Oberschwaben-Welt

Kultur Leben Ausflüge

August 25, 2014
von upperswabia
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Schloss Ummendorf

Das Schloss Ummendorf steht im Ortszentrum von der Gemeinde Ummendorf bei Biberach an der Riss. Im Jahre 1554 beginnt die Geschichte des Schlosses. Der erfolgreiche Kaufmann und kaiserliche Ratgeber Matthias Manlich aus Augsburg kaufte den Ort Ummendorf vom Kloster Weißenau und errichtet sich ein Renaissanceschloss. Matthias Manlich wollte so den Aufstieg in den Adelssstand erreichen. Der Bauherr verstarb 1563. Kurz danach verkauften seine Erben das Schloss an das Kloster Ochsenhausen.

Gebäude

Das mehrstöckige Schloss war im 16. Jahrhundert ein fast quadratischer Gebäudekomplex, der an den Ecken nach Westen gerichtet zwei schlanke Rundtürme hat. Matthias Manlich plante das Ummendorfer Schloss mehrflügelig mit einem dreiteiligen Garten. Am Gebäude waren gegen Osten zwei Seitenflügel angebaut, die im 19. Jahrhundert abgebrochen wurden. Die Außenmauer der Anlage umgibt heute noch das Schlossareal. An der westlichen Gartenmauer steht das barocke Gartenhaus, welches im Jahr 1739/40 an die Schlossmauer angebaut wurde.

Im Erdgeschoss befindet sich die Eingangshalle ein imposantes Gewölbe, dass sich in seiner Breite über den gesamten Raum spannt. Es gehört zu den unberührtesten besterhaltensten Gewölbe in Oberschwaben. Der Grundriss im ersten und zweiten Obergeschosses präsentiert einen Standardgrundriss, der sich vom Renaissanceschlossbau ableiteten lässt. Das Dachwerk stammt ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert. Es ist ein dreigeschossiges Sparrendach, das im Mittelabschnitt ein sogenanntes Sprengwerk zeigt.

Im 18. Jahrhundert, zur Blütezeit des oberschwäbischen Barockes wurde das Schloss stark verändert. 1729/30 taucht in den Büchern auch der Gipser Gaspare Mohla auf, der die Stuckdecke im Obergeschoss geschaffen hat. Die Decke zeigt reiche Rocaille- und Bandelwerkornamente mit Porträtköpfen und Tierdarstellungen. Der italienische Stukateur hat zahlreiche Schlösser und Klöster mit Stuckarbeiten bekleidet.

Im unteren Saal wurde die hölzerne Felderdecke angebracht, auf die barocke Ornamente und Wappen gemalt wurden. In der Mitte der Decke wurde das Ummendorfer Schloss mit seinen Gebäuden im damaligen Zustand samt Seitenflügel, Gebäude Bäule und der Gang zur Kirche gemalt. Auch die bemalten Türrahmen dürften aus dieser Zeit stammen.

Die spätbarocke Aussenfassade des Schloses wurde 1792/93 angebracht und bestimmt heute noch das Erscheinungsbild des Ummendorfer Schlosses.

Das Gelände rund um das Schloss, der Garten dürfte ebenfalls von Matthias Manlich angelegt worden sein. An der noch heute existierenden Ummauerung sind die Bauphasen der Mauer erkennbar. Es ist in großen Teilen ein Wackenmauerwerk, auf das erst im 17. Jahrhunder eine dünnere Backsteinmauer aufgesetzt wurde. Der Garten zeigt die für Renaissance-Gärten obligatorische Dreiteilung in Baum-, Gemüse und Lustgarten.

Zum Schlossensemble gehört auch das heutige Bäule, im Jahr 1696/97 als „Schloss Bäwle“ benannt, das sich unmittelbar an der Ostseite der Mauer anschließt. Das Bäule wurde in den Jahren 1737/38, im 19. Jahrhundert sowie zuletzt im Jahr 2004 renoviert.

Geschichte

Matthias Manlich erlebte die komplette Fertigstellung seines Anwesens nicht. Seine Erben verkauften das Schloss an das Kloster Ochsenhausen im Jahr 1564. Die wechselvolle Geschichte begann, als das Anwesen als Sommer- und Erholungsresidenz sowie als Alterswohnsitz von Äbten und Prälaten genutzt wurde.

