Ein Tipp für Schokoladen Fans für das Nächste Jahr. Zum zehnten Mal jährte sich das Internationale Schokoladenfestival im Jahre 2015, auch chocolART genannt in der Altstadt von Tübingen. Schokoladen-Genuß nicht nur für den Gaumen sondern auch fürs Auge. Malerisch sind die historischen Fassaden am Tage, während sie am Abend durch Lichtkünstler beleuchtet werden. Meist Anfang Dezember sind zig Stände und kleine Zelte in den Gassen aufgebaut. Überall kleine Tellerchen mit Schokoladensplitter zum Probieren und natürlich auch zum Einkaufen. Ob handgeschöpfte Schokoladentafeln, Früchtespieße im Schokobrunnen geduscht, ungewohnte Gewürzschokokreationen, das Auge und der Gaumen werden nicht satt.
Einer Künstlerin malt mit Schokolade, es wirkt wie eine zarte Tätowierung auf den Körpern. Aus Schokolade wurden auch Gegenstände gebaut, wie eine Kamera oder eine kleine Handtasche. Bei einigen Ständen kann dem Entstehungsprozess des schokigen Kunstwerkes zugeschaut werden. Und auf dem Marktplatz hörte man auch italienische sprechende Schokomarktrufer. Erwähnenswert ist der Rairer Markt rund ums Nonnenhaus, der allerdings nur am Sonntag stattfand. Weiterhin wird auch in den Restaurants und Gaststätten die Speisekarte mit schokoladiger Note kredenzt. Kurzum, Zeit mitbringen um die Köstlichkeiten und Angebote auch sehen, schmecken, riechen, erleben zu können.
Merke: Nächste chocolART beginnt Dienstag, 29. November 2016 bis Sonntag, 4. Dezember 2016
Ort: Altstadt in 72072 Tübingen
mehr Informationen unter www.chocolART.de
Wer die alljährlichen Heimatfeste in Oberschwaben beobachtet stellt fest: Oberschwaben ist ein Pferdeland. Daher ist es naheliegend mal zu schauen, was ein Reitverein zur Adventszeit präsentiert. Tja und seit diesem Besuch summe ich die Melodie aus dem Märchen „Drei Nüsse für Aschenputtel“. Es ist der Klassiker zur Weihnachtszeit. Es ist Kult. Der Reit- und Fahrverein Eberhardzell e.V. hat das Märchen für sein jährliches Adventsreiten umgesetzt und hoffentlich wiederholen sie nächsten Dezember wieder das Schauspiel.
Festlich geschmückt ist die Reithalle, umrandet mit einer Lichterkette. Mädchen, mehr oder weniger aufgeregt in ihren reittauglichen Prinzessinnenkleidern warten auf ihren Auftritt. In der Reithalle in silbernen Hosen, weißem Oberteil und hell geschminkten Gesichtern tanzen die Mädchen zwischen 5 und 17 Jahren. Sie wirken wie Sternchen, die zu Pferde Handstand und akrobatische Fertigkeiten zeigen. Beeindruckend, die Voltigiergruppe unter der Leitung von Katja Mathiak.
Herzerwärmend dann der die Aschenputtelgeschichte. In der Ballszene ritten die Prinzessinen zu Pferde durch Rosenbögen zum König und haben sich für die Einladung bedankt. Die Ballgäste ritten in Formation wie in einem Tanz durch die Halle. Und wie im Märchen tauchte eine hübsche Prinzessin auf. Um Mitternacht verließ die Prinzessin den Ball und ritt in der von Fakeln beleuchteten Halle wieder nach Hause. Temporeich war die Szene als der Prinz und seine Gefolgsleute im Galopp und auch über die Hindernisse ritt um die hübsche Prinzessin am Tage zu suchen. Die hilfreichen Täubchen wurden dargestellt mit Origamivögeln am Reithelm befestigt. In einem Pas de Deux sind am Ende der Prinz und die Prinzessin in der Reithalle geritten.
Musikalisch spielte die Flötengruppe adventliche Lieder und zum Schluss kam der Nikolaus auf der Kutsche und drehte seine Runde in der von Lichterketten und wenigen Fakeln beleuchteten Halle. Am Ende gab es für alle Kinder eine Überraschung.
Und wer die Melodie vergessen hat oder dazu hören möchte …. der Link zu Youtube mit der Originalfassung von Karel Svoboda. Es ist möglich beides gleichzeitig abzuspielen, wenn ihr beim Musikvideo auf Youtube geht. Dann können die Fotos gesehen werden und im Hintergrund läuft die Musik. Es ist eine Lösung aufgrund der rechtlichen Situation.
Momente des Glücks in Oberschwaben. Da war doch so ein schöner Treppenaufgang in Bad Wurzach. Doch in welchem Teil auf dem Schlossgelände.
