Oberschwaben-Welt

Kultur Leben Ausflüge

April 21, 2015
von upperswabia
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Fragen zum Thema Bloggen

LiebsterAward_3lilapplesTina Gallinaro von Social Media Betreuung hat mich nominiert für den “Liebster Award”. In dieser Art von Blogparade wurden von ihr 11 Fragen an mich gestellt, die ich gerne beantworte. Danke Tina, dass Du nachgefragt hast und mich nominiert hast.
Ziel ist es die Vernetzung untereinander zu fördern und auch mehr über die Gründe, die Motiviation der nominierten Bloggerinnen und Blogger zu erfahren.

 

 

Tina stellte folgende 11 Fragen an mich:

1. Wann hast du mit dem Bloggen angefangen und was war der eigentliche Auslöser für dich, einen eigenen Blog zu entwickeln?
Meinen ersten Blog habe ich Mitte 2012 gestartet, da ging es um Themen, die für meine Fernlehrgang Social Media wichtig waren. Da hier sehr kompetente Autoren das Feld bedienen, wollte ich ein Thema wählen, das bisher von wenigen Personen bearbeitet wurde. Ich wohne in Oberschwaben, nahe der Kreisstadt Biberach an der Riß und in unserer Region gibt es viele schöne Orte und Ausflugstipps. Im Gespräch stelle ich immer wieder fest, dass viele Einheimische ihre engste Umgebung nicht kennen oder erkunden. Daher habe ich den Blog Oberschwaben-Welt, der Ausflugstipps, Kultur und Orte aus der Region vorstellt im August 2013 gestartet.

2. Wenn du mit deinem Blog nochmals von vorne beginnen wolltest: Was würdest du anders machen?
Es ist nicht perfekt, doch gut so. Es war und ist ein Lernprozess. Ohne den Blog wäre mein Social Media Wissen, Theorie geblieben. Es ist wichtig, dass man selbst in dem Bereich aktiv ist, in dem ich berate. Meine Meinung ist, lieber Fehler machen, als Theorie reden. In einen Blog muss Zeit investiert werden. Auch Geld, wenn ich technisch etwas nicht ändern kann und somit einen Fachmann für ein Lösung hinzuziehe.

3. Was denkt deine Familie/dein Partner über deinen Blog?
Manchmal nervt es meine Familie, weil ich bei jedem Ausflug überlege, was ich für den Blog schreibe. Positiv ist, wenn meine Familie mir erzählt, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsende den Blog entdeckt haben und von ihm erzählen. Eine Mutter erzählte mir, dass ihr Sohn für ein Schulreferat aus dem Blog zitierte, ihn als Quelle angab. Er erhielt eine sehr gute Note.

4. Wieviel Zeit verwendest du für deinen Blog?
Unterschiedlich. Mein Wunsch ist, dass ich zu dem Ort auch aktuelle Fotos habe. Dann kommt zum Recherchieren, Schreiben auch die Zeit für das Hinfahren, Fotografieren und dessen Auswahl hinzu. Es ist zeitaufwendig. Hinzu kommt zur eigentlichen Blogpflege noch das Vernetzen in den sozialen Medien wie Facebook, Twitter, Google+. Es ist mir wichtig auf diesem Wege ebenfalls ein Blick auf die Region zu haben und eventuell auch Multiplikator zu sein.

5. Wie sehr hat das Blogschreiben dein Leben beeinflusst?
Es erweitert den Personenkreis. Ich kann mir das Leben ohne Social Media nicht mehr vorstellen.

6. Wie kommst du zu den Ideen deiner Beiträge?
An Ideen mangelt es überhaupt nicht. Es gibt soviele schöne Orte und Besonderheiten. Eigentlich braucht man nur losfahren und mit den Menschen sprechen und schon entsteht die nächste Idee, der nächste Beitrag. Und dann muss er in Buchstaben gefasst werden. Eigentlich ganz einfach. 🙂

7. Wie viel Zeit investierst du in jeden Beitrag?
Wie unter Punkt 4. schon genannt. Es ist selten ein Beitrag in weniger als einer 90 Minuten geschrieben.

8. Was ist deine wichtigste Botschaft beim Bloggen?
Blogge, schreibe das was Dir selbst Freude bereitet. Sei Dein eigener Quell. Vergiß nicht, dass Du für Menschen schreibst und nicht für Maschinen.

9. Warum sollten Unternehmen überhaupt bloggen?
Eine klassische Webseite eines Unternehmens präsentiert sein Angebot, seine Produkte, seine Dienstleistungen. Es sendet. Was die Firma bewegt, umtreibt, beschäftigt und auch was die Kunden von der Firmen sich wünschen ist ein anderer Blick. Dieser Blick auf den Kunden und nicht die eigene Firmenpräsentation kann berühren und verbinden. Bloggen ist keine PR-Schreibe, sondern soll eine dialogfähige Sprache sein. Mit einem runden geschliffenen perfektionierten Marketingdeutsch kann keine Kundenbeziehung aufgebaut werden. Daher braucht es das Blog in der Unternehmenskommunikation.

10. In welchen sozialen Netzwerken bist du und welches gefällt dir am besten?
Es wird Facebook, Twitter, Google+, Pinterest, Xing und weitere genutzt. In Facebook bin ich am häufigsten.

11. Wie werden Menschen auf deinen Blog aufmerksam oder anders gefragt: Wie sorgst du für die Verbreitung deiner Beiträge?
Über Facebook, Twitter und Google+ agiere ich mit dem Oberschwaben-Welt-Blog und freue mich auf Dialog, ein Gespräch, Fragen, Antworten, Beiträge – Reaktionen.
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Die Regeln für die nominierten Blogs:

Dankt der Person, die Euch für den Liebster Award nominiert hat und verlinkt den Blog dieser Person in Eurem Beitrag.
Beantwortet die 11 Fragen, die Euch der Blogger, der Euch nominiert hat, stellt.
Nominiert drei bis elf weitere Blogger für den Liebster Award.
Stellt eine neue Liste mit 11 Fragen für die nominierten Blogger zusammen.
Schreibt diese Regeln in dem Beitrag zum Liebster Award, damit die Nominierten wissen, was sie tun müssen.
Informiert die nominierten Blogger über die Nominierung und in dem Beitrag.