Zwischen 1619 und 1632 diente das Schlos als Hohe Schule für die Benediktinerschüler. Eine Hohe Schule wurde eine Bildungseinrichtung benannt, die gymnasiale und universitäre Studien verband. Abt Bartholomäus Ehinger erließ eine eigene Konviktsordnung für die Ummendorfer Schule.

Ab 1829 diente das Schloss als Dienstwohnung für den katholischen Pfarrer. Im Jahr 1880 bezog Prälat Dr. Engelbert Hofele das Schloss und lies es renovieren. Der Prälat sorgte dafür dass es in dem Schloss 1888 schon Strom gab und er hatte ein Telefon. Er konnte sich rühmen, die erste bäuerliche Gemeinde elektrifiziert zu haben. Er lebte bis zu seinem Tode im Jahr 1902 im Schloss.

Das Schloss diente zwischen 1943 und 1945 als Außenstelle des Instituts für praktische Mathematik sowie des Physikalischen Institutes der Technischen Hochschule Aachen. Im Saal des zweiten Obergeschosses stand ein Analogrechner der Firma Askania aus Berlin, der unter Prof. Dr. Robert Sauer optimiert wurde. Thema der physikalischen Forschung war unter anderem die Widerstandsverminderung an Flugzeugen und von Strömungsverhältnissen an Flugzeugtragflächen.

Heute ist das Schloss kulturelles Zentrum der Gemeinde Ummendorf. Die Hochschule Biberach nutzt die Räume für besondere Anlässe. Seit 2012 2011 können die Räumlichkeiten auch von Privatpersonen gemietet werden. Das Schloss wurde auch für die Fernsehproduktion „4 Hochzeiten und eine Traumreise“ als Finalabschluss genutzt.

Ort: Ummendorfer Schloss in 88444 Ummendorf

Rosenmarkt am Schloss Ummendorf - oberschwaben-welt

Rosenmarkt am Schloss Ummendorf – oberschwaben-welt

Schloss Ummendorf - oberschwaben-welt

Schloss Ummendorf – oberschwaben-welt

Schloss Ummendorf - oberschwaben-welt

Schloss Ummendorf – oberschwaben-welt

Schloss Ummendorf - oberschwaben-welt

Schloss Ummendorf – oberschwaben-welt

August 17, 2014
von upperswabia
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Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck lässt die Sau raus

Das Freilichtmuseum in Neuhausen ob Eck, nahe Tuttlingen ist eine Reise wert. Und falls es eher regnerisches Wetter ist, dann gilt dies trotzdem. Denn bei Platzregen, so wie es wir erlebten, gibt es genügend Häuser und Gebäude um unterzustehen. 25 historische Gebäude stehen dort und zahlreiche Haustiere leben auf dem großzügigen Gelände. Über dem Museumseingang gibt es auch eine  Gastwirtschaft mit schwäbischer Küche, so lässt es sich gut aufwärmen. So etwas kann auch im August notwendig sein. In den Gebäuden gibt es Hinweistafeln und zahlreiche schriftliche Erklärungen, weiterhin gibt es täglich Führungen und Themenangebote.

Freilichtmuseen sind gar nicht so häufig. Ihre Aufgabe ist es zu zeigen wie vor hunderten Jahren das ländlich-bäuerliche Leben aussah. Es wird geschildert, wie die Menschen gelebt, gearbeitet und gewohnt haben. In Neuhausen stehen 25 wieder aufgebaute historische Gebäude aus den Regionen Schwäbische Alb, Schwarzwald, Bodensee, Hegau. „Aufgebaut“ bedeutet, dass diese Häuser ursprünglich an einem Ort standen und dort nicht mehr stehen durften, doch von besonderem historischen Wert sind. Deshalb wurden diese Gebäude penibel genau abgebaut und auf dem Museumsgelände genau so wieder aufgebaut. In dem Freilichtmuseum wurde ein kleines Dorf mit Kirche, Bauernhaus, Schul- und Rathaus, Kaufhaus, Schmiede, Hafnerei, Farrenstall und Brunnen aufgebaut.