Das Schloss Bad Wurzach blieb mir bisher verschlossen. Anlässlich des Weihnachtsmarktes nutzte ich die offenen Türen ins Schloss, die mit einem Schild auf die kunsthandwerkliche Weihnachtsausstellung hineinführte. Und dann stand ich da, der ateminnehaltende märchenhafte Treppenaufgang. Das Treppenhaus im Hauptgebäude entstand im Rokoko. Es ist eine Entscheidung, welche der geschwungenen Treppe gewählt wird, ob rechts oder links. Jede einzelne Stufe stieg ich bedächtig und behutsam nach oben. Neckisch die Engel mit ihrem Leuchter in der Hand und den goldenen Höschen. Zwei Gesellen (sogenannte Atlanten Riesen) schulterten scheinbar das Treppengewölbe auf ihren Schultern. Fotografisch war ich zuerst Mal objektivlos. Diese Fülle an Details bei Schummerlicht, feine Schattenspiele und ein Deckenbild – ganz ganz weit oben. So etwas überraschend zu sehen ist ein Moment des Glückes. Und ich war nicht allein. Jeder zweite, der die Tür öffnete blieb stehen, hielt inne und schaute sich diesen Treppenraum an, der so weit und einem räumlich mehr Tiefe vortäuscht als es ist.
Oberschwaben versinkt wieder mit einem grandiosen Sonnenuntergang in die Nachtruhe. Und morgen startet wieder ein neuer Tag. Und gerade wenn ein schöner Sonnenuntergang zu sehen ist, ist es faszinierend wer im Bekanntenkreis und weiteren Social Media Umfeld ebenfalls diesen farbintensiven Sonnenuntergang gesehen hat. Ob am Bodensee, im Schwarzwald, in Bayern oder am Rhein … wo auch immer, wir haben nur eine Sonne, die jeden Abend untergeht.
Unter einer Sonne leben wir. Glück oder nicht – erst heute Morgen erfuhr ich von den IS-Anschlägen in Paris. Eine Bekannte erzählte es mir, weil sie das Fußballspiel mit ihrem Mann anschaute. Sie war aufgefühlt, konnte nicht schlafen und unternahm eine Nachtwanderung. Ich fuhr nach unserer Begegnung den PC hoch und sah die Fülle der Nachrichten und auch die Kommentare in den Sozialen Medien. Ein Schockzustand. Der Tag verlief nun anders wie geplant. Nicht das erste Mal in dieser Woche, doch diese Nachrichten und Meinungen wühlten anders auf.
Diese Terroranschläge lassen Zweifel und Ängste bei den Menschen hochkochen. Wutentbrannte, ja hasserfüllte Sätze werden hinausgeschleudert ins World Wide Web, nun von Menschen, die ich bisher als sehr „besonnen“ erlebte. Hilft das? Und oft ist es ein zweifelnder Hilferuf, auf den vielleicht noch reagiert werden kann.
Was hilft? Wie gehen wir damit um. Mir fällt heute nur das Wort „Zuversicht“ ein. Zweifel schwächen den Menschen, Ängste sind keine guten Ratgeber. Zuversicht ist ein Wort, das nicht verharmlost und doch einen ermutigt positiv den nächsten Schritt zu wagen, sich zu besinnen, was wir wollen, was uns wichtig ist. Freiheit und Angstfrei leben zu können ist das höchste Ziel im respektvollen Miteinander der Menschen.
Nachfolgend ein Gedicht von Klaus Enders, das ich in den Weiten des Internets entdeckt habe und meines Erachtens gut in Worte fasst:
Zuversicht
Es ist das Wörtchen Zuversicht, das uns am Leben hält, denn ohne Hoffnung geht es nicht, zu grau ist oft die Welt.
Die Zuversicht ist unser Pfand, des Schicksals Rad zu dreh’n, denn nirgends gibt’s ein Wunderland, egal wohin wir geh’n.
Nur eigne Kraft und Zuversicht läßt lebenswert gestalten, sonst schafft man diese Bürde nicht und alles bleibt beim Alten.
Die Zuversicht bringt stets Gewinn in allen Lebenslagen, sonst läuft umsonst die Zeit dahin mit ungelösten Fragen.
Das kleine Wörtchen Zuversicht, das muß uns stets begleiten, es ist im Dunkeln auch das Licht, mit dem wir vorwärts schreiten.
Ein Juwel für Freunde des Filmes sind die Biberacher Filmfestspiele. Jedes Jahr ist in den Herbstferien ist das fünftägige Familienfest der deutschsprachigen Filmemacher aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in der obschwäbischen Kleinstadt Biberach an der Riß. Dieses Jahr waren es fast 60 Filme die der Intendant Adrian Kutter ausgewählt hat. Familienfest auch deshalb, weil sich die Filmschaffenden gerne treffen in Biberach und die Reaktionen beim Publikum erleben können. Es gab eine Weltpremiere: der Spielfilm Vanessa wurde uraufgeführt, sowie eine Deutschlandpremiere des Filmes Vor.Seit.Schluß!.
Folgende Biber (der Oscar in Biberach) wurden vergeben:
Goldener Biber für GOD OF HAPPINESS
Preis für den besten Spielfilm, dotiert mit 8.000 EURO durch die Stadt Biberach.
