Oberschwaben-Welt

Kultur Leben Ausflüge

April 22, 2017
von upperswabia
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Katholische Pfarrkirche St. Johannes Evangelist Ummendorf

Oberschwaben und Barock wird oft in einem Atemzug genannt. Entlang der oberschwäbischen Barockstraße liegen einige beeindruckende Kirchen und Wallfahrtsorte. Oberschwaben ist ländlich geprägt und hat dabei eine sehr wechselvolle Geschichte mit den weltlichen Herrschaften. Die vielen Klöster trugen ebenfalls ihren Teil dazu bei, dass auch viele kleinere Gemeinden überraschend schöne Kirchen haben. So auch in Ummendorf. Hell freundlich im barock-klassizistischen Stil ist die St. Johannes Evangelist im Jahre 1805 wiedererbaut worden.

St. Johannes Evangelist Ummendorf

Blick in die Ortschronik
Die ältesten entdeckten Spuren im Ortsbereich werden auf die Römerzeit datiert. Es wurden Reste aus einer Ziegelbrennerei die ca. 260 nach Christus ihre Aufgabe hatte. Es gibt auch Spuren nach 650 n.Chr. von den Alemannen. Urkundlich erwähnt ist das Dorf, das 1172 n.Chr. zuerst im welfischen und ungefähr 20 Jahre später im staufischen Dienst stand. Das wichtige Marshallamt von Kaiser Friedrich II hatte der Ummendorfer Hermann inne. Er verantwortete Pferde und Reiter. Ummendorf lag sozusagen auf dem Weg nach Italien für Kaiser Friedrich.

Einige Jahrhunderte später kam Ummendorf samt Pfarrei zur Prämonstratenser Abtei Weißenau. Als dort eher die Geldnot regierte wurde das Dorf 1554 an den Augsburger Patrizier Matthias Manlich verpfändet. Übrigens seine Erben verkauften die Herrschaft 1565 für das 500fache an die Benediktinerabtei Ochsenhausen.
Das Schloss Ummendorf baute Manlich im Jahre 1555.

Chronik der Pfarrkirche Ummendorf
Doch zurück zur Pfarrkirche, die Johannes dem Täufer, Evangelist gewidmet ist. Sie stand schon lange an diesem Ort. In der Pfarrkirche wurde 1239 Judintha von Essendorf bestattet. Kirchlich gehörte die Gemeinde zum Bistum Konstanz. Über das früh- und hochmittelalterliche Gotteshaus ist wenig bekannt. Größere Umbauten sind in der Mitte des 15. Jahrhunderts erfolgt und dokumentiert. Die Kirche erfuhr einige Umbauten. Zuerst spätgotisch und nur wenige Jahrzehnte später folgte dann ein Spätrenaissancebau. Im Jahr 1717 wurde der Grundstein für eine hochbarocke Wandpfeilerhalle gelegt. Im Turm hingen fünf Glocken. Die Freude an der Barockhalle währte nicht lange Generationen. 1803 brach im Chorraum wieder Feuer aus und zerstörte den Kirchenraum komplett. Stehengeblieben sind die Außenmauer und der Turm. In Rekordzeit wurde dann zwei Jahre später das spätklassizistische Gotteshaus eingeweiht, so wie wir es heute noch weitestgehend besichtigen können. Die Kirche ist mitten im Dorf. Wenige Familiengräber erinnern an diesen Friedhof. Die Sakristei verbindet das Kirchengebäude mit dem Turm.

Der Kircheninnenraum

Der Innenraum ist kreuzförmig mit kurzen Querarmen. Der Saal ist 14 Meter hoch, 30 Meter lang und 19 Meter breit. Im Chorbogen ist noch das Wappenschild des Hauses Metternich zu erkennen. Der Altar, die Kanzel und der Taufstein sind klassizistisch geprägt. Liturgische Mitte ist der Volksaltar (1979) als Tisch des Brotes. Die Nebenaltäre, die Kanzel, die Beichtstühle, das Deckengemälde, der Stuckdekor, die Heiligenfiguren zeugen von einer Frömmigkeit über viele Generationen hinweg.

Blick zum Altar St. Johannes Evangelist Ummendorf

Die Wandbilder im Kirchenschiff zeigen Porträts von Jesus und den zwölf Aposteln. Der Skulpturenschmuck ist auch heute noch ein Hingucker. Dazu gehört der große Palmesel, der meist im Südschiff steht, doch zu Beginn der Karwoche die Prozession begleitet. Die 14 Kreuzwegreliefs (1881) im Chorraum wurden von Bildhauer Lämmle für die Stationskapellen am Kreuzberg erstellt.

Geschnitzte Reliefs der Kreuzwegstationen von Bildhauer Lämmle

Skulptur St. Johannes Evangelist Ummendorf

Skulptur St. Johannes Evangelist Ummendorf

Kruzifix im hinteren Kirchenraum St. Johannes Evangelist Ummendorf

Ein Kruzifix ist im hinteren Kirchenraum zu sehen. Die Skulptur Franz von Assisi schaut zu Jesus am Kreuz empor.

Eine Besonderheit ist auf dem marmorierten Holz aufgebauten Seitenaltar zu sehen. Die spätgotische Madonna gilt als Spätwerk des Bildhauers Hans Multscher. Der Bildhauer und Maler war Mitinitiator der Künstlergruppe „Ulmer Schule“. Ulm war das Zentrum der Spätgotik im süddeutschen Raum, das bis nach Südtirol, Graubünden und auch Franken diesen realistischen Kunstduktus ausstrahlte.

Skulptur Maria mit dem Kind

Übrigens die Ummendorfer Pfeifenorgel ist Rankenwerk, Engeln und Putten verziert. Die Kirchenorgel gehört zu den größten im Dekanat und Landkreis Biberach.

