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Sankt Georgsritt in Ochsenhausen

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Einer der ersten Prozessionsritte ist im Frühjahr der Sankt Georgsritt in Ochsenhausen. Die Rapsfelder blühen, die Blüten der Obstbäume und der Zierkirschenbäume sind in voller Pracht, die Felder bearbeitet und oft scheint die Sonne. Doch im Jahr 2015 war Regenwetter angesagt. „In Dietmanns hörte es bis 10 Uhr gar nicht auf zu regnen“, erzählt Hans Zell. Und auch in Ochsenhausen, es nieselte, regnete große und kleine Tropfen – der Regenmantel zu Pferde war Pflicht. Von den angemeldeten 25 Gruppen sind einige nicht gekommen, teilweise war es eine kleinere Blutreitergruppe.

Unruhe herrschte bei den Pferden zu Beginn. Ungewohnt. Pferde tänzelten, blieben nicht in der Reihe. Auch das Pferd, auf dem Dekan Schänzle ritt, war kurz ohne Reiter. Einigen der regelmäßigen Zuschauer und Pilger fiel auf, dass die Pferde etwas nervöser waren wie sonst. Ein Reiter hat sich entschlossen nicht mitzureiten, da er sein Pferd nicht beruhigen konnte.

Hans Zell und Georg Baumeister

Hans Zell und Georg Baumeister

Georg Baumeister, bekannt aus der Filmdokumentation „Die Blutritter“ stand als Zuschauer am Straßenrand. „Mir geht es gesundheitlich nicht so, dass ich mitreiten kann“, erzählt er. „Runterzufallen kann ich mir nicht leisten“, meint er. Seit 52 Jahren ist er  Mitglied in seiner Blutreitergruppe. Zur Nervosität der Pferde meinte er: „Der Reiter muss mit seinem Pferd sprechen, ihm zureden. Wenn ich merke, dass mein Pferd unruhig wird, rede ich mit ihm. Das hat bisher immer geholfen“, erklärt er.

Hans Zell war ausnahmsweise zu Fuß unterwegs. „Wir haben heute Morgen wegen dem Dauerregen abgesagt. Es war alles vorbereitet, doch wir mußten uns entscheiden.“ Ein Ehepaar begrüßte Baumeister. „Ich konnte nicht mitreiten, da ich erst operiert wurde“, erzählt er. Die Männer waren sich einig, dann reiten wir in Bad Wurzach wieder beide mit. Baumeister hofft in Weingarten in zwei Wochen wieder mitzureiten. „Es tut schon weh, wenn man nicht teilnehmen kann“, erzählt Baumeister. Andererseits – es ist Treffpunkt und auch als Zuschauer und Prozessionsteilnehmer ist es wichtig dabei zu sein.

 

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