Wie jedes Jahr am 3. Oktober präsentieren sich in Bad Schussenried wieder über 100 Gespanne in einem Festumzug, gennant Fuhrmanntstag.
Die verschiedenen Kutschen werden meist gezogen von Pferden, doch auch ein hellbraunes Ochsengespann (Gelbvieh) sowie Ziegen helfen die Wägen und Gerätschaften zu ziehen. Die verschiedenen Kutschen wie ein Landauer, ein Doktorwagen, Jagdwagen oder auch der Leichenwagen aus Kürnbach. Eine Pony-Marathonkutsche, einen Bäckerwagen, ein Marathonwagen mit Musikern, ein Paketwagen, die Postkutsche von Markgraf Max von Baden und viele mehr. Historische Jagdwagen und Landauer sind dabei und auch der vierspännige Brauerei Wagen „Gold Ochsen“ aus Ulm. Die lokale Brauerei Schussenrieder war mit mehreren Festwägen dabei. Sehenswert natürlich auch die vielen schönen Pferde wie Kaltblut, Friesen, Tinker usw. Doch wozu braucht es viele Worte, schaut selbst. Angemerkt sei, dass nicht jedes Gespann fotografiert wurde.
Für alle, die noch nie etwas von Fritz Bauer gehört haben. Der Film „Der Staat gegen Fritz Bauer“ ist ein Polit-Thriller – klug gemacht, filmtechnisch verdichtet, gespielt in der jungen BRD. Kurzum sehenswerter Film, der nebenbei dokumentarisch kurzweilig deutsche Geschichte aufarbeitet und auch einen Retroblick in die späten 50er und frühen 60er Jahre zeigt. Fritz Bauer ist wichtig für die deutsche Geschichte, vielleicht hätte es ohne ihn nie die „Ausschwitz-Prozesse“ gegeben.
Handlung: Deutschland 1957. Die junge Bundesrepublik will die NS-Zeit hinter sich lassen. Fritz Bauer, ein Generalstaatsanwalt kämpft hartnäckig daran, die Täter im eigenen Land vor Gericht zu stellen: Zwölf Jahre nach Kriegsende erhält Fritz Bauer (Burghart Klaußner) den entscheidenden Hinweis, dass sich der frühere SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann in Südamerika versteckt. Der junge Staatsanwalt Karl Angermann (Ronald Zehrfeld) beginnt mit Bauer, die Hintergründe zu recherchieren. Doch es gibt Widerstände in den höchsten Kreisen.
Drehbuchautor Oliver Guez aus Paris – Foto Veil-Köberle
Berührend und beeindruckend, Oliver Guez (Drehbuchautor) sagte beim Filmgespräch im Kino Traumpalast in Biberach: „Es hat mich interessiert, wie Deutschland mit dieser Geschichte seine Demokratie aufbaut“. Guez ist Politikwissenschaftler, Journalist, Autor mit französicher Staatsangehörigkeit. Er hat das Buch „Heimkehr der Unerwünschten. Eine Geschichte der Juden in Deutschland nach 1945“ geschrieben. „Der Staat gegen Fritz Bauer“ ist sein erstes Drehbuch. Der Film wurde mittlerweile in 17 Länder weltweit verkauft wie Japan, USA, Argentinien, Israel und viele Länder in Europa. Im Filmgespräch wurde auch deutlich, dass dieses Phänomen die Geschichte des eigenen Landes nicht so genau wissen zu wollen, zu verhüllen, stillzuschweigen, ein internationales Phänomen ist.
Bei der Filmpremiere in Biberach waren einige Kinobesucher da, die die Zeit von Fritz Bauer Anfang der sechziger Jahre live miterlebt haben. Kinder, Jugendliche, die die Diskussionen der Eltern gehört haben, ob es richtig war Adolf Eichmann, den SS-Obersturmbannführer und verantwortlich für die Deportation der Juden, seinem Todesurteil in Israel zu überlassen. Ein Rechtsanwalt erzählte, dass er damals das Buch von Fritz Bauer las und dies mit ein Grund war, dass er Jurist wurde. Er hatte das Buch dabei, es wurde deutlich, wie diese Geschichte ein Wendepunkt in seinem Leben wurde.
Doch wurde auch klar, dass das Interesse an Fritz Bauer erst wieder in den letzten Jahren gestiegen ist. Die Menschen, die erst in den 60er Jahren und später geboren wurden kennen diese geschichtlich wichtige Person kaum.
Der Schauspieler Burghart Klaußner spielt Fritz Bauer ausgezeichnet. Eine Rolle, die ihm wie auf den Leib geschrieben ist bzw. von ihm gespielt wird. Oliver Guez sprach mit ihm zuletzt vor wenigen Tagen auf der Deutschlandpremiere in Berlin, so Guez: „Klaußner erzählte mir, dass es für ihn eine Traumrolle ist. Er erzählte es mir und freute sich dabei wie ein kleines Kind“. Auf die Frage, wie dokumentarisch die Geschichte ist, antwortete Guez: „Fritz Bauer war so, wie er gespielt wurde. Allerdings ist Karl Angermann eine fiktive Figur. Er ist eine Filmfigur, die mehrere wichtige Wegbegleiter von Fritz Bauer in einer Person vereinigt. Es ist nicht möglich in der vorgegebenen Filmzeit die verschiedenen wichtigen Wegbegleiter vorzustellen.“
Auch dieses Jahr engagieren sich 28 Frauen um das Erntedankbild, das aus Naturmaterialien wie Samen und Körner hergestellt wurde, in der Sankt Oswald Kirche in Otterswang zu zeigen. Das Bild liegt wie ein Teppich im Altarraum und dies nur von Ende September bis Ende Oktober.