Regisseur Dito Tsintsadze
D/F/GEO 2015 | Länge: 90 min | Altersfreigabe ab 12 Jahren
Giorgi lebt seit einigen Jahren in einer armseligen Bude in einem Industriegebiet in Stuttgart. Der Traum des Georgiers ein bekannter Schauspieler zu werden, ist längst geplatzt. Als sich seine Tochter Tina ankündigt, bringt es seinen deprimierenden Alltag durcheinander. Tina möchte ihren erfolgreichen Vater, der vorgibt Schauspieler zu sein, besuchen. zu sein. Er inszeniert, zusammen mit seinem afrikanischen Mitbewohner Ngudu und der abgehalfterten Varieté-Darstellerin Mia das Leben, das er seit Jahren vorgaukelt. Das Schmierentheater fliegt natürlich nach kürzester Zeit auf und Giorgis trostloses Leben enthüllt sich vor Tina. Doch Ngudu weiß, bei Tina Verständnis für das verkorkste Leben ihres Vaters zu wecken.
Auszug aus der Begründung der Jury: Jury: Prof. Jürgen Haase, (Vorsitzender), Hasso Hartmann, Muriel Baumeister, Michaela Kezele, Natja Brunckhorst
… Voller Humor und Witz, der ins Absurde hinübergleitet, erleben Vater und Tochter ungewöhnliche Tage. Es ist scheinbar eine kleine Geschichte, die man glaubt zu kennen, die einen aber immer wieder mit außergewöhnlichen Situationen, poetischen Einfällen und einem lakonischen Sprachwitz, einen Film erleben lassen, in dem das Leben einem wie ein Spiel vorkommt. Regisseur Dito Tsintsadze hat einen besonderen Blick und Humor das menschliche im Alltag zu einem optischen und schauspielerischen Erlebnis werden zu lassen.
Debüt-Biber für WANJA
Preis für den besten Debüt-Spielfilm; gestiftet durch den Landkreis Biberach und die OEW gestiftet in Höhe von 3.000 EURO.
Regisseurin Caroline Hellsgard
D 2015 | Länge: 87 min | Altersfreigabe ab 12 Jahren
Nach ihrem langen Gefängnisaufenthalt versucht Wanja alle Fallen zu umgehen, die sie zurück in die Suchtgefahr und in zwielichtige Kreise bringen könnten. Sie nimmt harmlose Jobs an, bei denen sie sich um Tiere kümmert, bezieht eine betreute Sozialwohnung. Bei ihrer Arbeit auf der Trabrennbahn, wo sie für die Pflege der Pferde zuständig ist, lernt sie die sechzehnjährige, etwas widerspenstige Emma kennen. Bald empfindet Wanja Zuneigung zu Emma. Eine aufgewühlte Jugendlichen, in der sie sich selbst wiedererkennt und harte Drogen nimmt. Wanja steuert auf den Absturz zu.
Auszug aus der Begründung der Jury: Gräfin Sandra Bernadotte (Vorsitzende), Dr. Vladimir, Ignatovski, Martin Enlen
Die Debüt-Jury hat sich einstimmig entschieden, einen Film auszuzeichnen, der eine Thematik klischeefrei, echt, glaubwürdig und vor allem ehrlich umgesetzt hat. … Dieser Film hat uns nachdenklich gestimmt, bewegt, hat etwas in uns ausgelöst, beschäftigt und wird uns in intensiver Erinnerung bleiben.
https://www.youtube.com/watch?v=Y59GsLnEXvo
Fernsehbiber für VORSTADTROCKER
Preis für den besten Fernsehfilm,
von Hans W. Geißendörfer dotiert mit 3.000 EURO.
Regisseurin Martina Plura
D 2015 | Länge: 88 min | Altersempfehlung ab 12 Jahren
Journalist Viktor hat seinen Job bei einem großen Enthüllungsmagazin verloren und fristet sein Dasein als Hausmann in der Vorstadt mit Putzen, Kochen, Tochter Nele wickeln. Ehefrau Alex sorgt als Tierärztin für das Familieneinkommen. Eines Tages zieht im Nachbarhaus Herr Neumann ein. Viktor findet heraus, dass der Neue in Wahrheit der untergetauchte Motorradrocker-König Rolf Olsen ist und wittert die ganz große Story…
Auszug aus der Jury-Begründung: Jury: Harry Baer (Vorsitzender), Christoph Schrewe, Annette Ernst
… Überzeugt hat uns der wüste Humor. Der frische Blick auf ein beschädigtes Männerbild. Die visuelle Kreation einer eigenen Welt. Die Regieleistung von Martina und die Kamera-Arbeit ihrer Zwillingsschwester Monika Plura. Das Comedy-Timing von Fabian Busch, Aljosha Stadelmann und Lisa Wagner. Die Chance ein junges Publikum zu erreichen. Die anarchische Kraft dieses kleinen Debütfilmes ist sensationell. ..
Doku-Biber für A MAN CAN MAKE A DIFFERENT
Preis für den besten Dokumentarfilm.
Dotiert ist er mit 3.000 EURO durch LIEBHERR.
