Oberschwaben-Welt

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März 10, 2019
von upperswabia
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Ostereiermarkt

Was Deko des Heimes zu den Jahreszeiten angeht, bin ich eher sehr minimalistisch. Daher fragte ich mich „Warum soll ich auf den Ostereiermarkt ins Bierkrugstadel Bad Schussenried? Ein Blick, ein Beitrag für meine Blogleser? Werbung ist auch nicht mein Ding. Begeisterung sieht anders aus“ – so waren meine eher sperrigen Gedanken auf der Fahrt nach Bad Schussenried. Doch es kam anders. Ich lass mich doch noch begeistern.

Auf der Fahrt vor Kleinwinnaden kann bei klarer Sicht eröffnet sich der Panoramablick auf die Alpen. Da standen sie die ehrwürdigen Berge. Glänzend, von weiß bis bläulich, scharf in der Kontur, die Sonne beleuchtete einen Teilabschnitt dieses Panoramas. Die Berge wirkten optisch viel näher als sonst. Majestetisch. Am Himmel eine Linie, die die dunkelschwarzblaue Regenwolkendecke zeichnete und die Kontur der Berge noch heller wirken ließ. Autos hielten am Straßenrand, um diesen Moment von Licht, Berge, Blau und dunklem Regenband in Ruhe zu bestaunen. Ein kurzer Moment der Naturschönheit, die alle sonstigen Gedanken verdrängt. Wunderschön. Meine Kamera hatte ich nicht dabei.

In Bad Schussenried angekommen, war es kein Problem einen Parkplatz zu bekommen. Überfüllt wirkte der Markt nicht. Zwei Euro Eintritt kostete die Ostereierausstellung. In der zünftigen Festhalle waren mehrere Reihen mit verschiedensten Ständen von Kunsthandwerkern.

 

Jeder zeigte eine Besonderheit, was er aus den ausgeblasenen Eiern künsterlisch kreiierte. Die Liebe zum Detail, die Feinheit der Arbeiten, die Ausdauer und Präzision der Eiermaler ist erstaunlich. Anfassen geht nicht, da die Kunstwerke sehr zerbrechlich wirken. Fotografieren ist fast nicht erlaubt und dies wird respektiert. „Zu groß sei der Ideenklau, so eine Kunsthandwerkerin.“ Andererseits denke ich, wer will freiwillig soviel Zeit investieren, um eine Idee nachzumalen. Filigran bemalt oder mit Nadel und Faden besticken. Das Ei mit metallenen Fäden einkleiden. Muster aus der Eischale ausstechen, so daß es wie der Hauch einer Spitze aussieht. Ich schaue, ich staune und begeistere mich für diese vielen verschiedenen Form aus dem Ei ein Kunstwerk zu machen. Schmunzeln musste ich über fotorealistische Katzenporträts. Auch ein heulender Wolf auf einem Riesenei war zu sehen. Ob christliche Themen oder aus der Märchenwelt, es gibt kein Motiv, dass nicht auf ein Ei gemalt werden kann.

In einem Raum präsentierte Zuckerbäcker Gut aus Bad Wurzach traditionelle Zuckerhasen in den Farben Rot, Caramel und in Dunkelbraun. Wie sie schmecken werde ich später ausprobieren.

 

Verena Keller verkauft die ausgeblasenen Eier, die Grundlage für das künstlerische Werken. Dabei haben die Eier schon von Natur aus sehr schöne Farben. Hühnereier sind weiß oder braun. Ein Rebhuhn oder ein Fasan brüten in freier Wildbahn in erdfarbener Umgebung, somit haben auch die Eier diese Farbe.

ausgeblasene Eier von verschiedenen Vögeln. Rechts oben, die gescheckten Wachteleier, rechts unten erdfarbene Fasaneneier

Die Eier des Schwans sind grünlich, die Eier der Ente eher bläulich, da die Vögel in Ufernähe brüten. Der Emu lebt in Australien, die Naturfarbe seiner Eier ist dunkelgrün bis schwarz. Diese sind also nicht bemalt, sondern es ist die Tarnfarbe des Bodenbrüters Emu.