Ein besonderes Augenmerk gilt dem jüngsten „aufgebauten Gebäude“, das Pfeiffersche Kaufhaus. Hier handelt sich um ein Kaufhaus mit einer langen Tradition und von dem in den 50er und 60er Jahren nachgesagt wurde, dass es dort alles zu kaufen gab. Ein Blick in die original aufgebauten Regale lässt schmunzeln. Da stehen noch Verpackungen, die man vielleicht sogar noch selbst als Kind einkaufte und mittlerweile aus dem Supermarkt verschwunden sind. Andererseits die Haribogroßpackung sieht aus wie heute. Haribo gibt es übrigens seit 1920. Der Postkartenständer erinnert daran, dass es in den 70er Jahren eine Zeit lang Mode war Tierpostkarten zu sammeln und diese als Wunsch zu versenden. „Genau diesen Hund will ich haben“ oder „so möchte ich mal ein Pferd haben“, lautete der Kinderausspruch. Oder die Hüte aus dem Stoff Cord. Das war damals modern. Die Schaufensterauslage sei originalgetreu aufgebaut worden. Franz Pfeiffer, der Inhaber dieses Ladens lebte dort bis zu seinem Tod 1995. Er war Junggeselle. Seine Oma hatte diesen Laden eröffnet und sie hatte eine sehr bewegende Lebensgeschichte.

Eine weiteres seltenes Gebäude ist die Seilerei. Es ist ein 80 Meter langes Gebäude in dem früher bis zu 100 Meter lange Seile und bis zu 10 Zentimeter dicke Taue gefertigt wurden. Die Taue wurden im Bergbau als auch auf dem Schiff eingesetzt.

Auffallend im Museumsgelände sind die vielen Tiere, die hier ständig leben. Es sind Haustiere wie Schweine, Kühe und Kälber, Ziegen, Schafe, Hühner, Gänse und Esel. Ab dem Frühjahr, um 14 Uhr werden täglich schwarzgefleckte Schweine vom Museumsdorf durch den Museumswald zurück ins Dorf geführt. Dies hatte in der Region eine lange Tradition. Die Schweine mussten sich ihr Futter selbst suchen, denn Stallfütterung gab es vor rund 200 Jahren nicht. Diese schwarzgefleckten Schweine sind Schwäbisch-Hällische Landschweine, das ist eine mittlerweile seltene Rasse. Ein Gastbeitrag von Angela Jaissle beschreibt dieses „die Sau rausgelassen“

Mehr Informationen zu den Gebäuden und zur Anfahrt auf der Museums-Webseite.
Ort: Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck, Mühlheimer Straße, 78579 Neuhausen ob Eck

Nachfolgende Bilder in der Diashow zusammengestellt wurden meist von der neunjährigen Lauren fotografiert. Die zwölfjährige Klara gab ihr Tipps.

 

 

August 12, 2014
von upperswabia
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Schwaigfurter Weiher

Der Schwaigfurter Weiher liegt bei Bad Schussenried. Ruder- und Tretboote können für eine Runde auf dem See angemietet werden. In der Mitte des 1,38 km² großen Sees liegt eine kleine Insel, die nicht betreten werden darf. Es soll sich dort ein Sommerschlösschen der ehemaligen Schussenrieder Äbte, heute im Privatbesitz, befinden. Der Weiher wurde 1480 vom Prämonstratenserkloster Schussenried aufgestaut um Fischzucht und die Mühle zu betreiben. Das Mühlenrad kann von außen besichtigt werden.

Mit den Booten kann die Insel umrundet werden. Es gibt allerdings Bereiche, die für Boote gesperrt sind, um die Vögel in Ruhe brüten zu lassen und den Seerosenteppich nicht zu zerstören. Der See ist maximal 3 Meter tief, er wird nicht zum Baden genutzt. Am Weiher liegt eine Gaststätte mit gutbürgerlicher Küche.

Ort: Schwaigfurter Weiher, 88427 Bad Schussenried.
… von Bad Schussenried nach Otterswang fahrend, gleich am Ortseingang in Otterswang links abbiegen, den Bahnübergang queren, danach ist auf der linken Seite die Weihergaststätte und der See zu sehen.

 

 

August 10, 2014
von upperswabia
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Dorffest in Rot an der Rot

Die Bewohner von Rot an der Rot mit seinen fast 4500 Einwohnern werben damit das schönste Volksfest in Oberschwaben zu haben. Und so Unrecht haben sie gar nicht. Das Dorf, die Klosterkirche St. Verena, die Klostergebäude, das Museum über HAP Grieshaber und das Erdölfeld Mönchsrot sind sehenswert, auch ohne Dorffest. Sankt Verena ist der letzte große Kirchenneubau der Prämonstatenser Mönche. Die weit sichtbaren Türme sind 60 Meter hoch.