Das Logo „Liebster Award“ kann hier herunter geladen werden.

Nun die Fragen an die Bloggerinnen und Blogger, die ich nominiere:

Ich nominiere Heike Stiegler mit ihrem Blog, der auch Hörbeitrage anbietet:
„Heike’s Stadtgeflüster – Podcast aus Nürnberg, Franken und der Welt“
Weiter nominiere ich Silja Moser-Salomon mit ihrem Blog Flüstertüte – Neues laut gesagt
Dazu Bianka Blavustyak mit ihrem Blog: Attachment-Parenting

Wer mitmachen möchte, gerne, bitte kurze Nachricht  🙂 )

1. Was war Dein Auslöser einen eigenen Blog zu veröffentlichen?
2. Was ist Dein Thema, warum ist es Dir wichtig darüber zu schreiben?
3. Wie stehen Deine Freunde, dein Umfeld zu Deinem Blog?
4. Wieviel Zeit investierst Du in Deinen Blog?
5. Welcher Kontakt der über den Blog entstand, hat Dich sehr gefreut?
6. Welchen Rat gibst Du Menschen, die mit einem Blog starten wollen?
7. Wann gilt ein Beitrag für Dich erfolgreich?
8. Wie gehst Du damit um, wenn Du merkst, dass Dein Beitrag nicht gelesen wird?
9. Wieviel Zeit nimmst Du Dir, Dich zu vernetzen?
10. Welche Netzwerke nutzt Du und auf welchem Netzwerk trifft man Dich auf jeden Fall?
11. Welcher Traum soll sich mit Deinem Blog erfüllen?

Freue mich sehr auf die Antworten! und auch Antworten von Bloggerinnen und Bloggern, zu denen ich noch keinen direkten Kontakt hatte.

April 15, 2015
von upperswabia
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Sandkeller und der Duft des Waldes

Der Duft von frisch gesägtem Holz und Fichte – ein Spaziergang im Wald
Eigentlich wollten wir nur einen Spaziergang machen. Eine Runde laufen, die im Wald und entlang den Feldern führt. Ausgangspunkt war der Ort Mietingen in Richtung Heggbach. Mietingen liegt südlich von Laupheim.

Auf der Suche nach einem Parkplatz sind wir den Heggbacher Weg entlang gefahren und haben uns gewundert, warum es links und rechts gleich am Ortsende eine lange Reihe von verschiedenen Türen mit Nummern gibt, die in den Hügel führen. Können dies Kellerräume sein? Doch dazu später.

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Herausgerissene Wurzelballen im Wald

Sturm-Niklas-April-15-01

Entwurzelte Bäume im Wald

Der letzte Sturm trug den Namen Niklas und preschte mit enormer Geschwindigkeit in die Wälder Oberschwabens. Viele Bäume hielten nicht Stand und wurden entwurzelt. Mannshohe Wurzelballen wurden aus der Erde gerissen. Viele Fichten liegen auf dem Boden. Fichten sind keine Tiefwurzler und somit leichtere Beute für einen Sturm.

Die Waldbesitzer und Waldarbeiter sind bei den Aufräumarbeiten. Sehr viel Holz liegt am Wegesrand. Sturmholz – doch bei aller Zerstörungskraft, die der Sturm im Wald sichtbar macht. Es riecht wunderbar nach frisch gesägtem Holz und Fichte. Bei den beginnenden Frühlingstemperaturen ist der Spaziergang eine Wohltat für die Sinne.

 

Sandhoehle-Mietingen-01

Auf der Weide ein Eingang

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Blick in das Innere

Auf unserem Rundweg haben wir in einer Viehweide eine Tür entdeckt, die in eine Art Höhle führt. Es ist eine kleine Höhle, mit Stroh eingestreut. Eine Art Stall, vermutlich für die Tiere, die auf der Weide im Sommer sind. Der Raum ist angenehm temperiert und auch die Gesteinsschichten sind faszinierend anzuschauen.

Zurück zum Heggbacher Weg. Am Ende des Ortes Mietingen waren diese vielen nebeneinanderliegenden Türen, die in einen Hügel führten. Es handelt sich um Sandkeller, die in die Baltringer Schichten eingegruben wurden. Es sind über 30 Türen, eine Besonderheit. Diese Sandkeller gibt es an mehreren Stellen in der Gemeinde und es wird davon ausgegangen, dass diese schon seit einigen Jahrhunderten angelegt wurden und zur Lagerung von Kartoffeln, Gemüse und Vorräten dienten.

Diese Keller wurden im Jahr 2007 wieder nutzbar gestaltet, freigelegt und gesichert. Es wurden neue Kellertüren angebracht und die Räume werden von Mietinger Familien genutzt.

Ort: 88487 Mietingen

Link:
Webseite der Gemeinde Mietingen

Sandhoehle-Mietingen-04

Blick in eine Sandhöhle – wird als Viehunterstand genutzt

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Holzarbeiten nach dem Sturm Niklas

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Frühlingsbote Schlüsselblume

 

April 12, 2015
von upperswabia
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Kunstradfahren

Schon der Name wirkt. Und es ist Programm. Kunstradfahren ist eine Radsport, der mit viel Ästhetik und Körperbeherrschung ausgeübt wird. Die speziellen Räder sind für Hallen handgefertigt worden. Die Reifen haben eine sichere Bodenhaftung. Eine starre Übersetzung ermöglicht schnelles Anfahren und Bremsen und ein Rückwärtsfahren. Die Sportler turnen auf und mit dem Fahrrad.

