gibt eine Beschilderung. Der genannte  Rundweg war, wenn mein Smartphone richtig mitgezählt hat, etwas mehr als 6 Kilometer lang. Es gab Netzunterbrechungen, wobei das GPS trotzdem funktionieren müsste. Es war ein sehr kurzweiliger Weg, da er sehr abwechslungsreiche und leicht auf und ab ging.

Überraschungen gab es auch an einem schönen Aussichtspunkt mit Bank und einer Lesekiste.

.
Diese Lesekiste mit einer Bank steht an der Straße zwischen Weeg und Hub. Hier hat man zudem einen schönen Blick in Richtung Amtzell und wenn sichtbar auf die dahinterliegenden Gipfel und Berge.

Es ist zu ahnen, wie weit der Blick bei klarer Sicht sein könnte. Grandioses Alpenpanorama inklusive.

.
Im Grunde ist es gar nicht so wichtig, wie lange der Weg sit, da immer wieder mit schönen Ausblicken kokettiert wird und wie erwähnt, bei Fernsicht wird es unbeschreiblich sein.

.

.

Auf der Anhöhe Alberberg sind die geschnitzten Exponate eines Holzbildhauers zu entdecken. Diese schöne Skulptur beherbergt ein kleines Geheimnis.

Weitere längere Wanderrouten oder Spazierwege sind auf Komoot oder Outdooraktiv beschrieben. Google Map hilft in diesem Gebiet gar nicht weiter. Es sind viele kleine Weiler, die nicht auf der Karte notiert sind. Wie eingangs erwähnt, kann mit Openstreetmap die Wege genauer eingesehen werden.

Empfehlswert ist der Flyer der Gemeindeverwaltung Bodnegg mit den Standorten der Lesekisten. Auf unserem Weg war nur eine Lesekiste, doch es gibt mehrere an verschiedenen Aussichtspunkten. Eine Sitzbank mit Lesekiste lädt zum Verweilen ein.

 

Und ein Gang zur Barockkirche St. Ulrich und Magnus, die unübersehbar über der Gemeinde Bodnegg auf einem Drumlin steht, versteht sich von selbst. Und auch dort – grandiose Ausblick ins Umland.

 

 

 

April 3, 2021
von upperswabia
Keine Kommentare

Karfreitag in Bodnegg – statt Glocken ertönt die Holzrätsche

Bodnegg liegt 11 Kilometer von Tettnang und 11 Kilometer von Ravensburg entfernt. Der Ort liegt im schwäbischen Allgäu, auch Vorallgäu genannt. Jedenfalls am Karfreitag hörten wir von der Erhöhung in Bodnegg ein seltsames Geräusch.

Die Barockkirche St. Ulrich und Magnus steht auf einem Drumlin, ein Hügel der die Umgebung um 50 Meter überragt und auf der eine hübsche Dorfkirche erbaut wurde. Von diesem Kirchberg eröffnet sich ein grandioser Blick über die oberschwäbische Hügellandschaft und die Alpenkette.

Ein seltsames Geräusch kam am Karfreitag von der Kirche herab. Es erinnerte an eine Holzrätsche. Eine andere Form um zum Gottesdienst einzuladen? Aufwärts ging es zur Kirche.

 

 

 

.

Oben angekommen sahen wir eine Ministrantin und ein Ministrant, wie sie abwechselnd kräftig an einem Holzkasten kurbelten. Dieser Kasten wurde immer wieder an anderer Stelle aufgebaut und es wurde sozusagen zum Gebet eingeladen.

.

Was verbirgt sich hinter diesem Tun?

Es ist ein religiöses Kulturgut in katholischen Gemeinden. Statt Glockengeläut wird mit diesem lärmenden Geräusch zum Gebet, zur Andacht gerufen. Die Glocken schweigen von Karfreitag bis zum Ostersonntag Morgen. Es ist die Trauer über den Tod Jesu.

Die Beiden stellten den Holzkasten in verschiedenen Richtungen auf dem Kirchhof mit seinem Friedhof auf und kurbelten auf der Holzrätsche.