Es ist kein Geheimtipp mehr. Besucher aus dem In- und Ausland kommen und bewundern dieses einzigartige Bild aus Samen und Körnern. Es wurden keine künstliche Farbstoffe oder anderer Hilfsmittel verwendet. Das Foto gibt nur einen farbigen Eindruck wieder. Vor Ort ist die Detailliebe der Frauen, die mehrere Wochen nicht nur das Samenbild sondern auch die Säulen aus Früchten und Blüten in der Kirche hergestellt haben, deutlicher und intensiver zu bewundern. Auch unabhängig von diesem eindrucksvollen Teppichsamenbild, ist die helle barocke Kirche ein meditative Erfahrung. Die letzten Jahre konnte immer wieder beobachtet werden, wie Menschen, die bisher der Kirche fern bleiben von diesem Bild und seiner Art wie es mit Naturmaterialen hergestellt wurde, sehr berührt sind.
Das Bild aus Samen, das wie ein Teppich im Altarraum der Sankt Oswald Kirche in Otterswang gezeigt wird lehnt sich an ein großformatiges Fresko im Speyer Dom an. Es zeigt die Heilige Familie vor ihrem Haus. Auf dem Bild ist das Tor angedeutet, dass den Blick auf den Ort zeigt. Maria hält das Garn in der Hand, welches sie gesponnen hatte. Josef sägt an einem Balken, Jesus hilft ihm. Die Szene spielt im Vorhof des Hauses und symbolisiert die Zufriedenheit und Harmonie in der häuslichen Idylle, in einer Alltagssituation. Das Tor zeigt den Blick auf den Ort Nazareth.
Auf dem Bild und stärker, wenn vor dem Bild gestanden wird, ist der „Heiligenschein“ um Maria, Josef und Jesus zu sehen. In der Kirche wirkt er samtiger und strahlender.
Der Erntedankteppich in der Pfarrkirche Sankt Oswald in Otterswang ist noch bis 28. Oktober, täglich von 9 bis 18 Uhr, zu besichtigen.
Otterswang ist ein Teilort von Bad Schussenried. Von Bad Schussenried der Straße vier Kilometer in Richtung Aulendorf nach Otterswang folgen. In der Ortsmitte ist die katholische Pfarrkirche.
Ort Otterswang: Pfarrkirche Sankt Oswald in Otterswang, 88427 Bad Schussenried
Der diesjährige Erntedankteppich trägt den Titel „Die Heilige Familie“ und wurde angelehnt nach einem Fresko im Dom zu Speyer angefertigt
Sich freuen zu können ist für viele Menschen gar nicht mehr so einfach. Egal ob man in Oberschwaben wohnt oder nicht. Dabei gibt es soviele Gründe sich einfach mal zu freuen, den Moment zu genießen, den Sonnenaufgang, die faszinierenden Wolkenformationen, einen Sonnenuntergang – oder einen doppelten Regenbogen. Der Dreh ist, einfach kurz innezuhalten und sich über eine Kleinigkeit bewußt zu freuen. Je mehr ich darüber nachdachte, was mir diese Woche so alles passierte, desto mehr fielen mir so Kleinigkeiten ein. Nachfolgend eine Auswahl.
Montag: Nach der Sommerpause wieder die erste Sitzung. In den Unterlagen drängte sich mir Unverständnis auf. Ich habe mir die Frage notiert. In der Sitzung selbst stellte diese mein Nebensitzer. Ich kann mich darüber freuen, dass jemand dieselbe Frage stellt, mir zuvorkommt. Obwohl wir keine Gemeinsamkeiten finden, doch es war nicht das erste Mal, dass wir die selbe Frage stellen.
Dienstag: Einschulung. Seit mehr als vier Jahren betreue ich im Wechsel mit einem Kollegen eine Webseite. Ich habe ihn nur einmal offiziell gesehen, zweimal in der Stadt eher beim Vorbeigehen. Am Einschulungstag unserer Kinder also das dritte Mal. Sicherheitshalber habe ich ihn gefragt, ob er es auch sei. Weder er noch ich wußten voneinander, dass wir gleichaltrige Töchter haben, die zudem einen ähnlichen ungewöhnlichen Vornamen haben.
Mittwoch: Seit wenigen Wochen lebt eine Familie mit uns im Haus. Die gemeinsamen Anknüpfpunkte faszinieren. Die Kinder gehen in die gleiche Schule, gleiches Tempo, wenn morgens das Haus verlassen wird. Fahrgemeinschaft kann organisiert werden, ohne große Absprachen. Es läuft. Es ist Glück, wenn es ohne große Absprachen und unproblematisch zusammenpasst.