Biberach an der Riss ist beliebt für Meisterschaften, da die Kreisstadt große Hallen hat um solche bundesweiten Wettkämpfe austragen zu können. Bundesweit heißt, die Besten treffen sich und qualifizieren sich für die Europameisterschaften. Die dritten Junioren Masters der Kunstradfahrer wurden in der Paul-Heckmann-Kreissporthalle in Biberach vom Rad- und Sportverein Bad Schussenried ausgerichtet. Und es wurde ein neuer deutscher Rekord gefahren mit 201,60 Punkten. Der bisherige stand bei 201,48 Punkten. Doch dies wird noch von offiziellen Stellen geprüft. Informell war man sich sicher, dass die Bedingungen gepasst haben und die Formalitäten eingehalten wurden. Das offizielle Ergebnis steht noch aus.

Grazil und akrobatisch wirken die Radfahrerinnen und -fahrer. Die Mädchen sind in der Mehrzahl bei dieser Sportart. Mit ihren Armen und einer ausgeprägten Schultermuskulatur muss das Gleichgewicht auf dem Fahrrad gehalten werden. Das Rad ist immer in Bewegung. Auf dem aufgezeichneten Kreis auf dem Boden wird die Kür gefahren. Während dem Fahren zeigen die Sportler Handstand, Waage und weitere schwierige Übungen. Ein Rad wird nach oben gezogen und gehalten, so dass nur auf einem Reifen gefahren wird. Handstand auf dem Lenker, das Rad dreht weiter seine Runde. Der Kunstfahrer steht auf dem Lenker und dreht während der Fahrt um 180 Grad den Lenker. Der Zuschauer ist gebannt und es fehlen die Worte. Übrigens werden die Übungen mit ruhiger musikalischer Musik begleitet.

Überhaupt – es ist sehr still in der Halle. Nur das Klicken der wenigen Kameras ist zu hören. Oder die Laute, die eines der Mädchen als Signal an das Team nennt, welche Figur folgt. Der Sport wird Einzeln, im Doppel oder als Vierer-Gruppe gezeigt. Als Julius Bitter, der bisher schon für das C-Kader 2015 qualifiziert hat, kurz absteigen musste, war Millisekunden vorher wie mit einer Stimme im Publikum zu hören: „Reiß höher“. Das war magisch, wie das Publikum mitfühlte und genau wusste, welcher Zentimeter gerade fehlte, damit er nicht absteigt. Magisch auch deshalb, weil es ein berührendes mitfühlendes wertschätzendes Zurufen war.

Und es gab Beifall, auch wenn etwas nicht klappte. Das Können der Kunstradfahrer ist auch für Laien sichtbar hoch. Einige der Sportlerinnen und Sportler haben sich für die Europameisterschaft weiterqualifiziert. Eine klare Empfehlung mal zuzuschauen. „Besser als Fernsehen“, sagte eine Mutter, die den Fahrdienst für eine teilnehmende Mädchengruppe aus Fürth übernommen hat. Wie Recht sie hatte. Ein sehr faszinierender Sport.

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Kunstrad 01

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April 4, 2015
von upperswabia
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Skulpturenfeld bei Oggelshausen

Ein sonniger Tag und der Wunsch im Freien zu spazieren mit Blick auf die Weite des Federseegebietes. Nach Wetterlage ist das Alpenpanorama im Süden zu sehen. Das Skulpturenfeld existiert schon lange. Mehrere Bildhauer stellten diese Steinskulpturen anlässlich eines Bildhauersymposiums im Jahre 1968/1969 auf. Die jüngsten Arbeiten stammen von einem zweiten Bildhauertreffen im Jahre 2000. Das Skulpturenfeld in Oggelshausen, nahe der Stadt Bad Buchau am Federsee, ist sehenswert für Freunde der Kunst und Bildhauerei.

Hinweisschild Skulpturenfeld - Foto ivk /Karte Atelier Weiss

Hinweisschild Skulpturenfeld – Foto ivk /Karte Atelier Weiss

Im Ort Oggelshausen sind Schilder, die auf das Skulpturenfeld hinweisen. Auch nahe am Sportplatz kann geparkt und zu Fuß auf dem Feldweg gestartet werden. Eine genaue Ausschilderung oder Rundwanderweganleitung gibt es nicht. Doch die großen Steinskulpturen sind unübersehbar und zeigen den Weg. An einzelnen Skulpturen sind Schilder angebracht, die den Bildhauer benennen und den Titel des Werkes benennen. Zudem sind die weiteren Orte der Skulpturen angedeutet (siehe Foto des Hinweisschildes). Vier Kilometer lang sei der Rundweg, wobei die Tour auch ausgeweitet werden kann. Es gibt viele Wege und da es flaches Gelände ist, kann die Wanderung auch nach Bad Buchau und zum Federsee führen. Der Spruch: Alle Wege führen irgendwohin kann getrost beherzigt werden.

Skulptur-07a - Foto ivk

Skulptur-07a – Foto ivk

Skulptur-07b - Foto ivk

Skulptur-07b – Foto ivk

Das Werk Nr. 7 von Josef Nadj mit dem Namen Verantwortung war unser Startpunkt. Blauer Himmel bildet eine wunderbare Kulisse um den Felsen, der mit gelben Flechten bewachsen war. Da die Landschaft naturgemäß keine Felsen zeigt, sondern mit nassem teilweise schwarzem moorigem Boden sich präsentiert, wirken die Skulpturen wie Besucher, die versteinert auf etwas hindeuten möchten. Und so ist es auch. Der Stein muss umrundet werden und je nach Standpunkt gibt die Skulptur einen anderen Blick auf sich selbst als auch mit Blick auf die Landschaft. Die Skulptur von Josef Nadj Stein wirkt im ersten Moment massig, doch von der anderen Seite eher filigran mit einer Öffnung, seiner Aussparung. Den Himmel in der Öffnung zu sehen, ergibt ein eigenes Bild.