 

 

März 15, 2021
von upperswabia
Keine Kommentare

Schöpfungsweg am Bussen

Der Bussen ist eine Erhebung in Oberschwaben mit einer Höhe von 766,7 m über dem Meeresspiegel. Neben der Wallfahrtskirche, der Burgruine lässt sich diese Erhebung mit einem Rundweg von ca. 12 Kilometer umrunden oder der kürzere 2 km Rundweg, genannt Schöpfungsweg.

Mag sein, dass die Fotos an einem regnerischen Märztag nicht so sehr verlockend wirken. Doch wenn die Natur erwacht, dann sind auch die sieben Stationen schöne Erlebnisorte. Im Sommer spendet der Wald Schatten. Ein naturnaher Rundweg, der mit einer Gehzeit von 45 Minuten angegeben wird.

Gestartet wird am Parkplatz zu Fuße des Bussen, oberhalb des Friedhofes. Vorbei am Sanitärhäusle geht es leicht links der Beschilderung „Schöpfungsweg“ entlang.

An einer Hauswand vor dem Schöpfungsweg war dieses Wandbild zu entdecken.

von links nach rechts: Heilige Adelindis, Karl der Große, Heilige Hildegard, Heiliger Gerold

 

 

.

Station 1 – Wind, Hauch
Die erste Station lässt den Blick ins Umland schweifen. Der Wind kann leise oder auch heftig wehen. Intensiv einatmen, das ist die Übung. An jeder Station steht eine Stele mit einem Spruch.

 

.

Station 2 – Sonne, Licht, Wärme
Sonne fällt auf diesen Stein. Wie ist der Lichteinfall in die Umgebung.

 

.

Station 3 – Erde, Halt, Sicherheit
Der Ring symbolisiert die Erde. Stehe fest mit beiden Füßen auf dieser Erde. Hab Acht auf Scheinsicherheiten.

 

Station 4 – Quelle, Wasser, Durst
Eine Wasserquelle.  Erfrische Dich und schaue ihrem Lauf nach und höre.

.

.

Station 5 – Begrenztsein, Gebote
Der Laubwald geht in einen Nadelwald über. Eine Grenze. Was sind Deine Grenzen und wie gehst Du weiter?

.

Station 6 – Vergehen, Tod, Leben
Alles Geschaffene ist vergänglich. Ein Baumstumpf, auf dem Pilze wachsen und weitere Pflanzen steht symbolisch für diese Station. In das Dunkle fällt Licht. Irgendwo ist immer Licht. Es lebt.

Eine Tafel bereitet vor auf die weite Aussicht, die nach dem Waldweg folgt.

.

Station 7 – Ruhe, Sabbat, Sonntag
Wenn Gott selbst am siebten Tag geruht hat nach der Bibel, dann soll es auch der Mensch, die Lebewesen und die Natur tun. An der siebten Station steht eine Bank mit der Aufschrift: „Guck naus ins Land“.

.

Nach den sieben Stationen geht es weiter den Weg hoch zur Kirche. Vor der Kirche ist der Vorplatz, eine Terrasse mit einem grandiosen Ausblick über Oberschwaben. Vom Illertal bis nahe des Schwarzwaldes. Vor einem, je nach Wetterlage ein Blick auf das Alpenpanorama. An der Brüstung sind all die Orte und Berggipfel benannt. Auf nachfolgendem Foto ist „nur“ ein kleiner Teilausschnitt. Das silberne Band in der Mitte des Fotos ist der Federsee.

.

Die Wallfahrten zur Verehrung Mutter Gottes in der Kirche St. Johannes Baptist sind urkundlich ab 1521 dokumentiert. Die Kirche wurde 1960/1961 renoviert. Aus dieser Zeit stammen die Glasfenster von Wilhelm Geyer. Die gelb gehaltenen Fensterbilder erzählen sind dem Thema „die Freuden Mariens“ gewidmet. Auf der anderen Seite zeigen die blau gehaltenen Glasbilder die Leiden Mariens. Der Chorraum ist ebenfalls sehr hell und mit Glasfenster ausgestattet. Im Altarraum auf einer Stele ist eine Pietà Skultpur aufgestellt. Diese Skulptur zeigt Maria (Schmerzensmutter) mit dem Leichnam Jesus Christus.

