Oberschwaben-Welt

Kultur Leben Ausflüge

August 14, 2015
von upperswabia
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Kanu fahren auf der Donau in Oberschwaben

Mein Beitrag ohne eigenes Bild hofft doch auf Deine/Ihre Neugier zu einer Donaupaddelfahrt. Die Fahrt war spassig und malerisch. Dieses Jahr folgten wir dem kleineren Abschnitt zwischen Binzwangen und Riedlingen. Weder mein Mobile noch die Kamera sind wasserfest. Bei meiner letzten Kanufahrt war ich oft, auch unfreiwillig im Wasser, daher kein Risiko für meine digitalen Begleiter. Kentern ist nicht schlimm – in dem eher ruhigen geraden Flussverlauf der Donau. Im August ist die Donau, mangels Regen niedriger als 50 cm und darf nicht befahren werden. Grundschulkinder können daher auch in der Donau stehen, laufen, schwimmen. Doch Achtung – es gibt auch tiefere Stellen. Es gibt Schwellen und Strömungen, die überraschend stark und auch für geübte Schwimmer herausfordernd sind.

Es gibt „langweiligere“ Abschnitte als auch sehr abwechslungsreiche Streckenverläufe. Das Stück von Binzwangen (zwei Stunden flussaufwärts von Riedlingen) ist breit und sehr geradlinig. Es ist erkennbar, wer 100 Meter vor einem paddelt. Kaum Kurven oder Windungen – Schwellen und kleinere Stromschnellen sind meist erkennbar und an der veränderten Wasseroberfläche zu sehen. An einem heißen Sommertag (Außentemperatur 35 Grad) war die Donau erfrischend und annähernd spiegelglatt. Die Bäume am Ufer spiegelten sich im Wasser und täuschten grünliche Wasserfarbe vor. In der Mitte des Flusses war ein blauer Streifen, das Spiegelbild des Himmels. Je nach Wasserbewegung wirkte das Spiegelbild wie ein Aquarell, sozusagen von der Natur gemalt. Das Ufer ist mit Natur-Kalksteinen befestigt. Eine zarte Stromschnelle und es gibt ein anderes wellenartiges Muster auf dem Wasser. Ruhig fließt sie dahin und es ist kaum zu glauben, dass dieser geruhsame Fluss solch wichtige Wasserstraße ist. Ein Radweg führt entlang dem Ufer, manchmal führen Treppen in den Fluss. Eine ins Wasser gerollte große Rundheuballe wirkte von weitem wie ein Landeplatz für Vögel. Lang kann die Großrundballe noch nicht im Wasser stehen. Ein willkommener Kletterplatz auch für Kinder. Enten sonnten sich auf den Steinen. Zwei Störche beobachteten eher desinteressiert unser geliehenes  Familienkanu (4 Plätze). Blaue große Libellen und blaue Schmetterlinge flankierten unsere kurzweilige Paddelei auf der Donau.

An einem Kiesuferstreifen zogen wir das Boot aufs Trockene und tranken aus unserer mitgebrachten Wasserflasche. Selbstverständlich ließen wir keinen Müll zurück. Es ist ein Naturschutzgebiet. Das geliehene Kanu hatte zudem eine wasserdicht verschließbare Tonne fürs Handtuch, Vesper und Wasser und wir hatten noch trockene Reservekleidung dabei. Laut Herrn Pfefferle, bei dem wir diesmal das Kanu ausleihten, ist die Hauptzeit fürs Kanufahren auf der Donau vorbei. Wir wunderten uns, dass wir fast alleine auf der Donau unterwegs waren. Die Hauptzeit war nach seiner Aussage dieses Jahr der Juni/Juli.

Es ist wichtig sich anzumelden, da die Anzahl der Boote auf der Donau beschränkt werden. Zudem besteht in der regenarmen Jahreszeit die Gefahr, dass aufgrund von Niedrigwasser die Donau nicht befahrbar ist – deshalb auf jeden Fall nachfragen. Übrigens auch eigene Kanus, Kajaks, Schlauchboote müssen angemeldet werden. Wer von einem „Donau-Ranger“ entdeckt wird, zahlt eine Ordnungswidrigkeitsgebühr. Es ist wie Parken ohne Parkschein, nur teurer – weil es in einem Naturschutzgebiet ist, so die Mitarbeiterin von BESI.