Doch das Dorffest mutiert zu einem erlebnisreichen Volksfest und wird zwei Tage lang gefeiert. Auf dem Gelände zwischen Kirche und Kloster war am Sonntag ein Kunsthandwerkermarkt und viele Gelegenheiten sich auf Bierbänken zu setzen und auch den Hunger und den Durst  mit einer Vielzahl von Angeboten zu beruhigen. Gezeigt wurden die alten Handwerkerkünste, wie die Vorführungen der Zimmermänner, der Weidenflechterin, die Schnitzkunst von Holzschnitzer Willburger sowie wie früher die Wäsche gewaschen wurde. Zudem gab es zahlreiche Mitmachaktionen wie aus Schilfgras Seile gedreht wurden. Früher brauchte man diese Seile um Heu- und Strohgarben zusammen zu binden. Auch der Schmid, der am offenen Feuer das Eisen zum Glühen brachte und es zusammen mit einem Jungen im Wechsel beschlug. Die Technik des Buchdruckes mit einer nachgebauten Gutenberg-Presse wurde vorgestellt. Ulrich Beck und Wolfgang Fischbach gaben Einblick in diese mittelalterliche revolutionäre Erfindung. Dieses Jahr konnte auch die Gutenberg-Bibel als Kopie angeschaut werden.

Auffallend waren auch die verschiedenen Plätzen an denen Musikkapellen spielten. Weiterhin gab es viele Angebote für die Kinder. Auch eine Gruppe von Alphornbläser zog die Aufmerksamkeit der sehr zahlreichen Besucher auf sich. In der Klosteranlage war zudem eine Oldtimer-Ausstellung. Ob Motorräder, alte Traktoren, historische Land- und Hauswirtschaftsgeräte und auch Autos und Feuerwehrautos – es waren Raritäten dabei, die das Auge erfreuen. Das ganze Dorf schien im Einsatz zu sein, der Kleintierzüchterverein zeigte zur Freude der Kinder seltene Hühner- und Taubensorten und Albinohäschen mit ihren roten Augen und ganz fein geäderten Ohren.

Es ist ein Schaufest, ein Fest welches seit über 20 Jahren regelmäßig gefeiert wird.  … Ja!  ein zünftiges Volksfest.

August 9, 2014
von upperswabia
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Klettern zwischen Bäumen im Tannenbühl Bad Waldsee

Kletterpark Tannenbühl Bad Waldsee - Oberschwaben-Welt

Kletterpark Tannenbühl Bad Waldsee – Oberschwaben-Welt

Der Kletterpark im Tannenbühl in Bad Waldsee ist immer wieder ein sehr schöner Familienausflug wert. Gerade an heißen Tagen ist es im Wald angenehm kühl. Es ist erholend und hat doch einen gewissen sportlichen Anreiz sich zwischen den Bäumen von Plattform zu Plattform zu bewegen. Voraussetzung ist allerdings, dass man schwindelfrei ist und keine Höhenangst hat. Denn viele Meter unter einem ist der Waldboden, kein Netz dazwischen. Gesichert wird natürlich, mit einem Sicherheitskörpergurt.

Am Parkplatz ahnt man noch nicht, welche Wimmellandschaft sich einem im Wald eröffnen wird. Hoch oben verläuft ein Hängesteg, dort verläuft ein Seil, gezackt genähte Bänder, ein Seil oder schwebende Balken. Es rauscht eine Person hoch oben von einem Baum zum anderen, seilbahnartig. Gestartet wird auf der mehrstöckigen Plattform, die es erlaubt in die unterschiedlichen verschiedenen Parcours einzusteigen. Am Boden weisen die Mitarbeiter die Besucher ein, welche Regeln und Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden müssen. Sichern mit zwei Karabinerhacken ist Pflicht. Ab dem Betreten der Plattform sind die Karabiner an einem Seil eingeklickt. Unter den Augen des geschulten Teams wird es getestet und geprüft. Und dann geht es los, eins nach dem anderen.

Der Parcours Eins ist einfach, doch aufgrund der kurzen Warteschlange starteten wir mit der zweiten Tour. Diese Runde hat schon 21 Elemente und dauert fast ne Stunde. Bei der Tour Drei wird es noch kniffliger. Es erfordert Nachdenken, wie die eine oder andere Aufgabe gelöst werden kann. Beim vierten Parcours bewegt man sich in sechs Meter Höhe. Die Neunjährige lächelt und will auch die Tour Fünf schaffen.