.

Ebenfalls auf dem Bussen ist noch eine Burgruine zu entdecken. Vermutlich haben schon die Kelten diesen Ort genutzt. Der älteste bekannte Besitzer war Graf Gerold, gestorben 799 nach Christus. Er war der Schwager Karl des Großen. Der Bergfried steht im hinteren Burgbereich und ist oft begehbar.

 

Ebenfalls zwischen Kirche und Bergfried (Vorburg) ist ein großer Platz an dem an Pfingsten die Gottesdienste im Freien stattfinden. Ein Denkmal erinnert an die Soldaten, die in den Weltkriegen sterben mussten. Ein weiteres Denkmal wurde 1958 errichtet. Es sagt Dank für die Heimkehrer, erinnert an die Vermissten und dient als Mahnung für alle Menschen, dass diese Zeiten nicht wiederholt werden sollen.

Heimkehrererinnerungsort Inschrift: Als Dank für unsere Heimkehrer, unseren Vermissten zum Gedenken, der Nachwelt zur Mahnung – Die Heimkehrer 1958

 

 

.

Der Bussen ist ein Ort mit beeindruckender Weitsicht über das Land. Ein Ort der deshalb auch seit Jahrtausenden ein Ort mit Geschichte ist und um den sich viele Sagen und Überlieferungen ranken. Ein Ort der Ausgangspunkt für die wechselhaften Herrschaftsverhältnisse in Oberschwaben zeugt.

Genießen wir die Aussicht. Nicht nur an einem Sonntag. Erinnern wir uns, was uns wichtig ist. Der anfangs genannte Schöpfungsweg soll zu einem meditativen Spaziergang anleiten.

 

 

 

 

 

 

Januar 15, 2021
von upperswabia
Keine Kommentare

Wintermärchen und Abenteuer

Kennst Du das? Traumhaftes Wetter, Bilderbuch Winterlandschaft und irgendwie kommt man nicht weg vom Schreibtisch. Als ich es dann endlich geschafft habe zuerst mal an den See. Klassische Stelle, wo ich schon sooviele Male stand. Diesmal war aber der Schnee wohl weiter auf der Wasserobfläche als gedacht. Eingebrochen. Da war also schon der See. Macht nix. Kamera blieb trocken und ich war halt naß. Kein Problem. Wieder heim umgezogen und wieder los.

.
Die Menschen sind unterwegs. Langlaufloipen die ich noch nie wahrgenommen habe. Doch wann hatte es auch soviel Schnee. Sehen, Innehalten und Genießen.
.
Die Sonne beleuchtete die Landschaft unterschiedlich. Ein Lichtschauspiel.

.
Eigentlich wollte ich einen kleinen Rundweg machen, doch so einfach war das nicht, da die Wege gerade so freigeräumt waren, aber keine Möglichkeiten auch zu parken. An einer Stelle, die erlaubte auch anderen PKWs vorbeizufahren parkte ich. „Werde schon wieder wegkommen“, dachte ich.

Mein geplanter Weg wurde auch von einem Allrad gefahren. „Mutig“, dachte ich. Die Jungs, zwei gestandene Männer fuhren zielstrebig an mir vorbei.

Meine Schneelauf-Runde kürzte ich ab, die Schuhe waren zu kurz. Alternativ war gleich barfuß laufen.  Ich lief denselben Weg wieder zurück. Am Auto angekommen, wollte ich losfahren, was allerdings nicht mehr ging.  Das Auto saß fest. Keine Chance.
Ich machte mich auf den Weg, um nach Hilfe zu suchen. Ein freundlicher Mann, der ebenfalls zum Fotografieren kam, half mir. Allerdings hatten wir keinen Erfolg. Ich sagte dann noch, vielleicht kommen die Jungs mit ihrem Allrad wieder. Kaum gesagt, kamen sie um die Ecke. Allerdings ohne Auto. Auch sie hatten sich festgefahren. Gemeinsam übrigens mit Maske kam mein Auto frei. Die Männer hatten einen Abholwagen organisiert und ich hoffe mein Ersthelfer hat noch einen sagenhaft schönen Sonnenuntergang fotografieren können.

