Oberschwaben-Welt

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Juli 11, 2014
von upperswabia
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Heilig-Blut-Fest in Bad Wurzach

Europas zweitgrößte Reiterprozession startet in Bad Wurzach immer am zweiten Freitag im Juli. Auch dieses Jahr kamen wieder zahlreiche Blutreitergruppen aus Oberschwaben und dem schwäbischen Allgäu zu diesem Festtag nach Bad Wurzach.

Dieses Jahr wurde ein Jubliäum gefeiert. 250 Jahre wird die Heilig-Blut-Reliquie auf dem Gottesberg verwahrt. Die Reliquie ist ein von Jesu Blut getränktes Leinwandstückchen („De Sang. X-ti“ – Vom Blut Christi), welches sich in einer vergoldeten Kapsel befindet. Diesen Schatz erhielt ein Rompilger im Jahre 1693 von Papst Innocenz XII geschenkt. Über verschiedene Wege kam der Schatz dann 1764 auf den Gottesberg nach Wurzach. Dank verschiedener Goldschmiedemeister wurde diese Reliquie in ein mitra-ähnliches, wertvolles Silberreliquiar eingearbeitet.

Im Jahr 1924 wurde die feierliche Verehrung des kostbaren Blutes Christi wieder eingeführt, nach langer Pause. Das Volk konnte einmal im Jahr die Blutreliquie verehren. Am 13. Juli 1928 fand das erste Heilig-Blut-Fest im feierlich geschmückten Wurzach statt. Dies führte dazu, dass der Gottesberg, wie schon 200 Jahre zuvor, wieder zu einem bedeutenden Wallfahrtsort aufblühen konnte.

Erwähnenswert sei auch, dass die Anzahl der Pferde sich in den letzten Jahrzehnten stark erhöht hat. Während man viele Jahre in 2er Reihen ritt, wird seit 1994 zu Dritt nebeneinander geritten. Eine sinnvolle Änderung der Prozessionsordnung, da die Teilnehmerzahl zu Beginn weit unter 1000 Reitern lag und mittlerweile auf 65 Reitergruppen mit über 1600 Pferden angewachsen ist. So konnte der mehrere Kilometer lange Zug, der entlang Wiesen und Feldnern, an kleinen Weilern und Einödhöfen führt, verkürzt werden, ohne seine Ausstrahlung einzubüßen. Innerhalb der Stadt begleiten zahlreiche Musikkapellen die feierliche Prozession.

Pater Erhard, aus der Nähe von Marburg in Hessen, sah den Blutritt zum ersten Mal. Er verbringt seinen Urlaub im Kloster Sießen und war fasziniert von der hohen Anzahl der Pferde und Reiter.

 

Juli 6, 2014
von upperswabia
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Kinder- und Heimatfest Laupheim

Herrlicher Sonnenschein, Regenschirme als Sonnenschutz. Das Kinder- und Heimatfest in Laupheim präsentierte sich wie aus dem Bilderbuch. Ein Radfahrer aus Heidenheim: „Sowas habe ich ja noch nie gesehen“.  Er hat mit seiner Frau zufällig in Laupheim gestoppt und sich spontan den Festzug angeschaut. „Soviele Pferde, soviele Musikkapellen und die schönen Gewänder und Trachten“, schwärmt er. Nach 112 verschiedenen Gruppen ging es zum gemütlichen Teil ins Festzelt, den dieBeiden hatten Durst.

Juli 2, 2014
von upperswabia
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Gänse werden bewacht

