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Eine gläserne Kapelle feiert 10jähriges

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Eine Besonderheit in Oberschwaben ist die gläserne Kapelle von Josef Fischer in Mittelbuch. 10 Jahre steht sie schon an dem Ort, obwohl sie transportierbar wäre. Aus 52 Glasfenstern wurde sie gebaut und bietet einen 360 Grad Rundumblick in die Natur. Es ist landwirtschaftlich geprägtes Land. Felder, die jedes Jahr anders angepflanzt werden. Eine Weide auf der dieses Jahr Ochsen grasten und neugierig den vielen Menschen zuschauten, die zur Kapelle gingen.

Vor über zehn Jahren stellte er fest, dass sich der Geburtstag seines Onkels zum 100sten Male jährte. Doch sein Onkel fiel mit nur 30 Jahren im Krieg. Dieser Tag erinnerte ihn daran, welch gutes Leben wir in Frieden genießen dürfen.  Aus dieser Dankbarkeit erbaute er diese Kapelle, die Schutz und doch einen Rundumblick in die Landschaft und in den Himmel ermöglichte. Der Bau war gar nicht so einfach, doch Dank dem wunderbaren Netzwerk von Fischers kamen die Fachmänner und unterstützten ihn. Der Maurer fürs Fundament, damit der Hänger mit der Glaskapelle einen stabilen Boden hatte, erinnerte sich: Josef rief mich an und fragte, ob ich ihm ein Fundament bauen könnte. Ich sagte, dass ich die nächsten Woche keine Zeit hätte. Josef sagte: „Nicht die nächsten Wochen. Morgen?“ Der Maurer kam am nächsten Morgen mit Fuhrpark, Material und baute. „Gemauerte Kapellen gibt es viele, doch diese hier ist einzigartig“, erinnerte er sich.

52 Scheiben, die einen gerahmten Blick in die Natur erlauben. „Und jeden Tag sieht es anders aus. Der Herrgott ist ein toller Maler“, so Josef Fischer.

Zahlreiche Besucher und zwei Musikkapellen sind zu dieser Andacht gekommen. Die Musikkapelle Mittelbuch, in der er selbst mitspielt und die Musikkapelle aus Karsee sowie drei weitere Musikanten, die die Alphörner erklingen ließen, haben die Andacht musikalisch begleitet.


Dagmar und Andrea gestalteten die Andacht. Sie erinnerten und mahnten, was wir Menschen mit der Erde in den letzten hundert Jahren angestellt haben.

Auszug aus der Andacht: Die Erde spricht
Ihr habt mir großen Schmerz bereitet, habt mich verletzt und ausgebeutet. Seit ewig hab ich euch gegeben, was alles ihr gebraucht zum Leben. Ich gab euch Wasser, Nahrung, Licht. Lang hieltet ihr das Gleichgewicht, habt urbar mich gemacht, gepflegt, was ich euch bot, betreut und gehegt.
Doch in den letzten hundert Jahren, was ist auf einmal in euch gefahren. Was in mir schlummert, wird geraubt, weil ihr es zu besitzen glaubt. Ihr bohrt nach Öl an tausend Stellen, verschmutzt die Meere, Flüsse und Quellen, umkreist mich sinnlos Tag und Nacht, ihr seid stolz, wie weit ihr es gebracht.
Habt furchtbar mich im Krieg versehrt, kostbaren Lebensraum zerstört, habt Pflanzen, Tiere ausgerottet. Wer mahnt, der wird von euch verspottet. Kennt Habgier, Geiz und Hochmut nur und respektiert die Natur nicht mehr.
(Quelle des Textes gefunden im Internet)

Nach der Andacht, gemeinsamen Singen, den tönen der Alphörner und den verschiedenen Musikstücken der Musikkapellen ging es aufs Hofgelände zu Kaffee, Kuchen und weiteren Getränken und Brotzeit.

 

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