Donnerstag: Mädels-Abend. Kinoabend ist angesagt. Der Wunsch steht im Raum den Film „Fack ju Göhte 2“ anzuschauen. Es ist allgemein bekannt, dass ich eher der Festivalfilmfan bin. Somit war es gar nicht so selbstverständlich, dass ich mitgehe ins Kino. Doch wer lachte am lautesten? Und ich finde „Fack ju Göhte 2“ sogar besser als den ersten Teil. Ist mir auch noch nie passiert. Glücklich mich selbst #überrascht zu haben. Und ich wünsche Jella Haase, die im Film die Chantal verkörperte, dass sie trotz dieses Erfolges nicht auf diese Rolle „eingetuppert“ wird. Ach und am frühen Abend gab es einen doppelten Regenbogen zu sehen.
Freitag: #Unglaublich. Wir bekamen Besuch aus Neuseeland. Spontan angekündigt. Wir freuten uns riesig. Der Terminkalender wird so gedreht, dass wir alle Zeit haben für ein Wiedersehen am Nachmittag. Wenn die Beiden alle vier bis fünf Jahren nach Deutschland kommen, sozusagen Familienbesuch, sind wir auf der Besuchsliste dabei. Das freut uns sehr. Bemerkenswert auch deshalb, weil ich exakt eine Woche davor mit einer Freundin darüber sprach, dass ich diesen Kontakt nach Neuseeland verloren habe. Zulange war Funkstille. Es ist ein lockerer Kontakt, doch auf die letzten Emails reagierte sie nicht mehr. Trotz Skype, klassisch Telefon, Facebook, Whatsupp und so weiter, ich hatte mich auf das Email fixiert, wobei alle anderen Daten nicht mehr bekannt waren. Dass die alte Telefonnummer mitumgezogen ist, an das dachte ich nicht mehr. Dabei hatte ich vor vielen Jahren das teuerste Telefonat mit ihr geführt. Damals, als das Telefonieren mit Neuseeland noch sehr expensiv war.
Samstag: #Verzaubert und glückselig. Abends das erste Mal auf einem Poetry Slam gewesen und Lisa Marie Seyran (Stuttgart), Eva Steppkes (Stuttgart) sowie weitere gehört. Super. Klasse. Ich sag nur: „Wenn Worte verzaubern“. Freu mich auf den nächsten Termin im Februar 2016. Live ist es einfach viel besser als aus der Konserve oder auf Youtube.
Sonntag: ist noch nicht vorbei – lassen wir uns überraschen. #Sonne #Pferde #Landschaft
Das Museum Ritter in Waldenbuch feiert dieses Jahr sein 10jähriges Bestehen. In dem Bau ist das Rittersport Schokoladen-Museum, der Fabrikverkauf der quadratischen Leckerei sowie das Kunstmuseum untergebracht. Die Sammlung von Museumsgründerin Marli Hoppe-Ritter widmet sich konsequent dem Quadrat in der Kunst. In der zweigeschossigen Ausstellung werden immer wieder auch andere Gemälde, Objekte, Skulpturen sowie grafische Arbeiten aus der 900 Werke umfassenden Sammlung präsentiert.
Museum Ritter Waldenbuch
Ein Quadrat ist ein Quadrat ist ein Quadrat. Der Satz erinnert an Gertrude Stein, die mit dieser reduzierten Wortkonstellation eine Gedankenfreiheit eröffnete. Denn die präsentierten Quadrate sind alles andere als einheitlich. Kunst gibt Freiraum für die Gedanken. In einem Kunstmuseum kann muss soll darf will alles hinterfragt werden. Jeder hat die Chance zwischen dem Statement „Ich kann damit nichts anfangen“ oder auch „Wie cool ist das denn?“ zu wählen. Manchmal hilft es zu wissen, in welchem kunsthistorischen Zusammenhang das Werk entstanden ist, oft braucht es das auch nicht. Und manchmal kommt der Spruch: „Ach, auf die Idee hätte ich auch kommen können“. Jedenfalls, nach einer Ausstellung bleibt mindestens ein Werk in den Gedanken hängen, mit einem Lächeln und einer positiven Erinnerung.
Hängengeblieben bin ich bei der Bloggertour Kultur, #PlacetoBW bei einem eher unscheinbaren Bild. Zwei Quadrate, ein rotes und ein schwarzes stehen sich gegenüber. Das rote Quadrat scheint in etwas eingebettet zu sein, während das schwarze Quadrat isoliert wirkt. Es gab noch etwas Text in der Künstlerliste, die auf dem Sofa lag. Die Skizze und Studie gehörte zu einem Kinderbuch „Geschichte von zwei Quadraten“ aus dem Jahre 1920. Der Künstlername El Lissitzky (1890 bis 1941) sagte mir nichts. Es war noch ein Hinweis, dass sich die beiden Quadrate um eine neue Ordnung streiten. Die Sätze lasen sich für mich eher politisch motiviert, doch warum in einem Kinderbuch veröffentlicht? Bei den Recherchen dazu – siehe Link auf Wikipedia, wird es klarer. Lissitzky war ein russischer Avantgardist, der in der Oktoberrevolution 1917 einen sozialen und künstlerischen Neubeginn für die Menschheit sah. Mehr dazu auf Wikipedia El Lissitzky
Die Skizze von El Lissitzky ist nur ein Detail, eine Besonderheit der Sammlung, die an einer Wand mit vielen kleineren Werken hängt. In der Ausstellung sind auch bekannte Klassiker wie Günter Uecker mit seinen Nagelbildern zu sehen. Es gibt auch Werke, die sind simple und frech zugleich. So mancher Alltagsgegenstand bekommt zu Hause damit eine neue Sichtweise (Steckdose).
