Oberschwaben-Welt

Kultur Leben Ausflüge

Oktober 3, 2017
von upperswabia
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Adolf Hölzel: „Mit Religion kann man nicht malen“

Vor Jahren fiel mir in einer Galerie ein kleines Krippenbild auf. Harmonisch farbig abstrakt war es gemalt. Es stammte von Adolf Hölzel. Dieser Künstlername war mir bisher unbekannt und er erweckte meine Aufmerksamkeit, da dieses Bild zu einer Zeit gemalt wurde in der abstraktes Malen  kein Thema war. Hölzel wurde wie Vincen van Gogh im Jahr 1853 geboren. Als Kandinsky das Licht der Welt erblickte war Hölzel 13 Jahre alt. Kurzum er war mit seiner künstlerischen Entwicklung dem Zeitgeist weit weit voraus.

Hölzel wurde 1905 als Professor an die Königliche Akademie der bildenden Künste in Stuttgart berufen. Viele seiner Schülerinnen und Schüler wurden bekannter als er. Hölzel gilt als Vorkämpfer der Abstraktion und Wegbereiter der Moderne. Laut Überlieferungen konnte er es nicht leiden, wenn er als Maler der Religion betitelt wurde. Sein Zugang zur Religion war nicht übers Malen. Hölzels Intention war eher analytischer Natur, die Ordnung der Farben, der Komposition, der Bildaufbau. Allerdings ist eine seiner wenigen Arbeiten im Kirchenraum in der ehemaligen Garnisonskirche in Ulm, der heutigen Pauluskirche zu sehen. Die evangelische Kirche wurde von 1908 bis 1910 gebaut und steht nördlich des Alten Friedhofs in Ulm. Der damalige Architekt Theodor Fischer war befreundet mit Hölzel und bat ihn den Altarraum zu gestalten.

In dieser Kirche, die zu den ersten Betonkirchen in Deutschland gehört, das einzige Wandbild von Hölzel zu sehen. Es zeigt den monumentalen Christus am Kreuz. Beim Umbau der Kirche wurden in den 1960er Jahren Teile des Wandbildes übermalt. Eine Ausstellung widmet sich diesen Veränderungen – auch aus denkmalpflegerischen Aspekten – in der Pauluskirche. Parallel zeigt das Ulmer Museum die Skizzen, Studien von Adolf Hölzel zu diesem Wandbild. Bemerkenswert ist bei genauem Hinschauen, dass er ungewöhnliche farbige Striche, Konturlinien einsetze, die aus der Ferne allerdings flächig wirken.

mehr Infos zu Adolf Hölzel – Wikipedia    Link zur Adolf-Hölzel-Stiftung in Stuttgart
mehr Infos zur Ausstellung im Museum Ulm  „Mit Religion kann man nicht malen“

Ort: Evangelische Pauluskirche Ulm, Frauenstraße 110, 89073 Ulm
Museum Ulm, Marktplatz 9, 89073 Ulm

Foto der Reproduktion des Altarbildes im Museum Ulm

September 28, 2017
von upperswabia
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Erntedankteppich in Otterswang

Ein Ort, der jedes Jahr viele Besucher aus dem In- und Ausland anzieht. Auch dieses Jahr wieder ein Kunstwerk aus Samen und Naturmaterialien. Die Rede ist vom Erntedankteppich im Altarraum der Kirche Sankt Oswald in Otterswang nahe Bad Schussenried.

Erntedankteppich „Der Heilige Michael“ in Otterswang

Dieses Jahr wurde das Motiv „Der Heilige Michael“ gewählt. Sein Gedenktag ist der 29. September. In der christlichen Darstellung wird der Heilige Michael als Kämpfer dargestellt. Er bezwingt die Mächte der Unterwelt. Er kämpft darum, dass die Größe Gottes nicht in Zweifel gezogen wird. Im Bild wird Luzifer mit der Lanze von Michael in den Abgrund gestürzt. Michael ist Kämpfer für Gottes Botschaft, gerüstet mit Waffen und großen Flügeln.

Pfarrer Joachim Meckler schreibt in seinem Begleittext, der in der Kirche ausliegt, dass es heute nicht notwendig ist sich mit der Lanze für Gottes Botschaft einzusetzen. Doch es wäre ein gutes Zeichen sich zur Gottverbundenheit zu bekennen. Zeichen zu setzen mit einem Kreuz, einem Dankgebet beim Mittagessen. Oder dem Besuch einer Kirche mit der Intention, dass hier Gott begegnet werden kann. Im Gespräch bekennen, dass einem der Glaube persönlich wichtig ist.

Die Fotos entstanden an einem sonnigen warmen Septembertag um die Mittagszeit. Die Sonne schien strahlend in den Altarraum. Das Licht fiel auf den Körper des Heiligen Sankt Michael. Wie eine Trennlinie gezogen, es gab keine Sonnenstrahlen für das Dunkle, für den aus Samen gemalten Luzifer. Dabei war auch er sehr schön anzuschauen.

Jedes Jahr will ich dieses Bild mit eigenen Augen sehen. Diese helle spätbarocke Kirche und diesen Erntedankteppich, der von vielen Frauen ehrenamtlich in vielen Stunden gemalt wird mit Naturmaterialien. Jedes Jahr wird dieses Kunstwerk nach zirka vier Wochen unwiederbringlich entfernt, aufgelöst. Gottverbundenheit zeigen. Wenn ich von eine Person weiß, dass sie dieses Werk noch nie gesehen hat, dann fahr ich mit diesem Menschen nach Otterswang. Und ich kann mich freuen, wenn diese Person mit leuchtenden Augen, manchmal sprachlos, ergriffen, meist freudig und erstaunt sagt: Sowas hab ich noch nie gesehen. Und dieser Spruch kann auch von kirchenfernen Menschen kommen. Das sind Momente, da freue ich mich. Es ist eine Besonderheit in Oberschwaben. Ein kirchliches Motiv aus Samen gemalt, vergänglich und doch präsent vier Wochen lang. Einmal im Jahr zirka vier Wochen lang.

