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Heilig-Blut-Fest in Bad Wurzach

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Europas zweitgrößte Reiterprozession startet in Bad Wurzach immer am zweiten Freitag im Juli. Auch dieses Jahr kamen wieder zahlreiche Blutreitergruppen aus Oberschwaben und dem schwäbischen Allgäu zu diesem Festtag nach Bad Wurzach.

Dieses Jahr wurde ein Jubliäum gefeiert. 250 Jahre wird die Heilig-Blut-Reliquie auf dem Gottesberg verwahrt. Die Reliquie ist ein von Jesu Blut getränktes Leinwandstückchen („De Sang. X-ti“ – Vom Blut Christi), welches sich in einer vergoldeten Kapsel befindet. Diesen Schatz erhielt ein Rompilger im Jahre 1693 von Papst Innocenz XII geschenkt. Über verschiedene Wege kam der Schatz dann 1764 auf den Gottesberg nach Wurzach. Dank verschiedener Goldschmiedemeister wurde diese Reliquie in ein mitra-ähnliches, wertvolles Silberreliquiar eingearbeitet.

Im Jahr 1924 wurde die feierliche Verehrung des kostbaren Blutes Christi wieder eingeführt, nach langer Pause. Das Volk konnte einmal im Jahr die Blutreliquie verehren. Am 13. Juli 1928 fand das erste Heilig-Blut-Fest im feierlich geschmückten Wurzach statt. Dies führte dazu, dass der Gottesberg, wie schon 200 Jahre zuvor, wieder zu einem bedeutenden Wallfahrtsort aufblühen konnte.

Erwähnenswert sei auch, dass die Anzahl der Pferde sich in den letzten Jahrzehnten stark erhöht hat. Während man viele Jahre in 2er Reihen ritt, wird seit 1994 zu Dritt nebeneinander geritten. Eine sinnvolle Änderung der Prozessionsordnung, da die Teilnehmerzahl zu Beginn weit unter 1000 Reitern lag und mittlerweile auf 65 Reitergruppen mit über 1600 Pferden angewachsen ist. So konnte der mehrere Kilometer lange Zug, der entlang Wiesen und Feldnern, an kleinen Weilern und Einödhöfen führt, verkürzt werden, ohne seine Ausstrahlung einzubüßen. Innerhalb der Stadt begleiten zahlreiche Musikkapellen die feierliche Prozession.

Pater Erhard, aus der Nähe von Marburg in Hessen, sah den Blutritt zum ersten Mal. Er verbringt seinen Urlaub im Kloster Sießen und war fasziniert von der hohen Anzahl der Pferde und Reiter.

 

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