Skulptur-08a - Foto ivk

Skulptur-06 – Foto ivk

Die nächste Skulptur sieht aus wie eine Schale, die im Feld scheinbar wippend liegt. Aufgrund der vielen Regenfälle war sie gefüllt mit Wasser, daneben eine große Wasserpfütze in der Wiese. Die Betonschale steht auf einem Kiesbett, trocken im Vergleich zum feuchten Umfeld. Eine Schale, die scheinbar je nach Standpunkt die ehemalige Klosteranlage von Bad Buchau mit seiner Kirche aufnehmen möchte. Doch da spielt auch Fantasie mit. Das Werk heißt Federschale von Gerold Jäggle, der aus der Region stammt und hat die Nr. 6.

Skulptur-09a - Foto ivk

Skulptur-05a – Foto ivk

Gegenüber ist ein hohes großes Werk, das bei erstem Eindruck nach schmaler Pyramide aussieht auf. Doch das täuscht. Der Stein ist gespalten, mittig ein schmaler Schlitz. Die dem Weg zugewandte Seite ist bewachsen mit Flechten und Moosen. Die Seite wirkt rau, ungehobelt und die Moose wirken weich und locken gestreichelt zu werden. Wie faszinierend doch Flechten aussehen können. Auf der Rückseite ist eine Öffnung, gerundet, weich mit einer spiegelglatten Oberfläche an der Stelle wo die Hände greifen. Wer eintritt kann durch den Schlitz auf die Stiftskirche nach Bad Buchau sehen. Der Titel lautet „Im Innern“ von Marit Lyckander aus Norwegen, Nr. 5

Skulptur-09b - Foto ivk

Skulptur-05b – Foto ivk

 

Einige Meter weiter steht in einer Hecke eine Skulptur und im Feld liegt ein waagrechtes Werk. Diese Werke sind stärker verwittert und teilweise eingewachsen. Ohne es zu Wissen überlegt man sich, ob die wirklich in der gleichen Zeit erschaffen wurden. Später wird klar, dass es an dem Ort zwei Bildhauersymposien gab, einmal im Jahre 1968/1969 und später im Jahr 2000. Das freistehende Werk (Skulptur 11) umgeben von niederen Bäumen stammt von Maria Biljan-Bilger aus Österreich. Dahinter im Feld liegende eine Arbeit von Makoto Fujiwara aus Japan/Deutschland. Übrigens zu einem Bildhauersymposium treffen sich Bildhauer um meist aus demselben Material ihr eigenes Werk zu gestalten. Sie arbeiten und leben in dieser Zeit zusammen und die Bevölkerung der Umgebung ist eingeladen mit Künstlern ins Gespräch zu kommen und den Entstehungsprozess zu verfolgen.

Skulptur-11 - Foto ivk

Skulptur-11 – Foto ivk

Skulptur-12a - Foto ivk

Skulptur-12a – Foto ivk

Skulptur-12b - Foto ivk

Skulptur-12b – Foto ivk

Weiter auf dem Weg steht an einer Weggabelung eine eher feminine Skulptur. Einmal von allen Seiten betrachtet fallen die Rundungen noch stärker auf. Das Werk (Skulptur 12) stammt von Kenneth Campell aus den USA. Wir folgen dem Feldweg, der entlang dem Graben führt und sehen kantige in einer gedachten Reihe stehende aufrechte hohe Rechtecke, die bei genauerem Hinsehen sehr unterschiedlich bearbeitet wurden. Eine Arbeit (Skulptur 13) stammt von Peter Holowka aus Österreich. Kerben, Quadrate, Formungen, die in den Stein von Künstlerhand gemeißelt wurden, sind mittlerweile witterungsbedingt abgerundet worden. Nichts scheint mehr so kantig, wie es vielleicht von dem Bildhauer vor bald 50 Jahren gearbeitet wurde. Der Stein, die Skulptur erfährt durch die Natur Einflüsse wie der Regen, der Wind und die Flechten, die sich in den Stein schmiegen. Eine lebendige Patina.

 

Skulptur-13 - Foto ivk

Skulptur-13 – Foto ivk

Skulptur-15a

Skulptur -15a – Foto ivk

Skulptur-17 - Foto ivk

Skulptur-02 – Foto ivk

Bevor es in den Wald geht, kehren wir wieder um und gehen zurück zur Gabelung – leicht die Anhöhe hoch. Dort stehen weitere Skulpturen, wie das eng mit Sträuchern bedrängte Werk von Leo Kornbrust. Ein streng obeliskartiger Stein stammt von Hiromi Akijama (Skulptur 16a) . Auf dieser Anhöhe sind weitere Werke zusehen, ein Treffpunkt der verschiedenen Arbeiten aus den beiden Symposien. In Richtung Straße steht im Waldstück, neben einer Grillstelle die Arbeit (Skulptur 02) von Michael Dan Archer aus England mit dem Titel Heiligtum. Von diesem Standpunkt aufs freie Feld blickend, lässt sich auf die Oggelshausener Kirche und zum Heiligen Berg in Oberschwaben, dem Bussen schauen.

In Sichtweite ist auch die hohe Skulptur von Uli Gsell mit dem verheißungsvollen Namen vom Morgen bis zum Abend. Ein schöner Ort. Dort kann dem Tageslauf der Sonne, mit Blick auf die Landschaft vor Bad Buchau, zugeschaut werden. Wer dem Feldweg folgt kommt zu dem liegenden bootartigen Werk von Hans Michael Franke (Skulptur 04), weiter geht es zur ersten beschriebenen Skulptur 07, der Verantwortung von Josef Nadj.

