Funken. Ein Brauch in Oberschwaben. Der Winter wird gefeuert. Das Funkenfeuer brennt. Der Mast mit der Strohhexe fällt um. Der Mast liegt horizonatal und die Hexenfigur aus Stroh und Stoff fängt Feuer. Die Flammen skizzieren eine andere Hexe, die auf dem horizontalen Mast reitet, wie ursprünglich an dem Mast befestigt war. War es Fantasie oder Zufall, zu beobachten wie Wind und Flammen eine Hexenzeichnung malen. „Hast Du gerade die Hexe auf dem Mast reiten sehen?“ Die umstehenden Personen sind im Gespräch. „Hab gerade nicht aufgepasst“, ist die Antwort. Wäre gut gewesen es fotografisch festzuhalten. Andererseits auch die Erinnerung zählt. Oder?
Es regnet oder nennt man es schneeregnet. In der Nähe des hohen Feuers verdunstet der Schneeregen. Schauen. Genießen. Doch dann. Genug der Flammen, der Wärme. Zurück. Rutschig, matschig und aufgeweicht ist der Boden. Glitschig. Und fast wäre es passiert. Ausgerutscht. Ein Mann steht daneben. Ich: „Fast wäre es passiert, im Schlamm gelandet.“ Er sagt: „Glück gehabt. Kein Bein gebrochen“. Ich so: „Ein gebrochenes Bein ist in 6 Wochen wieder gut“. Er: „Doch nur wenn es keine Komplikationen gibt“. Ich: Wieso Komplikationen. Es muss nicht immer kompliziert sein.“ Er: Ich kenne jemanden, der war sechs Wochen wegen einem gebrochenem Bein im Krankenhaus. Das Bein war wieder gut. Doch, er hatte sechs Wochen keinen Besuch bekommen im Krankenhaus. Das löste ein psychologisches Problem aus. Danach war er ein Jahr in Rehas. Sechs Wochen Beinbruch und dann folgten Komplikationen“. Er schaute ins Feuer. Das Gesicht war von meinem Standpunkt nicht erkennbar. Ich ging weiter auf dem matschigen Weg. Ohne Beinbruch, ohne Komplikationen. Dafür eine Geschichte, die einem vorgelegt wurde und nachdenklich macht.