.
Und wenn das mal mit Corona vorbei ist, trinken wir an dem Ort ein Bier. Hoffentlich klappt das. Doch irgendwie muss dann der Zufall uns wieder zusammen bringen. Keiner wusste von dem anderen den Namen. Doch manchmal sind es diese Orte, die einen verbinden und einen sich Wiedersehen lassen.

Im Grunde genommen habe ich an diesem Ort schon viele schöne Begegnungen gehabt. Auch wenn es heute abenteuerlich ist. Ein Lieblingsort.

Dezember 13, 2020
von upperswabia
Keine Kommentare

Von Winterimpressionen und Lieblingsorten

Ohne große Worte. Zauberhafte Winterbilder. Ein Ort kann sogar wunderschön sein, wenn er im Nebel sich nur andeutet. Eigentlich zu jeder Tageszeit.
Wo sind die Bilder entstanden? Irgendwo in Oberschwaben. Ein Lieblingsort.
An dem Ort ist mir aufgefallen, dass hoffentlich viele Menschen einen Lieblingsort haben und vielleicht sogar glücklicher Weise ganz nah am Heimatort.

Und dann gibt es Orte, die bei Fön oder klarer Sicht mit einem fantastischen Alpenblick kokettieren.
Glücklichmach Orte. <3

Lieblingsort am Morgen

November 1, 2020
von upperswabia
Keine Kommentare

Biberacher Filmfestspiele 2020

Es ist eines der wenigen Filmfestivals in Deutschland die dieses Jahr stattgefunden haben. Und es beendet dieses Filmfestival-Jahr. Sonst waren es an die 70 Filme. Dieses Jahr weniger. Der Kinosaal war mit einem Drittel an Sitzplätzen aufgrund der Hygieneregeln besetzt. Trotzdem waren die Vorstellungen ausverkauft. Es waren wieder viele sehenswerte Filme dabei.

Folgende Gewinner wurden vergeben. Der Film „Notes of Berlin“ hat übrigens drei Preise gewonnen.

Publikums Favorit (Publikums-Biber)
Gestiftet von der Biberacher Werbegemeinschaft e.V. dotiert mit 2.000 €

Gewinner: „Notes of Berlin“ von Mariejosephin Schneider
Begründung: Nach vielen tollen Filmen waren wir uns doch sehr schnell einig welcher Film die Auszeichnung heute erhält. Der Film hat uns durch die Vielseitigkeit und die besondere Grundidee überzeugt. Es ist eine temporeiche Erzählung, die den Zuschauer sofort mitnimmt. Er ist voller Überraschungen, hat viele witzige Momente und regt den Zuschauer trotzdem zum Nachdenken an. Es werden verschiedene Schicksale und Charaktere in besonderen, aber auch alltäglichen Lebenssituationen gezeigt. Trotzdem ergibt es eine stimmige Geschichte, da sich Handlungsstränge immer wieder treffen. Aus diesen Gründen verleihen wir den Publikumsbiber dieses Jahr an den Film „Notes of Berlin“. (Publikumsjury: Almut Krämer, Elena Paul, Willi Fritz, Daniela Messmer, Olaf Krebs)

Trailer Clip 1


Schüler Favorit (Schüler-Biber)

Gestiftet von der Kreissparkasse Biberach dotiert mit 3.000 €

Gewinner: „Notes of Berlin” von Mariejosephin Schneider
Begründung: Unser Preis geht an einen Film, der uns in vielerlei HInsicht begeistert hat. Er spiegelt den Großstadtalltag mit seinen vielen Facetten wider. Dabei werden aber nicht nur witzige Momente, bei denen der ganze Saal lachte, beleuchtet, sondern auch Probleme, die das Leben in einer Großstadt mit sich bringt. Das wird durch eine großartige Kameraführung und flüssige Übergänge unterstrichen, sodass man von Anfang an ins Geschehen eintaucht und dieses auch nicht mehr verlässt. Trotz vieler verschiedener Szenen und Ereignisse ist ein roter Faden deutlich zu erkennen. (Schüler-Jury: Silvia Haller, Felix Kreißig, Constantin Ruppel)