Orgel der St. Johannes Evangelist Ummendorf

Ort: St. Johannes Evangelist, Biberacher Straße 6, 88444 Ummendorf

Link zu Historische Daten und Fakten Ummendorf

Deckengemälde St. Johannes Evangelist Ummendorf

April 16, 2017
von upperswabia
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Bussen der Heilige Berg Oberschwabens

Bussen Wallfahrtskirche Oberschwaben

Der Bussen ist ein Berg in Oberschwaben und 767 Meter hoch. Er gilt als höchste Erhebung zwischen Donau und Bodensee. Vermutlich waren schon die Kelten 1000 Jahre vor Christus auf dem Berg.

Wallfahrtskirche St. Johannes Baptist auch Bussenkirche

Erstmalig erwähnt wurde der Bussen 805 n.Chr. als der Bussen dem Kloster St. Gallen von zwei Adeligen geschenkt wurde. Der Bussen hatte viele Besitzer. Die Truchsesse von Waldburg erbauten 1516 eine Kirche auf dem Berg. Chor und Turm der heutigen Wallfahrtskirche St. Johannes Baptist stammen aus dieser Zeit. Die Truchsessin von Waldburg stiftete das Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes. Seit dieser Zeit ist die Marienwallfahrt belegt. Das Gnadenbild wurde 1584 stark beschädigt. Truchsessin Eleonora ließ ein neues Gnadenbild anfertigen, das heute noch zu sehen ist.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde sehr viel zerstört in Oberschwaben. Wundersamer Weise blieb die Bussenkirche unversehrt wurde jedoch ausgeraubt. Anfang des 18 Jahrhunderts wanderten viele wieder in Richtung Ungarn aus. Maria Hall aus Dietelhofen nimmt eine Muttergottesstatue aus der Bussenkirche und bringt sie nach Hajós in Südungarn. Dadurch entstand dort ein Wallfahrtsort. Eine Kopie dieser Muttergottesstatue ist in der Christuskapelle zu sehen.

 

Unter Pfarrer Josef Paul wurde 1960 die Bussenkirche erweitert. Die Fenster wurden von Prof. Wilhelm Geyer aus Ulm geschaffen. Im Chor sind drei hohe Fenster.  In der Mitte tragen vier Engelpaare die Leidenswerkzeuge Jesus Christi zur Dreifaltigkeit empor.

Wallfahrtskirche St. Johannes Baptist am Bussen – Karfreitag

Die Fenster der rechten Seite im Kirchenschiff stellen die Lichtseite dar. Es sind die sieben Freuden Marias dargestellt.

Die Fenster der linken Seite sind dunkel gestaltet, es ist die Schattenseite. Sie stellen die sieben Schmerzen Marias dar.  21 Ringe auf der rechten Seite und 21 Ringe auf der linken Seite stellen den Stammbaum Jesu dar, die 42 Generationen von Abraham bis Jesus.

An der Rückwand, unter der Orgel sind die sogenannten Bussenheiligen dargestellt. Karl der Große, seine zweite Gemahlin Hildegard, deren Bruder, der Heilige Gerold und die selige Adelindis von Bad Buchau. In den Fenstern der Rückwand sind Heilige und Selige aus der Gegend um den Bussen dargestellt.

Der Bussen ist mit seiner einmaligen Aussicht, seiner Schlichtheit und Bescheidenheit und mit dem Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes auch in unseren Tagen ein Anziehungspunkt, wie die Einträge im Gästebuch zeigen. Der Bussen hat eine Mystik, der sich viele nicht entziehen können.

Auf der Ostseite steht ein Turm, der von der ehemaligen Burg stammt. Er bietet eine wunderbare Aussicht in Richtung Ulm und der Schwäbischen Alb.

Nachfolgend ein Blick zu den Alpen – die an diesem Tage nicht zu erkennen waren.

Eine detailreiches Panoramabild an der Kirchenmauer angebracht, zeigt in welcher Richtung die Alpengipfel bei Fönwetterlage und Weitsicht zu erkennen sind.

Bussen Blick zu den Alpen

Ort nach Google Map. Bussen, 88524 Uttenweiler

 

 

 

 

April 15, 2017
von upperswabia
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Bachritterburg Kanzach

Die Bachritterburg liegt am Ortsende von Kanzach, Oberschwaben. Wider Erwarten steht die Burg nicht auf einem Berg, sondern nicht weit entfernt an einer Straße in Richtung dem heutigen Dürmentingen. Der niederadelige Ritter Ortolf von Kanzach lebte hier im 13. Jahrhundert. Wobei die Burg ursprünglich gegenüber auf dem  Schlößlesberg stand. Die heutige Bachritterburg ist keine Rekonstruktion, sondern eher ein Nachbau. Archäologen, Bauforscher und historisch arbeitende geschulte Handwerker haben aus den wenigen Unterlagen, die es noch gab, eine möglichst authentische Lebenswelt des Mittelalters (von 13. bis 14. Jahrhundert) rekonstruiert.

Die ersten Bachritter sind im 12. Jahrhundert in Urkunden erwähnt. Auffallend und weit sichtbar ist der Wohnturm. Es ist ein Eckständerbau, da die großen Balken an den Ecken vom Boden bis unters Dach reichen. Auf dem Boden liegt aus vier waagrechten Balken ein Quadrat, das die Last des ganzen Turms trägt. Es gibt verschiedene Geschosse, die mit senkrechten Hölzern gezimmert wurden.  Der hölzerne Treppenaufgang in den ersten Stock konnte auch abgebrochen werden, um Angreifer abzuwehren.

Die Turmküche zeigte eine Kochstelle. Gekocht wurde am offenen Feuer. Der Rauch stieg in das Lehmdach. In der Stube gab es schon einen Kachelofen mit Becherkacheln. Die Möbel waren aufwändig gedrechselt und geschnitzt. Im nächsten Stockwerk befinden sich die Schlafkammern. In der Truhe sind Kettenhemden, ein Helm und ein Schwert. Diese können anprobiert werden, um etwas das Gefühl eines behelmten Reiters erlebbar zu machen. Das oberste Stockwerk nennt sich Wehrgeschoss. Somit konnten die Burgbewohner mit Armbrust und Bogen aus den Luken die Angreifer abwehren. Und vermutlich konnte der Raum auch als Festsaal genutzt werden.