Skulptur 16a - Foto ivk

Skulptur 16a – Foto ivk

Skulptur 18 - Foto ivk

Skulptur 04 – Foto ivk

Es ist ein mit Fantasie und Neugier inspirierender Rundweg. Stein ist nicht gleich Stein. Selbst dieses scheinbar tote Material zeigt Individualität, einerseits weil es der Mensch bearbeitet hat und andererseis ist es dem Einfluß der Natur ausgesetzt.

Hinweis zur Bildbeschriftung und zum Bezug zur Hinweisgrafik:  Skulptur 07, 06, 05, 04, 02 sind an die Standorte der Skizze angepasst. Es sind nicht alle Skulpturen hier abgebildet. Skulpturen mit der Nr. 11, 12, 13, 15, 16 wurden von mir mit einer Nummer versehen und sind auf der Hinweisgrafik mit runden Punkten angedeutet.

Link zur Webseite Symposion Oggelshausen

Auch im Gasthaus Löwen wurden Infos dokumentiert.

Ort: Skulpturenfeld am Ortsrand von 88422 Oggelshausen

 

 

März 27, 2015
von upperswabia
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Palmsonntag

Palmen in der Sankt Johannes Kirche in Bad Saulgau

Palmen in der Sankt Johannes Kirche in Bad Saulgau

In vielen katholischen Kirchengemeinden in Oberschwaben wird Sonntag vor Ostern eine Palmprozession zelebriert. In Bad Saulgau sind über 300 Palmen in der Pfarrkirche St. Johannes am Palmsonntag zu sehen.

Palmsonntag ist der letzte Sonntag vor Ostern, es ist der Beginn der Karwoche. Der Brauch der Palmprozession stammt aus sehr frühen Jahrhunderten, möglichweise aus dem 4. Jahrhundert. Der christliche Hintergrund ist der Einzug von Jesu Christi nach Jerusalem ((Matthäus 21,1-11). Palmen galten als heilige Bäume im Mittelmeerraum, die Blätter und Zweige wurden als Zeichen des Königtums gestreut, sie wurden als Sinnbild des Lebens und des Sieges mitgetragen.

Da in Oberschwaben keine Palmen wachsen werden meist Buchszweige verwendet. Bemalte farbige Eier werden kunstvoll in Buchs eingebunden, kugelartig aufeinander gesetzt und können über mehrere Meter hoch sein. Früher waren es ausgeblasene Eier, heute können es auch kunstvolle Plastikeier sein, die die Witterungsverhältnisse unbeschadet bestehen. Die Holunderstäbchen werden in Kreuzform verwendet und symbolisieren das Leiden Jesu. Die Variationen dieses christlichen Brauches sind in Bad Saulgau in der Stadtpfarrkirche St. Johannes am Marktplatz zu sehen.

Treffpunkt für die morgendliche Prozession ist in Bad Saulgau vor der St. Antoniuskirche (Hauptstraße 104), 10 Uhr. Die mitgebrachten Palmen der Teilnehmer werden geweiht und gemeinsam ziehen die Menschen mit dem hölzernen Palmesel und der Christusfigur zur St. Johanneskirche am Marktplatz. Hunderte von Palmenträgern und tausende Zuschauer verfolgen das Schauspiel. Die Palmen bleiben während dem Palmsonntag in der Johanneskirche, im Altarraum und an den Seitenwänden und können somit von den Besuchern nach dem Gottesdienst bis in die Abendstunden betrachtet werden. Um 18 Uhr findet eine Andacht statt und die Palmen werden wieder abgeholt. Somit sind diese zahlreichen Palmen nur am Palmsonntag so gesammelt zu sehen.

Ort: Sankt Johannes Kirche, Kirchplatz 2, Eingang Marktplatz, 88348 Bad Saulgau

 

März 22, 2015
von upperswabia
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Messkirch = Meßkirch

Messkirch - Renaissance Schloss

Messkirch – Renaissance Schloss

Messkirch ist eine Stadt im westlichen Oberschwaben mit sieben Ortsteilen und über 8000 Einwohnern. Die Ortsteile heißen Dietershofen / Buffenhofen, Heudorf, Langenhart, Menningen, Rengetsweiler, Ringgenbach und Rohrdorf und liegen im westlichen Oberschwaben, zwischen Donau und Bodensee.

Es ist eine spätmittelalterliche Altstadt mit einem historischen Rathaus, zahlreichen Fachwerkhäusern, der Barockkirche St. Martin und dem Renaissance-Schloss mit seinem Hofgarten und der Stadtpfarrkirche. Messkirch war über 800 Jahre Residenzstadt mächtiger Adelsgeschlechter.

Der Philosoph Martin Heidegger stammt aus Messkirch und ist auf dem Friedhof begraben. Im Museum kann mehr über seine philosophische Entwicklung, sein Wirken für Messkirch und auch seine Kontakte zu Künstlern wie Otto Dix erfahren werden. In Messkirch und Umgebung entstammen einige bemerkenswerte Persönlichkeiten. Daher wird Messkirch auch als badischer Geniewinkel bezeichnet. Genannt sei die Züricher Fürstäbtissin Katharina von Zimmern oder der Komponist Friedrich Stärk, der Musikdirektor in Hollywood bei Walt Disney war.

Übrigens die ersten weiblichen Ehrenbürgerinnen wurden im Jahr 2003 ernannt. Es sind die Geschwister Anita & Alexandra Hofmann, bekannt als Schlagersängerinnen.

