Die CMT, die größte Messe rund ums Reisen ist in Stuttgart und es ist Tradition und Ritual dort auch als Bloggerin vorbeizuschauen. Dieses Jahr war kein Urlaubsziel vor Augen. Tatsächlich komme ich ja schon in Oberschwaben nicht überall hin. Und immer ehrenamtlich. Geht nicht. Daher auf die CMT und die Augen offenhalten war meine Devise. Und wie Du gleich lesen wirst … es war doch viel.
Gleich in der ersten Halle kamen mir schicke stylische Kinderwagen entgegen, doch da waren keine Kinder drin, sondern kleine Hunde. Es waren teilweise Welpen aber auch Kleinhunde. Später sah ich auch Wägelchen für die Hunde oder als Transporter für Berge von Prospekten, die auf der CMT mit nach Hause genommen wurden.
Und – oh Wunder – es gab auch Wägelchen mit echten Kleinkindern drin. Wobei dies schon selten war. Der ADAC verschenkte noch zudem eine Art von Papp-Trolley für Menschen, die kurz davor dort eine Reise gebucht haben … so die Aufschrift. Kann man machen. Glücklicherweise war mein CMT-Tag kein besucherstarker Tag, so wie am Startwochenende.
Mobility bei Reisemobilen ist ein großes Thema. Mein Blick fiel wieder auf den Prototypen von Dethleffs. Der Globevan ist ein e.Hybrid und soll als erstes serientaugliches Reisemobil mit dem Elektro-Hybrid vom Band in Isny laufen. Das Fahrzeug hat eine alltagstaugliche Größe, wie ein Van oder Kleinbus. Er wird von einem 1,0 Liter EcoBoost-Benzinmotor sowie einem Elektromotor mit einer 13,5 kwh Batterie angetrieben. Seine Reichweite nur mit Elektromotor wäre bei 50 Kilometer, doch in Kombination können es auch 500 Kilometer sein. Die gezeigte Innenausstattung wird bis Sommer noch optimiert … vielleicht ähnelt er im Innenleben dem Crosscamp, ebenfalls ein Reisefahrzeug von Dethleffs.
Das Basis Chassis ist ein Ford Transit Custom und hat 126 PS. Ab Sommer kann man sich anmelden für Testfahrten. Da wäre ich gerne dabei. Grundbasispreis liegt bei ungefähr 75.000 Euro.
Der Spruch, der mir später ins Auge fiel: „Lieber mit dem Bulli zum Strand als mit dem Porsche zur Arbeit2 beschreibt sehr gut das Lebensgefühl der urbanen Menschen. Ein cooles Freizeitauto, ein Allroundfahrzeug, in dem auch mal gelebt werden kann hat die höhere Priorität. Gesehen bei Roadsurfer. Die Fahrzeuge in fröhlichen Farben.
Apropos fröhliche Farben. Erfreulich fand ich, dass auch die CSD mit einem Stand präsent war und für den Christopher Street Day in Stuttgart warb. Das kleine Lexikon der kleinen Unterschiede war sofort ein „Must-Have“. Gewusst? Die Regenbogenflagge gilt als internationales Symbol für die Lesben- und Schwulenbewegung und wurde 1978 von einem amerikanischen Künstler entworfen. Oder was Cisgender ist? So werden Personen bezeichnet, deren Geschlechtsidentität mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt. Wissenswert ist auch die Infotafel mit den Gesetzen zur sexuellen Orientierung in der Welt
oder Die weltweite Karte der Gesetze zur Genderdebatte
Das Kulturfestival ist vom 10. bis 26. Juli in der Landeshauptstadt. Der Christopher Street Day findet am 25. Juli statt.
Um beim Thema Kultur, Offenheit für Neues zu bleiben. Mein nächster Ausstellungsstand, an dem ich hängen blieb war die Experimenta. Manchmal könnte man glauben Oberschwaben ist sehr weit weg von Heilbronn. Jedenfalls habe ich es noch nicht geschafft, das größte Science Center in Deutschland zu besuchen. Ich bin großer Fan dieser Art von Museen, weil wissenschaftliche physikalische Phänomene und Regeln selbst ausprobiert werden können und es sich spielerisch erklärt. Also selbst aktiv werden, selbst begreifen, um physikalische Phänomene zu erkunden. So konnte ich schon mehrmals erleben, dass Museumsmuffel sich begeistern konnten und gerne wieder an diese Art von Museum wiederkommen. Sogar unabhängig vom Alter. Auf der CMT war ein Tisch aufgebaut, in dem Jugendliche ein Zitterband bauten.