Für uns als Ausflugs-Kanu-Fahrer ist es ein Sommerferienprogrammpunkt, gerade wenn es so richtig heiß ist. Jeder Wasserkontakt ist erfrischend. Doch wie erwähnt – Anmelden bei einem der Anbieter.

Wer vorab nachschauen will, wie hoch die Donau ist kann auch bei der Hochwasservorhersagezentrale nachschauen: Wasserstände der Donau um planen zu können, welcher Abschnitt gewählt wird.

Folgende Anbieter sind entlang der oberschwäbischen Donau anzufragen.

Zwischen Beuron und Sigmaringen liegt das Obere Donautal, das oft auch als „Schwäbischer Grand Canyon“ bezeichnet wird. Die Felslandschaft ist auf diesem Donauabschnitt sehr beeindruckend.

Erlebnisreich-Besi – Besi Kanu – Touren im Oberen Donautal
Start: BESI Kanu & Sport, Zum Hammer 3, 88631 Beuron/Thiergarten,
Kontakt und Telefon: 07570 550
Blick auf den Flußverlauf – Impressionen auch unter Jackrattle

Kanusport Oberschwaben – Franz Haag
Start: KSO Kanu-Station Riedlingen, Schlachthausstr. 3, 88499 Riedlingen
Kontakt und Telefon 07357 91122

Informationen zu den verschiedenen Kanutouren
Nachfolgend das Video Kanu Sport Outdoor  (KSO)

 

Kanuverleih Pfefferle
Infos zu den verschiedenen Kanueinstiegen in Oberschwaben:
Kontakt und Buchungstelefon 07571/2448; Infotelefon 0172 6215193

Startpunkt Sigmaringen:
Bei der Hängebrücke, Parkplatz in den Burgwiesen 22, 72488 Sigmaringen
Startpunkt Binzwangen:
Am Sportplatz, 88521 Ertingen
Startpunkt: Gutenstein
Bei der Brücke 1, 72488 Gutenstein
Startpunkt: Munderkingen
Stadionweg, 89597 Munderkingen (beim Feuerwehrhaus)

August 3, 2015
von upperswabia
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Bregenz – die Bühne von Turandot

Bühne Bregenz Turandot 2015

Bühne Bregenz Turandot 2015

Wenn von einer Freilichtbühne am See gesprochen wird, dann fällt sofort das Wort Bregenz. Jedes Jahr finden Ende Juli bis Ende August die Bregenzer Festspiele statt. Im Jahr 2015 jährt es sich zum 70sten Mal. Die Bühne gehört zu den größten Freilichtbühnen und ist die einzige die auf dem See steht. Das imposante Bühnenbild wird alle zwei Jahre für eine Oper neu gebaut.

Im Jahr 2015 wird das Liebesdrama TURANDOT gezeigt. Das Drama von Giacomo Puccini wird in italienischer Sprache mit deutschen Untertiteln gespielt. Fast 7000 Besucher können auf der Tribüne dem Schauspiel zuschauen und auch die Naturkulisse Bodensee mit im Blick haben.

Jeder Platz auf der Tribüne sieht auf die Bühne, die bei Turandot 72 Meter breit und 120 Meter tief ist. Die Chinesische Mauer wurde nachempfunden, im Wasser und im Hintergrund stehen Terrakotta-Krieger. Es sind 61 aus Beton gefertigte Krieger vor der Bühne, der jeweils 500 Kilogramm wiegt. Im hinteren Bereich des Bühnenbildes schauen 144 Terrakotta-Soldaten auf die Zuschauer. Der Sound, der Klang nimmt den Zuschauer mitten ins Geschehen hinein.

