Kaum ist die Fasnet in Oberschwaben vorbei, die siebenwöchige Fastenzeit beginnt, folgt am Ende dieser Zeit Ostern. Die Ostereier, Osterhasen, Ostergebäck und der dazugehörige österliche Dekorationsgedanke startet frühzeitig. Ostern ist immer nach dem kalendarischen Frühlingsanfang. Im Frühjahr ist daher auch das Gestalten des Gartens, die Freude an der erwachenden und wachsenden Pflanzenwelt besonders hoch. Auf den Ostermärkten wird daher ein Angebot nach frühlingshafter österlicher Dekoration und Gartengestaltung präsentiert. Hohe Aufmerksamkeit erhält die handwerkliche Kunstfertigkeit ein Ei zu bemalen, zu besticken, zu gestalten.
Weshalb wird Ostern gefeiert?
Aus christlicher Sicht ist Ostern das wichtigste kirchliche Fest. Am Karfreitag wurde Jesus gekreuzigt und am Ostermontag ist er auferstanden. Unabhängig diesem christlichen Hochfest begleiten den Übergang von Winter zum Frühling viele Bräuche.
Warum Ostereier?
Das Ei ist Sinnbild für das die Fruchtbarkeit, für ein neues Leben oder auch die Wiedergeburt. Eier galten schon im alten Ägypten als etwas Besonderes und wurden als Grabbeilage mitgegeben. Weiterhin ist der Brauch diese zu bemalen mehrere tausend Jahre alt. Es ist überliefert, dass in der Fastenzeit auf Eier verzichtet wurde und erst wieder an Ostern gegessen wurde, deshalb ein Ei ist auch als Nahrungsmittel etwas Besonderes.
Wann wird Ostern gefeiert?
Ostern wird jedes Jahr an einem anderen Tag gefeiert. Dieses Fest wird datiert nach den Mondphasen. Der Frühlingsanfang ist meist am 20. März. Der erste Vollmond ist der Ostersonntag. Davor sind 42 Tage Fastenzeit benannt. Im Kalender zurückgerechnet ergibt dies auch das Datum der Fasnet in dem jeweiligen Jahr.
Je nach dem Datum des Vollmondes vor dem 20. März ist folglich Ostern Ende März oder erst im April datiert.
Osterbrunnen in Oberschwaben?
In einigen Orten in Oberschwaben werden Osterbrunnen geschmückt. Dieser Brauch stammt vermutlich aus der Fränkischen Schweiz. In Oberschwaben ist ein großer Osterbrunnen in Oberstadion aufgebaut. Auch in Sigmaringen im Donautal ist ein Osterbrunnen zu sehen.
Woher kommt das Osterlamm?
Das Osterlamm als Backwerk ist in Oberschwaben weit verbreitet. Im jüdischen Glauben wurde das Lamm zum Passahfest für Gott geopfert und verspeist. Im Christentum wurde es das Lamm symbolisch zum Lamm Gottes. Es wird mit einer kleinen Fahne bespickt, die das Symbol des Lebens zeigt. Das weiße Fell – oder beim Backwerk das mit Puderzucker bestäubte Lamm – soll Zeichen für Reinheit und für den Frieden stehen.
Weshalb eine Osterkerze?
Das Licht hat in vielen Religionen seit tausenden Jahren einen hohen Stellenwert. Die Osterkerze steht für Licht und für das Leben. Schon im alten Rom wurden in der Osternacht mit großen Kerzen die Kirchen beleuchtet.
Und woher kommt der Osterhase?
Der Hase ist in der byzantinischen Tiersymbolik als Symbol für Christus. Zudem dient der Hase auch als Symbol für Fruchtbarkeit. Hasen sind bekannt dafür, dass sie sich stark vermehren können.
Osterhase legt Ostereier
So richtig logisch ist es ja nicht. Vermutlich eine unreflektierte Kombination der beiden Symbole Hase und Eier. Symbolisch betrachtet wird Fruchtbarkeit (Hase, Ei) und Neues Leben (Ei) an Ostern gemeinsam verwendet und präsentiert. Gedanklich also nahe, wenn der Hase zu diesem Feste auch Eier legen kann. ;-).
Es wird auch die Geschichte erzählt, dass der Hase die Eier bemalt und nachher für die Kinder im Garten versteckt. In der Fantasie ist alles möglich und sie ist auch wichtig für die Kinder. Von daher ist es bis heute Brauch an Ostern Eier, Kleinigkeiten, manchmal auch Geschenke zu verstecken, um diese danach zu suchen. Der Osterhase hat es gut versteckt. 😉
Ostereier als Kunstobjekt
Es gibt Künstlerinnen und Künstler, die das Bemalen, Bearbeiten, Verzieren von Eiern, oft mit österlichen Motiven zur Perfektion meistern. Dies ist eine Besonderheit und ein Kulturgut, das bei nachfolgenden Märkten gesehen und auch käuflich erworben werden kann.
