Oberschwaben-Welt

Kultur Leben Ausflüge

Heilig-Blutfest Bad Wurzach

| Keine Kommentare

Heilig-Blutfest Bad Wurzach

Heilig Blutfest Bad Wurzach 03

Am dritten Freitag im Juli ist die Feier des Heilig-Blut-Festes mit Reiterprozession in Bad Wurzach. Im Jahr 2018 nahmen 66 Blut-Reitergruppen aus Oberschwaben teil. Weiterhin begleiten musizierend innerhalb der Stadt noch 28 Musikkapellen zwischen den einzelnen Blutreitergruppen den Festzug. Außerhalb der Stadt beten und singen die Reitergruppen, bei der auch weibliche Prozessionsreiterinnen teilnehmen können. Die Sicht ins Allgäu, auf die Alpenkette kann grandios sein. Doch heuer war es sehr diesig und eher ein grelles Sonnenlicht war am wolkenlosen Himmel. Wetter und die Natur sind bei einem Prozessionsritt wichtig, denn es prägt den Verlauf. Ob im gemeinsamen oder stillen Gebet, beim Singen, der Blick ist auf das Miteinander und in die Natur gerichtet. Die Hügellandschaft, die Weite der Landschaft, selbst wenn die Alpen sich im Dunst verstecken, es ist beruhigend.

Malteser Reiterstaffel ist beim Prozessionsritt dabei

 

Der diesjährige Träger der Heilig-Blut-Reliquie ist Weihbischof Matthäus Krarrer. Es ist für ihn eine Ehre den Festgottesdienst zu gestalten und die Reliquie zu tragen. Schon als Kleinkind pilgerte er mit seinen Großeltern zum Heilg-Blutfest. Auch konnte er als Geistlicher zehnmal die Prozession reitend mit der Reitergruppe aus Seibranz begleiten.

Festordner Georg Baumeister

„Es ist eine Ehre ist es, dabei zu sein“, sagt Georg Baumeister. Der 77jährige ist Festordner in Bad Wurzach und hat seinen Wallach Goldo dabei, der mit einer aufwendigem Muscheltrense geschmückt ist. Er kennt viele der Reiter und auch sie sprechen ihn an. Neckend, anerkennend, freundlich – er gehört zum Fest dazu. Er findet es gut, dass Frauen bei dieser Prozession dabei sind.

Die Diskussion, ob in Weingarten eines Tages auch Frauen am Blutfreitag mitreiten dürfen polarisiert. Ihm wäre es egal. Doch es gibt Männer, die wollen, dass alles so bleibt wie es ist – ohne Diskussion. Andere denken, dass es dann zu viele Reiter werden könnten. Die Teilnehmerzahlen am Blutfreitag sind rückläufig. Baumeister erinnert sich noch gut, als es nur 1600 Blutreiter in Weingarten waren. Damals in den 60er Jahren. Die Landwirte hatten sich Schlepper gekauft und das Pferd verschwand auf den Höfen als Nutztier. Erst in den 70er Jahren, als das Pferd zum Pferdesport entdeckt wurde, stieg die Anzahl der Prozessionsteilnehmer wieder an. Höchster Stand war vor einigen Jahren mit knapp über 3000 Prozessionsreiter in Weingarten, seither ist die Teilnahme stetig abnehmend. In Bad Wurzach nahmen vor wenigen Jahren über 1600 Pferde am Heilig-Blutfest teil.

Weihbischof Karrer mit der goldenen Blut-Reliquie in der Hand

Auf dem Weg zum Gottesberg und danach geht es in die Innenstadt Bad Wurzach hinab

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.