Blaubeuren – ein Fachwerkstädtchen mit ca. 12.000 Einwohnern am Südrand der Schwäbischen Alb. Bekannt durch seinen Blautopf – eine tiefblaue Karstquelle aus der das Wasser aus 21 Meter Tiefe sprudelt und den Zusammenfluss von über 11 Kilometer schwäbischem Höhlensystem bildet.
Egal welchen Alters, der Blautopf in dem malerischen Blaubeuren zieht an. Die Karstquelle ist über 21 Meter tief, dessen dunkelblaues je nach Witterung auch türkisfarbenes Wasser fesselt den Blick. „Am Wochenende sei besonders viel los in Blaubeuren“, erzählt die Stadtführerin. Daher der Tipp, auch mal werktags vorbeizukommen.
Die schöne Lau steht ebenfalls am Blautopf und symbolisiert ein Märchen von Dichter Eduard Mörike. Die junge Frau war stets traurig, da verbannte sie ihr Mann an den Blautopf. Erst wenn sie fünfmal von Herzen gelacht habe, würde sie ihr Mann wieder besuchen. Die eine Variante erzählt, dass sie ein Wirtshaus besuchte und dort über das Leben der Blaubeurer Bürger herzlichst Lachen musste. Eine Variante erzählte von einem Vers, der schwierig war zu sprechen und die schöne Lau dank der Zungenakrobatik, die sie machen musste, zum Lachen brachte. Fazit: Sie fand ihr Lachen wieder am Blautopf.
Blaubeuren hat auch ein ehemaliges Benediktinkerkloster mit sehenswerten Wirtschaftsgebäuden wie das Badhaus der Mönche. Es wurde 1510 erbaute und zeigt die Badekultur der Benediktinermönche, die einen Ruheraum sowie einen Heißwasser- und Heizraum hatten. Der Kreuzgang und der Garten sind ebenfalls begehbar. Die Klosterkirche hat übrigens nicht klassischer Weise am Ende des Kirchenschiffs ihren Turm, sondern mittig. Nach der Reformation wurde das Kloster zu einer evangelischen Klosterschule (1556). Unvorstellbar, doch in dem heutigen Veranstaltungsraum der Klosterkirche fand vor wenigen Jahren noch der Sportunterricht statt. Das Chorgestühl ist gegenüber zu entdecken, sozusagen rechts aus Sicht des Kreuzganges. Der golden glänzende Hochaltar ist ein Wandelaltar. Das heißt er hat drei Ansichten. Präsentiert wird die Festtagsseite. „Altarbilder waren die Comics im Mittelalter, als die Menschen noch nicht lesen konnten“, sagt die Stadtführerin.
Auch ein Spaziergang durch die historische Altstadt mit seinen renovierten spätmittelalterlichen Fachwerkhäusern überrascht. Verwinkelte Gässchen, der Marktbrunnen und das Rathaus, das Kleine und das Große Hauseinladende Gasthäuser und beim Gerberviertel entlang der Aach stolzt der Hohe Wil, was steiles Dach bedeutet. Es ist ein Gerberhaus um ca. 1400 gebaut. Die Gerberhäuser sind erkennbar an ihren Holzbalkonen, da hier die Tierhäute zum Trocknen aufgehängt wurden.
Im ehemaligen Heilig-Geist-Spital, an der Kirche befindet sich heute das
Urgeschichtliche Museum (URMU). Dort ist auch die „Venus vom Hohler Fels“ in einem Raum präsentiert. Es ist die älteste weibliche Figur, die bisher gefunden wurde (ca. 42.000 Jahre alt). Das 6 Zentimeter große Kunstwerk aus Mammutelfenbein geschnitzt, zeigt große Brüste und ein breites Becken. Statt eines Kopfes hat es eine Öffnung, die es ermöglichte eine Schnur zu befestigen und es so als Kette zu tragen. Erst 2014 wurde das Museum wieder vergrößert, umgebaut und erweitert. In den modernisierten Kabinetträumen werden thematisch die einzigartigen Unikate gezeigt.
So auch die Figur eines Wasservogels. Er wird auf 38.000 Jahre alt geschätzt und könnte als Symbol für Grenzgänger interpretiert werden, der Begleiter zwischen den Welten. Der Wasservogel konnte sich zu Wasser, zu Land in der Luft bewegen.
Blaubeuren bietet sich an als Ausgangspunkt für Wanderungen zu Höhlen, Grotten zu imposanten Felsen, die einen Überblick ins und aufs Tal bieten. Die Schwäbische Alb gehört zu den höhlenreichsten Gegenden in Deutschland.
Weitere Links:
Stadt Blaubeuren in 89143 Blaubeuren
URMU Urgeschichtliches Museum, Kirchplatz 10, 89143 Blaubeuren
Höhlen – Arbeitsgemeinschaft Blautopf – Blauhöhle
Ein herzliches Dankeschön für die Einladung zu der Roadtour #PlaceToBW “Kultur“ sowie #visitbawu geht an die Organisatoren des Staatsministeriums Baden-Württemberg sowie dem Landesmarketing, der Tourismus Marketing GmbH. Mercedes Benz stellte freundlicher Weise die Fahrzeuge zur Verfügung.