Die Burg hat einen Wassergraben, einen Palisadenzaun und einen Weidengeflechtzaun. Ein Niederadeliger konnte sich keine Steinmauer leisten bzw. es wurde ihm nicht erlaubt.


Weiterhin gibt es auf dem Burggelände einen Schmiedeschuppen, ein Wohnstallhaus, eine Bauernküche, der Burggarten mit Brunnen sowie einen Rinder- und Pferdestall. Ein wichtiger Bau ist der Speicherbau, der sogar mit einem kühlen Steinkeller ausgestattet ist und mit Flachziegeln. Hier lagerten Nahrungsmittel, der Wein und das Getreide. Dieses Haus war im Vergleich zu den anderen Gebäuden nicht so schnell brennbar, wie die Holzhäuser mit ihren Dächern aus Holzschindeln und Schilf.

Auf der Bachritterburg sind von Ende März bis Mitte Oktober regelmäßig Veranstaltungen rund um das Mittelalterliche Leben.

Öffnungszeiten – täglich 10 bis 18 Uhr, montags geschlossen.
Ort: Bachritterburg, Riedlinger Straße 12, 88422 Kanzach
Webseite: Bachritterburg Kanzach

April 14, 2017
von upperswabia
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Kurz mal nach Amsterdam – Wochenendtrip

Landleben ist schön. Trotzdem. Hin und wieder muss eine Großstadt entdeckt werden. Schon lange auf meiner Wunschliste steht Amsterdam in den Niederlanden. Eine Stadt am Wasser gebaut, beindruckend mit ihren Grachten und den Häuserfassaden in der Altstadt.

Amsterdam Wasserweg

Anfahrt
Wir sind mit der Bahn von Süddeutschland nach Amsterdam Centraal gefahren. Von Ulm ist die Stadt in etwas mehr als 6,5 Stunden erreichbar je nach Bahnverbindung. Schon der Hauptbahnhof ist ein Gebäude, das imposant und golden wirkt. Am Bahnhofsvorplatz starten die Trams und auch die Rundfahrten auf den Grachten. Beeindruckend auch die vielen Fahrräder – das Fahrradparkhaus am Bahnhof. Ich bleibe mir treu und laufe bei meinem ersten Besuch gerne entlang den verschiedenen Straßen und Wegen. Wobei das Tagesticket der öffentlichen Verkehrsmittel (ca. 7 Euro – Stand 2017) gibt es am Bahnhofsvorplatz mit Blick auf die Innenstadt im linken Gebäude – aber auch im jeweiligen Verkehrsmittel (hab den Fahrer gefragt).

 

Die Häuserfassaden sind sehenswert. Schmale Häuser, die die Breite eines Fensters und einer Tür haben, dafür über mehrere Stockwerke hoch sind. Imponiert hat mir bei unserem Bed- und Breakfast-Gastgeber, dass trotz schmalem Haus mit seiner steilen Treppe noch ein Treppenlift angebracht wurde.

Wir haben uns im westlichen Stadtteil des Hauptbahnhofes, dem Jordaan, zuerst umgeschaut. Der samstägliche Bauernmarkt war eine Augenweide. Blumen, Käse, Gemüse, Fisch, Fleisch und auch etwas Kunsthandwerkliches. Auffallend viele Menschen kauften Blumen, verschiedenen Sorten, die sie zu Hause selbst arrangieren.

In Amsterdam lässt es sich bummeln, vorbei an kleinen Läden mit kuriosem, wie zum Beispiel das Minimouse House im Jordaan. Hier wird kreativ eine Miniaturwelt für Mäusefreunde erschaffen.

Touristenmagnet ist auch der Blumenmarkt – der entlang der … Gracht auf dem Wasser liegt und alle erdenklichen Blumenzwiebeln anbietet. Nicht weit entfernt ist auch die Zushi-Bar, zu der komme ich später nochmals zurück.

Faszinierende Giebelansicht sowie Rückseite des Blumenmarktes in Amsterdam

 

 

Museen

Amsterdam hat viele Museen und ein hohes kulturelles Angebot. Ratsam ist es für das Rijksmuseum und auch das Van Gogh Museum schon vorab online die Eintrittskarte zu kaufen. Uns waren für den ersten Besuch zwei Museen wichtig: das Stedelijk und das Moco.  Alle vier Museen sind nebeneinander. Im Stedelijk ist moderne zeitgenössische Kunst zu sehen und es konnte ohne Warteschlange besucht werden. Während vor dem Rijks und dem Van Gogh Museum geduldig gewartet wurde.

Stedelijk Museum Amsterdam

Das Stedelijk wird liebevoll auch Badewanne genannt. Der Anbau an das klassische Gebäude hat eine glatte weiße Oberfläche und sieht wie eine Badewanne von unten aus. Eigentlich ein sehr schönes Gedankenspiel „Man geht ins Kunstmuseum, wird befreit von Alltäglichem und kommt frisch und munter wieder heraus“. Übrigens der Museumsshop ist ebenfalls ein Besuch wert. Dort habe ich seltene Fotografenbildbände, themenorientierte Bild- und Informationsbücher sowie nichtalltägliche Kleinigkeiten gesichtet. Kurzum – dieses Museum werde ich wieder besuchen.

Das Museum widmet sich der modernen zeitgenössischen Kunst und Formgebung. In der Dauerausstellung sind Werke von Willem de Kooning, Vincent van Gogh, Chagall auch Ernst Ludwig Kirchner zu sehen. Ein Bereich im Museum widmet sich der Künstlergruppe“de Stijl“. Zu der damals revolutionären Gruppe gehörten Piet Mondrian, Gerrit Rietveld, Theo van Doesburg und Bart van der Leck.