Die ersten fünf Touren können ab 125 cm Körpergröße geschafft werden, wobei Parcours Fünf schon fortgeschrittene Elemente inne hat. Grundsätzlich begleiten Erwachsene ihre Kids. Erst ab dem 14. Lebensjahr dürfen die Jugendlichen auch alleine unterwegs sein, wenn auch nicht in jedem Parcours.

Die fünfte Tour dauert im Regelfall fast eine Stunde und bewegt sich bis auf zwölf Meter Höhe. Nach der gefühlten Hälfte der 21 Aufgaben kamen wir an eine Übung, die für uns verzwickt war. Der an einem Seil befestigte Holzblock schwankte stark und die Schrittweite oder Greifweite aufgrund der Schwingung war für das Mädchen ziemlich weit. Sie kämpfte und schaffte es. Doch danach flossen die Tränen. Auch ich selbst hatte es geschafft mich so stark zu verdrehen, dass sich das Seil um die Sicherheitsleine wickelte und ich nochmals zwei Blöcke zurückdrehen und hangeln musste. Wenn eine Aufgabe aus dem selbstgewählten Rhythmus gerät, braucht es starken Körpereinsatz. Irgendwie hatten wir beide an dieser Übung keine Freude. Wir machten eine Pause auf der kleinen Plattform und die Nachfolgenden überholten uns. Es gibt Notausstiege, das heißt, wenn einen die Kraft verlässt gibt es Stellen oder am Ende einer Aufgabe, wo man wieder auf die Erde gleiten kann. Meist erfordert es nochmals die eine oder andere Übung um zum Notabgang zu kommen. Sie wollte aufhören, es ging noch nicht. Nach zwei weiteren Aufgaben wollte sie keinen Notausstieg mehr sondern weiter machen.

Insgesamt war zu beobachten, dass es auch in anderen Familien kurz mal Stellen gab, die zu knifflig waren und die Jüngeren an ihre Grenze kamen und streikten. Es wurde dann eine Pause gemacht. Es ist Kraftaufwand und es werden alle Muskeln eingesetzt, auch Lachmuskeln. Übrigens auf den Parcours bewegen sich Personen im Alter von sieben bis über 60 Jahren. Erfrischend ist es auch, wenn ein Enkelkind hilfreiche Tipps an seine Großmutter gibt. Insgesamt fühlte es sich „entschleunigt“ an im Parcours. Konzentration auf jeden Schritt und Tritt, eine Aufgabe nach der anderen und Blick auf die Kids. Nichts anderes ist wichtig. Mit Respekt beobachtet man wie die anderen die Übungen lösen. Es gibt oft mehrere Möglichkeiten wie so eine Aufgabe bewältigt werden kann. Geschicklichkeit und Nervenkitzel ist dabei und trotzdem ist es herrlich diesen Rundumblick in den Wald von oben einnehmen zu dürfen.

Übrigens sind die Kinder, die wir beobachtet haben und eine Pause machten, später alle wieder im Parcours unterwegs gewesen. Das ist gut so. Und meine Neunjährige wollte unbedingt noch den ersten Parcours schaffen. Dieser war dann „ziemlich leicht“. Bewundernswert – bis zum Schluss hat sie darauf geachtet, dass die Karabinerhaken richtig eingehakt und geschlossen sind. Wir waren vier Stunden unterwegs mit einer Pause von 15 Minuten. Und die Zeit verstrich wie im Fluge. Für die Neunjährige war es ihr allererster Besuch in einem Kletterpark. Kein Thema, wir kommen wieder. Und wie sagte der Chef als er uns so anschaute: „Die Mama wird wohl einen Muskelkater bekommen, die Tochter wohl nicht“. Ja, er hatte Recht. Schon erstaunlich wo der Körper überall Muskeln hat. 🙂

Ort: Kletterpark Tannenbühl, Tannenbühl 2, 88339 Bad Waldsee
Öffnungszeiten – täglich, ganzjährig. Im Winter je nach Witterung.
Anfahrt bzw. auf Google Maps