Gänseweide

Gänse und Truthähne weiden auf der Wiese – Foto oberschwaben-welt

Ein ungewohnter Anblick. Zwischen den Hügeln und Wäldern in Oberschwaben weiden auf einer großzügigen Wiese wenige Truthähne und viele Gänse. Sie sind noch jung, wenige Wochen alt und werden noch erwachsen. Vermutlich  enden sie als Martinsgans oder Weihnachtstruthahn. Eine Straße führt an der eingezäunten Wiese vorbei. Das Vorbeifahren mit dem Auto hat die Tiere nicht gestört. Einige Meter später habe ich dann doch angehalten und bin zur Wiese zurückgelaufen. Das wurde bemerkt. Der (auf dem Bild links)  Jungtruthahn beobachtete mich, schaute mich aus seinen scheinbaren Augenwinkeln an, bewegte kaum seinen Kopf. Ich ging noch einen Schritt näher. Dann hebte er den Kopf und schnatterte, eher ein Mix aus Quaken und Bellen in Richtung der Gänse. Wieder Stillstand. Die Gänse lauschten, hebten langsam den Kopf, drehten minimalst, sozusagen nur das Auge in meine Richtung. Mein Körper wollte zu einem Schritt ansetzen, doch da bewegte sich die gesamte Gänseherde in Richtung Stall. Super. Auch der Truthahn bewegte sich unauffällig weg von mir. Wie heißt es so schön, eine Gans ersetzt den Wachhund. In diesem Fall war es der Truthahn.

Juni 28, 2014
von upperswabia
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Mittelalter Markt in Waldburg.

Eine sehr schöner Markt. Empfehlenswert. Die Händlerstände und auch das Programm auf dem Mittelalter Markt in Waldburg sind sehr kurzweilig und für die Kinder wird es ebenfalls nicht langweilig. Und auch auf der Burg ist Programm geboten.

Ob Besucher oder Händler, viele Besucher und alle Händler haben sich entsprechend gekleidet. Lange Gewänder, schlicht oder aufwendig. Ob diese Gewänder alle stilecht dem Mittelalter zugesprochen werden können, bleibt etwas für genaue Kenner der Geschichte. Die Stimmung mit Trommelwirbel und Musik und einem deftigen Mahl ist zünftig. Die Auswahl der Stände für den Markt und das Angebot für Kinder und Junggebliebene ist bezaubernd.

Ein Mann erklärt, wie früher ein Buch bemalt und geschrieben wurde. Er erzählt wie die Farben gewonnen wurden, wozu man Schnecken brauchte und warum es soo kostbar ist solch ein Buch zu haben. Um die Ecke wird getrommelt, mit Fanfaren posaunt oder auch ein Tänzchen gewagt. Frohlockend. Und wer gerne auch ein mittelalterliches Gewand tragen möchte und noch keines hat, wird inspiriert bei verschiedenen Kleiderständen. Die Schneiderin Christine Bosch hat hunderte von Gewändern und Hüten dabei, meist Unikate. Sie näht daher auch ein weiteres, wenn es in einer anderen Größe sein soll.

Auch alte Handwerkskünste wie der Korbflechter Fahl lassen sich über die Schulter schauen. Eine Salzhändlerin degustiert Salze. Ob milde Salze, blutsenkende Salze oder geräucherte Salze. Es sind deutliche Unterschiede zu schmecken. Das Wikingersalz sprengt die Geschmacksknospen. „Nein, mit diesem Salz dürfen sie nicht anfangen zu kosten. Sie werden danach nichts mehr schmecken“, sagt sie. Und – Sie hat Recht. Ein stets präsenter Geschmack nach Speck und Geräuchertem macht sich im Gaumen breit. Es war nur ein Hauch von Krümel, gerade so auf der Handfläche entdeckt.

Die Kinder können in einem historischen Rad ihre Runden drehen. Auf dem Platze dreht sich das Schwein am Grillspieß. Bis Sonntagabend ist sowohl am Dorfplatz als auch auf der Burg in Waldburg ein vielfältiges Programm geboten. Selbst wenn die Sonne sich etwas rar macht, die historischen Zelte sind wasserdicht.

Ort: 88289 Waldburg
Termin: Mittelalter Markt am 28. und 29. Juni 2014 in Waldburg

 

Juni 3, 2014
von upperswabia
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Ummendorfer Ried

Das Naturschutzgebiet Ummendorfer Ried wirkt leer, unberührt vergessen. Das soll so sein, den zu viele Besucher stören die arbeitende Natur. Der angrenzende Ummendorfer Badesee ruht noch – der nächste Sommer kommt bestimmt und dann ist er gewünscht stark besucht. Die Trampelpfade sind noch nass vom letzten Regen. Es raschelt im Gebüsch, es fliegen Insekten umher. Die Natur wirkt geschäftig. „Der Natur beim Arbeiten zu schauen“, so kann es gedeutet werden.