Regisseurin Ullabritt Horn
D 2015 | Länge: 90 min | Altersfreigabe ab 12 Jahren
70 Jahre nach Beginn der Nürnberger Prozesse entstand mit diesem Film ein berührendes Porträt über den Chefankläger im Nürnberger Einsatzgruppenprozess gegen die Mordbanden der SS und noch immer aktiven Friedenskämpfer, den heute 95-jährigen Benjamin Ferencz. Er ist nicht nur Zeitzeuge des Holocaust sondern treibende Kraft im Kampf gegen den Krieg selbst. Sein Mittel: Die Durchsetzung des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag.
Auszug aus der Jury-Begründung: Jury: Angela Henkel (Vorsitzende), Sigrid Klausmann-Sittler, Franz Stadler
Unverbiegbar, kompromisslos, witzig, fit wie ein Turnschuh. Das ist der Protagonist des Dokumentarfilms „A man can make a difference“. Er ist 95 Jahre alt. Benjamin Ferencz, der aus Rumänien in die USA emigrierte Sohn jüdischer Eltern machte sich schon als junger Jurist einen Namen, bevor er zu seiner eigentlichen Aufgabe fand. Ursprünglich damit beauftragt, Beweismaterial gegen Naziverbrechen zu sammeln, lernte er das ganze Ausmaß der Vernichtungsmaschinerie kennen. Die Überführung der Täter sollte zu seinem Lebenswerk werden. Gerechtigkeit statt Rache. Als einer der Ankläger der Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozesse setzte er, nach jahrzehntelangem Ringen, gegen alle Widerstände, die Gründung des Internationalen Strafgerichtshofs durch. Benjamin Ferencz ist ein Beispiel für uns alle. Er sagte: „Wenn du nicht durch die Tür kommst, nimm das Fenster.“
Kurzfilm-Biber für ER UND SIE
Preis für den besten Kurz-Spielfilm, dotiert ist der Preis mit 2.000 EURO durch die Film Commission Region Ulm.
Regisseur Marco Gadge
D 2015 | Länge: 16 min | Altersempfehlung ab 12 Jahren
Thomas konnte nicht ahnen, dass seine „Liebste“ beschließt, übers Handy die Beziehung zu beenden. Da steht er nun auf dem Parkplatz einer Raststätte mitten in Sachsen. Erst mal Zigaretten holen. Und einen Schnaps trinken. Auf einmal kommt Annemarie durch die Tür. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft?
Auszug aus der Jurybegründung: In „Er und Sie“ von Marco Gadge geht es um Gegensätze wie Trennung und Begegnung, Hoffnung und Verzweiflung, Mitleid und Schadenfreude, Jugend und Alter. Man lacht, man schluckt. … Mit „Er und Sie“ ist dem Autodidakten ein kleines Meisterwerk gelungen. Er erzählt seinen Film mit jener komödiantischen Qualität, die wir gerne öfter sehen würden.
Schüler-Biber geht an IM SPINNWEBHAUS
Die Schüler-Jury vergibt den Schülerbiber, dotiert in Höhe von 3.000 Euro durch die Kreissparkasse Biberach
Regisseurin Mara Eibl-Eibesfeldt
D 2015 | Länge: 92 min | Altersempfehlung ab 12 Jahren
Jonas ist 12 Jahre alt und übernimmt zuversichtlich die Verantwortung für seine beiden jüngeren Geschwister, als seine Mutter sie allein zurücklässt. Doch ihre Abwesenheit zu verheimlichen, überfordert Jonas. Er isoliert sich und die Geschwister zunehmend und sie gleiten in eine eigene Phantasiewelt ab. Was als Abenteuer beginnt, wird zum Kampf um Leben und Tod. Allein die Freundschaft mit dem geheimnisvollen Felix gibt Jonas Hoffnung und Mut.
Auszug aus der Jury-Begründung:
Jury: Philipp Lück (Vorsitzender), Isabell Gerst, Kathrin Hobler, Nico Kleiner, Jannik Riedler
Der Film, der dieses Jahr unseren Schülerbiber erhalten soll, ist perfekt für alle Altersklassen geeignet; spricht Jugendlich anders als Erwachsene und Kinder an. Ein extravagantes Kindermärchen für Junge, ein Albtraum für die meisten Erwachsenen und für Jugendliche ein Erlebnis aus Märchen, Erwachsenwerden und Leid in schwarz-weißen Bildern. Die Möglichkeit, den Film so auszulegen, wie man will und das Ende zu erhalten, das man sehen möchte, ist für uns die Krönung dieser 92-minütigen Reise.
Publikums-Biber geht an NACHT DER ANGST
Die fünfköpfige Publikums-Jury vergibt den Publikums-Biber, der mit 2.000 Euro dotiert ist.