Nicht nur das große Erntedankbild auf dem Boden ist sehenswert. Die spätbarocke Pfarrkirche St. Oswald ist geschmückt. Der rechte Seitenaltar ist dem Brot gewidmet, auf der linken Seite sind Erntegaben. Im Kirchengang sind rechts und links von den Kirchenbänken herbstliche dekorierte Erntedanksäulen angebracht.

Der Erntedankteppich wird am letzten Sonntag im September präsentiert. Er ist vier Wochen täglich zu sehen und wird um den 20. Oktober wieder abgebaut.

Rückblick auf die letztjährigen Erntedankteppiche in Otterswang und Umgebung unter Erntedank

Ort: Pfarrkirche St. Oswald, Hopferbacher Straße, 88427 Otterswang

Detail „Heiliger Michael“ – Erntedankbild tterswang 2017

 

 

Detail Luzifer Erntedankbild, Erntedankteppich Otterswang 2017

 

 

 

September 26, 2017
von upperswabia
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70 Jahre Wendelinusritt von Gutenzell nach Niedernzell

70 Jahre Wendelinusritt. Eine Reiterprozession, die jedes Jahr am dritten Sonntag im September von Gutenzell nach Niedernzell führt. Reiterinnen und Reiter mit ihren Pferden wie auch Musikanten und Musikantinnen mit ihren Instrumenten nehmen daran teil.

Gestartet wird der Prozessionsritt in Gutenzell. Die Musikkapellen fädeln sich gleich zu Beginn der Prozession zwischen den zirka 25 Reitergruppen ein. Entlang der Hauptstraße des Dorfes säumen Besucher, Familienangehörige diesen Zug. Am Dorfende scheren die Musikkapellen wieder aus der Reihe. Die Reiterinnen und Reiter reiten entlang von Wiesen und Äckern sowie im Wald nach Niedernzell. Zur gleichen Zeit gehen Menschen auf einem geteerten Feldweg, voran Pater Bernhard Eisele, direkt nach Niedernzell. Pater Eisele feierte ebenfalls ein Jubiläum. Schon seit 50 Jahren begleitet der Salvatorianer aus Bad Wurzach die Fußprozession. Vor 70 Jahren beteiligten sich 250 Reiter an der Prozession und 6500 Fußwallfahrer.

Zum Jubiläum kam Weihbischof Dr. Johannes Kreidler als Reliquienträger und Festprediger zum Wendelinusritt. Kreidler ritt nicht mit, doch er erinnerte in seiner Predigt an Gott und seine Schöpfung. Er zitierte Papst Franziskus, der in seiner Umweltzyklika „Laudato si“ von der Erde als gemeinsames Haus spricht. Ein gemeinsames Haus, das es gilt dringend zu schützen.

In der Schöpfung Gottes haben auch die Tiere ihren Platz. Die Heiligen Wendelinus und Leonhard werden als Beschützer für die Pferde und das Vieh verehrt. Der Flurritt in Gutenzell/Niedernzell wurde bereits im 17. Jahrhundert erwähnt. 1947 brachte der in Gutenzell geborene Pater Ignatius Huchler eine Reliquie des Heiligen Wendelinus aus St. Wendel nach Gutenzell. Der damalige Pfarrer Erwin Sonntag hat daraufhin diesen Prozessionsritt 1948 wieder ins Leben gerufen hat. Eine Tradition, die lebendig gehalten wird.

O-Ton eines Reiters: „In unserer oberschwäbischen Landschaft zu reiten ist Natur pur. Der Prozessionsritt ist ein festlicher und geistlicher Anlass um als Gruppe zu reiten. Gemeinsam Singen und Beten in freier Natur, das tut einfach gut.“

September 18, 2017
von upperswabia
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Magnusfest, das Heimat- und Kinderfest in Bad Schussenried

Nach den großen Heimatfesten in Oberschwaben folgt im September das Magnusfest. Es ist das Kinder- und Heimatfest in Bad Schussenried. Donnerstagabend beginnt das Fest mit der Heimatstunde. Es endet am folgenden Montagabend. Am Montag zieht der Festumzug durch die Innenstadt. Dieses Jahr werden zum 70sten Mal die Heimattage gefeiert. Der Name stammt von weiße Mönche, die den Drachentöter St. Magnus zu ihrem Kirchenpatron und Stadtheiligen ernannten. Der historische Festumzug zeigt Tradition und Brauchtum. Es ist auch Kinderfest, da ab der Kinderkrippe bis zu den weiterführenden Schulen Kinder und Jugendliche am Festumzug teilnehmen.

Nachfolgende Bilder zeigen nicht alle 104 Gruppen mit seinen 2000 Mitwirkenden. Es verleiht einen Einblick in diesen oberschwäbischen Heimat- und Kinder- Festumzug. Beeindruckend ist für Pferdeliebhaber die vielen Pferde und Pferdegespanne, die mitmachen. Der Umzug gliedert sich in vier Bereiche. Anfangs zeigen sich die Zwerge (Kinderkrippe) bis zum Humbold-Institut mit selbstgewählten Motiven und eigenen Kreationen von Kostümen. Das Humbold-Institut ist eine Schule um Deutsch als Fremdsprache zu lernen. Die Radfahrsportgruppe (RMSV) präsentiert sich ebenfalls. Der Radsportverein hat internationale Preise bis zum Weltmeistertitel erreicht. Ein weiterer Part im Festumzug ist der Themenbereich Märchen, dann folgen die Handwerker sowie die historischen Gruppen. Das letzte Themengebiet repräsentiert die vier Jahreszeiten. Es zeigt die besondere Rolle der Landwirtschaft in der Region.