Im Bild links zartgrüne Nandu-Eier, in der Mitte dunkelgrüne Emu-Eier und rechts weiße Straußeneier


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Ebenfalls hatte sie „Hexeneier“ ausgestellt. Früher wußte man es nicht besser und hatte diese „ungewöhnlichen Eiformen“ weggeworfen und es rangten sich Mythen darum. Tatsächlich hatte das Huhn beispielsweise eine Bronchitis. Die ungewöhnliche Form entstand, da das Huhn beim Entstehen des Eies unregelmässig presste. Die Schale dieser Eier ist nicht ganz so stabil wie die klassische Form.

Fasziniert war ich auch von den aufklappbaren 3D-Faltkarten von der kreativen Künstlerin Julia Niepmann-Eisenlauer aus Aulendorf. Sie erklärte wie anhand von vorgezeichneten Linien, Punkten und einem kleinen Messer die vorderen Linien geritzt und auf der Rückseite geritzt wird und sich somit die Faltung ergibt. Näheres zum Nachmachen ist in ihrem Buch „Phantasievolle Weihnachtskarten“ zum Schneiden, Falten, Aufstellen Schritt für Schritt erklärt. Bei hat mir die Papierarchitektur sehr gefallen, wobei sie auch österliche Motive und Skultpuren sowie Schmuck im Angebot hatte.

Nach oberschlesischer Kratztechnik bemalt

Yvonne Strauß aus Crailsheim kratzte nach Wunsch des Käufers noch den Namen auf das Ei. Ein Herr hat für alle seine Frauen zu Hause (Ehefrau, Tochter, Enkelinnen) ein Ei mit dem Namen beschriften lassen.
Die Muster sind nach traditioneller oberschlesischer Tradition bemalt, pardon gekratzt. Diese Technik hat sie schon als Kind gelernt. Als Malerin hat sie auch große Eier inspiriert von großen Künstlern der Kunstgeschichte bemalt und ausgestellt.

Inspiriert von den vielen Arten ein Osterei zu gestalten wählte ich ein Päckchen Farbe aus mit verschiedenen Farbschnipseln. Diese können mit einem kleineren Aufwand an das rohe Ei angeheftet werden und beim kochen die Farbe an die Schale abgeben. Ergebnis wäre eine marmorierte Farbe für das gekochte Ei. Ein Versuch ist es wert, soviel Geduld habe ich. Frohe Ostern, wenn es dann soweit ist.

 

März 3, 2019
von upperswabia
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Fasnet und andere Gedankenblitze

Tatsächlich war ich dieses Jahr wieder auf einer Frauenfasnet. Schee wars. Vorallem die Ummendorfer Showtanzgruppe hat mich zu Jubelschreien gelocket. Auch sonst war Unterhaltsames dabei. Nächstes Jahr also wieder dabei, dann ist der Schmotzige Donnerstag am 20. Februar.
Der Spruch: Brave Mädchen kommen in den Himmel und böse überall hin … fiel mir ebenso ein zum Programm. Von daher war den Frauen an der Ummendorfer Fasnet zwar nach dem Motto: „Reif für die Insel“, doch so lieb und brav wie sie ihr Programm gestalteten … kommen sie nicht überall hin. 😉

Ach und ganz nach Kurt Tucholsky:
Entweder du liest eine Frau, oder du umarmst ein Buch, beides zugleich geht nicht.

Wünsche Dir eine gute Woche.

Februar 22, 2019
von upperswabia
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Jubiläumsumzug Schemmerberg 2019

Die Narrenzunft Brühlhund in Schemmerberg wurde am 6. März 1994 gegründet und veranstaltete einen Jubiläumsumzug am 17. Februar an der 75 Narrenzünfte aus dem Allgäu, dem Bodenseeraum und aus Oberschwaben teilnahmen. Strahlender Sonnenschein und die Vielfalt der Schnitzereien der Masken, Larven und Hexengesichter, die so typisch sind für die schwäbisch-alemannische Fasnet.