Regisseurin Gabriela Zerhau
D 2015 | Länge: 89 min | Altersempfehlung ab 12 Jahren
Nach einer traumatischen ersten Geburt im Krankenhaus hat Sesha ihr zweites Kind bei Emma im Geburtshaus geboren. Seither verbindet die beiden Frauen eine starke Zuneigung, misstrauisch beobachtet von Seshas Ehemann Peter und Mutter Doris. Jetzt erwartet Sesha Zwillinge. Die Information von Emma, dass somit eine Geburt im Geburtshaus nicht möglich ist, ignoriert Sesha. Sie taucht mit plötzlichen Wehen bei Emma im Geburtshaus auf, es kommt zur Katastrophe. Ein halbes Jahr später steht Emma vor Gericht…
Auszug aus der Jurybegründung: Jury: Roswitha Malewski (Vorsitzende), Andreas Kolesch, Erkan Lüleci, Liina Margerita Airikkala, Hans-Jürgen Post
In diesem Film geht es um Verantwortung. Wer übernimmt sie, wer trägt sie, wem gegenüber muss man sich am Ende für sein Handeln verantworten? Könnte es sein, dass Menschen, die ihr Leben ihrem Beruf unterordnen, die Kinder und Ehepartner hintenan stellen, sich auch mal selbst überschätzen? Sich alles zutrauen und das dann zu viel ist? Dass sie andere Menschen dadurch gar gefährden können? … Die Herausforderung aus den emotional hoch besetzten Themen Schwangerschaft, Geburt und Behinderung ein bis zum Schluss fesselndes Gerichtsdrama zu machen, war sicher eine riesige Herausforderung. … Hebammen führen momentan einen zähen Kampf um ihr Überleben. Wir sind überzeugt davon, dass die Thematik dieses Films unserer aller Aufmerksamkeit bedarf.
Ehren-Biber
Der Preis wird vergeben für besondere Verdienste um den deutschen Film. Er ist undotiert und wird vom Verein Biberacher Filmfestspiele e.V. verliehen –
dieses Jahr erhält in Klaus Maria Brandauer
Lobende Erwähnung der Spielfilm-Jury für Anna Posch
Für die besondere schauspielerische Leistung erhält in dem Spielfilm CHUCKS die Darstellerin Anna Posch eine Lobende Erwähnung.
Begründung: Lobende Erwähnung der Spielfilm-Jury für Anna PoschAnna Posch, kraftvoll, mutig, verletzlich füllt diese Rolle voll aus. Aus diesem Grund spricht die Jury Anna Posch eine lobende Erwähnung aus, die trotz ihres jugendlichen Alters eine unglaubliche Leistung gezeigt hat.
Handlung im Film: Liebe. Leide. Tanze. Jetzt! Mae zieht als Punk in den Converse- Schuhen ihres verstorbenen Bruders durch die Straßen Wiens. Sie lebt von Dosenbier, besprayt Wände, versucht sich bei Poetry Slams. Ein bürgerliches Leben interessiert sie nicht, sie sucht Grenzerfahrungen. Als sie im Aids-Hilfe-Haus eine Strafe abarbeiten muss, lernt sie Paul kennen und verliebt sich in ihn. Nach dem preisgekrönten Roman von Cornelia Travnicek.
Hinweis – der Film wurde am 25.9. in Österreich im Kino gezeigt. Nicht in Deutschland.
Ein trüber nebeliger Sonntag in Oberschwaben, früh am Morgen – wohin fahre, gehe ich? Ein Blick vom Bussen über das oberschwäbische Land – Fehlanzeige. Der Bussen liegt komplett im Nebel. Doch der Federsee mit seinem langen Steg ist auch bei Nebel anziehend. Graue Weiten, hoher Schilf und ein ruhiger See mit schlafenden Schwänen bestimmen das Bild vom Federsee. Wenige Besucher sind unterwegs auf dem Steg und einige professionelle Fotografen warten auf eine Bartmeise. „Seit drei Tagen bin ich hier um ein Foto einer Bartmeise zu bekommen“, sagt der Fotograf aus dem Elsaß. Doch er ist nicht allein, ein paar Schritte weiter stehen weitere Fotografen, die den seitlichen Steg mit Sand bestreut haben. „Das lockt die Bartmeise an. Im Winter picken die Vögel die Samen des Schilfes. Damit sie diese besser verdauen können picken die Vögel auch den Sand auf. Daher streuen wir bewußt etwas Sand aus, damit sie kommen“, erzählte der Fotograf.
Hellhörig wurden die Fotografen als sie eine Vogelstimme hörten und folgten dem Ruf einer Bartmeise.
Der Federsee ist ein Eldorado für Vögelbeobachter.
Übrigens der Name Federsee wurde vermutlich von dem keltischen Wort „pheder“ abgeleitet. Pheder ist das Marschland, der Sumpf, das Moor. In Süddeutschland haben die Gewässernamen häufig keltischen Ursprunges.