Nachfolgend ein Blick in das Kunstmuseum und Fotos, die erst durch die Kombination entstehen.
Gegenüber dem Kunstmuseum ist das Schoko-Museum. Dort wird über die Geschichte der Kakaobohne, ihren Anbau sowie die Herstellung der Schokolade mit Texten, Tafeln und Video informiert. Nebenbei wird mit Multimedia die Firmenphilosophie präsentiert. Kinder sind am liebsten an der Station, bei der mit Knopfdruck eine Minischokolade auf einen Lastwagen fällt und dieser zu einer Klappe fällt und die Schoko ablädt – das Kind kann die Schoko dann herausnehmen. Ein Vater musste lachen. Er erklärte seinen Kindern, dass er diese Werbung als Kind von Rittersport früher immer sah. Da wurden Erinnerungen wach. Auch die Verpackung, die Entwicklung der Werbevideos und Slogans in den letzten zig Jahren ist dokumentiert und lässt Erwachsene innehalten.
Ein Stock tiefer ist der Fabrikverkauf. Vermutlich kommt kein Gast vom Museum weg, ohne nicht dort eingekauft zu haben. Übrigens die Winterkreation 2015 präsentiert sich etwas scheu im Bruchschokoladen-Regal. Es wird im Winter eine Variante „Nuss-Kipferl“ zu kaufen geben.
Museum Ritter (Kunst)
Di – So von 11 – 18 Uhr, Do 11 – 20 Uhr
Schokoladen-Shop (Fabrikverkauf) + Schokoladen-Museum
Mo-Fr 8 – 18.30 Uhr, Sa 9 – 18 Uhr, So + Feiertags oft von 11 – 18 Uhr
Ein herzliches Dankeschön für die Einladung zu der Roadtour #PlaceToBW “Kultur“ sowie #visitbawu geht an die Organisatoren des Staatsministeriums Baden-Württemberg sowie dem Landesmarketing, der Tourismus Marketing GmbH. Mercedes Benz stellte freundlicher Weise die Fahrzeuge zur Verfügung.
Es macht einfach Spaß. Goldgräberstimmung. Auch wenn im Ländle kein Gold geschürft wird, doch so ein Schneckle (Ammonit) oder ein glitzernder Schimmer auf der Schieferplatte (Katzengold, Pyrit), da freut sich jeder. Mit Hammer und Meisel größere und kleinere Schieferplatten aufspalten und sich überraschen lassen, macht Spaß. Als Familie besuchten wir vor Jahren, als das Thema Dinosaurier hoch auf der Kinderagenda stand den Schiefersteinbruch. Überraschend ist es, dass die fast erwachsenen Kinder nochmals „buddeln“ wollen. Und es roch hin- und wieder nach Schwefel.
Wer noch nicht so recht weiß, was im Schiefer gefunden wurde, kann zuerst Mal das Urwelt-Museum Hauff in Holzmaden besuchen. Das Museum ist das größte private Naturkundemuseum und zeigt die spektakulärsten Funde. Im Außenbereich sind Dinos maßstabsgetreu als Kopie aufgebaut.
Auf der Straße gegenüber ist ein Parkplatz. Der Parkplatz ist auch Zugang zum Urweltsteinbruch Fischer. Die beiden Museen gehören nicht zusammen. Die beiden Museen sind im Wettbewerb um die Gunst der Besucher. Gotthilf Fischer, nicht verwandt mit dem Chorleiter der Fischerchöre, stammt ebenfalls aus einer Famile, die sich dem Thema Schieferbruch in der xten Generation widmet. Er gründete ebenfalls ein Museum, das einige Funde wie eine große Platte von Seelilien, Meereskrokodile und den Ichthyosaurier präsentiert. Das Museum ist nicht so groß wie das Urwelt-Museum der Familie Hauff, dafür bietet es ein Außengelände in dem ebenfalls mit Hammer und Meisel Schiefer aufgespalten werden kann. „Wer Funde wie Seelilien, Fischsaurier (Ichtyosaurier), Meereskrokodile und anderes Getier suchte, kam damals an der Region rund um Holzmaden nicht vorbei“, sagte Fischer.
Urweltmuseum Fischer
Urweltmuseum Fischer
Urweltmuseum Fischer
Zweieinhalb Kilometer entfernt liegt der Schieferbruch Kromer. Hier wird heute noch abgebaut. Es ist ein größeres Gelände und auch hier kann gegen eine Gebühr der Schiefer geklopft und gespalten werden. Empfehlung auch hier: Hammer und Meisel am Besten mitbringen. Das Gelände ist weitläufig. „Erfahrungsgemäß sind in den ersten vier Sommerschulferienwochen besonders viele Familien da“, erzählte Kromer. Die Funde wie Schnecken (Ammoniten), Muscheln, Pyrit oder mal ein fossiles Holzstück oder den Rest einer Seelilie sind für die Profis oder das Museum nicht spektakulär, doch für den Finder etwas ganz Besonderes. Daher dürfen die Funde auch mit nach Hause genommen werden (im Urweltmuseum Fischer ebenfalls).