Doch schaut selbst und wenn diese Bildershow Dir/Ihnen zu leise ist, auf einem zweiten Tab über Youtube oder nach Wahl ein Musikstück aufrufen.
Das Magnusfest in Bad Schussenried – ein großes oberschwäbisches Kinder- und Heimatfest.

September 16, 2017
von upperswabia
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Kulturparcours in Biberach

Viele Städte bieten das an, eine Kulturnacht, einen Kulturparcours – unabhängig wie es heißt. Es ist eine ideale Veranstaltung, weil in verschiedene Institutionen gleichzeitig geöffnet sind und es möglich ist einfach neue kulturelle Orte kennenzulernen.

So auch der traditionelle Freitagstermin Mitte September in der Stadt Biberach. An vielen Kulturorten ist geöffnet, es gibt einen kleinen Imbiss und es ist möglich gemütlich bei einem Getränk Musik zu hören oder auch Literatur, darstellende oder bildhafte Kunst zu erleben. Gesprächsanlässe gibt es viele und wer ambitioniert viele Orte besuchen will, kommt prompt wieder in Zeitnot. Daher drei Orte herausgepickt.

Der Rote Bau in Biberach

Das alte Backsteingebäude war jahrelang ein Diskussionsthema. Außer der schönen Außenfassade war das Gebäude nicht mehr nutzbar. Es hätte abgerissen werden sollen. Doch dank einer Bürgerinitiative und viel Protest wurde es restauriert und saniert. Heute befindet sich das Stadtarchiv in dem Gebäude und das beeindruckende Archiv von Christoph Martin Wieland. Das Gebäude hat noch die alte Treppe aus der Jahrhundertwende. Es sind sogar noch Tapeten bzw. damals waren es Muster, die mit der Walze auf die Wand angebracht wurden bei der Renovierung herausgekommen.

Christoph-Martin-Wieland-Archiv

Christoph Martin Wieland war einer der bedeutendsten Schriftsteller seiner Zeit. Er wurde 1733 in Oberholzheim bei Biberach geboren und verstarb 1813 in Weimar. Er lebte zur selben Zeit wie Johann Wolfgang Goethe und Friedrich Schiller. Wieland war der erste, der Shakespeares Werke übersetzte. Sein erstes Werk war „Der Sturm“, das Wieland auch als Theaterstück in Biberach im Komödienhaus aufführte.

Kerstin Bönsch, die Geschäftsführerin des Wieland Archivs sagte, dass Shakespeare im englischen schon Worte wählte, die neu waren. Es fehlte daher oft an Wörtern, wie diese in die deutsche Sprache übersetzt werden konnte. Wieland übersetzte sogar zuerst ins Französische um es dann in die deutsche Sprache zu übersetzen. Wieland hat 400 neue Worte für die deutsche Sprache „geboren“. Korrekt heißt dies Lehnwörter angewandt, dabei entstanden erstmalig zusammengesetzte Wörter wie „heimatlos“. Dieses Wort hat Wieland erstmalig verwendet. Auf die Frage, warum ist Wieland nie so berühmt geworden wie Goethe und Schiller. Ihre Antwort: Weil die beiden Theaterstücke geschrieben haben. Wielands schrieb mehr Prosatexte. Zudem sind es Texte, die Kritik und Witz beinhalteten, die heute nicht mehr verstanden werden. Theaterstücke können da angepaßt werden. Trotzdem war Wieland war einer der meist gelesenen Autoren seiner Zeit. Und er hatte eine größere Bibliothek als Goethe und Schiller. Über 4000 Bücher besaß Wieland. Im Biberacher Wieland-Archiv sind 2500 Bücher. Seine Bibliothek wird rekonstruiert, das heißt, es wird nach Ausgaben gesucht, die bei ihm in der Bibliothek gestanden sind. Das heißt nicht, es muss genau sein Buch gewesen sein, sondern sozusagen ein Buch aus derselben Auflage, in derselben Ausführung.

Wielands Werke selbst gab es in verschiedenen Ausführungen. Verkauft wurde der Prachtband für die Fürsten als auch eine einfachere Ausgabe für den kleineren Geldbeutel. Und diese Prachtbände stehen im Archiv genauso wie die einfacheren Ausführungen. Das Schriftstück ist in den verschiedenen Ausgaben identisch. Der Unterschied ist in der Ausstattung. So trägt ein Prachtband einen Lederumschlag mit feinen Stanzarbeiten, das erste Deckblatt ist ein Kupferdruck und der Text wurde in einer größeren Schrift abgedruckt. Eine edle bürgerliche Buchausgabe hatte im Vergleich nur einen Goldschnitt und ist kleiner im Schriftbild. Jeder Mensch hatte damals die Chance die Texte von Wieland kaufen zu können. Zudem war er Herausgeber der Literaturzeitschrift „Der Teutsche Merkur“ und dies im Zeitraum von 1773 bis 1789, ungewöhnlich lange für eine Zeitschrift.