Zur Handlung: Die chinesische Prinzessin Turandot hat befohlen, dass keiner schlafen darf, bis sie den Namen des Prinzen erfahren hat. Sie versprach den Prinzen, der ihre drei Rätsel löste zu heiraten. Prinz Calaf will aber nicht nur den Sieg über Turandot sondern auch ihre Zuneigung. Wie der Liebesrausch zwischen den beiden musikalisch klingen soll, wird in dem Drama mit der chinesisch anmutenden Atmosphäre gezeigt. Mächtige Chorszenen, Opernsängerinnen und Sänger duellieren sich mit gefühlvollem Gesang.

Dabei ist es nicht einfach sich auf der Bühne zu bewegen. Sie ist schräg, keine gewohnte Ebene – jeder Schritt und Tritt muss sitzen. Auch das Singen ist anders wie auf einer klassischen Bühne. Zur abendlichen Stunde und im Freien fliegen Mücken umher und da kann es sehr wohl passieren, dass sich eine im Mundraum verirrt, erzählte mir eine Opernsängerin.
Die Bregenzer Festpielbühne ist daher auch tagsüber, ohne Opernbesuch zu besichtigen.

Hinter die Kulissen ist möglich mit einer Führung.

 

Juli 27, 2015
von upperswabia
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Historischer Festumzug beim Biberacher Schützenfest

Der Historische Festumzug zum Biberacher Schützenfestes passiert zweimal während des 10tägigen großen Kinder- und Heimatfestes die Innenstadt. Es gibt Unterschiede, beispielsweise laufen am Dienstag andere Musikkapellen mit als am Sonntag. Auch können die Mitwirkenden nicht immer an beiden Terminen teilnehmen, daher kann es einen kleinen Wechsel geben zwischen den Kostümträgern, den zahlreichen Reitern und Gespannen. Präsent ist immer die Stadtgeschichte während des Festumzuges. Unter Einheimischen heißt der Festumzug am Sonntag „Bauraschütza“.  Hintergrund sei, dass vor zig Jahren das landwirtschaftlich geprägte Umland unter der Woche keine Zeit hatte, um zu festen und erst am Sonntag in die Stadt kam und den Schützensonntag mitfeiern konnte.

Nachfolgend ein Auszug aus dem mehrstündigen Festumzug 2015.

Und wer noch nachschauen will, wer letztes Jahr 2014 mitgelaufen ist – Archiv 2014

Juli 22, 2015
von upperswabia
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Bächtlefest in Bad Saulgau

Bad Saulgau in Oberschwaben feiert zwei Wochen (Mitte/Ende Juli) vor Schulferienstart sein traditionelles Kinder- und Heimatfest.

Schon 1518 wurde das Fest erstmals genannt, das zu Ehren der Göttin Berchta (die Leuchtende) benannt und gefeiert wird. An diesem Tage sollen die Kinder beschenkt werden. Ursprünglich wurde es am 12. März gefeiert, da dies der Gregoritag ist. Der Heilige Gregor gilt als Schutzpatron der Schulkinder. Allerdings wird seit dem 19. Jahrhundert das Bächtlefest im Sommer gefeiert.

Traditionell wird am Donnerstagabend mit dem Fassanstich das Fest eröffnet. Am Montag drauf um 18 Uhr wird das Fest beendet. Klassische Programmpunkte sind:

  • am Freitag: der Musische Abend sowie die Wiederholung am Samstag. Mehrere hundert Kinder und Jugendliche präsentieren jedes Jahr eine themenorientierte neue Show
  • am Samstag: Konzert am Oberschwabenstadion mit Höhenfeuerwerk
  • am Sonntag: Festgottesdienst auf dem Marktplatz
  • am Montag: Historischer Festumzug mit rund 3000 Teilnehmern, über 250 Pferden und zahlreichen regionalen Musikkapellen

Mehr Infos Bächtlefest Bad Saulgau –
Nächster Termin: vom 14. bis 18. Juli 2016

 

 

Juli 19, 2015
von upperswabia
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Jahrgängerumzug 2015 in Biberach

Die einen nennen es eine skurrile Veranstaltung, die anderen nennen es eine „Super-Erfahrung“. O-Ton von Andrea: „Am Anfang denkste: Ist das komisch. Doch dann: Es lachen dich alle freundlich an, sie freuen sich einen zu sehen. Und dann ist es richtig gut und macht Spaß“.