Kletterpark Tannenbühl Bad Waldsee - Oberschwaben-Welt

Kletterpark Tannenbühl Bad Waldsee – Oberschwaben-Welt

Kletterpark Tannenbühl Bad Waldsee - Oberschwaben-Welt

Kletterpark Tannenbühl Bad Waldsee – Oberschwaben-Welt

Kletterpark Tannenbühl Bad Waldsee - Oberschwaben-Welt

Kletterpark Tannenbühl Bad Waldsee – Oberschwaben-Welt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachtrag:
Gleich rechts vom Blockhaus, in dem die Eintrittskarte, die Garderobe, die Sicherheitsgute ausgegeben werden, gibt es auch einen Verkaufsstand für Essen, Getränke und Eis. Nebenan ist auch der  KIDDY PARCOURS Tannenbühl bei Bad Waldsee

 

August 9, 2014
von upperswabia
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Kiddy Parcours Kletterpark Tannenbühl Bad Waldsee

Der große und bekannte Abenteuer- und Kletterpark Tannenbühl in Bad Waldsee hat nebenan auch einen kleinen Kletterpark, genannt Kiddy Parcours. Dieser ist für Kinder ab 3 Jahren geeignet und ebenfalls mit seinen 20 Aufgaben sehr kurzweilig. Unter Aufsicht der Eltern sammeln die Kleinen ihre ersten Klettererfahrungen. Der Besuch des großen Abenteuer- und Kletterpark ist ab Körpergröße 125 in Begleitung eines Erwachsen möglich.

Weiterhin ist nahe am Parkplatz auch ein Abenteuerspielplatz und verschiedene Gehege mit Wildschweinen, Rotwild, Steinwild und Mufflons. Auch schließt ein Naturlehrpfad an, der Wissenswertes über Natur und Wald auf drei Kilometer Länge erfahren lässt.

Ort: Abenteuer- und Kletterpark Tannenbühl und Kiddy Parcours , Tannenbühl 2, 88339 Bad Waldsee

Öffnungszeiten – täglich, ganzjährig. Im Winter je nach Witterung.

Anfahrt bzw. Lage des Kletterparks

 

Kiddy Parcours beim Kletterpark Tannenbühl Bad Waldsee

Kiddy Parcours beim Kletterpark Tannenbühl Bad Waldsee

Kiddy Parcours Tannenbühl Bad Waldsee - oberschwaben-welt

Kiddy Parcours Tannenbühl Bad Waldsee – oberschwaben-welt

Wildschweingehege Tannenbühl Bad Waldsee - oberschwaben-welt

Wildschweingehege Tannenbühl Bad Waldsee – oberschwaben-welt

Wildschweingehege Tannenbühl  (2)

Wildschweingehege Tannenbühl Bad Waldsee – oberschwaben-welt

Wildschweingehege Tannenbühl  (3)

Wildschweingehege Tannenbühl Bad Waldsee – oberschwaben-welt

Wildschweingehege Tannenbühl  (4)

Wildschweingehege Tannenbühl Bad Waldsee – oberschwaben-welt

 

 

 

August 5, 2014
von upperswabia
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Christo umgeben vom Fruchtkasten Ochsenhausen

Christo bzw. seine Arbeiten sind in der Städtischen Galerie Ochsenhausen und der Fruchtkasten ist nicht eingepackt. Schon bemerkenswert, dass wenn von einem Künstler gesprochen wird, der Gebäude verpackt – viele wissen, wer gemeint ist. In der Städtische Galerie Fruchtkasten im Klosterareal in Ochsenhausen sind Ausstellungsexponate vom Gebäude umgeben.

Das Künstlerehepaar, Christo und seine Frau Jeanne-Claude, haben den Reichstags 1995 verhüllt. Bald 20 Jahre ist es her doch viele erinnern sich. Eher unbekannt dürfte sein, dass Christo in Bulgarien geboren wurde, 1958 nach Paris kam, Jeanne-Claude kennenlernte und erst ab 1964 in New York lebte. Die Idee ein öffentliches Gebäude, entweder ein Gefängnis oder ein Regierungsgebäude zu verhüllen kam ihm in den 60er Jahren. Christo warb um das Projekt Reichstag seit 1971. Er sagte sinngemäß, in einem Gespräch vor der Realisierung mit Willi Brandt selbstbewusst: „Ich habe für die Bekanntheit des Reichtstaggebäudes in den USA mehr beigetragen, als ein Botschafter“. „Der deutsche Reichstag ist ein Sinnbild für Demokratie“, so Christo. Gerade die Verhüllung hat das Gebäude noch bekannter gemacht. Willi Brandt sagte später: “In dem verhüllten Reichstag wird sich jeder Deutsche wiederfinden“. Der Reichstag wurde 1995 verhüllt.