Warum ich so begeistert bin von Wieland: Ich hatte vor einigen Jahren die deutschen Übersetzungen verglichen und mir fiel auf, dass Wieland weniger romantisch sondern klarer und präziser die Wörter einsetzte. Ich empfand seine Texte bzw. die Wortwahl für die damalige Zeit sehr modern. Er war seiner Zeit voraus und die Tatsache, dass er 400 neue Wörter „erfinden“ musste bzw. Lehnwörter kreierte, die wir heute noch nutzen. Ich finde das brillant.

Link zum Wieland-Archiv Biberach, Christoph Martin Wieland-Stiftung Biberach
Ort: Haus der Archive, Waldseerstr. 31, 88400 Biberach

Kunstverein Biberach e.V.

Der Kunstverein Biberach e.V. organisiert viermal im Jahr eine Ausstellung, die fast immer im Komödienhaus sind. Die aktuelle Ausstellung zeigte Werke der Künstlerin Ergül Cengiz. Die türkischstämmige Künstlerin schneidete händisch mit dem Cutter Ornamente und Formen aus Pappe. Unendlich wirken diese Reihungen von geometrisch wirkenden Formen. Wie von einer Maschine geschnitten, doch es bei genauem hinsehen der manuelle Duktus zu sehen. Nachdem sie die Formen auf teilweise raumhohen Werken geschnitten hat, werden diese mit Ölfarbe bemalt, dadurch erhalten sie eine gewisse Stabilität. Unterbrechungen sind beabsichtigt. Diese Scherenschnitte stellen einen Mix aus ornamentaler Kunst sowie westlichen figurativen Elementen dar. Der Titel der Ausstellung lautet Somnambulistan. Somnambulisums bedeutet Schlafwandeln und auch Mondsüchtigkeit. Daher der Ansatz der Künstlerin: Somnambulistan ist ein Land, noch an der Grenze eines noch nicht ausreichend erwachten Bewusstseins zwischen islamischer und christlicher Welt.
Die Ausstellung endet am 17. September 2017.

Link: Kunstverein Biberach e.V.
Ort: Komödienhaus, Viehmarktplatz, 88400 Biberach

 

Ausstellung Wasser im Museum Biberach

Im Museum läuft noch bis 22. Oktober 2017 die Sonderausstellung „Wasser“. Es gab an dem Abend stündlich kostenlose Führungen. Die Ausstellung besteht aus drei Abschnitten. Erstens: Welchen Stellenwert hat Wasser. Zweitens historische Entwicklung der Stadt und drittens was bedeutet es, was muss getan werden, dass diese Überschwemmungen wie es letztes Jahr die Stadt und die Region getroffen hatte, eingeschränkt werden.

Es ist immer wieder zu merken, dass ohne Führung wichtige Inhalte der Ausstellung verborgen bleiben. Neu war für mich, dass Biberach lange Zeit gar nicht an der Riss lag. Der Rotbach verlief immer durch die Stadt hindurch. Er diente zu den Anfangszeiten der Ansiedlung als Wasserbringer und auch als Abwasserkanal. Schon im frühen Mittelalter wurden vor den Toren im Umland Weiher und Seen angelegt, um die Wassermassen bei Starkregen oder Schneeschmelze vor den Toren der Stadt zu halten. Doch im Lauf der letzten Jahrhunderte wurden viele Weiher zugeschüttet, damit diese als landwirtschaftliche Fläche wieder nutzbar war. Auch der Rotbach, der auch Biberbach genannt wurde, verschwand unterirdisch im Stadtbild bzw. wurde geteilt und in den Ratzengraben geleitet. Neu war für mich auch, dass Biberach eine eine 1,3 Kilometer lange Uferpromenade hatte. Diese wurde nach dem zweiten Weltkrieg abgeändert. Der Bach wurde verlegt, das ehemalige Bachbett zugeschüttet und bebaut, unter anderem die Gymnasien. Die Entscheidung war einstimmig im Gemeinderat beschlossen und ein Jahr später umgesetzt worden. Das die Stadt an der Riss lag

Link zu den Führungen Museum Biberach

Ort: Museum Biberach, Museumstraße 6, 88400 Biberach

September 8, 2017
von upperswabia
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Kurzmal Action, Kunst und Natur im Drei-Bundesländer-Eck

Das Barcamp in Köln war ebenfalls an unserem Anreisetag. Verlockend einige Blogger, Bekannte und Freunde aus dem digitalen Netzwerk live zu treffen. Doch als Familie entschlossen wir uns erstmal unsere langjährigen Bekannte und Freunde zu besuchen. Und neben den privaten Kontakten ein Blick was es sonst noch auf unserer Kurzreise zwischen Brühl, Mechernich, Trier, Mosel und Saar zu sehen gab. So genau war uns nie klar, ob wir gerade in Nordrhein Westfalen, im Rheinland Pfalz oder im Saarland waren. Und dass die Mosel die Grenze zu Luxemburg war und die Dialekte zu hören. Es lohnt einen Besuch – am besten jeder Ort ein paar Tage, denn Geschichte, Kunst, Wein und erholsame Landschaften – alles nah beieinander.

Besuch des Phantasialandes in Brühl

50 Jahre und dabei viel Action.

Der Tagesbesuch im Erlebnispark Phantasialand stand auf dem Programm. Barbara, meine Studienfreundin aus Brühl gab uns ihre Erfahrungen weiter wie das Phantasialand am Besten erkundet werden kann. Ihr Rat Taron relativ früh zu fahren, da die Wartezeiten während des Tages immer länger werden war sehr gut. Taron heißt der Fahrspaß der Superlative, eine Hauptattraktion im Phantasialand. Der Erlebnispark feiert dieses Jahr sei 50jähriges Bestehen. Doch zurück zu Taron – die Achterbahn hält Weltrekorde wie: der längste und schnellste Multi-Launch-Coaster.. Es ist eine sogenannte Katapult-Achterbahn. Sie beschleunigt auf einer geraden Strecke und erreicht Geschwindigkeiten bis zu 113 km/h. Übrigens ich saß zufällig in der ersten Reihe, was genau richtig war. Ich bin begeisterte erste-Reihe-Fahrerin geworden. Die Fahrt fühlt sich mit 1,4 Minuten lange an. Am Ende der Wahnsinnsfahrt – das Gesicht war noch im Gesicht – folgte ein gestähltes Grinsen und der Satz: Und was kommt jetzt?

