Oberschwaben-Welt

Kultur Leben Ausflüge

Schöpfungsweg am Bussen

| Keine Kommentare

Der Bussen ist eine Erhebung in Oberschwaben mit einer Höhe von 766,7 m über dem Meeresspiegel. Neben der Wallfahrtskirche, der Burgruine lässt sich diese Erhebung mit einem Rundweg von ca. 12 Kilometer umrunden oder der kürzere 2 km Rundweg, genannt Schöpfungsweg.

Mag sein, dass die Fotos an einem regnerischen Märztag nicht so sehr verlockend wirken. Doch wenn die Natur erwacht, dann sind auch die sieben Stationen schöne Erlebnisorte. Im Sommer spendet der Wald Schatten. Ein naturnaher Rundweg, der mit einer Gehzeit von 45 Minuten angegeben wird.

Gestartet wird am Parkplatz zu Fuße des Bussen, oberhalb des Friedhofes. Vorbei am Sanitärhäusle geht es leicht links der Beschilderung „Schöpfungsweg“ entlang.

An einer Hauswand vor dem Schöpfungsweg war dieses Wandbild zu entdecken.

von links nach rechts: Heilige Adelindis, Karl der Große, Heilige Hildegard, Heiliger Gerold

 

 

.

Station 1 – Wind, Hauch
Die erste Station lässt den Blick ins Umland schweifen. Der Wind kann leise oder auch heftig wehen. Intensiv einatmen, das ist die Übung. An jeder Station steht eine Stele mit einem Spruch.

 

.

Station 2 – Sonne, Licht, Wärme
Sonne fällt auf diesen Stein. Wie ist der Lichteinfall in die Umgebung.

 

.

Station 3 – Erde, Halt, Sicherheit
Der Ring symbolisiert die Erde. Stehe fest mit beiden Füßen auf dieser Erde. Hab Acht auf Scheinsicherheiten.

 

Station 4 – Quelle, Wasser, Durst
Eine Wasserquelle.  Erfrische Dich und schaue ihrem Lauf nach und höre.

.

.

Station 5 – Begrenztsein, Gebote
Der Laubwald geht in einen Nadelwald über. Eine Grenze. Was sind Deine Grenzen und wie gehst Du weiter?

.

Station 6 – Vergehen, Tod, Leben
Alles Geschaffene ist vergänglich. Ein Baumstumpf, auf dem Pilze wachsen und weitere Pflanzen steht symbolisch für diese Station. In das Dunkle fällt Licht. Irgendwo ist immer Licht. Es lebt.

Eine Tafel bereitet vor auf die weite Aussicht, die nach dem Waldweg folgt.

.

Station 7 – Ruhe, Sabbat, Sonntag
Wenn Gott selbst am siebten Tag geruht hat nach der Bibel, dann soll es auch der Mensch, die Lebewesen und die Natur tun. An der siebten Station steht eine Bank mit der Aufschrift: „Guck naus ins Land“.

.

Nach den sieben Stationen geht es weiter den Weg hoch zur Kirche. Vor der Kirche ist der Vorplatz, eine Terrasse mit einem grandiosen Ausblick über Oberschwaben. Vom Illertal bis nahe des Schwarzwaldes. Vor einem, je nach Wetterlage ein Blick auf das Alpenpanorama. An der Brüstung sind all die Orte und Berggipfel benannt. Auf nachfolgendem Foto ist „nur“ ein kleiner Teilausschnitt. Das silberne Band in der Mitte des Fotos ist der Federsee.

.

Die Wallfahrten zur Verehrung Mutter Gottes in der Kirche St. Johannes Baptist sind urkundlich ab 1521 dokumentiert. Die Kirche wurde 1960/1961 renoviert. Aus dieser Zeit stammen die Glasfenster von Wilhelm Geyer. Die gelb gehaltenen Fensterbilder erzählen sind dem Thema „die Freuden Mariens“ gewidmet. Auf der anderen Seite zeigen die blau gehaltenen Glasbilder die Leiden Mariens. Der Chorraum ist ebenfalls sehr hell und mit Glasfenster ausgestattet. Im Altarraum auf einer Stele ist eine Pietà Skultpur aufgestellt. Diese Skulptur zeigt Maria (Schmerzensmutter) mit dem Leichnam Jesus Christus.

.

Ebenfalls auf dem Bussen ist noch eine Burgruine zu entdecken. Vermutlich haben schon die Kelten diesen Ort genutzt. Der älteste bekannte Besitzer war Graf Gerold, gestorben 799 nach Christus. Er war der Schwager Karl des Großen. Der Bergfried steht im hinteren Burgbereich und ist oft begehbar.

 

Ebenfalls zwischen Kirche und Bergfried (Vorburg) ist ein großer Platz an dem an Pfingsten die Gottesdienste im Freien stattfinden. Ein Denkmal erinnert an die Soldaten, die in den Weltkriegen sterben mussten. Ein weiteres Denkmal wurde 1958 errichtet. Es sagt Dank für die Heimkehrer, erinnert an die Vermissten und dient als Mahnung für alle Menschen, dass diese Zeiten nicht wiederholt werden sollen.

Heimkehrererinnerungsort Inschrift: Als Dank für unsere Heimkehrer, unseren Vermissten zum Gedenken, der Nachwelt zur Mahnung – Die Heimkehrer 1958

 

 

.

Der Bussen ist ein Ort mit beeindruckender Weitsicht über das Land. Ein Ort der deshalb auch seit Jahrtausenden ein Ort mit Geschichte ist und um den sich viele Sagen und Überlieferungen ranken. Ein Ort der Ausgangspunkt für die wechselhaften Herrschaftsverhältnisse in Oberschwaben zeugt.

Genießen wir die Aussicht. Nicht nur an einem Sonntag. Erinnern wir uns, was uns wichtig ist. Der anfangs genannte Schöpfungsweg soll zu einem meditativen Spaziergang anleiten.

 

 

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.