Auf der anderen Seite, sollen die Menschen noch Naturschutzgebiete besuchen? Wieviele wissen noch, dass es schmerzhaft ist, wenn durch eine Meter hohe Brennnesselansammlung gelaufen wird. Braucht es dazu ein Naturschutzgebiet? Dort eine scheinbar langweilige Lichtung. Die Morgentautropfen blinken im Sonnenlicht und die weißlichen Gräser wiegen sich im Wind. Weinbergschnecken kreuzen kriechend den schmalen Weg. Und am Wegesrand ein angenagter Stamm, der Biber war am Werk. Ist er noch in der Nähe? Wie groß muss er sein, wenn auf dieser Höhe der Stamm angenagt wurde? Er muss aufrecht gestanden sein. Gewuscheltes Gras liegt am Wegesrand. Altes Schilfgras steht neben jungem grünem Schilf. Die Lichtreflexe in dem saftigen Grün glänzen im Licht. Moose, Pilze, Blumenblüten in verschiedenen Farben und Formen. Unzählige Details an Formen und Farben gibt es in der Natur. Seltene geschützte Pflanzen, Schmetterlinge, emsige Bienen und Hummeln landen auf den Blüten. Alle sind sehr beschäftigt. In den stehenden dunklen Gewässern spiegelt sich der Wald wieder. Dickicht, Urwald links und rechts vom Weg. Der Weg so schmal, dass man nicht nebeneinander sondern nur hintereinander laufen kann. Eine Kröte quakt. In der Nähe hört man den starken Verkehr der Bundesstraße. Die Fahrzeuge rauschen vorbei, während die Natur still und unbemerkt arbeitet. Sie arbeitet, um die Naherholung zu produzieren und es ist Schutzgebiet.

Juni 2, 2014
von upperswabia
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Burg Waldburg

Waldburg - oberschwaben-welt - Foto Inge Veil-Köberle

Waldburg – oberschwaben-welt

Um die Burg Waldburg liegt die gleichnamige Gemeinde. Der Ort liegt westlich der Kreisstadt Ravensburg. Sie gehört zu den besterhaltenen Burgen in Deutschland und erlaubt einen Rundumblick bei klarer Fernsicht nach Oberschwaben, über den Bodensee in die Alpen von Österreich und in die Schweiz. Weiterhin diente die Burg als Aufbewahrungsort der Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.  Und auch die erste Weltkarte wird als Kopie gezeigt.

War die Waldburg vor einigen Jahren noch dicht eingewachsen, so steht sie nun prominent und weitsichtbar frei auf ihrer Anhöhe. Die mittelalterliche Burg aus dem 12. Jahrhundert war als Stammsitz der Truchsessen- und Reichsfürstengeschlechts Waldburg gebaut worden. Kaum war die Burg fertiggestellt, war sie schon zu klein. Es wurde größer und repräsentativer in Wolfegg gebaut. Die Burg, eine der besterhaltenen Mittelalterburgen in Deutschland wurde daher auch als sicherer Aufbewahrungsort der Reichskleinodien (1220 bis 1240 n.Chr.) genutzt. Kaiser Friedrich II übergab ihm seinem Truchsess. Die Reichskrone, der Reichstagsapfel, das Zepter und die Heilige Lanze wurden dort bewacht. Diese Reichskleinodien wurden von Königen und Kaisern des Heiligen Römischen Reiches im Hochmittelalter getragen.  Auf der Waldburg werden Replikate gezeigt, die Originale liegen in der Schatzkammer der Hofburg in Wien.

Beeindruckend ist zudem, dass die erste Weltkarte mit dem neuen Kontinent Amerika in der Burg hängt als Kopie. Der Kartograf Martin Waldseemüller fertige diese Karte 1507 mit einer Auflage von 1000 Stück, eine davon kam nach Waldburg. Waldseemüller nannte diesen entdeckten Kontinent „Amerika“ angelehnt nach dem italienischen Entdecker und Kartograf Amerigo Vespucci. Als der Kartograf seinen Fehler bemerkte, war der Name Amerika schon verbreitet.