Ostermärkte
Samstag, 11. März bis Sonntag, 12. März 2017
12. Roggenburger Ostermarkt
Ort: Kloster Roggenburg, Klosterstr. 1, 89297 Roggenburg
Freitag, 18. März, 9-19 Uhr bis Samstag, 19. März, 9 – 17 Uhr
Ostereiermarkt
Ort: Rathaus in 88239 Wangen im Allgäu
Samstag, 18. März, 11-18 Uhr bis Sonntag, 19. März 2017, 11-17 Uhr
Internationaler Ostereiermarkt
Ort: Schloss Schwetzingen in 68723 Schwetzingen, Baden-Württemberg
Samstag, 25. März, 10 bis 16 Uhr
Ostermarkt Ummendorf
Ort: Schloss Ummendorf, Biberacher Str. 5, 88444 Ummendorf
Samstag, 1. April, 9-18 Uhr bis Sonntag 2. April, 11-17 Uhr
1. Kunstmarkt in Kißlegg im Allgäu
Ort: Neues Schloss, 88353 Kißlegg im Allgäu
Sonntag, 9. April bis Montag, 1. Mai 2017
Osterbrunnen und Ostereierausstellung
Ort: Gemeindehaus Oberstadion nahe des Krippenmuseums und der Katholischen Kirche
Samstag, 15. April 2017, 14 bis 17 Uhr
Brisilleneierfärben
Nach alter Tradition werden mit den Besuchern kunstvolle Ostereier mit Pflanzenmotiven gefärbt.
Ort: Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck, 78579 Neuhausen ob Eck
Ostersonntag, 16. April, 10-16 Uhr bis Ostermontag, 17. April, 10-16 Uhr
Ostern im Museumsdorf
Kinderprogramm – Wissen wie der Hase läuft, österliches Backen
Ort: Oberschwäbisches Museumsdorf Kürnbach, Griesweg 30, 88427 Bad Schussenried-Kürnbach
Ostermontag, 17. April, 12 bis 17 Uhr
Osterprogramm für Familien
Spiele und Bräuche rund ums Osterfest
mit Zuckerhasenbäcker Benny Gut mit roten, gelben, grünen Osterhasen
Ort: Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben, Vogter Str. 4,88364 Wolfegg
Auf der Schwäbischen Alb gibt es das
Ostereiermuseum Sonnenbühl
Ausstellungsinfo
vom Samstag, 11. März bis Pfingstdienstag, 5. Juni 2017
Öffnungszeiten: Di – Sa 10 – 17 Uhr; So + Fe 11 – 17 Uhr
Montags geschlossen, Ausnahme Feiertage
Ort: Ostereiermuseum Sonnenbühl, Steigstraße 8, 72820 Sonnenbühl
Berichte zum Thema
Link: Ostereierausstellung und Osterbrunnen in Oberstadion 2016
Link: Ostereier Ausstellung Oberstadion 2014
Link: Osterbrunnen Risstissen












In seinem Fall waren Gummistiefel im Boot notwendig, irgendwoher kam Wasser ins Boot hinein. Nachfolgendes Bild zeigt, dass sogar der Elefant sich hinlegen musste, um unbeschadet unter der Fußgängerbrücke hindurch zu kommen.






Das Wetter hat mitgemacht. Und es waren 75 Gruppen dabei am Narrensprung aus der ganzen Region Oberschwaben im Dorf Eberhardzell. Zur Fasnetzeit hat sich die Gemeinde in Narrenzell im Umlachtal umbenannt. Eberhardzell hat über 4000 Einwohner – was in der lebhaften Fasnetzeit oder an diesem Narrenumzug vergessen wird. Es ist was los in der Gemeinde – Veranstaltungen und Bunte Abende mit langjähriger Tradition.
Die Kirche St. Magnus wurde 1185 als spätromanische dreischiffige Basilika erreichtet. Mit dem Einbau des Chorgestühls wurde sie barockisiert. Die Deckenmalereien stammen von Johannes Zick. Sehenswert ist auch die Orgel, die mit prachtvollen Verzierungen ausgestattet ist. Übrigens die Pfarrkirche würde gar nicht mehr an diesem Platz stehen, wenn man sich die Baupläne des Klosters anschaut. Ihre Gebäudeachsen passen nicht in die Symmetrie des Klosterareals. Daher war es geplant diese romanische Kirche mit gotischen Anpassungen abzureißen und leicht versetzt wieder neu aufzubauen. Die geplante Klosterkirche wäre zudem viel größer geworden. Angedacht waren zwei Kirchtürme, die den beginnenden Chorraum flankieren würden. Die ausgetüftelten Pläne dieses großen Klosteranlage wurden nicht vollständig umgesetzt. Vielleicht hat es doch sein Gutes, wenn das Geld ausgeht und Bestehendes erhalten bleibt. Möglicherweise würde es dieses einzigartige Chorgestühl nicht mehr geben.