Foto in einen Raum, der nach „de Stijl“ konzipiert wurde. Nichts wird dem Zufall überlassen. Linien, Flächen. Foto Inge Veil-Köberle

Künstler: Wassily Kandinsky
Titel: Bild mit Häusern, 1909
Museum Stedelijk Amsterdam
Foto Inge Veil-Köberle

Auch ein Wassily Kandinsky Bild zog den Blick auf sich. Aus seiner früheren Schaffensperiode. Genau dieses Bild könnte beim nächsten Besuch nicht mehr da sein. Momentan prüft eine Kommission die Eigentumsverhältnisse des Bildes, das in der NS-Zeit vermutlich unfreiwillig von seinem ehemaligen Eigentümer abgegeben werden musste (Restitution von Raubkunst, wer mehr darüber erfahren möchte siehe Link).

 

Im nächsten Stockwerk wird bis Mai 2017 die umfangreichste Präsentation des Fotografen Ed von Elsken gezeigt. Er fotografierte, dokumentierte die Menschen in Städten wie Paris, Amsterdam, Hongkong und Tokio. Farbenfrohe Charaktere, Frauen und jungen Menschen. Doch auch er schuf gesellschaftskritische Fotoserien.

Museum Moco Amsterdam zeigt Werke von Banksy und Salvador Dali

Das Moco wurde im Sommer 2016 eröffnet. Gezeigt werden Werke von Banksy und von Salvador Dali, der allerdings im Untergeschoß in er alten Villa residiert, während Banskys Werke das Erd- und Obergeschoß bewohnen. Es hat gut getan auch Werke zu sehen, die etwas unbekannter waren. Seine Werke sind treffend in ihrer Gesellschaftskritik.

 

 

 

Shoppen
Die kleineren Läden überraschen mehr mit untypischen Dingen für das Leben. Das Nobelkaufhaus De Bijenkorf (Bienenkorb) ist für die Amsterdamer sozusagen das Breuninger der Stuttgarter oder das KadeWe der Berliner. In der Kalver Straat sind all die Shops und Läden zu finden, die es mittlerweile in jeder europäischen Stadt gibt. Ungewöhnlich war die hohe Dichte der H&M-Shops. Und es gibt zahlreiche Läden mit touristischem Krimskrams. Ein Blick in einen Käseladen und Probieren bietet sich an.

Essen
Wir waren gemütlich Sushi essen. Es lief ein Band mit verschiedenen kleinen Köstlichkeiten der japanischen Küche an den Sitzplätzen vorbei und wir haben vieles probiert. Sehr lecker. Auch schön, dem Koch zuzuschauen, wenn er hauchdünn geschnittenes Fleisch zubereitet, das anschließend unserem Gaumen schmeichelt.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen und weiteressen. 😉
Ort: Zushi, Amstel 20, 1017 AA Amsterdam – www.zushi.nl

Wir kommen wieder
Ach Amsterdam. Da schreibt man ein paar Zeilen und hat doch soviel mehr gesehen und noch viel mehr gar nicht. Wie sagte der rosarote Panther: Ich komme wieder, keine Frage. Bin gespannt wie es Dir gefällt.

 

 

 

 

 

April 4, 2017
von upperswabia
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Barcamp Bodensee 2017 #bcbs17

„Du warst auf einem Barcamp? – Was ist das?“, werde ich gefragt.

Ich bezeichne es als eine „Unkonferenz“. Das Datum, der Ort, gutes Internet sowie Getränke und etwas zum Essen ist organisiert und kommuniziert. Auch braucht es Sponsoren, damit die Veranstaltung stattfinden kann. Unbekannt ist allerdings welche Vorträge, Workshops, Diskussionen, auch Sessions genannt angeboten werden. Gemeinsam ist allen Teilnehmern, dass sie sich auf die Themen einlassen können. Wenn alle da sind, gibt es Redner und Zuhörer, auch in wechselndem Engagement. Nach der Vorstellungsrunde werden die Sessions  kurz vorgestellt. Die Vorträge, Workshops können aus ganz unterschiedlichen Bereichen kommen. Themen sind der Mensch, die Arbeitswelt, die Gesellschaft und der Aspekt „Digitalisierung unseres Lebens“ schwingt mit. Auch ist es eine gute Möglichkeit Kontakte aus den Sozialen Medien persönlich kennen zu lernen.  Sozusagen das Profilbild bekommt einen realen Körper. 😉

Organisation:

Das Barcamp Bodensee organisierte Oliver Gassner mit einem kleinen Helferteam. An einer Tafel sind unübersehbar die Sponsoren aufgeführt. Ohne sie kann diese Veranstaltung nicht organisiert werden. Sachspenden wie Getränke, Obst, Kaffee sind herzlich willkommen. Zudem braucht es einen Ort, der über mehrere Räume verfügt, in der Equipment für einen Vortrag vorhanden ist. Internetzugang ist für die meist gut digitalvernetzten Teilnehmer ebenfalls wichtig. Übrigens war das Barcamp Bodensee zum 9ten Mal.

Vorträge / Teilnehmer

In der Vorstellungsrunde beschreibt sich jede Person mit drei Worten. Danach stellen sich die Vortragsredner mit ihrer Session vor. Der jeweilige Vortrag, darf 45 min lang sein und mit Fragerunde maximal eine Stunde dauern. Die Zuhör-/Mitmachangebote werden an die Moderationswand einer Uhrzeit und einem Raum zugeordnet. Und somit steht das Programm für den ersten Barcamp-Tag. Es kann natürlich passieren, dass man sich Sessions gewählt hat, die parallel sind. Wenn man Glück hat, wird der Vortrag am nächsten Tag nochmals wiederholt. Es kam auch schon vor, dass eine Session auf Wunsch der Barcampteilnehmer nochmals auf dem Tagesplan stand.

Sponsoren

Ohne Sponsoren läuft nix. Das diesjährige Barcamp Bodensee hatte folgende Sponsoren – nachfolgendes Foto von Thomas Gemperle, das er getwittert hat. Goldsponsoren waren diesmal die Teilnehmer selbst.