Zudem beherbergt das Renaissance-Schloss aus dem 16. Jahrhundert ein Oldtimermuseum und die Kunstgalerie des Landkreises Sigmaringen. Im Oldtimer Museum ist ein originaler Veritas zu sehen. Dieser Renn- und Sportwagen wurde ab 1948 in Messkirch gebaut. Der Rennfahrer Karl Kling wurde 1948 mit diesem Autotyp Deutscher Meister. Aufgrund des Konkurrenzdruckes wurde die Produktion 1950 wieder eingestellt. Im Obergeschoss stehen die Oldtimer-Motorräder (1913 bis Ende der 1950er Jahre). Das weltweit einzige Schakomobil, ein Kleinwagen für vier Personen aus einer Kunststoffkarosserie, ist ebenfalls zu sehen.

Das herrschaftliche Schloss wurde 1560 erbaut und gehört zu der frühesten Vierflügelanlage der Renaissance. Eine Besonderheit ist auch die Nepomukskapelle, die im Jahr 1736 barock ausgestattet wurde. Messkirch liegt an der nördlichen Oberschwäbischen Barockstraße.

Geschichtlich sei erwähnt, dass der Name „Moeskirch“ im Arc de Triomphe in Paris vermerkt ist. Im zweiten Koalitionskrieg (1800) fand in der Stadt die Schlacht zwischen Truppen aus Österreich und Frankreich statt. 1806 wurde Meßkirch badisch, weil es an das Großherzogtum Baden fiel.

Ein einzigartiges Projekt wurde 2013 gestartet. Campus Galli – eine karolingische Klosterstadt. Der berühmte Klosterplan von Sankt Gallen soll mit den technischen Möglichkeiten aus dem 9. Jahrhundert bewerkstelligt werden. Der Klosterplan von Sankt Gallen wurde auf der Insel Reichenau gezeichnet und zeichnet die Idealvorstellung einer frühmittelalterlichen Klosteranlage dar. Die Idee wird nun erstmalig seit 2013 umgesetzt. Das Projekt wird voraussichtlich 40 Jahre dauern, da mit Muskelkraft und ohne Maschinenpower gearbeitet wird. Ochsenkarren und historische Gewänder sind angesagt und das Baumaterial wie Stein, Lehm, Holz werden direkt an der Baustelle gewonnen. Der Besucher kann den Handwerkern über die Schulter schauen oder auf Wunsch sogar auf der Baustelle mitarbeiten.

Ort:  Rathaus Meßkirch, Konradin-Kreutzer-Str. 1, 88605 Meßkirch
Kultur- und Museums-Zentrum Schloss Messkirch, Kirchstraße 7, 88605 Meßkirch

Interaktiver Stadtrundgang in Messkirch

Ort: Campus Galli, an der Bundestraße B313, Abzweigung nach Langenhart
GPS: 48.03297° N, 9.11051° E

Links:
Badischer Geniewinkel (Wikipedia)
Was ist ein Veritas Automobil mit Fotos siehe (Wikipedia)

Messkirch

Messkirch

Blick auf das Schloss Messkirch

Schloss Messkirch

Messkirch

Messkirch

Messkirch

Messkirch

Messkirch

Messkirch

Messkirch

Messkirch

März 15, 2015
von upperswabia
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Zwiefalten – Kloster, Münster, Bier

Zwiefalten ist ein Dorf am Fuße der Schwäbischen Alb. Das Zwiefalter Münster ist eine Pfarr- und Wallfahrtskirche und trägt den Namen „Unserer Lieben Frau“. Es ist einer der größten Kirchenräume in Deutschland und ist eine der Perlen entlang der Oberschwäbischen Barockstraße.

Zwiefalten hat über 2000 Einwohner verteilt auf acht Teilgemeinden. Attenhöfen, Baach, Gauingen, Gossenzugen, Hochberg, Mörsingen, Sonderbuch und Upflamör heißen die Orte.

Die Zwiefalter Klosteranlage mit seinem barocken Münster liegt in einem Tal. Der ausgeschilderte Donauradweg und der Zwiefalter Albradweg ermöglichen die landschaftlich faszinierende Region zu erradeln. Im Ort gibt es ein solarbeheiztes Freibad mit zwei getrennten Becken, für Nichtschwimmer und Schwimmer. Es gibt zudem eine große Liegewiese und ein Kiosk versorgt die Besucher. Ein Zeltplatz für Jugendgruppen, Wanderer, Radwanderer liegt in der Nähe (Ortsplan von Zwiefalten).

Das Kloster Zwiefalten wurde im Jahre 1089 von Benediktinermönchen aus Hirsau gegründet. Im Mittelalter war das Dorf mit seinem Kloster ein pulsierender Ort mit Schule, Spital und eigener Brauerei. Über 700 Jahre lebten Mönche im Kloster. Im Jahre 1803 wurde das Kloster aufgrund der Säkularisation aufgelöst. Mit Gewalt und Zerstörungswillen wurden viele kostbare Schriften, Dokumente der ehemals reichen Bibliothek verwüstet. 1812 wurde auf dem Gelände des Klosters die königlich württembergische Heilanstalt eingerichtet. Heute ist das Zentrum für Psychiatrie (ZfP Zwiefalten) in den Klostergebäuden beherbergt. Die Brauerei Zwiefalter Klosterbräu ist eine Privatbrauerei seit 1897 und bietet Brauereibesichtigungen an.

Gauingen ist einer der ältesten der Teilgemeinden. Dort liegt auch der Gauinger Travertin-Steinbruch. Er ist ein heller Süßwasserkalkstein. Der Stein ist fest und polierfähig und wird für künstlerische Skulpturen wie auch für Fassadenverkleidungen an repräsentativen Gebäuden eingesetzt. Der St. Wendelinusbrunnen im Ort wurde 1960 in der Gemeinde aus dem ortseigenen Travertin wieder errichtet.

In dem Teilort Sonderbuch liegt auch die Lorettokapelle. Nebenan ist der Ziegenhof Loretto. Eindrucksvoll, wer bisher noch keine Ziegenherde beobachten konnte. Diese werden vom Inhaber, oft barfüßig, durch den Wald auf eine Weide geführt. Ein Wanderweg führt weiter zur Wimsener Höhle.