Im naheliegenden Klostergebäude ist der Schussenrieder Bibliothekssaal zu bewundern. Der Bibliothekssaal (1754-1762) gilt als einer der imponierendsten Raumschöpfungen des süddeutschen Rokokos. Er hat eine Länge von 27 Metern, eine Breite von über 13 Metern und ist mehr als 7 Meter hoch. In der Empore über den Bücherschränken sind die Künste wie Musik, Bildhauerei, Malerei und Architektur abgebildet. Im ovalen Deckengemälde werden die wissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Lehren und Studienschwerpunkte der Prämonstratenser Mönche präsentiert. Es dient der Verherrlichung der Wissenschaften, der Lehren. Beispielsweise ist in einem Feld die Philosophie mit Aristoteles und Sokrates abgebildet. Ebenfalls zu sehen ist der Thron mit König Salomon und der bekannten Geschichte, wie zwei Frauen sich um ein Kind streiten. Das Deckengemälde von Franz Georg Hermann (1692 – 1768) ist ein großartiges Wimmelbuch an Geschichten und Details. Auch Pater Mohr mit seinen entwickelten Flügeln im Flugversuch ist zu sehen. Erwähnenswert sei auch, dass die Bücherschränke, in denen einmal geschätzt 25.000 Bücher standen, bewusst bemalt wurden. Denn die unregelmäßigen einheitlichen gemalten Buchrücken unterstreichen die Einzigartigkeit des Raumes mehr, als die originalen braunen dunklen abgegriffenen Bücher.
Ziel ist das Dorf Hortobágy, das der Namensgeber und Eingang zum Nationalpark ist. Die Straße Nr. 33 ist eine der wichtigsten Straßen in Ungarn, es ist eine ehemalige Handelsroute. Die Straße geht durch den Nationalpark. Am Eingang des Dorfes Hortobágy sind das Vogelkrankenhaus, das Museum sowie Besucherzentrum, die Handwerkerhöfe, das Hirtenmuseum, die Ausstellung der Hortobáger Csárda. Parkplätze sind vorhanden. Mittagessen gab es in der in der Großen Tscharda von Hortobágy. Ein Gasthaus mit traditionellem Essen. Es war gut und preislich haben wir zu viert umgerechnet 30 Euro bezahlt. In Deutschland wäre es doppelt so teuer gewesen.
Die Straße mit der Nr. 33 führt auch zum Ökozentrum der Theiß, ungarisch Tisza am Hafen in Tiszafüred. Der Theiß ist neben der Donau der größte Fluss in Ungarn. Er verläuft von Nord nach Süd. Da die Puszta ein sehr flaches Land ist, wurde sie oft weitflächig überflutet. Deshalb wurden Anfang der 70er Jahre die Bewässerungshauptkanäle reguliert. Wir besuchten den Ökolehrpfad, erfuhren von der Theißblüte und liefen den Lehrpfad der Pákász. Wir wagten eine Kanutour und fuhren nachmittags zur Wasserpromenade (Vizi sétány). Parkplatz und Startpunkt mit dem Boot: 3388 Poroszló, Delfin kikötő . Zum Steg der Wasserpromenade fährt ein Boot. An dem Steg sind mehrere Hütten, die mit Ferngläsern ausgestattet sind, mit denen verschiedene Vögel zu beobachten sind. Es ist ein Vogelnaturschutzgebiet.
50 Kilometer nördlich von Debrecen liegt Nyiregyháza. Dort besuchten wir den Sóstó Zoo. Der größte Zoo mit Tieren, die wir bisher noch nicht gesehen hatten. Auffallend waren auch die vielen Tierbabies.
Hajdúszoboszló – dieser Ort liegt etwa 25 Kilometer von Debrecen entfernt.
Zurück in den Nationalpark Hortobágy. Diesmal stand Safari auf dem Programm. Startpunkt ist wieder das Besucherzentrum. Dort wartet der helle Jeep, mit dem es in die geschützte Zone des Nationalparks geht. Der Nationalpark hat verschiedene Zonen. Wer die Hauptverkehrsstraße N. 33 von Ost nach West fährt, quert den Nationalpark. In diesem Bereich kann die Fläche landwirtschaftlich von Hirten genutzt werden. Die Safaritour wird von einem Führer begleitet und führt in den Kern des Nationalparks. In dem eingezäunten Gebiet leben Przewalski-Pferde, Auerochsen sowie weitere seltene geschützte Wildtiere.