Die Namen der Action-Attraktionen wie Tikal, Colorado Adventure, Winja’s, Mystery Castle, die uns genannt wurden, wir fanden sie alle und testeten sie. Die Wasserbahn Chiapas war an unserem Besuchstag nicht in Betrieb. Es ist alles sehr nah beieinander, die Wegzeiten von einer Attraktion zu nächsten sind kurz. Ein Übersichtsplan ist hilfreich beim ersten Besuch zur Orientierung. „Wahre Baukünstler sind dort zu Werke“, auch dies empfanden wir. Diese Themenlandschaften sind sehr detailreich gestaltet. Es gibt immer etwas zu sehen. Und die Besucher, der Blick in die Warteschlangen zeigte actionbereite Menschen. Bei meiner ersten Taron-Fahrt fuhr ich mit einer Studentin. Sie fand Taron super und war Wiederholungstäterin. Respekt hatte sie vor der Black Mamba. Diese Achterbahn schoss mit seinen Fahrern kopfüber in die Lüfte. Es sah zum Zuschauen sehr spektakulär aus. Ich hätte sie gerne wiedergetroffen, den ihre Furcht war unbegründet. Es gibt Achterbahnen oder Attraktionen, da wirkte das Zuschauen anstrengender als das Mitfahren.
Wenn Du mehr erfahren möchtest, schreib mir.
Fakt: Ich bin überrascht, dass ich mich dafür so begeistern kann.

Preis pro Erwachsener 46,50 Euro (auch für Kinder ab 12 Jahren)
Ort: Phantasialand, Berggeiststr. 31-41, 50321 Brühl

 

Besuch des Atelier von Ante Milas im Zikkurat in Mechernich

Den Maler Ante Milas Maler lernte ich vor vielen Jahren bei einer Ausstellung kennen und schätzen. Meine allererste Rede auf einer Vernissage galt seinen Werken. Seine Menschenkenntnis irritierte und faszinierte mich, ebenso seine Rhetorik. In seinen Werken steht der Mensch mit Körper Gestalt und Handlung im Mittelpunkt. Seinen kirchlichen Duktus nahm ich damals wenig wahr. Einige Jahre später malte er ein sehr großes Altarbild. Das Ölgemälde ist in der Heilig-Kreuz-Kirche in Fulda Maberzell an der Altarwand angebracht (siehe Foto aus meinem Archiv).

Es ist 13 Meter lang und 8,40 Meter hoch, das Thema ist Auferstehung und Kreuzigung. In seinen Werken sind oft verschiedene Motive aufeinander geschichtet, daraus ergibt sich eine Tiefenwirkung. Aktuell sind im Atelier Werke wie die zehn Gebote mit aktuellem Zeitgeschehen visualisiert. Es braucht noch etwas Geduld, ob diese Werke in einer Kirche dauerhaft zu sehen sind. Ante Milas ist in Kroatien geboren, war auf einer Jesuitenschule,  studierte Theologie bevor er zur Kunstakademie Düsseldorf kam und dort die Meisterklasse absolvierte. Ich habe mich entschieden keine Fotos von aktuellen Werken aus dem Atelier zu fotografieren, aufgrund der Urheberrechte.
Homepage von Ante Milas
Ort: Atelier Milas, In der Zikkurat 4, 53894 Mechernich – bitte mit Voranmeldung

 

Der Dom in Trier zu Abendstunde

 

 

 

Kleiner Rundgang in Trier

Zu kurz war der Besuch in Trier. Der Dom und auch andere öffentliche Gebäude waren schon geschlossen. Dafür haben wir Bischof Dr. Stefan Ackermann ins Gebäude gehen sehen. Der Dom und seine Gebäude sahen wir bei unserem Rundgang in der Abendsonne golden schimmern. Die Porta Nigra präsentierte sich dunkel. Sie gehört zu den besterhaltenen römischen Stadttoren nördlich der Alpen. Das Tor ist das Wahrzeichen der Stadt. Kurzum – es gibt soviele Details, die Stadt kokettiert mit sovielen Geschichten, nächstes Mal mit einer Stadtführung. Neun UNESCO Welterbestätten gibt es. Später wurde uns erzählt in einer Straußenwirtschaft im Moseltal, dass es viel unterirdische Weinkeller in Trier gibt. Auch das wäre schön einmal zu sehen.

Ort: 54290 Trier

 

Patenschaft für Rebstöcke

Besuch meiner vier Patenrebstöcke

Richtig gelesen. Dieses Jahr habe ich eine Patenschaft von vier Rebstöcken geschenkt bekommen, die an einem Steilhang des Oberemmeler Altenbergs stehen. Die Rebstöcke sind ca. 40 bis 50 Jahre alt und wären gerodet worden, da sie nicht mehr wirtschaftlich zu bearbeiten sind. Ein Mitglied der Familie Kirchen führte uns persönlich in die Weinberge und auf die Anhöhen. Wir kosteten, schmeckten die Trauben und später auch den Wein. Kurzum – es geht meinen Patenkindern gut und es wird eine gute Ernte erwartet.