Der Teilort Baach hatte eine Burganlage, von der nur noch ein Wall und Graben zu finden ist. Die St. Stephanus Kapelle ist mir barocken Elementen verziert und gehörte zum Kloster Zwiefalten. Der Marienbrunnen auf dem Dorfplatz lohnt einen Blick.

GooglemapOrtsplan von Zwiefalten
88529 Zwiefalten

Links:
Google-Fotosammlung Münster Zwiefalten – eigene Fotos werden folgen
Gemeinde Zwiefalten
Lorettohof Zwiefalten
Zwiefalter Klosterbräu – Brauereibesichtigung

März 7, 2015
von upperswabia
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Riedlingen

Riedlingen liegt südlich der Schwäbischen Alb und an der Donau. Es ist ein hübsches kleines Städtchen mit zahlreichen geschichtsträchtigen Häusern und Fachwerkbauten. Die Stadt Riedlingen hat über 10.000 Einwohner. Es gehören die Ortsteile Bechingen, Zell, Grüningen und Pflummern, Zwiefaltendorf, Neufra und Daugendorf dazu.

Das Lichtspielhaus bietet Kino, Kultur, Konzerte und Kabarett. Es gehört zu den ältesten Kinogebäude in Deutschland.

In Riedlingen ist ein guter Startpunkt um mit Kanus entlang der Donau zu fahren. Das Donautal erhält einen besonderen Stellenwert, da es wertvolle Biotope und eine Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren sehen lässt. Ein Flussabschnitt liegt im Naturschutzgebiet, daher ist vor Start abzuklären, ob es möglich ist entlang des Flusses zu fahren. Die Anzahl der Kanufahrer ist im Naturschutzgebiet der Donau begrenzt.
Ein Kanuverleih ist am Ort.

Der Teilort Pflummern ist eine evangelische Gemeinde, was in einer ausschließlich katholischen Umgebung eher eine Ausnahme in Oberschwaben ist. Am östlichen Dorfende auf einer Anhöhe steht eine evangelische Kirche. Im  Pfarrhaus wohnte im Frühjahr 1829 Eduard Mörike. Als evangelischer Vikar hatte er auf seiner Wanderschaft Halt gemacht und eines der schönsten Gedichte der deutschen Lyrik „Frühling lässt sein blaues Band“ verfasst.

Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist’s!
Dich hab ich vernommen!
von Eduard Mörike, 1804-1875

Die Narrenzunftgruppe Gole 1865 e.V. in Riedlingen feierte 2015 ihr 150jähriges Bestehen. Geschichtlich erwähnt wurde die Fasnet in Riedlingen schon im Jahre 1505. In Riedlingen findet am Fasnetsdienstag das traditionelle Froschkuttelnessen statt.
Im Teilort Neufra liegen die „Hängenden Gärten“. Diese sind ein seltenes Zeugnis für die Gartenbaukunst der Renaissance. Der terassenförmige Garten liegt auf bis zu elf Meter hohen Bogengewölben. Von diesem Lustgarten lässt sich ein weitläufiger Blick über die Umgebung genießen.

In Zwiefaltendorf befindet sich im Keller des Brauereigasthofs „Zum Rössle“ , heute Blank’s Brauerei, die die begehbare Zwiefalter Tropfsteinhöhle. Sie liegt unter der Brauerei  und wurde bei Grabungsarbeiten 1892 entdeckt. Der Bräu brauchte damals einen Bierkeller und hatte deshalb zufällig entdeckt. Die zwanzig Meter lange trockene Höhlen mit ihren schönen Tropfsteien verläuft elf Meter tief, ist zwei bis drei Meter breit und vier bis sieben Meter hoch.

In Sichtweite von Riedlingen erhebt sich zudem der oberschwäbische Hausberg Bussen, der 767 Meter hoch ist und einen grandiosen Blick über Oberschwaben bietet. Der Bussen wird auch als „Heiliger Berg Oberschwabens“ genannt. Bei Fönwetterlage ist auf dem Bussen ein Panoramablick auf die Alpen zu erleben. Die Marienkirche gehört zu den meist besuchtesten Wallfahrtskirchen in Oberschwaben. Ebenfalls auf dem Gelände auf einer Anhöhe befindet sich eine Burgruine.

Nicht weit entfernt ist auch das ehemalige Zisterzienserinnenkloster Heiligkreuztal. Es liegt im gleichnamigen Teilort der Gemeinde Altheim bei Riedlingen

Februar 21, 2015
von upperswabia
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Funken

Funken. Ein Brauch in Oberschwaben. Der Winter wird gefeuert. Das Funkenfeuer brennt. Der Mast mit der Strohhexe fällt um. Der Mast liegt horizonatal und die Hexenfigur aus Stroh und Stoff fängt Feuer. Die Flammen skizzieren eine andere Hexe, die auf dem horizontalen Mast reitet, wie ursprünglich an dem Mast befestigt war. War es Fantasie oder Zufall, zu beobachten wie Wind und Flammen eine Hexenzeichnung malen. „Hast Du gerade die Hexe auf dem Mast reiten sehen?“ Die umstehenden Personen sind im Gespräch. „Hab gerade nicht aufgepasst“, ist die Antwort. Wäre gut gewesen es fotografisch festzuhalten. Andererseits auch die Erinnerung zählt. Oder?