Pferdelieber können nicht weit weg vom Besucherzentrum auch eine Kutschfahrt mitmachen. Nach Großen Tscharda von Hortobágy beginnt die Brücke mit den 9 Löchern (neun Bogen) – ein bekanntes Fotomotiv. Gleich nach der Brücke wird rechts abgebogen und der Straße gefolgt. Vorbei an Weiden, einer Jugendherberge, nach einer Kurve folgt ein Kutschenmuseum und am Ende der Straße ist das Gestüt Hortobágy-Matá. Hier werden die bekannten Nonius-Pferde gezüchtet und gehalten. Es gibt eine kleine Gaststätte. Hier kann man sich anmelden für eine Kutschfahrt, die ebenfalls von einer meist deutschsprachigen Führung begleitet wird. Zu sehen sind Wasserbüffel, Graurinder sowie ein vierspänniges Ochsengespann. Eine Besonderheit ist, dass diese (sehr locker miteinander verbunden sind und NUR auf den Ruf des Kutschers laufen. Neun Monate dauert es bis die Ochsen auf die Rufe des Kutschers reagieren und so zuverlässig und beeindruckend unsichtbar lenkbar sind. Weitere drei folkloristisch gekleideten Reiter zeigen auf ihren Pferden die Reitkünste in der Puszta. Später sieht man noch eine Herde von Zackelschafen. Eine Kutschfahrt mit Führung, die sehr zu empfehlen ist.
Debrecen ist die zweitgrößte Stadt in Ungarn mit ca. 210.000 Bewohnern. Kultur, Kunst, Genuss, ein Stadtwald, ein begehbarer Springbrunnen, eine Universitätsstadt und ein Science Museum und und und. Kurzum eine Stadt, die nicht nur bei einem Wochenendtrip erkundet werden kann.

Die Homoki Lodge ist eine ehemalige Hofstelle, die zu einem luxuriösen Reiterferienort für eine begrenzte Anzahl von Besuchern ausgebaut wurde. Unser Ziel war das Reiten in den Weiten der Puszta. Die Pferde grasten auf der Weide mit Blick auf die Terrasse, auf der wir frühstückten und zu Abend gegessen hatten. An einem Abend war eine Musikergruppe zu Gast, die Volkslieder und mit den Gästen einen ungarischen Tanz einstudierte. Da konnten auch die Tanzmuffel nicht mehr sitzen bleiben. Einzigartig sind die sieben Jurten. Der Inhaber Oliver war im Erstberuf Architekt und hat die Jurten aus wind- und wetterfesten Material entworfen und gebaut. In einer Jurte ist Whirlpool, Fernsehen, Minibar und Sitzgelegenheit sowie Bad eingebaut. Im Bett unterm Jurtendach öffnet ein Rundfenster den Blick in den Nachthimmel.
Nach unserem morgendlichen Ausritt in Rusza sind wir nachmittags nach Szeged gefahren. Es ist die drittgrößte Stadt in Ungarn. Die Stadt wurde 1879 von einem Hochwasser bis auf wenige Häuser zerstört. Der Wiederaufbau wurde nach neuesten Standards von europäischen Großstädten praktiziert. Es gibt Jugendstilhäuser und große Stadtpalais. Imposant ist der Dom. Nach dem Hochwasser entschlossen sich die Bewohner von Szeged eine neue Kirche zu bauen. Der Grundstein wurde 1914 gelegt und 1930 vollendet. Es ist die einzige Kathedrale, die im 20. Jahrhundert erbaut wurde. Ebenfalls beeindruckend ist die Synagoge.
Auf dem Weg ins 170 Kilometer entfernte Budapest legten wir noch einen Stopp ein um eine Ungarische Pferdehirten Show in der Bugaz Puszta zu sehen. Am Ende des Dorfes Bugaz ist ein Gasthof, der den Eingang des Nationalparks symbolisiert. Hier können die Eintrittskarten für die Vorführung gekauft werden. Zu Fuß ist es ein 1,5 Kilometer langer Sandweg. Eine Pferdekutsche pendelt zwischen 11.00 und 11.30 Uhr zum Vorführplatz. Täglich von Mai bis September startet um 12.15 Uhr die fast einstündige Show. Weiterhin ist ein Blick in die Stallungen und in das Hirtenmuseum möglich.