Tweet/Foto von Thomas Gemperle

 

Sessions (Vorträge, Workshops, Diskussionen)

Sessions Tag 1 Barcamp Bodensee #bcbs17

Beispiele wie an der Tafel notiert: (Bild oben)

Barcamptag 1 –

  • Hirnhacking for Beginners
  • Pressetext
  • SEO
  • Forschen an der HTWG
  • Webseite – Kernsanierung
  • Refugees
  • Twitter for Beginners
  • Fetteste Näpfchen im Bewerbungsprozess
  • Transgender Findung Verwirklichung
  • Sketchnotes for Meetings
  • Smart Government
  • Bitcoin + Blockchain
  • Getting things done
  • Sketchnotes 4 meetings
  • Youtube
  • Xing Profil Check
  • und weitere (siehe Foto)

Mikka Luster (Twittername: @legerdemain) ist bekannt aus vergangenen Barcamps und seine Session bekam gleich mal einen größeren Raum. „Hirnhacking for Beginners“ nannte er seine Session. Als Neuropsychologe gab er einen Einblick wie unser Gehirn funktioniert und gab Entwarnung: Unser Gehirn wird keinen Computer mit Gedankenkraft steuern können.

Hirnhacking for Beginners mit Mikka Luster

Übrigens eine wunderbare Zusammenfassung seines Vortrages zeichnete Marianne Rady – die ebenfalls eine Session gab unter dem Titel , wie einfach es ist Sachverhalte, Inhalte bildhaft darzustellen.

Fragen an die Teilnehmer, Mitmachen und Diskutieren war bei der Session von Spektrum, einem Sponsor, möglich. Die Teilnehmer brachten ihre Erfahrungswerte im Bewerbungsprozess mitein. In dem Workshop wurden diese nach den Phasen sortiert und es wurde darüber diskutiert, welche Fehler die Firmen im Werben um die Bewerber vermeiden sollten. Ein Ergebnis war, dass die Assessment Center wenig beliebt sind. Ein sehr schlechtes Licht ergibt sich auf Firmen, die den Bewerbern innerhalb von vier Wochen keine Nachricht geben.

Maïna Gebhardt im Gespräch #bcbs17

 

Ebenfalls von einem Mitarbeiter von Spectrum gab es in einer anderen Session hilfreiche Tipps, welche Fettnäpfchen die Bewerber praktizieren und am besten zukünftig vermeiden sollten. (Twittername: @spectrum_ag)

Der jüngste Speaker (Redner) war 13 Jahre alt und erklärte wie Youtube funktioniert. Am Beispiel des Kanals der Schule zeigte er, wie Klassenprojekte auf Youtube veröffentlicht wurden und was gerade Youtube-Trend ist.
Nachtrag: Felix hieß der jüngste Teilnehmer und hier gehts zum Youtube-Kanal Hardtcore Recycling.
Prof. Dr. Jörn von Lucke (Twittername @wioo194) von der Zeppelin University gab Einblick in die Welt des E-Government, Politics 4.0 und Offene Ansätze für Smart Government. Es gibt viel zu tun, war sein Credo. Jeder kann als Bürger mitwirken.

Prof. Dr. Jörn von Lucke – Smart government

 

Eines der positiven Beispiele, die es seit einigen Jahren schon gibt – wobei es noch nicht so public ist, ist das Serviceportal : das Webseite Service Baden-Württemberg.
Die Informationen werden an einer Stelle für alle Gemeinden und Städten in Baden-Württemberg gepflegt und jeder Bürger kann die Informationen online, seiner Frage, seiner Lebenslage oder auch Ansprechpartner und Öffnungszeiten in seinem Dorf finden.

Wer es ausprobieren möchte:

Service Baden-Württemberg Infos, Behörden und mehr

Wenn was fehlt, Tipps sind Willkommen.

Jetzt stoppe ich, wobei es noch viel zu erzählen gäbe und dabei war ich nur an einem Tag dabei.

DANKE

an die Ermöglicher (Twitternamen) von @barcampbodensee #bcbs17
@oliverg, @DerSee @purplegreen183 @majehle und @kischtrine

Link zum Ermöglicherbild der Helfer am Barcamp Bodensee 2017

Und wer sehen möchte welche Reichweiten das Barcamp Bodensee 2017 hat, dann drücke auf diesen Link: Danke Erik (@derExperte)

Übrigens nachfolgender Link führt zu Jörgs Blogbeitrag (Twittername @themenmixer). Ihn kenne ich online schon längers und ich hab mich gefreut ihn persönlich kennenzulernen. Er war zum ersten Mal dabei. Die genannten Sessions sind nur Beispiele wie unterschiedlich und informativ diese sind. Dazu kommt Menschen zu treffen, sich zu unterhalten, zu diskutieren, sich auszutauschen. Einfach Klasse. Und dann gab es weitere Personen …

Jörg @themenmixer : Barcamp Bodensee 2017 oder: Wie ich Barcamper wurde.

Nachtrag:  Weitere Eindrücke von Teilnehmern zum @barcampbodensee

Erik @eric_maechler : Mein Rückblick vom Barcamp Bodensee 2017 #bcbs17
Mikka @legerdemain : Was ein Camp (nicht) ist
Frank @riedelwerk : 847 #bcbs17 Barcamp Bodensee
Jörg @themenmixer: Barcamp Bodensee 2017 – Tag 2
Michaela @michaela_w: Barcamp Bodensee 2017

Und wer schrieb:
Inge Veil-Köberle, Wahloberschwäbin, digitalaffin, kunstfreudig, Oberschwabenfan.

 

März 24, 2017
von upperswabia
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Frühling – und noch ein Gedanke, Gedicht

Diese Woche war ich weiter weg von Computer und Tastatur. Hat gut getan. Momentan investiere ich viel Zeit in das „Kutsche fahren“ lernen. Ziel, der Kutscherfahrerschein. Das ist alles andere als einfach. Die Krokuswiese vor dem Haus gibt Vollgas, wenn die Sonne scheint. Auf einer Kutschausfahrt sah ich ein großes Nest an Veilchen. Und die Schneeglöckchen sind doch schon verblüht. Oder?