Die Karte wurde im Jahr 1901 im Schloss in Wolfegg in Oberschwaben wiederentdeckt. Die Library of Congress in Washington D.C. hatte Interesse an der Karte. Erst seit 2007 hängt dieses einzig verbliebene Exemplar der Waldseemüller-Weltkarte in der Kongressbibliothek in Washington (Library of Congress in Washington D.C.) und ist öffentlich zugänglich.

Link zum Foto der Karte in der Library of Congress in Washington
Link zu Fotos der Reichskleinodien

Lage: Museum Burg Waldburg, Schloss 1, 88280 Waldburg

Mai 31, 2014
von upperswabia
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Klatschmohn am Wegesrand

Sie blühen wieder, gezielt im Garten wild ausgesäht oder am Wegesrand. Eine Augenweide.
Am schönsten wirkt der Klatschmohn in einem Feld, sich im Wind wiegend. Ungegeplückt. Die Blüte wird nur zwei bis drei Tage alt.
Laut Wikipedia gilt im englischsprachigen Raum der Klatschmohn als Gedenksymbol für die gefallenen Soldaten. Im persischsprachigen Raum steht der Klatschmohn für die Liebe.

Klatschmohn - oberschwaben-welt

Klatschmohn – oberschwaben-welt

Klatschmohn am Wegesrand - oberschwabenwelt.de

Klatschmohn am Wegesrand – oberschwabenwelt.de

Mai 29, 2014
von upperswabia
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10 Jahre Dokumentarfilm „Die Blutritter“ von Douglas Wolfsperger

Dokumentarfilm "Die Blutritter" von Douglas Wolfsperger - Foto Inge Veil-Köberle

Dokumentarfilm „Die Blutritter“ von Douglas Wolfsperger – Foto Inge Veil-Köberle

Filmgespräch-Splitter anlässlich dem 10jährigen Jubiläums des Dokumentarfilmes „Die Blutritter“ von Douglas Wolfsperger. Die Mitwirkenden glänzten beim Wiedersehen und Filmgespräch mit entwaffender Ehrlichkeit.

Es gab noch Plätze bei der Kinovorführung. Die Mitwirkenden saßen nach dem Film auf der Bühne und blickten zurück auf die Ereignisse, die sich aufgrund des Filmes in den letzten 10 Jahren ergaben.

Jürgen, der sich damals outete, weil er einen Lebensgefährten hat, bekam Morddrohungen. Die letzte Morddrohung kam vor zwei Wochen.

Nichtsdestotrotz wird der 70jährige Jürgen in wenigen Wochen seinen neuen jungen Lebenspartner heiraten. Der Lebenspartner im Film vorgestellt war ebenfalls anwesend, doch diese Liebe endete vor acht Jahren, beide sind nachwievor freundschaftlich verbunden.

Ronja, eine Stute, die Liebe von Georg starb kurz nach der Premiere vor 10 Jahren. Das Pferd wurde im Stall vergiftet. Ronja hatte im Film sehr warm und liebevoll ihren Besitzer angeschaut. Eine sehr emotionale Szene, denn diese gegenseitige Zuneigung war sichtbar.

Wolfsperger hat ihn eingeladen an diesem Fest zu kommen. Sein Blick ins Publikum zeigte, dass er hoffte. Doch Georg kam nicht.

Die 84jährige Franziska, liebevoll als die Hollywooddame bezeichnet, trug auswendig auf der Bühne ein selbstgeschriebenes inhaltsvolles Gedicht vor. Nachträglich zu Jürgens 70sten Geburtstag.

Ein Redakteur von der Schwäbischen Zeitung stellte die Frage, die sich vermutlich sonst keiner traute zu stellen: „Sind sie noch mit ihrer Frau zusammen?“. Es ging um die Szene, als die dunkelhäutige Frau in der Mitte, ihre Hand sowohl auf dem Schenkel ihres Mannes als auch auf dem Schenkel von Bäckermeister Stefan parkte. „Ja, wir sind seit 13 Jahren ein Paar und wir haben eine siebenjährige Tochter“, erzählt der 74jährige. Und Stefan sagte in seiner Frohnatur: „Und ich bin immer noch nicht erledigt“. Damit spielte er auf seinen Status „ledig“ an.