Jedes Jahr am ersten Samstag Abend während des Biberacher Schützenfestes findet der Jahrgängerumzug statt. Jeder, der sich Biberach verbunden fühlt, in dem jeweiligen Jahr 40, 50, 60, 65, 70, 75, 80, 85, 90, 95 oder 100 Jahre jung geworden ist, darf daran teilnehmen. Zuvor wird gemeinsam in der simultanen Stadtpfarrkirche Sankt Martin in Biberach ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Im Anschluss der Umzug, der durch die Innenstadt führt. Rechts und links stehen die Zuschauer, die ihre jeweiligen Bekannte, Freunde, Jahrgänger mit Geschenken behängen. Die jeweiligen Jahrgänge feiern im Anschluss gemeinsam in einer Lokalität.

Im Jahr 2015 war die Anzahl der 50er Teilnehmer extrem hoch. Über 350 Teilnehmer. Und es wurde gemunkelt, dass diese Altersgruppe wohl vor 10 Jahren sich noch scheute mitzulaufen. Denn damals war die Teilnehmerzahl nicht so hoch. Der Wunsch mitzumachen reifte in den 10 Jahren.

Der Jahrgang der 60er beginnt auf Minute 1,49;
die 50er sind ab 3,24 Minute zu sehen. Die 40er ab Minute 8.
Es ist kein vollständiger Teilnehmerumzug.

 


Mehr Informationen zum Biberacher Schützenfest

Juli 13, 2015
von upperswabia
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Kunst im Museum Villa Rot – Es liegt was in der Luft

Das Kunstmuseum Villa Rot präsentiert bis 2. August noch die Ausstellung „Es liegt was in der Luft – Duft in der Kunst. Die verschiedenen Exponate der Düfte verlocken mehrmals besucht zu werden. Einerseits ist es die  Sprachlosigkeit, andererseits fasziniert es immer noch, wie unterschiedlich die Eindrücke von Gerüchen sein können. Düfte machen neugierig – auch im Gespräch wie andere Besucher den Geruch erlebt haben. Nachfolgende Impressionen beschreiben eine Auswahl der Exponate.

Der erste Raum im Museum Villa Rot ist dem „World Sensorium“ gewidmet. Mittlerweile ist ein Schild angebracht, doch erst beim Rausgehen das mit einem Tröpfchen Weltduft beträufelte Papierstäbchen mitzunehmen. Der Duft ist dominant, nach Jasmin riechend. Der Duft polarisiert die riechenden Besucher in ein „riech ich gerne“ oder „es stinkt“.

PRfoto_Gayil_Nalls_ von Fotograf_Henry_M._Linder

PRfoto_Gayil_Nalls_ von Fotograf_Henry_M._Linder

Der globale Duft wurde von Gayil Nalls zusammengestellt. Die Künstlerin und Chemikerin besuchte dafür offizielle Vertreter der Weltnationen und bat diese sich aus Pflanzen, Blumen oder Bäumen einen für das Land und seine Kultur typischen pflanzlichen Stellvertreter auszuwählen. 200 Länder-Vertreter beteiligten sich. Markant erscheint der Jasminduft im Weltduft. Die arabischen Länder haben sich den Jasmin als nationales Symbol gewählt. China wählte einen Jasminpflanze, Indien wählte Sandelholz und Deutschland die Traube. Der Anteil der gewählten Duftvertreter wurde mit Blick auf den Anteil der Weltbevölkerung in dieses World-Sensorium beigfügt.

Mehr dazu welches Land welches olfaktorische Symbol wählte ist unter Worldsensorium zu entdecken.

Im nächsten Raum ist an der Wand das Wort RAYMUND geschrieben. Die Wand wurde mit einer transparenten Lasur bemalt, die einen unsichtbar gelösten Duftstoff enthält. Erst wenn der Finger an der glänzenden Stelle eines Buchstaben reibt, entfaltet sich der Duft. Heribert Friedl erinnert per Riechen an den Erbauer der Jugendstilvilla Raymund von Fugger.