Wie gefällt Dir nachfolgendes Gedicht? Und ja – Geburtstage gibt es gerade viele um mich herum. Daher … ein poetischer frühlingshafter Geburtstagsgruß.

Im Garten blühn schon ein Weilchen
Schneeglöckchen, Krokus und Veilchen.
Da hab ich mich nicht lang bedacht
und ein schönes Sträußchen zurechtgemacht.
Das bringe ich dir zum Geburtstagsfest.
Der Frühling dich schön grüßen lässt.
Er sagt, mit allem Sonnenschein
kehrt er so gerne bei dir ein,
damit dein neues Lebensjahr
sei sonnig, fröhlich, hell und klar.

von
Friedrich Wilhelm Güll (1812 -1879)

März 14, 2017
von upperswabia
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Frühling lässt sein blaues Band

Es wird Frühling in Oberschwaben. Hoffen wir es. Glauben wir daran.

∼ Er ist’s ∼

Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist’s!
Dich hab ich vernommen!

Eduard Mörike (1804 – 1875)

Der ruhende Badesee Ummendorf

März 10, 2017
von upperswabia
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Ostern, Ostereier, Osterhasen und Ostermärkte

Kaum ist die Fasnet in Oberschwaben vorbei, die siebenwöchige Fastenzeit beginnt, folgt am Ende dieser Zeit Ostern. Die Ostereier, Osterhasen, Ostergebäck und der dazugehörige österliche Dekorationsgedanke startet frühzeitig. Ostern ist immer nach dem kalendarischen Frühlingsanfang. Im Frühjahr ist daher auch das Gestalten des Gartens, die Freude an der erwachenden und wachsenden Pflanzenwelt besonders hoch. Auf den Ostermärkten wird daher ein Angebot nach frühlingshafter österlicher Dekoration und Gartengestaltung präsentiert. Hohe Aufmerksamkeit erhält die handwerkliche Kunstfertigkeit ein Ei zu bemalen, zu besticken, zu gestalten.

Weshalb wird Ostern gefeiert?

Aus christlicher Sicht ist Ostern das wichtigste kirchliche Fest. Am Karfreitag wurde Jesus gekreuzigt und am Ostermontag ist er auferstanden. Unabhängig diesem christlichen Hochfest begleiten den Übergang von Winter zum Frühling viele Bräuche.

Warum Ostereier?

Das Ei ist Sinnbild für das die Fruchtbarkeit, für ein neues Leben oder auch die Wiedergeburt. Eier galten schon im alten Ägypten als etwas Besonderes und wurden als Grabbeilage mitgegeben. Weiterhin ist der Brauch diese zu bemalen mehrere tausend Jahre alt. Es ist überliefert, dass in der Fastenzeit auf Eier verzichtet wurde und erst wieder an Ostern gegessen wurde, deshalb ein Ei ist auch als Nahrungsmittel etwas Besonderes.

Wann wird Ostern gefeiert?

Ostern wird jedes Jahr an einem anderen Tag gefeiert. Dieses Fest wird datiert nach den Mondphasen. Der Frühlingsanfang ist meist am 20. März. Der erste Vollmond ist der Ostersonntag. Davor sind 42 Tage Fastenzeit benannt. Im Kalender zurückgerechnet ergibt dies auch das Datum der Fasnet in dem jeweiligen Jahr.

Je nach dem Datum des Vollmondes vor dem 20. März ist folglich Ostern Ende März oder erst im April datiert.

Osterbrunnen in Oberschwaben?

In einigen Orten in Oberschwaben werden Osterbrunnen geschmückt. Dieser Brauch stammt vermutlich aus der Fränkischen Schweiz. In Oberschwaben ist ein großer Osterbrunnen in Oberstadion aufgebaut. Auch in Sigmaringen im Donautal ist ein Osterbrunnen zu sehen.

Woher kommt das Osterlamm?
Das Osterlamm als Backwerk ist in Oberschwaben weit verbreitet. Im jüdischen Glauben wurde das Lamm zum Passahfest für Gott geopfert und verspeist. Im Christentum wurde es das Lamm symbolisch zum Lamm Gottes. Es wird mit einer kleinen Fahne bespickt, die das Symbol des Lebens zeigt. Das weiße Fell – oder beim Backwerk das mit Puderzucker bestäubte Lamm – soll Zeichen für Reinheit und für den Frieden stehen.

Weshalb eine Osterkerze?

Das Licht hat in vielen Religionen seit tausenden Jahren einen hohen Stellenwert. Die Osterkerze steht für Licht und für das Leben. Schon im alten Rom wurden in der Osternacht mit großen Kerzen die Kirchen beleuchtet.

Und woher kommt der Osterhase?
Der Hase ist in der byzantinischen Tiersymbolik als Symbol für Christus. Zudem dient der Hase auch als Symbol für Fruchtbarkeit. Hasen sind bekannt dafür, dass sie sich stark vermehren können.

Osterhase legt Ostereier
So richtig logisch ist es ja nicht. Vermutlich eine unreflektierte Kombination der beiden Symbole Hase und Eier. Symbolisch betrachtet wird Fruchtbarkeit (Hase, Ei) und Neues Leben (Ei) an Ostern gemeinsam verwendet und präsentiert. Gedanklich also nahe, wenn der Hase zu diesem Feste auch Eier legen kann. ;-).

Es wird auch die Geschichte erzählt, dass der Hase die Eier bemalt und nachher für die Kinder im Garten versteckt. In der Fantasie ist alles möglich und sie ist auch wichtig für die Kinder. Von daher ist es bis heute Brauch an Ostern Eier, Kleinigkeiten, manchmal auch Geschenke zu verstecken, um diese danach zu suchen. Der Osterhase hat es gut versteckt. 😉

Ostereier als Kunstobjekt
Es gibt Künstlerinnen und Künstler, die das Bemalen, Bearbeiten, Verzieren von Eiern, oft mit österlichen Motiven zur Perfektion meistern. Dies ist eine Besonderheit und ein Kulturgut, das bei nachfolgenden Märkten gesehen und auch käuflich erworben werden kann.