Schieferbruch Kromer Ohmden
Schieferbruch Kromer Ohmden
Schieferbruch Kromer Ohmden
Was uns diesmal aufgefallen ist, weil wir uns an größeren Platten versuchten, es roch wie nach „Pups“. Anfangs ungläubig, merkten wir die Regelmässigkeit. Ein schwefelartiger Duft wehte nach jeder Spaltung um die Nase. Millionenalte Gerüche wurden freigesetzt. Wie cool ist das denn?
Leider kein Foto, doch bemerkenswert:
Eine Mutter mit vier Kindern kam mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Stuttgart Bottnang in den Schieferbruch Kromer hinter Ohmden. Jedes Kind hat einen Eimer dabei, in dem es seine Schätze transportierte. O-Ton der Mutter: „JA, jeder fand was im Schieferbruch.“
Ein anderer ca. 8jähriger Junge auf dem Gelände stapfte umher. Er war wütend. Er wollte einen Saurier finden. Fand aber nur Schnecken.
Links, Adressen, Öffnungszeiten: Urweltmuseum Hauff, Aichelberger Str. 90, 73271 Holzmaden
Öffnungszeiten: Di – So von 9 bis 17 Uhr
Urweltmuseum Fischer, Aichelberger Str. 75, 73271 Holzmaden
Öffnungszeiten: Di – So von 10 – 17 Uhr
Schieferbruch Kromer, 73275 Ohmden
Öffnungszeiten:
1. März bis 31. März – Sa, So, Feiertags von 10 – 17 Uhr
1. April bis 31. Oktober – Mo – Fr von 9 – 17 Uhr; Sa + So +Fe von 10 – 17 Uhr
1. November bis 15. November – Sa, So, Feiertags von 10 – 17 Uhr
im Winter von 16. November bis 28. Februar bleibt der Steinbruch geschlossen.
In und um Ulm herum kennt man sicherlich den Tiergarten. Doch er ist auch ein Ausflugsziel für Besucher aus Oberschwaben. Der Tiergarten ist ein kleiner Zoo und liegt im Naherholungsgebiet Friedrichsau. Die Friedrichsau ist ähnlich wie der Englische Garten oder die Isarzone in München. Es gibt Seen, Kinderspielplätze – sogar einen Wasserspielplatz inmitten grüner Wiesen. Radwege, Spazierwege und Brücken über die Donau werden von den Besuchern rege genutzt. Die Friedrichsau wirkt zwischen den Städten Ulm und Neu Ulm wie eine andere Welt.
Der Tiergarten liegt in dieser grünen Lunge von Ulm, gegenüber der Donauhalle, dem Messegelände von Ulm. Schon im Jahre 1927 wurden Volieren für Vögel und Fasanen sowie ein Affengehege in der Friedrichsau angelegt. Ab 1935 wohnten Bären in einem Gehege. In den 50er Jahren wurde eine Aquarien- und Terrarienschau eingerichtet. Die Ulmer sprachen lange nur vom Aquarium, dabei gehörten schon immer Tiere wie Bären, Nandus, Alpakas und Ziegen dazu. Die Alpakas und Ziegen konnten im Außengehege gestreichelt werden. Im Tropenhaus sind Pflanzen, Affen und Vögel untergebracht. Auch Alligator Timo, der mittlerweile 50 Jahre alt ist, lebt seit seinem ersten Lebensjahr im Tropenhaus. Und das Hängebauschwein Jonathan lässt sich gerne mit einer Bürste von den Besuchern kraulen. Eine Besonderheit ist der Glastunnel seit 2008 im Tiergarten, in dem heimische Fische schwimmen. Der Tiergarten hat eine wechselvolle Geschichte und verändert sich immer wieder. Als nächstes wird der Außenbereich erweitert und neu gestaltet werden, erzählte eine Besucherin.
Öffnungszeiten: April bis September täglich von 10 bis 18 Uhr; Oktober bis März täglich von 10 bis 17 Uhr
Blaubeuren – ein Fachwerkstädtchen mit ca. 12.000 Einwohnern am Südrand der Schwäbischen Alb. Bekannt durch seinen Blautopf – eine tiefblaue Karstquelle aus der das Wasser aus 21 Meter Tiefe sprudelt und den Zusammenfluss von über 11 Kilometer schwäbischem Höhlensystem bildet.
Egal welchen Alters, der Blautopf in dem malerischen Blaubeuren zieht an. Die Karstquelle ist über 21 Meter tief, dessen dunkelblaues je nach Witterung auch türkisfarbenes Wasser fesselt den Blick. „Am Wochenende sei besonders viel los in Blaubeuren“, erzählt die Stadtführerin. Daher der Tipp, auch mal werktags vorbeizukommen.