Danach folgt die ungewöhnliche Installation, der Leichenkühlraum, doch dazu später mehr. Rechts bevor es eine Treppe höher geht, ist eine Arbeit von Peter de Cupere. Er stellt ein erotisches Gemälde „L’Origine du Mond“ von Gustave Courbet (1866) seinem Werk aus einem Pinsel und einem Duftfläschchen gegenüber. Der Skandal liegt darin, dass das fast fotorealistische Bild aus dem Jahre 1866 die Nahansicht der weiblichen Genitalien zeigt. Ein zweidimensionales Bild. Das Werk erregt heute noch die Gemüter. Facebook hat dieses Bild, das ein Künstler im Februar 2011 postete, zensiert. Daneben de Cuperes Werk – ein Pinsel, hergestellt aus sorgfältig verarbeiteten Schamhaaren sowie ein kleiner Flacon mit Vaginalsekret, der Duft kann an einer weißen Leinwand erschnuppert werden. Es lässt sich trefflich darüber nachdenken, was ist eigentlich realer, intimer, Zensur geeigneter?

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PRfoto Peter de Cupere: Smoke Room, 2010, Installation

Eine weitere Arbeit von Peter de Cupere ist gegenüber der Smoke Room. Ein dreidimensionales Stillleben. Der ehemalige Windfang der Villa wurde mit 750.000 Zigarettenstummeln akribisch ausgekleidet, ein Stuhl, ein Tisch und auf dem Boden noch einige abgebrannte Zigaretten.

Im ersten Stockwerk, rechter Hand in einem Raum, konzipierte Clara Ursitti die ungegenständliche Rauminstallation „Bill“. Der Duft ist deutlich erkennbar, aber schwer zu beschreiben. Sie entwickelte die Arbeit kurz nach dem skandalösen Verhältnis zwischen Monica Lewinsky und dem Präsidenten.

In einem anderen Raum ist eine Installation von Helga Griffiths. Der Raum wirkt wie ein übergroßes Mobile aus silberfarbenen Molekülen. Sie hat die zentralen Moleküle ihrer eigenen geruchsspezifischen Körperdaten identifiziert und sie in dem Raum duftlos aufgehängt. Die in Ehingen geborene Künstlerin sagte: „Geruch ist ein Code – eine Form von Identität und auf diese Weise ein Form des Porträts“.

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PRfoto CMP concept Marcel v Brakel

Einen Selbstversuch der Wahrnehmung, des Riechens, des Hörens kann in der High-Tech-Installation von Marcel van Brakel und Frederik Duerinck sowie dem CMD Breda conept erlebt werden. Famous Deaths heißt diese unheimliche Installation. Es geht darum die letzten Augenblicke im Leben einer Persönlichkeit, dessen Tod in den Medien visuell stark verbreitet wurde, nachzuriechen. Der Tod bzw. die Erlebnisse unmittelbar zuvor von den vier Persönlichkeiten wurden nachkonstruiert. In der Installation im Museum Villa Rot kann der Mord von John F. Kennedy mit allen Sinnen gehört und gerochen werden. Der Mordanschlag am US-Präsidenten wurde 1963 via Fernsehen übertragen. Was über die Medien nicht transportiert wurde, war der Duft in Verbindung der Geräusche. Im Fernsehen wurde die Fahrt von Kennedy in seinem Wagen entlang den Straßen von Dallas gezeigt, der über ihn kreisende Hubschrauber, seine Frau an seiner Seite, die vielen winkenden Zuschauer. Und dann die Schüsse. Die Installation lässt diese Bilder, die weltweit ausgestrahlt wurden aus der Nähe erfahren. Der Duft von Leder der Limousine, vorbei an einer Pizzabude, der süße feminine Duft des Parfüms seiner Frau bis zu den Schüssen und einem ungewohnten spitzen kühlen Geruch. Vier Minuten verbringt der Besucher in dem dunklen Leichenkühlschrank, der mit einer schweren Tür geschlossen wird. Das Kopfkino startet mit Hören und Riechen. Obwohl die Geschichte bekannt ist, sich Bilder vor das geistige Auge schieben, ist das Erleben mit Gerüchen etwas sehr intimeres.