 

Bester Schnitt (Sonderpreis Adrian)
Gestiftet von Volksbank Ulm-Biberach dotiert mit 2.000 €

Gewinner: „Und morgen die ganze Welt“ (Spielfilm) von Julia von Heinz, montiert von Georg Söring. Begründung: Der herausragende Schnitt nimmt die ZuschauerInnen von der ersten Minute an an die Hand und führt auf eindrucksvolle Weise, mit einem außergewöhnlichen Verständnis für pointierte Erzählung, durch die erschreckend aktuelle Geschichte.Georg Söring verleiht dem Film mit einem unglaublich sicheren Gespür für Zeitdehnung, Zeitraffung, Takt, Rhythmus und Tempi, großteils auf Musik verzichtend, einen Sog, dem die Jury sich bis zuletzt nicht entziehen konnte. (Sonderpreis-Jury: Julian Cohn, Sigrid Klausmann, Christian Schiesser)

Trailer:

 

Bester Kurzspielfilm (Kurzfilm-Biber)
Gestiftet von der Film Commission Region Ulm dotiert mit 2.000 €

Gewinner: „Die letzten fünf Minuten der Welt“ von Jürgen Heimüller
Begründung: Mit Humor und Leichtigkeit beweist uns dieser Kurzfilm, wie wenig es braucht, um mit einer bis in den Kern ausgeloteten Idee und konsequenter Erzählweise die Apokalypse auf einer Holzbank mit Dosenbier zu inszenieren.Im Angesicht der unausweichlichen Katastrophe spielt er mit banalem menschlichen Versagen und Ängsten. Eine hervorragende Ensembleleistung, die mit grosser Spielfreude und perfektem Timing in nur einer einzigen Einstellung eingefangen wird. Der Preis für den besten Kurzfilm geht an „Die letzten fünf Minuten der Welt“ von Regisseur und Autor Jürgen Heimüller. (Kurzfilm-Jury: Christian Werner, Nina Marie Kubitzek, Ferdinand Ascher)

Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=R46EKSnxcpI

 

Bester Mittellanger Spielfilm (U60-Biber)
Gestiftet von Steuerkanzlei Kaufmann dotiert mit 1.000 €

Gewinner: „Girl meets Boy“ von Ferdinand Arthuber
Begründung: Der Regisseur und Autor überführt die same old „Boy meets Girl“ Story in ein düsteres Großstadtmilieu, in dem sich zwei vom Leben enttäuschte Figuren treffen, wunderbar durch Franziska Weisz und Carlo Ljubek verkörpert. Ferdinand Arthuber bricht mit erwartbaren Mustern des Liebesfilms in jeder Szene aufs neue und fordert uns damit heraus. Dabei versteht er es eine feine Balance zwischen Intimität und leisem Humor zu schaffen. Ein Film der uns im Herzen trifft und uns nicht mehr loslässt – toll! (U60-Jury: Christian Werner, Nina Marie Kubitzek, Ferdinand Ascher)

 

Bester Dokumentarfilm (Doku-Biber)
Gestiftet von Fa. LIEBHERR dotiert mit 3.000 €