Ort: Oberemmeler Altenberg, 54329 Konz

Saarschleife vom Aussichtspunkt Cloef

Das Wahrzeichen im Saarland ist die Saarschleife. Der Fluß Saar grub sich über Jahrmillionen ein Uförmiges Tal in den Taunusquarzit. Am Aussichtpunkt Cloef, der auf 180 Meter Höhe liegt kann diese liegende Uform, der Scheitelpunkt dieses Naturwunders betrachtet werden. Wer noch höher auf dieses Naturschauspiel schauen möchte – es gibt seit wenigen Jahren einen Baumwipfelpfad der einen weiteren Blick ins Umland ermöglicht. Diese Saarschleife kann mit Ausflugsschiff, per Rad, mit eigenem Boot als auch zu Fuß entdeckt werden.

mehr Infos zum Baumwipfelpfad Saarschleife

Ort: Cloef-Atrium sowie Baumwipfelpfad Saarschleife, 66693 Mettlach

 

 

 

 

September 1, 2017
von upperswabia
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Campus Galli

Es stimmt. Immer wieder gelesen und mittlerweile selbst den Campus Galli in Oberschwaben besucht. Selbst gesehen, gespürt, wie es sich anfühlt mit Hilfsmitteln aus dem Mittelalter eine Stadt zu bauen. Ach und das mit dem „Entschleunigen“ – selbst erlebt. Mein Versprechen gilt wiederzukommen, um zu sehen wie es weitergeht auf der Klosterbaustelle Campus Galli nahe Meßkirch (Messkirch).

Der Bau des Klosterkomplexes ist auf 40 Jahre projektiert. Start war im Juni 2013. Seit vier Jahren sind Gebäude und Hütten auf dem Gelände entstanden. Zäune für die Tiere, Kräutergarten, Mauern für Fundamente und auch der Friedhof. Die Handwerker arbeiten in ihren Hütten. Die Kirche steht, der Altar ist bereit und es wird im Innenraum geschnitzt und verziert. Gearbeitet wird mit den Möglichkeiten der damaligen Zeit. Das Holz stammt aus dem umliegenden Wald. Er wird gefällt und weiterverarbeitet. Für die Seilherstellung braucht es die Pflanzen, aus deren Fasern das Seil gedreht wird. Für den Hunger von Mensch und Tier werden Pflanzen angebaut, Landbau wie damals. Geerntet wird mit eigener Körperkraft und viel Handarbeit. Die Tiere werden gehütet. Es ist ein Nachdenken: Was war zuerst da? Wie kann ich es so einfach wie möglich machen?

Kirche auf dem Campus Galli

Die Fortpflanzung der Tiere muss beachtet werden. Das überlebensfähige Schwein im Wald braucht im Gegensatz zu heute längere Beine und ein anderes Fell. Folglich sind die Nachwuchswünsche des Menschen, wie die Haustiere besser und länger im Wald leben können anders als es heute. Feuer ist Element um Nahrung zuzubereiten. Der Schmid braucht Feuer um Werkzeuge herzustellen.  Ohne Feuer ist vieles nicht handwerkbar. Feuer wird mit Feuerstein und dem erzeugten Funkenflug entfacht.

Zwanzig Orte, Stationen gibt es auf dem Campus Galli: Schreiner, Hühnerstall, Gemüse- und Obstgarten (im Bau), Korbflechter, Töpfer, Schmid, Kräutergarten, Bienen, Drechsler, Ziegen/Schafe, Schweine, Seiler, Schindelmacher, Weberei, Färberei, Marktplatz (Tipp die karolingische Wurst war lecker), Steinmetz, Holzkirche, Acker und Hülbe.

Entschleunigt oder gelassener wurde ich, weil ich immer wieder feststellte. Es geht nicht schneller. Eins nach dem anderen. Viele Schläge mit der kleinen Axt sind notwendig, bis aus dem Holzstam ein Balken wird. Oder es Geduld und Genauigkeit braucht bis die Ornamente feinsäuberlich geschnitzt sind. Viel Zeit braucht es bis alle Schindeln für ein Dach hergestellt sind. An unserem Besuchstag war es sommerlich warm. Wieviel kann gearbeitet werden bei Dauerregen? Zwangspause? Wenn es dunkel wird, dann ist Feierabend. Es ist nicht mehr möglich weiter zu drechseln, wenn das Licht fehlt. Kein Strom, keine Solaranlage, kein LED-Licht, kein dieselangetriebenes Notstromaggregat. Feierabend. Das HANDwerk hat einen ganz anderen Stellenwert.

Feuermachen im Campus Galli

Dabei darf nicht vergessen werden, dass im Mittelalter vieles erfunden, geplant und auch umgesetzt wurde. Der Klosterplan wurde auf der Insel Reichenau von Mönchen gezeichnet, geplant war er für St. Gallen. Dazu kam es in diesem Fall nie. Der Plan verschwand, weil die Rückseite mit einer anderen Geschichte beschrieben wurde. Mit Papier wurde im Mittelalter sparsam umgegangen. Eher zufällig wurde der Plan entdeckt und es war ein großer Zufall, dass der Standort für die Klosterstadt im oberschwäbischen Meßkirch angesiedelt wurde. Bert M. Greuten hatte ein Jahrzehnt lang unermüdlich für diese Idee, den Bau der Klosterstadt eingesetzt und nach einem Standort gesucht. 2013 ging dieser Traum in Messkirch in Erfüllung.