Die Schöne Lau am Blautopf
Die schöne Lau steht ebenfalls am Blautopf und symbolisiert ein Märchen von Dichter Eduard Mörike. Die junge Frau war stets traurig, da verbannte sie ihr Mann an den Blautopf. Erst wenn sie fünfmal von Herzen gelacht habe, würde sie ihr Mann wieder besuchen. Die eine Variante erzählt, dass sie ein Wirtshaus besuchte und dort über das Leben der Blaubeurer Bürger herzlichst Lachen musste. Eine Variante erzählte von einem Vers, der schwierig war zu sprechen und die schöne Lau dank der Zungenakrobatik, die sie machen musste, zum Lachen brachte. Fazit: Sie fand ihr Lachen wieder am Blautopf.
Blaubeuren hat auch ein ehemaliges Benediktinkerkloster mit sehenswerten Wirtschaftsgebäuden wie das Badhaus der Mönche. Es wurde 1510 erbaute und zeigt die Badekultur der Benediktinermönche, die einen Ruheraum sowie einen Heißwasser- und Heizraum hatten. Der Kreuzgang und der Garten sind ebenfalls begehbar. Die Klosterkirche hat übrigens nicht klassischer Weise am Ende des Kirchenschiffs ihren Turm, sondern mittig. Nach der Reformation wurde das Kloster zu einer evangelischen Klosterschule (1556). Unvorstellbar, doch in dem heutigen Veranstaltungsraum der Klosterkirche fand vor wenigen Jahren noch der Sportunterricht statt. Das Chorgestühl ist gegenüber zu entdecken, sozusagen rechts aus Sicht des Kreuzganges. Der golden glänzende Hochaltar ist ein Wandelaltar. Das heißt er hat drei Ansichten. Präsentiert wird die Festtagsseite. „Altarbilder waren die Comics im Mittelalter, als die Menschen noch nicht lesen konnten“, sagt die Stadtführerin.
Klosterkirche Blaubeuren
Kreuzgang Klosterkirche Blaubeuren
Deckenbild Klosterkirche Blaubeuren
Ausschnitt Hochaltar Klosterkirche
Auch ein Spaziergang durch die historische Altstadt mit seinen renovierten spätmittelalterlichen Fachwerkhäusern überrascht. Verwinkelte Gässchen, der Marktbrunnen und das Rathaus, das Kleine und das Große Hauseinladende Gasthäuser und beim Gerberviertel entlang der Aach stolzt der Hohe Wil, was steiles Dach bedeutet. Es ist ein Gerberhaus um ca. 1400 gebaut. Die Gerberhäuser sind erkennbar an ihren Holzbalkonen, da hier die Tierhäute zum Trocknen aufgehängt wurden.
Großes Haus in Blaubeuren
Kleines Haus in Blaubeuren
Fachwerkhäuser
Im ehemaligen Heilig-Geist-Spital, an der Kirche befindet sich heute das
Venus vom Hohlen Fels
Urgeschichtliche Museum (URMU). Dort ist auch die „Venus vom Hohler Fels“ in einem Raum präsentiert. Es ist die älteste weibliche Figur, die bisher gefunden wurde (ca. 42.000 Jahre alt). Das 6 Zentimeter große Kunstwerk aus Mammutelfenbein geschnitzt, zeigt große Brüste und ein breites Becken. Statt eines Kopfes hat es eine Öffnung, die es ermöglichte eine Schnur zu befestigen und es so als Kette zu tragen. Erst 2014 wurde das Museum wieder vergrößert, umgebaut und erweitert. In den modernisierten Kabinetträumen werden thematisch die einzigartigen Unikate gezeigt.
Wasservogel vom Hohlen Fels
So auch die Figur eines Wasservogels. Er wird auf 38.000 Jahre alt geschätzt und könnte als Symbol für Grenzgänger interpretiert werden, der Begleiter zwischen den Welten. Der Wasservogel konnte sich zu Wasser, zu Land in der Luft bewegen.
Blaubeuren bietet sich an als Ausgangspunkt für Wanderungen zu Höhlen, Grotten zu imposanten Felsen, die einen Überblick ins und aufs Tal bieten. Die Schwäbische Alb gehört zu den höhlenreichsten Gegenden in Deutschland.
Ein herzliches Dankeschön für die Einladung zu der Roadtour #PlaceToBW “Kultur“ sowie #visitbawu geht an die Organisatoren des Staatsministeriums Baden-Württemberg sowie dem Landesmarketing, der Tourismus Marketing GmbH. Mercedes Benz stellte freundlicher Weise die Fahrzeuge zur Verfügung.
Einmal im Jahr nach Lellwangen ist seit einigen Jahren unser Familienausflugsziel. Gemeinsam als Familie in einer ruhigen hügeligen abwechslungsreichen Landschaft im Degenhausertal den Bogenparcours zu begehen. Es ist jedes Mal ein Erlebnis und es macht immer wieder Spaß.
Mit Pfeil und Bogen schießen ist gar nicht so einfach, doch Dank der Einführung von Albert Allgaier und seinem Team auf dem Übungsplatz sind Erfolge schnell zu erreichen und danach geht es auf den Parcours auf dem 6 Hektar großen Gelände. Die komplette Ausrüstung kann ausgeliehen werden. Es sind verschiedene Größen von Bogen, Pfeilen, Armschutz vorrätig. Im Familienverbund kann auch ein Kind unter 10 Jahren mitmachen. Als wir zum ersten Mal dort waren, war unsere Jüngste 5 Jahre alt und hatte eine hohe Trefferquote. Bogenschießen trainiert die Körperhaltung, benötigt Ruhe und Konzentration.