Es regnet oder nennt man es schneeregnet. In der Nähe des hohen Feuers verdunstet der Schneeregen. Schauen. Genießen. Doch dann. Genug der Flammen, der Wärme. Zurück. Rutschig, matschig und aufgeweicht ist der Boden. Glitschig. Und fast wäre es passiert. Ausgerutscht. Ein Mann steht daneben. Ich: „Fast wäre es passiert, im Schlamm gelandet.“ Er sagt: „Glück gehabt. Kein Bein gebrochen“. Ich so: „Ein gebrochenes Bein ist in 6 Wochen wieder gut“. Er: „Doch nur wenn es keine Komplikationen gibt“. Ich: Wieso Komplikationen. Es muss nicht immer kompliziert sein.“ Er: Ich kenne jemanden, der war sechs Wochen wegen einem gebrochenem Bein im Krankenhaus. Das Bein war wieder gut. Doch, er hatte sechs Wochen keinen Besuch bekommen im Krankenhaus. Das löste ein psychologisches Problem aus. Danach war er ein Jahr in Rehas. Sechs Wochen Beinbruch und dann folgten Komplikationen“. Er schaute ins Feuer. Das Gesicht war von meinem Standpunkt nicht erkennbar. Ich ging weiter auf dem matschigen Weg. Ohne Beinbruch, ohne Komplikationen. Dafür eine Geschichte, die einem vorgelegt wurde und nachdenklich macht.

Februar 16, 2015
von upperswabia
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Krummbach bei Ochsenhausen

Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – der Krummbach am Kloster Ochsenhausen lädt zu jeder Jahreszeit zu einem Spaziergang ein. Der von Möchen angelegte Kunstbach lieferte frisches Wasser und Energie für das Kloster, das Bräuhaus und die Klostermühle. Die Parkplätze liegen nach dem Klostergelände, entlang der Straße nach Hattenburg (K7569). Dort beginnt auch der ebenerdige Weg entlang des Baches zu seinen Quellen.

Einfach wohltuend schön. Im Winter, wenn die Baumriesen keine Blätter haben, scheint die Sonne auf den Weg und so manches Lichtspiel ist in dem flachen Krummbach, der sich entlang den Hängen schlengelt zu entdecken. Den flachen, kinderwagentauglichen Weg bis ans Ende zu folgen und wieder zurück – dauert zirka ein Stunde. Beliebt ist der Weg auch fürs Jogging oder als Walkingweg, wobei in diesen Fällen auch ausgeschilderte Wege als Rundweg in den Wald führen und am Kloster wieder enden.

Im Sommer ist der Krummbach, wenn es über 30 Grad heiß ist, erfrischend kühl. Wir haben uns immer den Wettbewerb erlaubt, wer es länger in dem ca. 20 Zentimeter tiefen frischen Wasser aushält. Der eine hält es nur wenige Meter aus und es gibt auch besonders „harte“ Fälle, die es mehrere hundert Meter in dem gefühlt eisigen Wasser aushalten. Seit 2013 gibt es sogar einen angelegten Wasserspielplatz entlang des Weges. Auch nahe einer Hütte mit Sitzbänken, nach ca. 20 Minuten Gehzeit, ist ein Erlebniswald angezeigt. Im Erlebniswald können Kinder und Familien das Heckenlabyrinth, den Barfußpfad, die Tiere auf dem kleinen Biotope beobachten und auf die Aussichtsplattform klettern. Kleine und große Kinder sind den Lebensformen im Wald ganz nah. Empfehlenswert ist daher ein Handtuch und Bootchen für die Kinder mitzunehmen.

Die Baumriesen sind in den letzten Jahren weniger geworden. Auch der jüngste Fall, scheint einem Sturm zum Opfer gefallen zu sein und hat ein Teil des Weges mit seinen Wurzeln mitgerissen. Doch der Baum war krank.

Der stärkste Baum im Landkreis steht ebenfalls am Krummbach. Die Eiche ist 36,40 Meter hoch, hat einen Kronendurchmesser von 22,70 Meter, einen Umfang von 5,81 Meter und einen Durchmesser von 1,85 Meter.

Wenn ich von Anfang spreche, ist es eigentlich das Ende des Krummbaches, bevor er ins Klostergelände unterirdisch fliesst. Die Mönche haben hier ein Beispiel klösterlicher Wasserbaukunst geschaffen. Entlang der naturgegebenen bauchigen Hangform wurde das frische Quellwasser in einem Bachbett geleitet. Die künstliche Wasserleitung passte sich dem Landschaftsbild an und so wurde ein Kunstbach gebaut, der aufgrund seinen zahlreichen Krümmungen zu seinem Namen kam. Der Bach ist das Hauptstück eines technisch entwickelten Kanalsystems, übrigens im 15. Jahrhundert gebaut.

Das ehemalige Benedektinerkloster wurde bewußt an einen erhöhten Standort in Ochsenhausen gebaut, in dem es zahlreiche natürliche Quellen gab. Diese Quellen und Weiher wurden mit einander zu Wasserläufen verbunden und lieferten frisches Wasser für das Kloster, das Bräuhaus und die Klostermühle. Auch Energie wurde mit Hilfe der Wasserkraft gewonnen. Auch hatten die Benedektiner an das herbstliche Laub gedacht. Bevor der Krummbach in den Klosterbezirk fließt, überwindet er ein Absatzbecken, das mit Ziegelsteinen ausgemauert wurde. Das Laub und die Schwemmsande konnten sich absetzen und so wurde zusätzlich Kompost gewonnen.

Auf dem Klostergelände befindet sich die sehenswerte St. Georgskirche mit ihrer Orgel, das Klostermuseum sowie die Städtische Galerie Fruchtkasten. Weiterhin ist die Landesakademie für Musik Ochsennhausen sowie die Joseph-Gabler-Schule auf dem Gelände.

Ort: Krummbach, nach der Klostermauer, Parkplätze entlang der Kreisstraße 7569 nach Hattenburg bzw. Mittelbuch, 88416 Ochsenhausen

Link:  Karte von Ochsenhausen
Link: Informationen zum Kloster Ochsenhausen
Link: Öchsle Museumsschmalspurbahn