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Nationalblumen im Blumentopf Foto Inge Veil-Köberle

Leider können es sich viele Menschen nicht vorstellen. Kunst bringt zum Lachen. Ja – ich lache aus Freude über so eine humorvolle witzige Idee. Diese Freude über diese Idee gilt dem Künstler Björn Drenkwitz. Er hatte alle Nationalblumen in Europa in einen Blumentopf gesetzt.
Für unseren Garten überlege ich gerade, welche Pflanzen ich nebeneinander setzen kann, ohne dass sie sich gegenseitig behindern oder gar verdrängen. Nicht alle Pflanzen vertragen sich. Daher fand ich es sehr inspirativ die Nationalblumen und -pflanzen der EU-Länder auf der Karte an der Wand zu lesen und sie dicht gedrängt im Blumentopf wieder zu sehen. Die Lilie war hochgewachsen. Die Lilie ist Frankreich sowie einem weiteren Land zugoerdnet. Kurz mußte ich an die politischen Bilder diese Woche denken, die sind mir sozusagen reingegrätscht ins Hirn. Hach, Kunst kann so ungewollt erfrischend sein. Doch nun langsam von vorne.

Foto Inge Veil-Köberle

Von März bis Juni 2018 zeigt das Museum Villa Rot eine Ausstellung mit dem Titel „Formen der Natur“ sowie in der Kunsthalle die Einzelausstellung Maximilian Prüfer. Weiterhin sind noch Arbeiten von Anatol Knotek im Honess-Saal zu sehen – diese befassen sich mit visuellen Ausdrucksmöglichkeiten der deutschen Sprache.

Maximilian Prüfer ist kritisch in seinen Arbeiten zum Thema Natur. Er verweist mit seinen Mammutknochen als Mobile im Raum, darauf hin wie fein die einzelnen Teile aufeinander abgestimmt sind. Und doch sind die Mamuts ausgestorben. Ein weiterer Blick auf das Naturgegebene zeigt er in der Werkreihe Schmetterlinge. Es sind Abdrucke vieler verschiedener Schmetterlinge auf schwarzem Hintergrund. Pigmentfarben, die durch chemische Prozesse entstehen. Die physikalische Gegebenheit macht Prüfer sich zunutze, um die feinen Pigmente auf Papier anzuordnen. Übrigens mehr Infos über Maximilian Prüfer gibt es in einem  Künstlerporträt in der Mediathek des Bayrischen Rundfunks – sehbar bis 6. März 2019. Maximilian Prüfer wird als Entdeckung des Jahres gefeiert von Sotheby’s in München.

Das Foto zeigt einen Schmetterlingabdruck auf schwarzem Hintergrund. Veil-Köberle hat in der Fotografie die Spiegelung der Umgebung, den Garten der Villa Rot dazu fixiert.

Foto Inge Veil-Köberle

In der Villa Rot sind verschiedene Perspektiven zum Thema kultuvierte Natur zu sehen.  Der Cork Dome von David Nash ist zusammengesetzt aus Korkstücken, die er nicht bearbeitet sondern der Größe nach gruppiert hat. Im Kontrast dazu hängen an der Wand drei Birkenstücke, die mit der Kettensäge fein bearbeitet wurde. Das Naturmaterial wirkt sinnlich, doch weshalb nennt er es Dom? Anordnungen, die hinterfragt werden können.

Modefreaks können sich gar nicht satt sehen an den scheinbaren Bekleidungsstücken von Charlotte Vögele. Schuhe und ein dazu passendes halbärmeliges Etuikleid aus Birkenrinde. Das Cocktailkleid aus einem Material, dass wir im Herbst zu Massen in Oberschwaben finden werden.

 

Foto Inge Veil-Köberle

Sehr ästhetisch wirken auch die Laubläufer von Regine Ramseier. Erst bei genauem Hinschauen ist erkennbar, dass diese großen nach fernen Ländern anmutenden riesigen Insekten aus Laub, Blättern, Rispen kreiert wurden. Streicheln verboten.

Überraschend auch die Arbeiten von Mirko Baselgias. Wenn ein versteinert wirkendes Holzstück in der Ecke hängt und gar keines ist. Dieses Objekt nennt sich Endoderm und wurde aus Bronze gegossen. Grundlage für dieses Teilstück einer mehreren Meter langen Arbeit ist ein Murmeltierbau in der Schweiz.

Kunst macht glücklich. Und es ist noch vielmehr in der Ausstellung zu entdecken. Da ensteht Freude über inspirierende, ums Eck gedachte Arbeiten, die zum Nachdenken anregen, die Erheitern. Empfehlenswert.
Dazu ein Rundgang durch den kleinen, doch feinen denkmalgeschützten Garten der Villa Rot mit seinem Cafe, das am Samstag und am Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet hat.
Zauberhaft mit dem Blick in die Natur.

Ausstellung noch bis 3. Juni 2018
Ort: Museum Villa Rot, Schlossweg 2, 88483 Burgrieden-Rot
Homepage Museum Villa Rot

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