Ort: Federsee und Federseemuseum, August Gröber Platz, 88422 Bad Buchau
Elfenbeinkrüge – 1200 verschiedene Krüge präsentiert das Bierkrugmuseum in Bad Schussenried
Danach ging es zum „Aufwärmen“ am frühen Vormittag ins Bierkrugmuseum nach Bad Schussenried. In der zünftigen Gaststube wurde wieder „körperliche“ Raumtemperatur mit einer heißen Tasse Cappuchino gewonnen. Neugierg ging es in den ersten Stock – in das Bierkrugmuseum. Es wirbt damit, das einzige Bierkrugmuseum der Welt zu sein. Schon der Museumsshop mit seinem Angebot ist ein Augenbremser. Motiviert ging es weiter zu den Glasvitrinen mit seinen Schätzen an Bierkrügen, kurzen Texten zur Trinkkultur der thematisch geordneten Krüge. 1200 historische Bierkrüge aus den Jahren 1550 bis 1925 sind auf zwei Stockwerken zu bewundern. Kleine Kinderkrüge, feine rosafarbene Frauenkrüge, aufwendige figürliche Krüge und auch ein feingeschnitzter Elfenbeinkrug. Trinkkultur aus fünf Jahrhunderten. Eine Schatzkammer an Besonderheiten der Trinkkultur. Daher … ich komme wieder und möchte eine Führung, um mehr über diese ungewöhnlichen Krüge zu erfahren.
Ort: Bierkrugmuseum, Wilhelm-Schussen-Straße 12, 88427 Bad Schussenried
Nächster Stopp ist die schönste Dorfkirche in Steinhausen der Welt (so der Werbespruch), nahe Bad Schussenried. 365 Putten sind in der hellen barocken Kirche zu entdecken. Auch ein natürlich wirkendes Eichhörnchen hat sich in einer Fensternische platziert. Die Dorfkirche ist wie ein Wimmelbild an Details und nicht nur für Kinder faszinierend.
Ort: Wallfahrtskirche Steinhausen, 88427 Bad Schussenried
Ende Oktober ist in vielen Gastätten Wildwoche. Es wird daher dringend empfohlen vorher einen Tisch zu reservieren.
Als Nachmittagsprogramm wählten wir eine Stadtführung in Biberach mit dem Thema „Rechtgläubig – Wiaschdgläubig“. Themenschwerpunkt war die Entwicklung der freien Reichstadt Biberach in ihrem christlichen Glauben. Zuerst Katholisch, dann Reformiert nach Zwingli – Luther kam erst später. Das Umland war meist katholisch geprägt. Die Stadtpfarrkirche Sankt Martinus und Maria wird seit dem 16. Jahrhundert von beiden christlichen Konfessionen im Wechsel benutzt wird. Auch heute noch. Bis vor drei Jahren wurde je nach Gottesdienst der jeweilige Stromzähler aktiviert. Doch wie unsere Stadtführerin berichtete gab es bis zu diesem Zeitpunkt seltsame Erscheinungen. Der Stromkreislauf war empfindsam und so wurden ungewollt die Fenster elektrisch geöffnet oder ein Licht flackerte. Mittlerweile ist die alte Stromverkabelung „rückgebaut“ und funktioniert ohne „Erscheinungen“. Neu ist allerdings, dass nur die Besucher des evangelischen Gottesdienstes rote Decken bei Kälte ausgeteilt bekommen. Die Heizung soll in den nächsten Jahren saniert werden, da es in den Wintermonaten doch sehr frisch in der Stadtpfarrkirche wird. Eine Katholikin sagte: „Das ist doch kein Problem. Wir sind ja auch mehr in Bewegung beim Gottesdienst. Wir brauchen keine Decken, um uns vor Kälte zu schützen“, sagte sie mit einem verschmitzen Lächeln im Gesicht.
Stadtführungen in Biberach, Sonntags um 14 Uhr nach dem Motto: Keine Langeweile am Sonntag Nachmittag – Link zur Stadtführungen
Treffpunkt: Museum Biberach Innenhof, Museumsstraße 6, 88400 Biberach an der Riß
Schon der Titel der Ausstellung im Museum Villa Rot sowie der Kunsthalle Rot in Burgrieden-Rot nahe Laupheim scheint schon verwerflich. Die Lust am Fleisch. Welche Lust? Das Thema Fleisch polarisiert. Und gerade das ist das Brutale. Was ist Dein/Ihr erster Gedanke, wenn das Wort Fleisch fällt? Eine Kunstausstellung, die Diskussion für ein gesellschaftliches Tabuthema präsentiert.
PRfoto Vera Mercer – Pic Feast Omaha 2014
Ist der erste Gedanken dem Essen gewidmet? Der Konsum von Fleisch ist für die einen selbstverständlich, andere wiederum leben vegetarisch, vegan, fleischlos. Vera Mercer präsentiert in ihren üppig ausgestatteten fotografierten Stilleben eine komponierte Unordnung, nichts ist dem Zufall überlassen. Die Werke haben die Maße 150 x 200 cm. Mehr als in den barocken Stilleben wird eine vergrößerte Detailansicht des Arrangements aus Früchten, Blumen und abgetrennten Tierköpfen gezeigt. Wie Helden wirken die Objekte, die Ikonen der Essenslust. „Vera Mercer hat mehrere Restaurants und kocht danach die fotografierten Objekte“, erzählt die Museumsleiterin Dr. Stefanie Dathe. Es ist für die Künstlerin eine Rückführung ins Leben.