Metzgermeister Bendel sind es auch heute noch zu viel Blutszenen im Film. Das war schon vor 10 Jahren Kritik und es fiel ihm heuer wieder auf. Zu dem Gesagten im Film steht er. Und er ist stolz, dass seine Söhne im nachfolgen. „Die besagten Szenen mussten drinbleiben nach dem Wunsch des Regisseurs“, so Bendel.

Auch Indianerfreund  Alois sagte: „Douglas hat uns etwas gefragt und wir haben spontan geantwortet. Und wenn wir sagten, dass muss raus, hat er es trotzdem drin gelassen.“ Es sind Sätze dabei, die passen auch heute noch. Und es war auch „Gschwätz“ dabei“, sagte Alois. So manches würde er heute nicht mehr sagen.

Fast die Hälfte der Kinobesucher haben den Film zum ersten Mal gesehen und waren sehr  berührt. Ob es eine Fortsetzung geben soll, steht in den Sternen. Altoberbürgermeister Gerd Gerber kann sich eine Fortsetzung vorstellen, weil sich die Gründe, weshalb am Blutritt teilgenommen wird, mittlerweile seiner Meinung nach vielfältiger wurden. Und es geht ja um die Geschichten der Menschen, ein unerschöpfliches Thema.

Wolfsperger erzählt, dass ein Film aus vielen gesammelten Szenen besteht. „Sowas lass ich auf mich zukommen, und es kommt“, beschreibt er seine Dreherfahrungen. So die Geschichte mit dem Verlobungs- und Hochzeitsbild von Jürgen oder die Szene mit Stefan, seinem  Freund und seiner Frau. „Das war alles vorher nicht geplant, es ist spontan, wird gedreht, gesammelt und erst beim Schneiden des Filmes fällt die Entscheidung was reinkommt“, sagt Wolfsperger.

Fazit: Ein wundervoller Abend, Filmgespräche bilden weiter und sind unterhaltend. Entwaffnende Ehrlichkeit berührt.

Mai 21, 2014
von upperswabia
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Fernsicht in Oberschwaben

Wenn in Oberschwaben Fön ist, dann wirkt die Alpenkette zum Greifen nah. Es können der Bodensee, das Allgäu dazwischen liegen, doch man glaubt die Hütte auf dem Berg zu sehen. Fantastisch.

Mai 20, 2014
von upperswabia
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Buchtipp: Narren, Pilger, Musikanten

Buchtipp Narren Pilger Musikanten - oberschwaben-welt

Buchtipp Narren Pilger Musikanten – oberschwaben-welt

Gerne nehme ich das Buch zur Hand, wenn wir Gäste aus dem In- und Ausland haben, um den Jahresverlauf und die Bräuche in der Region zu erklären. Das 163 Seiten starke Buch legt seinen Schwerpunkt auf die Feste und Bräuche im Landkreis Biberach. Doch auch wenn es landkreistypische Bräuche gibt, wie das Heimatfest in Biberach, genannt „Schützenfest“ so kann dies auch als Beispiel für die weiteren Heimatfeste in Oberschwaben herangezogen werden. Die farbenprächtigen und historischen Umzüge sind für Gäste meist ungewöhnlich und beeindruckend. Das Buch ist mit Fotos von Georg Kliebhan und Volker Strohmaier reich bebildert und auch die Beschreibungen von Hanna Nuber und Achim Zepp sind sehr informativ und  lesenswert. Der eine oder andere Brauch dürften vielleicht sogar die Einheimischen nicht kennen oder er wurde vergessen. Der Brauch der Kräuterweihe an Maria Himmelfahrt war mir neu. An diesem Tag werden mindestens sieben, neun oder eine „heilige Zahl“ an Heilkräuter zu einem Weihbusch gebunden und in der Kirche geweiht. Dieser Kräuterbund soll Mensch und Tier vor allerlei Unheil, Krankheiten, Blitz- und Hagelschlag beschützen.

Verlag Biberacher Verlagsdruckerei
ISBN: 978-3-933614-37-7
Preis: 29,80 €