Ostermärkte

Samstag, 11. März bis Sonntag, 12. März 2017
12. Roggenburger Ostermarkt
Ort: Kloster Roggenburg, Klosterstr. 1, 89297 Roggenburg

Freitag, 18. März, 9-19 Uhr bis Samstag, 19. März, 9 – 17 Uhr
Ostereiermarkt
Ort: Rathaus in 88239 Wangen im Allgäu

Samstag, 18. März, 11-18 Uhr bis Sonntag, 19. März 2017, 11-17 Uhr
Internationaler Ostereiermarkt
Ort: Schloss Schwetzingen in 68723 Schwetzingen, Baden-Württemberg

Samstag, 25. März, 10 bis 16 Uhr
Ostermarkt Ummendorf
Ort: Schloss Ummendorf, Biberacher Str. 5, 88444 Ummendorf

Samstag, 1. April, 9-18 Uhr bis Sonntag 2. April, 11-17 Uhr
1. Kunstmarkt in Kißlegg im Allgäu
Ort: Neues Schloss, 88353 Kißlegg im Allgäu

Sonntag, 9. April bis Montag, 1. Mai 2017
Osterbrunnen und Ostereierausstellung
Ort: Gemeindehaus Oberstadion nahe des Krippenmuseums und der Katholischen Kirche

Samstag, 15. April 2017, 14 bis 17 Uhr
Brisilleneierfärben
Nach alter Tradition werden mit den Besuchern kunstvolle Ostereier mit Pflanzenmotiven gefärbt.
Ort: Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck, 78579 Neuhausen ob Eck

Ostersonntag, 16. April, 10-16 Uhr bis Ostermontag, 17. April, 10-16 Uhr
Ostern im Museumsdorf
Kinderprogramm – Wissen wie der Hase läuft, österliches Backen
Ort: Oberschwäbisches Museumsdorf Kürnbach, Griesweg 30, 88427 Bad Schussenried-Kürnbach

Ostermontag, 17. April, 12 bis 17 Uhr
Osterprogramm für Familien
Spiele und Bräuche rund ums Osterfest
mit Zuckerhasenbäcker Benny Gut mit roten, gelben, grünen Osterhasen
Ort: Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben, Vogter Str. 4,88364 Wolfegg

Auf der Schwäbischen Alb gibt es das
Ostereiermuseum Sonnenbühl
Ausstellungsinfo
vom Samstag, 11. März bis Pfingstdienstag, 5. Juni 2017
Öffnungszeiten: Di – Sa 10 – 17 Uhr; So + Fe 11 – 17 Uhr
Montags geschlossen, Ausnahme Feiertage
Ort: Ostereiermuseum Sonnenbühl, Steigstraße 8, 72820 Sonnenbühl

Berichte zum Thema
Link: Ostereierausstellung und Osterbrunnen in Oberstadion 2016
Link: Ostereier Ausstellung Oberstadion 2014
Link: Osterbrunnen Risstissen

 

März 2, 2017
von upperswabia
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Der Berg Pfänder ruft

Ein sehr schöner Aussichtspunkt ist auf dem Berg Pfänder. Er wird auch der Hausberg von Bregenz genannt. In Bregenz (gut ausgeschildert) fährt eine Seilbahn hinauf auf den Berg. Der Pfänder ist 1064 m über Meereshöhe hoch, so steht es auf an den der Gaststätte Pfänderspitze. Bei der Gaststätte steht auch der Sendemast, der 1958 als Stahlfachwerkkonstruktion mit einer Höhe von ca. 95 Metern errichtet wurde.

 

 

Einsam ist man selten auf dem Berg im Vierländereck, der einen Blick in die Alpen in Österreich, Lichtenstein und in die Schweiz und Deutschland bietet. Ebenso grandios den Blick über den Bodensee, wohlgemerkt der Länge nach. Auch die Insel Lindau sowie Oberschwaben mit seiner grünen Hügellandschaft ist zu sehen.

Das Berghaus Pfänder ist die große Gaststätte auf der Plattform. Sie ist jedes Jahr im Winter geschlossen ist und wird erst im Frühjahr wieder eröffnet. Nebenan ist ein Kinderspielplatz sowie Aussichtspunkte. Die Panoramapunkte auf Kupfertafeln geben Hinweise, welcher der über 200 Berge in weiter Ferne zu erkennen sind. Am Berghaus ist eine Foto-Hinweistafel, die Orientierung des Panoramas gibt. Auch die Seebühne der Bregenzer Festspiele ist zu erkennen. Sie wird alle zwei Jahre neu auf dem Bodensee aufgebaut (so auch Anfang März 2017).

Ebenfalls am Berghaus startet der Rundgang zum Alpenwildpark. Anfangs sind es Kaninchen und Zwergziegen. Es folgen die Wildschweine und später schaut das Muffelwild einen an. Der männliche Muffel trägt große geschwungene Hörner. Im großen Gehege präsentiert sich das Rothirschrudel. Selten lassen sich die Murmeltiere blicken, wobei sie von Mitte Oktober bis in den März hinein Winterschlaf halten. Sie wohnen, graben und verstecken sich in dem großen Gehege unterhalb der Pfänderbahnstation.

Auf diesem Rundweg war viele Jahre die Adlerwarte als großer Besuchsmagnet. Die Adlerwarte wurde Ende 2015 aus tierschutzrechtlichen Gründen geschlossen. Es hätten als Beispiel größere Volieren gebaut werden müssen. Die Volieren der Vögel sind nun leer. Keine Geier, Adler, Falken und weitere Greifvögel kreisen am Berg mehr. Das Falknerehepaar Seylehner hatte 21 Jahre diese Show am Pfänder gezeigt und ihr Engagement wurde Ende 2015 beendet.

https://www.youtube.com/watch?v=UK-lN94v0us

Tipp: Wer nicht mit der Pfänderbergbahn fahren möchte und auch nicht die zahlreichen Wanderwege zu Fuß nutzen möchte, kann bei Lochau die 7 Kilometer lange schmale Straße in vielen Kurven hinauffahren. Oben angekommen gibt es einen Parkplatz – von diesem sind es nur noch wenige hundert Meter bis zum Berghaus. Die Zufahrt zum Berghaus ist asphaltiert – allerdings nur für Anwohner frei. Doch wer den Kinderwagen oder den Rollstuhl dabeihat, kann den wundervollen Panoramablick auf diesem Weg genießen.