Kurzum, die Beharrlichkeit dieses Projekt mit den vorgegebenen Mitteln zu schaffen ist staunenswert. Die Tatsache, dass Ehrenamtliche ihre freie Zeit auf dem Campus zu verbringen um in dieser Kargheit sich an die alten Fertigkeiten heranzuwagen, sich darin zu üben ist stark. Selbst die angestellten Handwerker arbeiten ungewohnt auf diese mittelalterliche Weise.

Weitere Informationen sind auf der Homepage Campus Galli

Link zu einem SWR-Beitrag in der Mediathek über Campus Galli

Öffnungszeiten siehe Homepage Campus Galli besuchen
Ort: Sechs Kilometer außerhalb von Meßkirch,
direkt an der Bundestraße B313. Anschrift: Hackenberg 92, D-88605 Meßkirch

GPS-Koordinaten: 48.033°N, 9.109°E

Übrigens die Stadt Meßkirch, der oberschwäbische Geniewinkel, ist ebenfalls ein Besuch wert.

 

August 25, 2017
von upperswabia
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Tiefenhöhle Laichingen

Die Laichinger Tiefenhöhle auf der Schwäbischen Alb ist die einzige öffentlich begehbare Schachthöhle in Deutschland. Mit 87 Meter Tiefe und einer gesamten Länge von 1.348 Metern gehört sie zu den bedeutendsten Schauhöhlen auf der Schwäbischen Alb.

Die Besucher können über steile Eisentreppen auf 55 Meter Tiefe absteigen. Der 330 m lange Besucherweg führt durch große Hallen und imposanten Schächten. Der Weg, der mit Informationsstelen gesäumt sind wird mit ca. 45 Minuten angegeben. In der Tour kann der geologische Aufbau der Kalksteine des Weißen Juras am Anfang bis zum kompakten Riffelkalk eher am Ende der Höhle erkannt werden. Der Fels in der Sandhalle hat eher eine raue Oberfläche. Später dann wirkt der Kast kompakt und massig.

Die Temperatur in dern Höhle ist konstant bei 8 bis 9 Grad Celsius. Es ist faszinierend wie die Oberflächen der Felsen aussehen. Der über 100 Meter hohe Schacht wirkt beeindruckend, wobei es trotz Beleuchtung nicht realisierbar ist, wie hoch dieser Schacht tatsächlich ist. Die Tiefenhöhle ist keine Tropfsteinhöhle. Allerdings ist der Streuselkucheneffekt zu sehen. Der Name kommt von den kugeligen Sinterformen, kleine Knpfe oder Perlen auf dem Stein. Sinter ist die mineralische Ablagerung von Kalk. Aus Sinter, aus vielen Ablagerungen entsteht Tropfstein. Ebenfalls zu sehen ist wie sich in dieser Dunkelheit kleine grüne Pflanzen, winzige Mosse, Algen, Farne rund um die Lampen bilden und dies weit unter der Erdoberfläche.

Am Eingang in die Tiefenhöhle, im Rasthaus ist auch ein Museum, das den Aufbau und die Höhlenausmaße zeigt.

Wir haben dieses Angebot nicht ausprobiert, doch es beginnt auch hier ein 11,5 Kilometer langer karstkundlicher Wanderweg, der an Trockentäler und den Besonderheiten der Schwäbischen Alb Landschaft vorbeiführt. Eine Wegbeschreibung gibt es im Museum.

Auf dem Gelände ist zudem der Kletterwald Laichingen, ein großer Spielplatz sowie ein Rasthaus wie auch ein Kiosk am Kletterwald. Es ist ein idealer Ausflugstipp mit kletterfreudigen Kindern für einen Ganztages- oder Halbtagesbesuch mit Höhlenbesichtigung. Übrigens auch für sportliche junggebliebene höhenangstfreie Besucher sehr gut geeignet. 😀

Anfahrt: A8 Stuttgart-Ulm, Abfahrt Merklingen, dann nach Laichingen orientieren. Dort ist die Tiefenhöhle ausgeschildert.
Öffnungszeiten von Palmsonntag bis Ende der Herbstferien von 9 bis 18 Uhr.  Letzter Einlass 17 Uhr.

Adresse: Tiefenhöhle Laichingen, Höhlenweg 220, 89150 Laichingen

Sandhöhle Tiefenhöhle Laichingen

Kalkablagerungen, Sinter

In der Tiefe der Höhle entsteht um die Lampe grünes Leben (Algen, Farne, Moose)

August 17, 2017
von upperswabia
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Laichinger Kletterwald

Klettern mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden von Baum zu Baum im Schatten – das macht viel sehr Spaß und dieses Jahr besuchten wir den Kletterwald in Laichingen auf der Schwäbischen Alb.

Am Eingang zum Kletterwald gibt es neben der Kasse auch einen Kiosk und überdachte Möglichkeiten für einen Imbiss. Per Pfand (Pass oder 20 Euro) gibt es einen Schlüssel zum Schließfach, in dem wir unsere Taschen verstauen konnten. Mitarbeiter halfen uns in die Gurte und es gibt Handschuhe dazu. Bei diesem Kletterpark gab es erstmals keinen Helm. Den waren wir von anderen Kletterparks in Oberschwaben und Bodensee gewohnt.

Jede volle und halbe Stunde gibt es eine Einweisung in das Sicherungssystem, das jeder Besucher absolvieren muss. Unsere Einweisungsgruppe bestand aus 50 Personen – wir hatten wohl gerade eine Besucherwelle erwischt. Trotz großer Gruppe, hatte die Mitarbeiterin ein geschultes Auge für die Besucher, ob alles passend war um nachher sicher in den Parcours zu gehen.