Dabei hat Christo mit seiner Frau (+2009)  weitere monumentale Gebäude und sogar Inseln eingepackt. Diese weltweit bekanntesten und epochalen Aktionen werden im Fruchtkasten in Ochsenhausen in Zeichnungen, Collagen, Fotos vorgestellt und zudem läuft ein eineinhalbstündiger Film. Die Dokumentation schildert wie beharrlich Christo arbeitete bis ein Projekt realisiert werden konnte. Auch die Widrigkeiten, die das Ehepaar erlebt hat, lassen sich in der Dokumentation nachspüren.

Fast ein viertel Jahrhundert brauchte es bis Christo sein Ziel erreichte. Mehreren Regierungen und Bundeskanzler stellte er seine Idee vor. Mit der Mehrheit im Bundestag konnte er das Projekt 1995 realisieren.

Finanziert wurden die Aktionen aus eigenen Mitteln wie den Verkauf von Vorstudien, Zeichnungen, Collagen und Litographien. Es kann übrigens auch in Ochsenhausen, die eine oder andere Grafik, Zeichnung, Collage sowie Fotos seines langjährigen Fotografen, Projektleiter und Freund Wolfgang Volz gekauft werden.

Wie so oft ist eine Führung in der Ausstellung hilfreich, um mehr über die Werke und Hintergrundinformationen zu erfahren. Es gibt eine Dokumentation zum verhüllten Reichstag. Vorab auch Informationen auf der Website des Künstlerpaares, Jeanne-Claude verstarb im Jahr 2009

Städtische Galerie Fruchtkasten Ochsenhausen

Städtische Galerie Fruchtkasten Ochsenhausen

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr,
Führungen: Donnerstag um 16 Uhr, Samstag und Sonntag um 15 Uhr
Ort: Städtische Galerie Fruchtkasten, Kloster in 88416 Ochsenhausen

 

Weitere Informationen auf der Künstlerwebsite

 

 

August 1, 2014
von upperswabia
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Stummfilm mit Orgelmusik in der Stadtpfarrkirche Biberach

Stadtpfarrkirche Sankt Martin Biberach

Stadtpfarrkirche Sankt Martin Biberach

Ein ungewöhnliches Filmerlebnis ist am 3. August 2014, um 20.15 Uhr in der Stadtpfarrkiche Sankt Martin in Biberach zu erleben. Gezeigt wird der Stummfilm „Der Galiläer“ aus dem Jahre 1921, der von Gregor Simon auf der Orgel musikalisch live begleitet wird.

Der Stummfilm ist ein Filmjuwel, da er zu den ersten großen deutschen Passionsfilmen aus der Frühzeit der Filmgeschichte gehört. Der Film war verschollen. In den 90er Jahren wurde er im Bundesarchiv gefunden und aufwendig restauriert. Es wird das Leben und Sterben Jesu Christi gezeigt. Sein Wirken in Jerusalem, das Abendmahl als auch die Erlebnisse bis zur Kreuzigung sind der Filminhalt.

Die Orgelmusik wird improvisiert von Komponist Gregor Simon. Er ist zudem Organist, Chorleiter und Wächter der Holzhey-Orgel im Münster Obermarchtal. Die Musik bleibt im Hintergrund, auch wenn die Akustik und der barocke Kirchenraum während des Filmvorführung ebenfalls Aufmerksamkeit auf sich ziehen werden und so ein sehr intensives Filmerlebnis ahnen lassen.

Der Eintritt zum Kirchenkino mit Orgelbegleitung ist frei, doch wird um eine Spende gebeten für die Renovierung der Simultankirche. Die Biberacher Stadtpfarrkirche im Zentrum der Stadt wird seit 1548 von evangelischen wie katholischen Christen gleichberichtigt genutzt.

Juli 30, 2014
von upperswabia
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Historischer Festzug Rutenfest Ravensburg

Die ehemalige Reichsstadt Ravensburg in Oberschwaben feiert jedes Jahr kurz vor den Sommerferien das Rutenfest. Es ist ein mehrtägiges Heimat- und Kinderfest, das seit der Barockzeit gefeiert wird. Über 5500 Schüler und Erwachsene nehmen an dem historischen Festzug am Montag Morgen teil. Und zig tausende Besucher schauen sich das bunte Treiben an. Der Festzug startet am Oberturm, führt durch die Innenstadt und endet in der Kuppelnau. Dort ist der Festplatz der Ravensburger seit dem 16. Jahrhundert.