Nachfolgend eine Bildershow.

Februar 17, 2019
von upperswabia
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Narrenumzug Wolfegg

Jedes Wochenende ist in Oberschwaben einer der vielen schwäbisch-alemannischen Narrenumzüge. Jedes Mal denke ich, ein Video über so einen Umzug wäre schön. Doch dann wird es schwieriger die Vielfalt der Masken festzuhalten. Mit dem Foto kann ich von jeder teilnehmenden Narrenzunft, die verschiedene Gruppen hat die Maske, Larve sowie Häs fotografieren. Daher immer noch Bildershow. Meine Fotos zeigen eher die Vielfalt der Masken und weniger die Stimmung mit den verschiedenen Musikkappellen, die übrigens aufgenommen teilweise sehr ohrenunfreundlich klingen. Wenn man aber dabei steht hat und mitschunkelt ist das was anderes.

Nachfolgend wie ein Plätzler aus Altdorf-Weingarten hier die Karpatsche schnellen läßt:

Und wer die Vielfalt am Beispiel des Narrensprungs in Wolfegg am 10. Februar 2019 sehen möchte …

Januar 7, 2019
von upperswabia
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Ein gutes neues Jahr

Es hat gut angefangen, das neue Jahr 2019.
Und ich hoffe auch bei Dir.

Was ich Dir fürs neue Jahr wünsche:
Nimm Dir Zeit zum Träumen,
das ist der Weg zu den Sternen.
Nimm Dir Zeit zum Nachdenken,
das ist die Quelle der Klarheit.
Nimm Dir Zeit zum Lachen,
das ist die Musik der Seele.
Nimm Dir Zeit zum Leben,
das ist der Reichtum des Lebens.
Nimm Dir Zeit zum Freundlichsein,
das ist das Tor zum Glück.

In diesem Sinne … bis bald wieder

Dezember 30, 2018
von upperswabia
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Federsee

Der Federsee ist zu jeder Jahreszeit schön. Und jedes Mal denke ich, ich nehm keinen Foto mit. Der Federsee wird sooft fotografiert, ist so oft abgebildet und ein Lieblingsmotiv der Fotografen. Kein Besuch auf dem Federsee ohne dass ich auch viele Fotografen beim Fotografieren beobachtete. Trotzdem. Auch ich erliege der Faszination dieses Steges, der Pflanzen, dem Ausblick, dem Blick auf Bad Buchau und den Vögeln.

Dezember 23, 2018
von upperswabia
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Frohe Weihnachten

Die Vorbereitungen für Heilig Abend, die Feiertage laufen auf Hochtouren. Alles möchte vorbereitet sein. Doch es wird ruhiger.
Zeit für sich. Zeit für die Familie, Zeit für Freunde und Bekannte.

Selbst das oberschwäbische Christbaumloben ist eine feine Tradition spontan zwischen den Feiertagen und Heilig Drei König einen Besuch zu unternehmen. Und vielleicht auch darüber nachzudenken, welche irdischen Engel einem in diesem Jahr begegnet sind.

Wann hattest Du dieses Jahr einfach Glück, wann hat Dir dieses Jahr jemand aus der Misere geholfen? Denk daran, erinnere Dich. Es wird Dir gut tun und es macht Dankbar.

Dazu passend das Gedicht von Adele Basheer:

Von Zeit zu Zeit erschienen uns wunderbare Engel,
geschickt verkleidet als ganz normale menschliche Wesen.

Weihnachten, Jahreswechsel – Zeit zum Nachdenken und Innehalten, was einem dieses Jahr wichtig war und was gerne wiederholt werden soll.

Ich wünsche Dir wohltuende Tage und ein gutes neues Jahr.