Da das Gelände weitläufig ist gab es bei uns sehr selten Wartepausen aufgrund von anderen Teilnehmern. Es gibt 22 Stationen. Es können verschiedene Arten von Schüssen, wie kleine und nahe Ziele, von einem Hochsitz herunter, durch einen hohlen Baumstamm, im Wald, Schüsse in die Weite oder über bewegte Ziele geübt werden. Es müssen nicht alle Ziele gemacht werden, dies kann die Familie oder Gruppe selbst bestimmen. Wir hatten die Fuchfigur vor einer Brombeerhecke ausgelassen, weil wir beim letzten Mal darin unsere Pfeilen suchten und nicht verkratzt werden wollten. Ein Pfeil kann verloren oder gar kaputt gehen. Dies wird bei Rückgabe der geliehenen Bogen-Ausrüstung besprochen.
Seit unserem letzten Mal sind kleinere Ziele wie Äpfel oder Tennisbälle auf den Figuren angebracht. Es ist auch möglich seinen eigenen Bogen mitzubringen, wobei Armbrust und Compound-Bogen nicht erlaubt sind.
Als Familie, als Gruppe schießt jeder seiner Pfeile nacheinander auf das Ziel. Erst danach werden die Treffer am Ziel gezählt. Die Pfeile werden vorsichtig aus dem Ziel gezogen, die restlichen Pfeile gesucht und eingesammelt und wieder auf den jeweiligen Pfeileköcher verteilt. Sicherheit und Regeln werden am Übungsplatz genau erklärt und müssen eingehalten werden, bevor es auf den Parcour geht. Die Zeit vergeht wie im Flug. Bei unserem ersten Mal hatten wir (6 Personen) nicht gemerkt, dass wir über 6 Stunden auf dem Gelände verbrachten. „Wir dachten, es wären drei Stunden“. Es liegt Ruhe und Gelassenheit in dem Tal und ein „Wiederkommen“ wurde zum Ritual und es spricht nichts gegen ein Picknick am Waldesrand.
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag + Feiertage 10 – 18 Uhr
In den Ferien (Baden-Württemberg) täglich außer Montag, 10 – 18 Uhr
NACHTRAG: Der Bogenparcours Lellwangen musste aufgrund genehmigungsrechtlichen Schwierigkeiten im Sommer 2016 schließen. Wir hoffen, dass die Parteien eine Lösung finden und der Parcours wieder geöffnet werden kann.
Erst 2013 hat der Archäopark Vogelherd in Niederstotzingen seine Pforten geöffnet. Ein idealer Ausflugsort für die Familie und auch für aktive Erwachsene im Lonetal der Ostalb nahe Gingen an der Brenz. Schlicht in die Landschaft eingebettet, kann im Archäopark nachgefühlt, gespielt, erlebt geforscht werden, wie das Leben und Überleben in der Steinzeit sich anfühlte.
Entlang des Weges vom Parkplatz an der Landstraße bis zum Eingang sind verschiedene spielerische Stationen aufgebaut wie ein Murmelbrett, in diese kann gemeinsam oder alleine gefühlvoll die Murmel in ihre Einkerbung gerollt werden. Die beliebte Seilbahn lockt ebenfalls. Wobei diese Aktivitäten noch außerhalb des Archäoparkes sind.
Zugang zum Archäopark Vogelherd
Innerhalb des Archäoparks wirkt die Rundumsicht weit, geräumig, fast leer. Doch diese Leere täuscht. Es gibt verschiedene Themenplätze mit Aktivitäten und Infokästen, die mit einer Führung ihren Schatz offenbaren. Es darf berührt, getastet, angefaßt, bearbeitet und mit allen Sinnen erkundet werden.
Am Themenplatz „Kunst“ können die Kinder eine frühzeitliche Kette gestalten. Dazu wird eine Muschel solange auf einem Stein geschmirgelt bis an einer Stelle es so dünn wird, dass eine Öffnung entsteht in der ein Faden gezogen werden kann. Auch kann mit Rötel (rötliches Mineral), Lehm oder Kohle auf großen Felsen gemalt werden wie es die ersten menschlichen Vorfahren praktiziert haben. Weiterhin gibt es verschiedene Flöten, mit denen die Steinzeitmenschen musizierten.
Mit Kohle, Rötel, Lehm malen
Schmuck gebastelt wie in der Steinzeit
Malereien wie in der Steinzeit
Mit Speer und Pfeilen auf Mammutjagd
Am Platz der Jagd kann versucht werden mit den frühzeitlichen Speeren ein Mammut zu treffen. Es gibt sogar steinzeitliche Hilfsmittel, die die Kraft des Wurfes unterstützten und den Speer weiter fliegen ließen.
Medienpädagogisch sind entlang des Weges QR-Codes angebracht, die mit dem der passenden App und dem Smartphone abgefragt werden können. Der Code liefert bei einer Fußspur beispielsweise den Namen, das Geräusch des Tieres. Damit wird auch das eigene Smartphone eingesetzt und liefert kurzweilig Infos zum Hören und Sehen. Es gibt übrigens auch Funklöcher im Archäopark ;-).