Jeder der diese Geschichte auf sich wirken ließ, sich vier Minuten in den Leichenkühlschrank legte, hatte das Bedürfnis sich mit anderen auszutauschen. Die Intensivität des Erlebten braucht Worte und so wird gefragt, wie die Wahrnehmung bei anderen Besuchern war. Gerade dieses Experiment lässt unmittelbar erfahren wie menschlich empfindsam auch berühmte Persönlichkeiten sind.

Übrigens wurde schon in den 50er Jahren versucht Düfte während eines Kinofilmes einfließen zu lassen, um die Unmittelbarkeit des Gesehenen zu vertiefen.

Zurück im Erdgeschoß auf dem Weg ins Kunsthaus Rot kann die Installation von Christine Söffing erschnüffelt werden. Söffing ist Synästhetikerin und lebt, arbeitet in Ulm. Sie koppelt den Geruchssinn mit Musik, dazu trägt ihre synästhetische Duft-Klang-Installation spielerisch bei. Es sind vertonte Pflanzendüfte. Ebenfalls ein kurzweiliges Experiment, weil jeder Tester (Riechen – Drücken – Hören) die Düfte unterschiedlich inspirierend empfindet. Während der eine den Duft von Kaffee kombiniert mit der Musik für nicht harmonisch hält, kann es bei der nächsten Person einen Begeisterungsanfall auslösen. Jedenfalls es gibt Gesprächsstoff.

Im Kunsthaus Villa Rot ist der Duft der Macht, das Imperium zu riechen. Der Italiener Luca Vitone hat mit Staub aus dem Bundesgerichtshof Karlsruhe, aus dem Deutschen Bundestag, von der Deutschen Bundesbank und aus Räumen des Pergamuseums Räumen großflächige Aquarrelle geschaffen. Maria Candida Gentila hat einen Duft geschaffen, der zuerst nicht unangenehm riecht, mit zunehmendem Aufenthalt in dem großen Raum allerdings zu muffig wird und der Wunsch nach frischer Luft wird verstärkt.

Eine wunderbare Begleiterscheinung ist nach der Ausstellung der Gang durch den Garten. Anschließend wieder in einer nahen Stadt. Es ist wie, wenn die Ausstellung den Geruchssinn, seine Wahrnehmung wieder belebt, erweckt, sensibilisiert, intensiviert hat. Dieses olfaktorische Erlebnis ist nur noch bis 2. August im Museum Villa Rot zu erriechen.

Ort: Museum Villa Rot & Kunsthalle Rot, Schlossweg 2, 88483 Burgrieden-Rot

 

Juli 12, 2015
von upperswabia
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Biberacher Heimatlied – Schützenfestlied

Jedes Jahr, es ist die fünfte Jahreszeit in Biberach, beginnt Mitte Juli das 10tägige Schützenfest. Das Kinder- und Heimatfest in Biberach in Oberschwaben hat viele Programmpunkte.
Einer der Momente, die meiner Meinung ergreifend sind, ist wenn auf einem Platz, in der Kirche, im Festzelt, im Biergarten, in einem Garten eine Gruppe von Menschen das Lied „Rund um mich her ist alles Freude“ beginnt zu singen.
Nachfolgend der Text, den natürlich Biberacher auswendig können. 😉

Rund um mich her ist alles Freude!
Verschönt ist Schöpfer, Deine Welt.
Es prangt in seinen Feierkleidern,
Gebirg und Tal und Wald und Feld.
Wie heilig wird mir jede Stätte!
Wohin ich seh, wohin ich trete,
Erblick ich Dich, o Schöpfer, Dich;
wohin ich seh auf allen Fluren,
in allen Deinen Kreaturen
erblick ich, aller Vater, Dich.