Gewinner: „Was tun“ von Michael Kranz
Begründung: Inspiriert von einer Szene aus Michael Glawoggers Dokumentarfilm „Whore‘s Glory“, wo ein 15-jähriges Mädchen über ihr Leid als Zwangsprostituierte in Bangladesh klagt, macht sich der Regisseur vor Ort auf die Suche nach der Frau, der er helfen möchte. Von Beginn an reflektiert er im Off-Text über seine Betroffenheit, aber auch über die scheinbare Unmöglichkeit seines Unterfangens und seine Zweifel an der Rolle, die er selbst bei diesem Filmprojekt einnimmt. Die Reise ins Ungewisse läßt die Zuschauer eintauchen in eine Welt voller Armut, Abhängigkeit und Menschenverachtung. Michael Kranz kommt seinen Protagonist*innen sehr nahe, in manchen Szenen hätten wir uns etwas mehr Distanz gewünscht. Am Ende findet er das Mädchen, und es gelingt ihm, vereinzelt Hoffnung zu geben. In seiner Erzählform ein ungewöhnlicher Film mit persönlicher Haltung, der uns auch über die Rolle der Dokumentarfilmer*innen nachdenken läßt. (Dokumentarfilm-Jury: Sibylle Tiedemann, Douglas Wolfsperger, Klaus Peter Karger)

Trailer:

 

Bester Fernsehfilm (Fernseh-Biber)
Gestiftet von Hans W. Geißendörfer dotiert mit 3.000 €

Gewinner: „Auf dünnem Eis“ von Sabine Bernardi
Begründung: Gute Recherche, sensible Darstellung der Charaktere und die eindringliche und klare Regie von Sabine Bernardi machen diesen Film zu einem Spiegel der heutigen Gesellschaft. Beide Protagonisten, Er, ein gescheiterter in Lebenslügen verstrickter Penner mit Alkoholproblem ,Sie, überforderte Singlemutter mit finanziellem Notstand und Schieflage mit dem Ex, versuchen in ihrer verzweifelten Lebenssituation durch gegenseitiges Geben und Nehmen ihrem Leben einen neuen Inhalt zu geben. Zu schön um wahr zu sein. Das Drehbuch von Silke Zert lässt sie scheitern. Milieugenau zeichnet es den widerkehrenden Zerfall seines Lebens, den Sie trotz aller Bemühungen nicht abwenden kann. Der Film berührt tief, auch dank der schönen und sensiblen Kamera von Bernhard Keller. (Fernsehfilm-Jury: Harry Baer, Cathrin Ehrlich und Jutta Speidel)


Bester Debütspielfilm (Debüt-Biber)
Gestiftet vom Landkreis Biberach und der OEW dotiert mit 3.000 €

Gewinner: „Notes of Berlin” von Mariejosephin Schneider
Begründung: „Notes of Berlin“ ist ein Episodenfilm, inspiriert vom Hype um den gleichnamigen Blog erzählt er voller Zuneigung von Berliner Charakteren, die man sonst gerne mal übersieht. Es sind Geschichten aus Berlin voller Leichtigkeit, die auf Zetteln an Bäumen beginnen und in Episoden weitererzählt werden, sie handeln von Verlust, Suchen und Finden nach Liebe, nach Freundschaft und Anerkennung. Spielt irgendwo zwischen Clubnacht und Wohnungsnot, zwischen alltäglichem Irrsinn und natürlichen Begegnungen. Diese Episoden sind ein kollektives Abbild der Menschen in einer Stadt, die gemeinsam rhythmisch durch die Zeit gehen, sich wandeln, sich vereinen und miteinander wachsen, passend zum Vorwort des Films: Das Herz einer Stadt schlägt auf der Strasse. (Debütspielfilm-Jury: Martin Blankemeyer, Silvia Häselbarth, Savas Ceviz)

 

Bester Spielfilm (Goldener Biber)
Gestiftet von der Stadt Biberach dotiert mit 8.000 €