Wieder so ein Gedanke: Rückführung ins Leben. Der Mensch ißt Fleisch. Der Mensch besteht aus Fleisch. Fleischessen als Stärkung zum Leben. Fragezeichen. Ausrufezeichen. Fragezeichen. Einige Mütter berichten, dass pupertierende Jungs ständig Hunger nach Fleisch haben. Als Erklärung wurde genannt, weil es schneller satt macht. Mag sein. Bei dem Video von Sam Taylor-Johnson wird ein Hasenkadaver an der Wand geheftet. Im Zeitraffer kann schonungslos zugeschaut werden, wie die Maden sich über das Tier hermachen, bis nur noch Haare und Knochen übrig sind.
Die Vergänglichkeit des Lebens im Zeitraffer. Eine Besucherin konnte bestätigen, dass es sehr schnell geht. Gar nicht selten legt die geliebte Hauskatze ihre Trophäe, eine tote Maus auf die Terrasse. Im Laufe des Tages wurde die tote Maus von einer Armee von Schnecken weggefressen. Fleischeslust.
Nachdenkenswert: Die Inszenierung des Essens, von Fleisch in Magazinen, Lebensmittelprospekten und Hochglanzbüchern. Ersetzt das inszenierte Essensbild das eigentliche Kochen? Katharina Arndt hat in ihren Werken mit den Maßen 100 mal 80 Zentimeter mit Lackstift und Acryl verschiedene Stilleben von Fleisch auf Fetischstoff gemalt. Fetischstoff ist meist ein hochglänziges elastisches gummiartiges wasserdichtes Gewebe. Manche Menschen tragen diesen Stoff, bedecken ihre Haut, darunter das Fleisch – Katharina Arndt malt in Neonfarben Fleisch und Wurst. Gegenüber hängen die feinen Zeichnungen von Francisco Siera. Mit Buntstiften wurden die Fleischteile porträtiert.
Fleischeslust Museum Villa Rot
Der Sessel aus Rindfleischstücken regt Widerspruch. Jana Sterbak heißt die Künstlerin, die diese Idee hatte. Bekannt wurde sie mit einem Kleid aus Fleischstücken. Auch Lady Gaga trat in jüngerer Zeit mit einem Fleischkleid auf. Der designte Sessel, nach einer Vorlage von Jana Sterbak, wurde diesen Sommer aus Fleischstücken genäht, eingesalzen und an der Luft getrocknet. Die Frage drängt sich auf, wieso regen sich Menschen auf, wenn der Sessel aus Fleisch gebaut ist? Dabei setzt man sich gedankenlos in einen Ledersessel, läuft in Lederschuhen und trägt Lederhandtaschen. „Fleisch ist intimer als Haut“, sagt die Museumsleiterin. Haut ist die äußerste sichtbare Schicht. In Sichtweite sind die Farbfotografien von Alex van Gelder. Wie gemalt, die feinen Strukturen. Erst auf den zweiten Blick erkennt man woher das Teil stammt. Ekelig oder mißachtete Schönheit?
Freches Gedankengut präsentieren die Filderbahnfreunde-Möhringen mit ihrer Arbeit „Made in Germany“. In einer Tischvitrine sind rechteckige Speckstücke aneinandergereiht, es wirkt wie ein Apfelkuchen mit abdeckendem Baiser. Doch wer genau hinschaut erkennt den Speck und wie dieser von Maden angefressen wurde. Ein Wink auf das wertvolle Etikett „Made in Germany“.
Das digitale Projekt Bistro-in-Vitro wurde unter der Leitung von Koert van Mensvoort entwickelt. Am Bildschirm kann sich der virtuelle Gast ein persönliches Menü aus kultivierten Laborfleisch zusammenstellen. Das geht soweit, dass man sich theoretisch aus der bekannten DNA eines Vorbildes einen Happen Fleisch bauen, wachsen lassen kann und dieses dann ißt. Ziel von BISTRO IN-Vitro ist über Ethik, Ästhetik und Perspektiven synthetisch hergestellten Fleisches nachzudenken. Das Restaurant könnte 2028 eröffnet werden. Es ist Zukunft.
Ebenfalls ein Thema ist das Verhältnis der Menschen zu seinem eigenen Körper ob Bodybuilding, Magersucht, Schönheitsoperationen oder dem Wahn einem jugendlichen Körper nachzueifern.
Charmant ist der Leberkäsmarsch von Nina Rike Springer aus Wien. Die Ornamentteppichbilder von Wim Delvoye, Belgien fesseln. Kokett wirkt die Wurstserie „Eitles Pack“ von Fischli/Weiss aus der Schweiz. Ach, da war doch was. Mit Fleisch spielt man nicht. Fleischeslust. Dem Leben zugeführt. Eine Ausstellung, die 31 verschiedene Künstler und ihre unterschiedlichen Arbeiten zeigt und die darüber nachdenken und diskutieren lässt, welches Verhältnis jeder zum Fleisch hat. Fakt ist – der Mensch besteht aus Fleisch. In Deutschland gibt es nur einen Begriff für Fleisch – in England wird unterschieden zwischen flesh und meat.