Das Murmeln in belaubten Bäumen
ruft: Freudig müsst ihr Gott erhöhen!
Die Zeit in Schwermut zu verträumen,
ist Gottes Welt zu voll, zu schön.
Mir sagt, beglänzt vom Morgentaue,
die Flur, der Garten und die Aue:
Wie segnet unser Gott so gern!
Mir sagt das Rauschen seiner Fluten:
Gott ist der Urquell alles Guten!
Der Bach sagt lispelnd: Lobt den Herrn!

Weit um mich her ist alles Freude!
O freu auch, meine Seele dich
in Gottes schönem Weltgebäude.
Wie reichlich segnete auch mich!
Lass dessen Lob umher erschallen,
der dir so Wohl tut, allen, allen,
so wohl tut, der so gütig ist.
Stimmt ein in der Geschöpfe Chöre:
Dir, Gott, sei Preis und Dank und Ehre,
der Du der Ewiggute bist.

Text, Musik von Justinus Heinrich Knecht

Nachfolgend die musikalische Version

Juli 12, 2015
von upperswabia
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Ravensburger Heimatlied

Mein Ravensburg im Schwabenland,
wie liegst du schön am Schussenstrand!
Des Obstbaum Blüt‘, der Rebe‘ Blatt
umrahmen dich du schöne Stadt.
Ers lacht vor dir ein freundlich‘ Tal,
sei mir gegrüsst viel tausenmald,
viel tausendmal.,

Die Alpenriesen schau’n herein
zu dir mit hellem Silberschein,
seh’n sich an dir doch niemals satt,
du wunderschöne Schwabenstadt.
Du Perle in dem Schussental
sei mir gegrüsst viel tausendmal,
viele tausendmal.

Weithin reicht deiner Türme Gruß,
voll Anmut an der Veitsburg Fuß.
Ruhst du voll Glanz in Maienpracht,
mit Sehnsucht hab ich dein gedacht.
In weiter Welt viel tausendmal
mein Ravensburg im Schussental,
im Schussental.

Text: W. Mayer, 1924

Zum Reinhören in rockiger Version
Eventide – Ravensburger Heimatlied

oder die Hörvariante mit dem Fanfarenzug Rauenspurg e.V.

Juni 27, 2015
von upperswabia
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Sigmaringen – nicht nur Blühzauber

Sigmaringen hat mich verzaubert, wieder einmal. Es ist ein hübsches Städtchen, ein guter Startpunkt in den Naturpark Oberes Donautal. Und das Residenzschloss in Sigmaringen auf seiner Anhöhe liegt märchenhaft an der Donau.

Mit „Blütenzauber“ wird in ganz Oberschwaben geworben. Leider ist der Blütenzauber flächenmäßig nicht so groß wie die Werbung suggeriert. Und wie mir Sigmaringer Bürger gesagt haben, es wird mit der Landesgartenschau von vor zwei Jahren verglichen und dieser Vergleich geht gar nicht. Blütenzauber präsentiert sich auf einem kleineren Parkstück entlang dem Donauufer.

Blütenzauber in Sigmaringen - Oberschwaben-Welt

Blütenzauber in Sigmaringen – Oberschwaben-Welt

Die Hauptattraktion ist dieser riesige farbintensive Blütenteppich. Die Blumenbeete sind auf verschiedenen Höhen angebaut – nur so entsteht aus der Ferne dieser eindrucksvolle Teppich. Wären alle Pflanzen auf einer Höhe, wäre es nicht so farbintensiv. Von daher es steckt eine ausgeklügelte Konzeption dahinter. Mit der Kamera unterwegs ist es natürlich verlockend diese Farbmuster spielerisch mit verschiedenen Bildausschnitten festzuhalten. Auch das Staudenbeet mit seinen Einzelblüten verführt zum Hinsehen. Die Heerschar der Bienen liebt dieses große Staudenbeet und erntet, erntet, erntet. Die zwei Plätze mit Sandskulpturen erinnern daran, wie fein doch Künstler Gesichtszüge aus Sand herausarbeiten können. Es gibt zudem viele Programmpunkte auf der Bühne. Während meiner Besuchszeit sah ich allerdings nur Proben für einen Auftritt.