Link zur Pfänder Webkamera sowie die aktuellen Wetterdaten

Ort: Pfänder, 6911 Lochau, Österreich

Februar 24, 2017
von upperswabia
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50 Jahre Bachnabfahre Eberhardzell

Eine schöne Tradition. Bachnabfahre. Der Bach heißt Umlach und fließt durch Eberhardzell. Und am Gombige Doschdig (Schmotziger Donnerstag) fahren selbstgebaute Boote den Bach hinab. Die Boote sind zu Themen gebaut worden, die in der Fasnetzeit kritisch benannt werden sollen oder weil es eine gute Idee ist. Zur Fasnet gehört Eberhardzell zu den  Hochburgen der schwäbisch-alemannischen Fasnet im Landkreis Biberach, nördlichen Oberschwaben. Der Narrenumzug in der Gemeinde ist jedes Jahr am Sonntag bevor der Gombige Donnerstag startet.

Bachnabfahre heißt übersetzt „den Bach hinabfahren“. Dieses Event ist einzigartig in Oberschwaben. Verschiedene Gruppen bauen ein kleines Boot mit einem Motto, das oft ein kommunalpolitisches Thema aufgreift oder zu Spaß und Heiterkeit führt. Das Boot wird außerhalb des Ortes ins Wasser gesetzt und bewegt sich auf dem kleinen Bach in die Dorfmitte. Eine Hürde bei dieser Bootsfahrt sind die zwei Brücken. Einmal muss das Boot unter der Kreisstraße hindurch und die nächste Brücke ist eine Fußgängerbrücke, die sogar noch niedriger ist. Die Bootskapitäne müssen daher spätestens an der Fußgängerbrücke alle Aufbauten und sich selbst so flach auf den Schiffsboden legen, dass sie unbeschadet auf dem Bach bleiben können. Am Ende – es ist eine sehr kurze Strecke im Dorf – folgt ein Fallenstock, eine Art Schleuse, die die Bootsbauer zwingt ihr Boot aus dem Wasser zu nehmen.

Trotz kurzer Strecke es ist eine Show. Dieses Jahr hat das Boot einer Gruppe angeführt, die ebenfalls Jubiläum haben. 30 Jahre hat die Männergruppe, jedes Jahr mit einem anderen selbstgebauten Boot dran teilgenommen. Und es sei das letzte Mal. Daher das Bach-nab-Fahrt-ADE.
Der Moderator Manfred Lämmle hofft, dass die Gruppe vielleicht nächstes Jahr trotzdem wieder mitmacht, der Nachwuchs sei doch schon mit an Bord. Im Boot Blaubär war ein Vater mit seinen beiden Kindern. Seit Wochen wurde in der Nachbarschaft vermutet, dass er wieder ein Boot baut. Die Garage war immer verschlossen.

In seinem Fall waren Gummistiefel im Boot notwendig, irgendwoher kam Wasser ins Boot hinein. Nachfolgendes Bild zeigt, dass sogar der Elefant sich hinlegen musste, um unbeschadet unter der Fußgängerbrücke hindurch zu kommen.

 

 

 

Das nächste Boot nimmt die Situation ins Visier, dass ein naher See im Sommer für Besucher gesperrt war. Grund: es gibt dort seltene Molche.

 

Anschließend folgte ein großes Boot mit 10 Personen, dass dem Sternwanderer gewidmet war.

Ein einzelner Herr schipperte mit seinem kleinen Boot den Bach hinab mit dem Spruch auf dem Boot: „Der Bürgermeister ok, kein Motto meh“. Das Jubiläumsboot mit der Wasserspritze und Feuerwehrmännern war eine Besonderheit, weil die Wasserspritze schon damals vor 50 Jahren den umstehenden Zuschauer mit Wasser bespritzte.

Ebenfalls ein großes Boot mit einem ungewöhnlichen Aufbau folgte. Vorgestellt wurde das Skieldorado St. Awengen. Der Teilort von Eberhardzell hat einen Skilift, der im Winter und je nach Schneeverhältnissen im Betrieb ist. Daher müssten die Skifans  nicht in die Alpen fahren. Vorab schob sich ein Skifahrer auf dem Bach vorwärts. Auf dem Boot war eine Piste aufgebaut, die von einem Skifahrer hinabgefahren wurde. Er ließ sich auch wieder hinaufziehen. Ein hydraulisches Meisterwerk auf dem wackligen Boot. Motto: Fahret it so weit, wenn es in St. Awengen schneit.

 

Auch das Thema USA, Trump und Mexiko wurde von der Familie Beutel aufgegriffen.

Und wer glaubt in Füramoos isch nix los, der sollte auf das Boot der Füramooser Mädels blicken. Zu guter Letzt spielten die Zeller Lompa auf.

Ein heiterer Reigen von Booten. Übrigens am Ende – kurz vor dem Fallenstock stand ein Bagger, der die Boote aus dem Bach heraushob und auf die Anhänger setzte. So manches Boot, wie das Sternwandererboot, bestand aus mehreren Teilen und wurde auch in Teilen vorsichtig aus dem Wasser gehoben.  Ein Lob an die Mitmacher und Unterstützer. Und das Wetter – ein warmer Frühlingstag zum 50. Bachnabfahren und das Herrgöttle gab seinen Segen dazu.
Zelli Zella Zello – so der Ruf der Narrenzunft „Zeller Schwarze Katz“ Eberhardzell e.V.

Die nächste Bachnabfahrt ist am Donnerstag, 8. Februar 2018.