Anfahrt: Museum Villa Rot, Schlossweg 2, 88483 Burgrieden-Rot
Erntedankteppich in der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Steinhausen Rottum
Ein weiterer Erntedankteppich liegt in der überraschenden katholischen Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Steinhausen an der Rottum. Der hochragende Zwiebelturm der Kirche ist schon von weitem zu sehen in dem sonst kleinen Dorf. Überraschend deshalb, weil das Kircheninnere sich als zweischiffiger frühbarocker Hallenraum (72,5 mal 16,35 mal 10,76 Meter) nach Eintritt eröffnet. Die Mittelpfeiler unterteilen die Kirche. Zwischen den Mittelpfeilern liegt auf dem Boden das Erntedankbild. Eine Etagere mit Obst, Früchten, Kartoffeln und weiteren Erntedankgaben.
„Fasst Mut und habt Vertrauen“ lautet der Vers auf dem Bild. Links oben springt ein Mann, zu allem bereit. Der angedeutete Weg ist kurvig, quert das Bild, teilt es in Oase und Wüste. Rechts unten ist eine Samariterin am Brunnen. Der Treffpunkt der Menschen ist der Brunnen, hier spielt sich das Leben ab. Wasser. „Das Wasser, das ich geben werde, wird eine Quelle des Wassers werden, das in das ewibe Leben quillt“ (Joh. 4, 14) Saat kann wachsen, reifen und geerntet werden.
In Ummendorf bei Biberach an der Riss steht leicht geneigt ein Erntedankteppich in der katholischen Kirche St. Johannes Evangelist. In dem spätklassizistischen Gotteshaus, das hell freundlich und einen großen Altarraum hat ist dieses Jahr das Bild „Lasset die Kinder zu mir kommen“ zu sehen. Das Werk wurde aus Naturmaterialien wie getrockneten Rosenblättern, Bohnen, Körnern, verschiedene Linsen malerisch gestaltet.
Zum Team, das jedes Jahr diese künstlerische Arbeit in der Erntedankzeit (Ende September bis Ende Oktober) macht gehören zehn Frauen. Dieses Jahr waren es weniger, die kurzfristig mithelfen konnten. Die Frauen haben jeweils einen Arbeitsschwerpunkt. Carmen Janz und Charlotte Weber haben sich auf die dreizehn Gesichter konzentriert. „Gesichter sind schwierig, weil die Gesichtszüge sehr fein ausgearbeitet werden können und es braucht Fingerspitzengefühl um die feinen Schattierungen zu legen“, weiß Weber.
Das Motiv wird gemeinsam von den Frauen im Team ausgewählt. „Wenn ich ein Motiv in einer Kirche entdecke, fotografiere ich es und wir entscheiden gemeinsam, ob es als Erntedankbild umgesetzt werden kann“, erzählt Weber. Die Inspiration für das diesjährige Motiv hatte Carmen Janz im Ulmer Münster entdeckt. Charlotte Weber betont: Wir wollen nicht das biblische Motiv exakt nachbauen, sondern es dient als Inspiration. „Nicht alle Farben können wir mit den Naturmaterialien so finden“, erklärt sie. Und für nächstes Jahr haben die Frauen auch schon eine Idee.
„Lasset die Kinder zu uns kommen“ ist ein Erntedankbild das leicht aufgerichtet im Altarraum steht. Es ist nicht so lang und breit wie der Erntedankteppich in Otterswang, doch ebenfalls sehr detailreich.
Die eindrucksvolle Dorfkirche Sankt Johannes Evangelist wurde nach einem Brand in klassistischem Stil wieder aufgebaut. Der Turm und Teile der Außenmauer blieben von dem Brand 1803 unberührt. Die Pfarrkirche ist fast 44 Meter lang und hat eine Breite von knapp 16,5 Meter. Das Kirchenschiff ist 14 Meter hoch und bietet 650 Personen Sitzplätze.
Ort: Sankt Johannes Evangelist, Biberacher Straße, 88444 Ummendorf
Erntedankteppich „Lasset die Kinder zu mir kommen“ in Ummendorf
Wie jedes Jahr am 3. Oktober präsentieren sich in Bad Schussenried wieder über 100 Gespanne in einem Festumzug, gennant Fuhrmanntstag.
Die verschiedenen Kutschen werden meist gezogen von Pferden, doch auch ein hellbraunes Ochsengespann (Gelbvieh) sowie Ziegen helfen die Wägen und Gerätschaften zu ziehen. Die verschiedenen Kutschen wie ein Landauer, ein Doktorwagen, Jagdwagen oder auch der Leichenwagen aus Kürnbach. Eine Pony-Marathonkutsche, einen Bäckerwagen, ein Marathonwagen mit Musikern, ein Paketwagen, die Postkutsche von Markgraf Max von Baden und viele mehr. Historische Jagdwagen und Landauer sind dabei und auch der vierspännige Brauerei Wagen „Gold Ochsen“ aus Ulm. Die lokale Brauerei Schussenrieder war mit mehreren Festwägen dabei. Sehenswert natürlich auch die vielen schönen Pferde wie Kaltblut, Friesen, Tinker usw. Doch wozu braucht es viele Worte, schaut selbst. Angemerkt sei, dass nicht jedes Gespann fotografiert wurde.