Vorteil: Es werden vielleicht zwei Stunden auf dem Gelände verbracht. Bei Teilnahme an einer der Veranstaltung ist mehr Zeit einzuplanen. Daher bietet es sich an entlang dem Donauufer zu spazieren. Schwäne mit ihren Kindern, grauen Jungtieren schwimmen relativ nah am Uferweg. Das Schild „Achtung Eltern“ gilt vermutlich auch für die Schwaneneltern. 😉 Zur Mittagszeit wird das Gelände für ein Nickerchen, ein Päuschen, Füße ins Wasser hängen genutzt. Ob Schüler, Student, Rentner oder Angestellte, die sich ihre Pause im Park gönnen, das Donauufer ist bevorzugtes Naherholungsgebiet in der Stadt. Die kleine Anne war für das kulinarische Ausprobieren der Kräuter im Kräutergarten zu motivieren. Annes Mama hatte währenddessen aus Gänseblümchen eine Kette gefertigt. Entlang dem Donauufer wird man entschleunigt, es lässt inne halten, der Bilderbuchblick aufs Schloss aus allen Ecken zu sehen.

In der kleinen Stadt Sigmaringen gibt es zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten und Ideen, wie der Hunger beruhigt werden kann. Eigentlich war ein kurzer Aufenthalt geplant … doch es wurde unbeabsichtigt länger.

Kritik zu Blütenzauber … 13 Euro Eintritt kam mir sehr hoch vor. Doch, dieser Text war noch nicht geschrieben, als im Radio verkündet wurde, dass der Eintrittspreis gesenkt wird auf 8 Euro (ab 29. Juni 2015). Das ist gut. Es ist keine Landesgartenschau, die einen mehrere Stunden in Bann zieht. Die Sigmaringer erinnern sich noch freudestrahlend an die großartige Landesgartenschau vor zwei Jahren. Der Blütenzauber ist ein sehenswertes Angebot, kombinierbar mit den Veranstaltungen und mit anschließendem Rundgang ins Städtle. Empfehlenswert ist eine Schloss Besichtigung. Dann wird’s zu einem netten Tagesprogramm. Und vielleicht noch ein Abstecher in den Naturpark Oberes Donautal?

Webseite Blütenzauber und Anfahrt Bluetenzauber

Nachfolgend Sigmaringen in der Bildershow.
Fotos: Oberschwaben-Welt, Musik David Löhstana

Juni 20, 2015
von upperswabia
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Eine Rose ist eine Rose

„Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose“, es ist der meistzitierte Satz des vierzig Bände umfassenden Werkes von  Gertrude Stein. Poesie mit Substantiven. Die Rose ist die Königin unter den Blumen. Ihre Widerstandfähigkeit sich auch nach einem harten Winter, so wie dieses Jahr in Oberschwaben, wieder in Blüte zu werfen, ist beeindruckentd Dieses Jahr mussten Strauchrosen mit einer Höhe von über 1,5 Metern auf 20 Zentimeter zurückgeschnitten werden. Im Frühjahr war noch nicht klar, packt sie es? Wird sie nochmals austreiben? Sie tat es. Und Rosenfreunde sind ja fest davon überzeugt, dass eine Gespräch mit einer Rose hilft sie in ihrer Blühfreude zu motivieren. 🙂
Es gibt weitere wunderschöne Blumen mit verschiedenartigsten farbigen formenreichen Blüten dazu Gräser und Kräuter. Doch eine Rose bleibt die Königin dazwischen. Scheinbar werden alle anderen Grünpflanzen zu Begleitern. In diesem Sinne nachfolgend eine Bildershow mit der Konzentration auf die Rosenblüte. Die 10jährige Schülerin Lauren hat das Phänomen der Rosenblüten fotografisch festgehalten.

Rosenmärkte sind beliebt, es ist ein Fest rund um das Thema Rose.

(Foto: Lauren K., Musik David Löhstana)