Das Herzstück ist die Vogelherdhöhle. Sie ist eine der weltweit bedeutensten Fundstellen des Steinzeitalters. Seit 100.000 Jahren bot sie Zuflucht für menschliche Vorfahren und Lebewesen. Der Heimatforscher Hermann Mohn entdeckte die Höhle 1931 und gab die Information an den Urgeschichtler Gustav Riek weiter, der daraufhin im Lonetal forschte und das Vogelherdpferdchen sowie weitere Figuren entdeckte.
Verschlossener Höhleneingang
Blick in die Vogelherdhöhle
Replik des Lonetalpferdchens
Detail in der Vogelberghöhle 01
Detail in der Vogelberghöhle 02
Mammutfigur Vogelherdhöhle
Einige Jahre später wurde im Schutt vorangegangener Grabungen das figürliche Kunstwerk einer Mammutes gefunden. Es wurde aus Mammutelfenbein gefertigt und es ist ein Beweis, dass die Menschheit schon vor über 40.000 Jahren (die Zeit nennt sich: Aurignacien) kunstvolle Figuren schnitzte.
Schnitzwerkzeug und ein Mammutelfenbein
Bei der Führung konnten wir versuchen aus einem Mammutelfenbeinabschnitt etwas herauszuarbeiten. Unvorstellbar aus diesem Material etwas so Feinbearbeitetes zu gestalten. Die Experten gehen davon aus, dass 300 Stunden notwendig waren um das zierliche kleine Mammut zu schnitzen. Schon damals erhielt also künstlerisches Schaffen einen Stellenwert. Warum und weshalb dieses Kunstwerk geschaffen wurde, das keine alltagspraktische Funktion hatte, bleibt der eigenen Fanatsie offen. Das Original des kleinen Mammut ist im Besucherzentrum zu sehen.
Unsere Archäo-Guide erzählte einige geschichtliche Besonderheiten in der Region. (Anmerkung: Wundervoll, wenn jemand seinen Traumberuf ausübt. Schon als Kind hatte sie das Zeitalter der Aurignacien interessiert. In dieser Zeit sind viele der figürlichen Kunstwerke entstanden. Als ausgebildete Archäo-Guide ist sie die beigeisterungsfähige weibliche Form eines schwäbischen Indiana Jones der Ostalb, bürgerlich genannt Ingeborg Schestag)
„Hot“ wurde es als die „schwäbische Indiana“ Feuer gezaubert hatte. Zwei Feuersteine schlug sie gegeneinander, bis Funken auf das brennbare trockene Fasern fiel. Vorsichtig wurde der Funken ins Heu gepackt, zart angepustet bis sich die Funken im Büschel eingebettet hatten. Es begann zu qualmen. Die Rauchentwicklung wurde im Außenbereich des Zeltes durch das Schwenken verstärkt, bis das Heubüschel in der Hand brannte. Eindrucksvoll.
Ein Hingucker waren die verschiedenen Felle, die auf den Sitzplätzen am und im Besucherzentrum lagen. Rentierfell ist ungewohnt dicht und sehr anziehend zum Streicheln. Danach mag man all die verschiedenen Felle, die als Sitzdecke liegen, berühren, streicheln. Es gibt sogar verschiedene Kleidungsstücke aus Fell zum Anziehen.
Verschiedene Felle 01
Verschiedene Felle 02
Rentierfell
Rentierfell – dicht und weich
Blick vom Hügel auf das Archäoparkgelände
Auf der Anhöhe ist die strategische wichtige Lage erkennbar. Mit einem 180 Grad Blick über das Tal konnten Gefahren und wilde Tiere gesehen werden. Der moderne Bau des Erlebniszentrums für die Steinzeit ist architektonisch dezent in die Landschaft eingebaut. Positiv ist auch die Grillstelle mit vielen Bänken, der es Familien erlaubt zu picknicken. Es gibt zudem die Möglichkeit auch Spieße in der Caféteria zu kaufen und selbst zu grillen. Auch kleinere Snacks wie zwei Pfefferpfeile mit Höhlenbrocken (2 Pfefferbeißer vom Rind/Schwein mit Roggenbrötchen), Wildbeermuffins oder Getränke sind erhältlich.
Das Audioguide ist im Eintrittspreis dabei (Familie = 2 Erwachsene + Kind (6 bis 14 Jahre) = 18 Euro, jedes weitere Kind 1,50). Öffentliche Führungen immer sonntags und feiertags um 13 Uhr und 15.30 Uhr. Bei hoher Nachfrage werden auch Führungen am Samstag angeboten. In den Sommerferien gibt es weitere Angebote. Infolink zu den Terminen und Angeboten.
Öffnungszeiten: Mo geschlossen, Di + Fr 11 – 18 Uhr, Mi 9 bis 18 Uhr, Do 9 bis 18 Uhr (Sommerferien bis 22 Uhr); Sa + So + Feiertage 10 – 18 Uhr
Ort:Archäopark Vogelherd, Am Vogelherd 1, 89168 Niederstotzingen-Stetten, Telefon +49 7325 9528000
Ein herzliches Dankeschön für die Einladung geht an die Organisatoren der Tour und Kampagne „PlacetoBW“ des Staatsministeriums Baden-Württemberg, Landesmarketing, der Tourismus Marketing GmbH und Mercedes Benz.