Gewinner: „Und Morgen die ganze Welt “ von Julia von Heinz
Begründung: Die zwanzigjährige Jurastudentin Luisa stammt aus einer adligen Familie. Mit Sorge sieht sie die wachsenden rechten Tendenzen in der Gesellschaft. Sie tritt der Antifa bei und gerät in einen Radikalisierungssog, der sie vor die Entscheidung stellt, ob sie bereit ist, für ihre politische Überzeugung zu töten. Besonders hervorzuheben ist an diesem dicht erzählten Spielfilm von Julia von Heinz vor allem die darstellerische Leistung von Mala Emde. Sie verkörpert die Studentin Luisa mit einer Durchlässigkeit und Präzision, die uns berührt, verstört und uns mit der dringlichen Frage konfrontiert, wie gewalttätig Widerstand sein darf. Da Luisas Weg zur Antifa aus ihrer Perspektive gezeigt wird, liegt der Fokus von Anfang an auf Mala Emdes facettenreichem Können. Mit dem Goldenen Biber zeichnet die Jury vor allem die schauspielerische Leistung Mala Emdes aus, wobei die Relevanz der Thematik ebenfalls eine Rolle in der Entscheidungsfindung der Jury gespielt hat. „Und Morgen die ganze Welt“ darf nie wieder das Motto deutscher Politik werden. (Spielfilm-Jury: Dieter Kosslick, Daniel Reich, Margarete von Schwarzkopf)

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=ajN8FZ9hnMk&feature=emb_logo

Wer die ganze Preisverleihung, die dieses Jahr nur Online stattgefunden hat am Sonntag Abend,
kann diese auf Youtube unter dem
Link: https://www.youtube.com/channel/UCgHzgxQk0kBRL96nXamiZsQ  
anschauen.

Nachfolgende Filme haben keinen Preis erhalten –
möchte ich aber trotzdem nennen, weil diese ebenfalls sehenswert sind.

Einer meiner Lieblingsfilme bei diesem Festival ist Masel Tov Cocktail. Dimitrij ist Jude und hat Tobi geschlagen. Dafür soll er sich entschuldigen. Doch es tut ihm nicht unbedingt leid. Auf dem Weg zur Entschuldigung begegnet ihm ein Querschnitt der deutschen Gesellschaft und immer wieder ein Problem. Seine deutsch-jüdische Identität. Eine Bestandsaufnahme.

Bis 5. April 2021 unter nachfolgendem Link in der Mediathek  zu sehen

https://www.daserste.de/unterhaltung/film/filme-im-ersten/sendung/masel-tov-cocktail-100.html?fbclid=IwAR2g1GZjOKslnnLIfBkJ6WpB3ixzEPcpAsHEfs738BB0jX-5ufgzYihqiao

Ebenfalls ein sehr guter Kurzfilm – vielen schon bekannt, weil er in schon seit einiger Zeit online ist und auch viral ging.
Das Thema: Schaulustige am Unfallsort um die spektakulärsten Bilder zu machen. Sie behindern die Einsatzkräfte. Doch was dann passiert, lässt innehaltne. Der Kurzfilm „Schaulustige“ ist von Elena Walter.
Drei junge Erwachsene fahren an einem Einsatz der Feuerwehr bei einem schweren Verkehrsunfall vorbei. Sie steigen aus, machen Fotos, Handyvideos und stellen es ins Internet. Motiviert durch die Reaktionen im Netz nähern sie sich immer weiter an den Unglücksort heran, um spektakuläre Bilder zu erhalten. Was als harmloses Spiel beginnt, endet mit einem Klingelton, der zum Nachdenken anregt.

 

Oktober 18, 2020
von upperswabia
Keine Kommentare

Und wenn der Blick fürs Große fehlt, blicken wir auf die Details

Schon verrückt. Corona und seine Infektionen werden mehr. Unruhe entsteht. Für Hysterie ist keine Zeit. Wieder langsam und bedachtsam seinen Weg gehen. Es fühlt sich an, wie … „nochmals alles zurecht rücken und achtsam seinen Weg weitergehen“. Im Frühjahr, beim Lockdown war ich viel Spazieren, Schritte zählen. Es hat gut getan, trotz Nachdenken über die Finanzen. Der frühsommerliche März, der April und so weiter. Raus in der Natur, und das war nicht verboten oder limitiert und genau das haben auch viele andere Menschen so gemacht.