Die Kinder und Jugendliche stellen im Festzug die Zünftemitglieder sowie weitere historischen Figuren dar und präsentieren Einrichtungen aus der 900jährigen Geschichte der Stadt Ravensburg.

Der Name des Festes, hat einen historischen Bezug. Im Mittelalter waren es die Rutengänge, die ursprünglich einen wenigen freudigen Anlass zelebrierten. Die Lehrer zogen mit ihren Schülern ins Grüne, um für die damalige Züchtigung die nötigen Ruten zu schneiden. Eine Rute ist ein einzelner, dünner, langer biegsamer Zweig.

Im Jahr 1645 genehmigten die Räte diesen Ausflug mit dem Namen „in die Ruten gehen“ Später Jahren wandelte sich dieser Rutengang in eine Tradition mit einer heiteren festlicheren Note. Waren anfangs nur die Eltern dabei, folgten später – vermutlich Ende 17. Jahrhundert die geistlichen und weltlichen Obrigkeiten dieser Tradition.

Zudem finden Schießwettbewerbe statt, wie das Adlerschießen, Bogenschießen und Wappenschießen der Ravensburger Schulen. Während die Gymnasiasten seit 1823 mit der Armbrugst auf einen Adler aus Holz schiessen, begleiten die Realschüler diese Wettbewerbe erst seit 1967. Sie schießen mit Pfeil und Bogen auf eine Scheibe mit hölzernen Türmen und Tore. Im Jahr 2001 wurde für die Werkrealschulen das Wappenschießen eingeliedert. Es wird mit einer Armbrust auf ein Stadtwappen geschossen. Jede Schulart ermittelt eine Schützenkönigin oder einen Schützenkönig.

Nachfolgend ein Eindruck dieses zweistündigen Festumzuges.

Der Festumzug gliedert sich in vier Teile. Teil EINS stellt das Historische Rutenfest dar mit den Rutenkindern. Auch das Rutentheater aus dem 1823 und die teilnehmenden Kinder des aktuellen Theaterstücks sind dabei. Der ZWEITE Teil widmet sich dem Thema mit „Sang und Klang“ hinausgezogen. Es zeigt in bunten Motiven die Grundschüler wie sie damals Schulausflüge zu Fuß oder mit Kutsche unternahmen. Symbolisch ist die Schwäbische Eisenbahn dabei, die erste Bahnlinie gibt es seit 1847. Der Erntedank mit Gärtner und anderen Zünften wird gefeiert. Die historischen Gebäude als auch die Krämer- und Jahrmärkte sind seit 850 Jahren elementar. Erinnert wird auch an den Hütekindermarkt mit den Tiroler und Schweizer Kindern. Im DRITTEN Teil wird die Geschichte der Reichstadt dargestellt. Als Ravensburg eine paritätische Stadt bis 1809 war. Katholische und evangelische Schulen feierten lange Jahre getrennt das Rutenfest. Im historischen Teil wird ein Augenmerk auf die Welfen und Staufer in Ravensburg gelegt. Ravensburg wurde um 1030 gebaut. Im letzten Teil wird an die heutigen Partnerstädte sowie an die Mitgliederinnen und Mitglieder der Stadtverantwortlichen, des Gemeinderates, der Schulleitungen und der Kirchen den Festzug bedacht.

 

Juli 22, 2014
von upperswabia
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Historischer Festumzug am Schützendienstag Biberach an der Riss

Respekt vor den Organisatoren, die an dem Morgen entscheiden mußten, ob der historische Umzug startet. Zu der Zeit war noch Dauerregen angesagt. Doch zum Startbeginn stoppte der Regen. Die letzten Jahre hatten die Umzugsteilnehmer immer trocken Wetter. Dieses Jahr war es anders. Die ersten Gruppen blieben trocken, es folgte ein Tröpfeln und dann erneut Regen. Viele der historischen, teilweise wertvollen  Gewänder wurden naß, wenn nicht gleich der Regenschirm zur Hand war. Und die Musiker … sie spielten ihre Stücke. Ohne Regenschirm.

Im Schnelldurchlauf ein Eindruck des Historischen Festumzuges am Schützendienstag 2014 in Biberach an der Riss.

(Musik: David Löhstana, Fotos: Oberschwaben-Welt.de)