Im Kletterwald in Laichingen gibt es zur Sicherung ebenfalls zwei Karabiner Haken. Allerdings wird einer davon ins Drahtseil eingeführt und kann nicht mehr entfernt werden – nur an Notausstiegen oder am Ende des Parcours. Es wird nur ein Karabiner umgehackt zur doppelten Sicherung. Ein Karabiner bleibt am Drahtseil geführt. Es fühlte sich am Anfang kompliziert an, doch im Parcours hatten wir den Dreh sehr schnell raus. Kurzum – ein sehr gutes Sicherungssystem.

Während der Diskussion über die uns bekannten Systeme, stellten wir fest, dass beim blauen Kabeltrolley das Einklicken mit dem freien Karabiner nicht möglich ist. Beide Karabiner werden nur drübergelegt. Trotzdem ist die Fahrt mit der Seilbahn gesichert. Neu war, dass die Hand hinter dem Kabeltrolley als Bremse eingesetzt werden kann. Die Handschuhe hatten Noppen, so dass ein Greifen am Drahtseil schmerzfrei war und die Fahrt an den langen Seilbahnen etwas abgebremst werden kann, soweit gewünscht.

Die Parcours haben verschiedene Schwierigkeitsstufen. Drei Stunden Kletterzeit ist im Wald möglich. Wir haben drei Pfade und den Spaß-Parcours geklettert. Die Jungs haben sich an den schwierigsten Parcours gewagt und diese als anspruchsvoll empfunden. Um diese Kletterpfade zu wählen braucht es übrigens eine weitere Einführung von einem Mitarbeiter.

Insgesamt war zu beobachten, dass obwohl sehr viele Menschen im Kletterwald unterwegs waren, diese sich gut verteilt haben. Es dürfen maximal drei Personen auf einer Plattform sein. Trotzdem gab es kaum Staus. In einem Fall gab es Verzögerungen, weil Tochter und Mutter abgeseilt werden mussten. Doch war es möglich an dieser Stelle mit Hilfe einer Drehscheibe auf einen anderen Pfad zu wechseln. Die Drehscheibe ist ähnlich wie bei der Bahn. Die Weiche wurde umgestellt und so konnte der Karabiner in die andere Richtung geschoben werden. Wie schon erwähnt, einer der zwei Karabiner war nicht zu öffnen sondern blieb am Drahtseil.

Es war ein Kletterpark, den wir gerne wieder besuchen.  15 Parcours auf bis zu 16 Meter Höhe. Und mit einem knallroten Schlitten im Wald fahren, das hatten wir auch noch nicht.

Ort: Kletterwald Laichingen, Höhleweg 240, 89150 Laichingen – der Beschilderung Laichingen sowie Tiefenhöhle folgen.

Homepage Kletterwald Laichingen

Gut zu kombinieren ist ein Besuch in der Laichinger Tiefenhöhle (unser Eindruck). Diese Höhle ist die einzige begehbare Schachthöhle in Deutschland. 87 Meter geht es in die Tiefe. Die Tour dauert ca. 45 Minuten. Die Tiefenhöhle ist nur wenige Meter entfernt vom Kletterwald – der Parkplatz ist derselbe.
Link zur Homepage der Laichinger Tiefenhöhle

August 16, 2017
von upperswabia
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Dorffest Rot an der Rot

Die Gemeinde Rot an der Rot veranstaltet Mitte August ein sehr sehenswertes Dorffest. Das ganze Dorf mit seinen Teilgemeinden wie Haslach, Ellwangen, Spindelwag mit dabei. Das Dorf hat ca. 4.500 Einwohner und liegt an der Oberschwäbischen Barockstraße und der Mühlenstraße Oberschwaben. Seine Geschichte ist mit dem ehemaligen Prämonstratenser Kloster verbunden. Das ganze Jahr ist daher ein Besuch der Klosterkirche und auch der Dauerausstellung von HAP Grieshaber möglich.

Umgeben von diesen historischen Gebäuden ist das Dorffest. Neben einem Historischen Spiel gibt es einen Handwerkertag, ein Lagerleben und eine Oldtimerschau. Dazu ein Flohmarkt, Künstlermarkt – kurzum für die ganze Familie Programm.

Nachfolgende Bildereindrücke. Am Einzug sind der Verein Dorffest Rot an der Rot, die Wappenträger, Torwarte, Historische Gruppen, Handwerker und weitere Gruppen zu sehen. Sonntags gibt es zur Handwerkerschau auch ein Treffen von Oldtimern.

 

Der Verein Unterallgäuer Zimmerergesellen e.V. war ebenfalls auf dem Fest und zeigte, wie ein Holzstamm per Axt in einen Balken gehauen wird. Andreas Moll: „Unser Ziel ist fast schon vergessene Handwerkstechniken wieder aufleben zu lassen und an die nächste Generation weiterzugeben“.
Verein Unterallgäuer Zimmerergesellen e. V. 

 

Getroffen hab ich auch die Schwobamädels Bianca und Tanja. Die Beiden nehmen teil an der Tajik Ralley. Sie fahren für einen guten Zweck nach Duschanbe, Hauptstadt in Tadschikistan.
Hintergrund: Jedes Team muss bis zum Start der Rally im September einen Mindestbetrag von 750 € an Spenden sammeln! Dieser Betrag (je mehr, umso besser) kommt dann den beiden Hilfsorganisationen Caritas International und Hänsel + Gretel zu Gute. Wer sie unterstützen will – guck Schwobamaedla. Die Mädle freuen sich.

Ach und wer gucka will was sonst noch gibt in Rot an der Rot:  Gemeinde Rot an der Rot und zum Dorffest Rot an der Rot