Dezember 16, 2018
von upperswabia
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Filmtipp: Stille Nacht

Der Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ist ein Muss in der Weihnachtszeit. Dieser Film kommt auch gefühlt zigmal in der Adventszeit im Fernsehen oder kann auch auf Youtube angeschaut werden. Es gibt Menschen, die sagen ohne diesen Film ist nicht Weihnachten. Einmal die Melodie gehört und sie wird sofort mitgesummt. Ein Ohrwurm. Oder wie soeben passiert … im Hintergrund ruft eine Stimme … was machst Du? Wo hörst Du Aschenputtel. 😀

Dieses Jahr feiert ein anderes Lied, ebenfalls ein Ohrwurm seinen 200. Geburtstag. Zu Weihnachten 1818 sei das Lied erstmals in einer Kirche gesungen worden. Das Weihnachtslied, dass in zweihundert Sprachen übersetzt wurden und das meist gesungene Lied auf der ganzen Welt ist. Der Landpfarrer Joseph Mohr konnte damals nicht ahnen, welches Lieder er zusammen mit Franz Xaver Gruber geschaffen hat. Mohr hatte den Text dazu und Gruber komponierte die Melodie dazu. Im Film „Stille Nacht“ von Regisseur James Schafer aus dem Jahr 2012 wird diese Geschichte erzählt.

Mir ging es so, dass ich nach dem Film gar nicht mehr genau wissen wollte, wie nah es an der wahren Geschichte von Landpfarrer Joseph Mohr und Organist Franz Xaver Gruber war. Es war ist eine schöne Geschichte und ich schaue mir diesen Film gerne wieder an.

Es gibt einen älteren Film aus dem Jahre 1997 rund um das Wirken von dem Pfarrer Joseph Mohr, genannt „Das ewige Lied“ mit Tobias Moretti als Darsteller. Es gibt Parallelen zu den beiden Filmen. In beiden Filmen kämpft der Pfarrer um die Gunst der Oberndorfer Einwohner. Bei beiden Filmen sind die Differenzen zwischen Obrigkeit, Landpfarrer und Volk ein Thema. Bei beiden Geschichten geht es um das Leben eines kleinen Jungen und bei beiden Filmversionen wird betont, wie wichtig damals der Stand und die Herkunft eines Menschen war und wie es die Menschen voneinander trennte.

Mein Tipp gilt dem Film „Stille Nacht“, da hier noch etwas mehr über die Entstehungsgeschichte und der Zauber des Liedes beschrieben wird. Für mich ein Film, den ich gerne zur Weihnachtszeit anschaue. Nebeneffekt ist, dass die Strophen nach diesem Film mit einem neuen Blick gesungen werden.

Dezember 2, 2018
von upperswabia
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Geschnatter

 

 

Geschnatter wird es genannt wenn Gänse zusammen kommen und scheinbar wild durcheinander Töne von sich geben. So auch bei obigem Foto. Ich stoppte auf der Landstraße, um diesen Moment von Grau, den Ausblick auf die hügelige Landschaft mit einem Foto festzuhalten. Ich konnte nicht erkennen, dass auf dem Acker eine Gruppe von Vögel saß. Als ich auf das Feld hinzulief, hörte ich aufgeregtes lautes Geschnatter. Ich blieb stehen lauschte den Rufen der Wildgänse. Es erinnerte mich an die Diskussionen der Wildgänse bei der Zeichentrickserie Nils Holgerson. Nur Nils verstand, was sie redeten, Menschen verstanden es nicht. Dem Gespräch der Wildgänse zuzuhören ließ einen Träumen von fremden Orten, von Weiterziehen, den Blick von Oben einnehmen zu dürfen.

Das Wort Geschnatter im Zusammenhang mit Mensch ist eher abwertend. Mehrere Stimmen reden gleichzeitig – ohne Ziel oder dass sich daraus eine Handlung nachvollziehen lässt. Schade eigentlich.

Diese Woche hatte ich viele Gespräche. Sehr verschiedene. Viele sind noch ergebnisoffen. Doch ich hörte auch Gesprächen zu und musste an die Wildgänse denken. Gefahr erkannt. Gespräch. Und eine gemeinsame Handlung. Wie einfach es doch war, wie kompliziert es manchmal bei den Menschen ist.

Jedenfalls wünsche ich Dir und mir nächste Woche gute Gespräche, die was bewegen.