Heute hatte ich den Eindruck, genau das wird wieder gemacht von den Mitmenschen. Raus in die Natur, Spazieren gehen, Sonne tanken. Atmen und den Blick fürs Große und Ganze nicht verlieren. Meine Gedanken kreisten darum, wenn ich den Überblick verliere, könnte ich ja mal wieder auf die Details achten. Dazu möchte ich Dich einladen bei nachfolgenden Fotos. Ohne menschliches Antlitz, ohne Design, einfach den Foto auf die Details gehalten und klick.

Was wie ein Urwald aussieht, ist ganz einfach zu finden in den vielen Naturschutzgebieten in Oberschwaben. Manchmal ist es nicht mal ausgezeichnet, weil es vielleicht nur ein Bannwald ist. Ein Bannwald ist in Baden-Württemberg ein Naturwaldreservat, in dem jegliche Nutzung verboten ist. Es wird alles der Natur überlassen. Es ist ein Reichtum an Strukturen und abgestorbenem Holz zu sehen, der vielen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten einen Lebensraum bietet.

Was hier Grün ist, ist ein Wasserlauf.

Faszinierend ist auch, wie sich Pflanzen, in dem Fall ein kleiner Sämlich eines Baumes hinsetzt und wieder groß werden wird.

 

Zweimal ein Blick drauf, welche Formen von Gräsern und Grüntönen sich formieren und daneben im Kontrast ein Farnblatt. So verschieden und irgendwie doch harmonisch. Dazwischen hängt ein verwelktes Blatt wie ein Schmetterling. Details.

Schön sind auch die Farbspiele, trotz Herbst sind es noch verschiedene Grüntöne, die um die Aufmerksamkeit wetteifern.

 

Pilze wachsen aus einem abgestorbenen Baumstamm. Die Farben, die Formen. Sie rufen: Schau mich an. Bin ich nicht schön?

 

Was kümmert es den stolzen Farn, dass er neben einer großen verzweigten Fichte liegt, die so dahin modert. Stolz rekelt er sich ins Bild.

Und wer sieht hier ein Gesicht? Wer mag hier ne dicke Lippe riskieren?

Hast Du das schon mal gesehen? Bäume mit einem weißen Giraffenlook. Wie kommt die Natur nur auf die Idee, einen Stamm so zu zeichnen?

 

Ok. Einverstanden. Mein nächstes Hemd muss dieses Muster haben. Ist es nicht harmonisch? Und irgendwie trotzdem bunt? Dabei liegt es nur so auf dem Boden und viele sehen es vielleicht gar nicht.

Sind das die Äste oder ist das ein Spiegelbild in dem tiefschwarzen Moorwasser. Der Stamm wirkt wie ein Fremdkörper. Was ist Ast und was ist Spiegelbild?

Selten ist das Blätterdach geschlossen, weil es dann ein oberschwäbischer Urwald wäre.  Doch die Sonnenstrahlen grinsen sich ein und suchen sich die nächste Lücke.  Wer hat den da das Licht angeknipst?

Der Weg führt weiter und ein großer Baum ist umgekippt und bildet eine Brücke über den Weg. Es wirkt wie ein Zauberwald. Und kleine Lichtstreifen auf dem Weg.

Ein Wimmelbild am Wegesrand. Verschiedene Pilze, Beeren, Äste, Blätter in grün und verwelkt. Ist es nicht wundersam schön?

Oberschwaben hat wunderschöne Waldwege. Auch viele Kreuzungen mitten im Wald. Jeder Blick auf einen anderen Weg macht neugierig, wohin dieser führen wird. Doch Achtung, auch in Oberschwaben kann man sich auf den Waldwegen verlaufen. Positiv ist, dass Dir jeder Weg sagt: Lauf mich, irgendwo ende ich. Es endet immer bei Dörfern, Weilern, bei Menschen.

Wer sich nun fragt, wo wurden diese Fotos gemacht. Im Grunde genommen ist es egal. Oberschwaben hat viele Ecken, sogar gleich am Rande Deines Dorfes, Deiner Stadt. Fast immer. Es ist sogar übertragbar auf die Schwäbische Alb und andere große Waldgebiete in Baden-Württemberg, Süddeutschland, Mitteldeutschland und manchmal auch in Norddeutschland. Einfach ausprobieren.