Sich zurückzuziehen und in Ruhe verweilen. Eben nichts ausprobieren. Gar nichts. Stille, Ruhe und dann Beten? Auch die evangelische Landeskirche und die katholischen Diözese Rottenburg-Stuttgart waren mit ihren Angeboten auf einem Stand präsent. Neulich wurde ich gefragt, ob es auch evangelische Klosterorte gibt. Eine Frage, die aus Oberschwaben kommt, weil es dort hauptsächlich katholische Klöster gab und noch gar nicht daran gedacht wurde, dass es evangelische Klosterorte gibt. 22 Klosterorte sind in einer Publikation genannt wie Adelberg, Alpirsbach, Bad Herrenalb, Bad Urach, Bebenhausen, Blaubeuren, Denkendorf, Frauental, Gnadental, Herbrechtingen, Hirsau, Kirchberg, Klosterreichenbach, Königsbronn, Lichtenstern, Lorch, Mariaberg, Maulbronn, Murrhardt, Schöntal, Stuttgart, Tübingen. Nett ist das Motto der Kirche: „Ein Hauch vom Himmel“, das auf Motorrad-Gottesdienste in Baden-Württemberg hinweist. Und nachwievor pilgern die Menschen sehr gerne nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel.
Wer es kuschelig mag, den Steiff-Bär musste ich einfach wieder einmal fotografisch festhalten. Auch der Löwenmensch war als Double ausgestellt. Archäologie erlebbar auf der Schwäbischen Alb. Und die Bärenhöhle wird in den letzten beiden Sommerferienwochen 2020 sogar illuminiert. Licht im Dunkeln der Bärenhöhle heißt das Event.
Ein stark umrankter Platz waren die pfiffigen Postkarten aus dem Donaubergland. Kreativ. Witzig. Entlang der Donau gibt es viel zu sehen und zu besuchen. Und so mancher war noch nie im Donautal zum Wandern. Natürliches Fernsehen.
Ein Hingucker war auch die Bikini-Dame. Es soll demnächst ein BikiniARTmuseum in Bad Rappenheim eröffnet werden. Es ist weltweit das erste Museum, das die Historie für Bademode und Badekultur widmet. Eine exklusive Bademodensammlung von 1880 bis heute. Der Bikini wurde erstmals am 5. Juli 1946 in Paris vorgestellt. Der Bademodedesigner Louis Réard stellte den kleinsten Badeanzug vor. Damals ein ungeheuerlicher Skandal. Das Museum soll provokativ & und sehr feministisch werden. Die Internetpräsenz siehe unter BikiniARTmuseum.
Und mit dem BikiniARTmuseum entsteht auch der A6-Boulevard. Die Autobahn A6, eine Verkehrsdrehscheibe, die Paris – Heidelberg – Prag verbindet. Dabei liegen auf 50 Kilometer einige sehenswerte Besuchsziele, wie der Hockenheimring, der Erlebnispark Tripsdrill, die Experimenta Heilbronn, die Klima Arena, die Therme & Badewelt Sinsheim, das Salzbergwerk Bad Friedrichshall. Orte, die in ihrer Fülle einen Tag Besuchszeit benötigen.
Ja – das ist Baden-Württemberg. Auch wenn Oberschwaben hier dezent wirkt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass eine Woche für Gäste nur ein Einblick ist. Und vom Bodensee haben wir noch gar nicht gesprochen. In Überlingen am Bodensee wird dieses Jahr die Landesgartenschau eröffnet und in Lindau wird an der Gartenschau 2021 gearbeitet.
Das Ländle. Persönlich mag ich das ja nicht so, wenn man sich selbst immer als das Beste darstellt. Doch nach dem Besuch auf der CMT, dem Schauen was es alles nur in unserem Ländle, in Baden-Württemberg zu sehen gibt, fühlt man sich wie auf einer blinkenden Schatzkiste sitzend und weiß gar nicht was zuerst besucht werden soll. Die Fülle und Dichte an Kultur und Erlebnismöglichkeiten unfassbar.
Soviel Urlaub, soviel Freizeit haben nicht mal die Ruheständler*innen und es müsste kein Flugzeug benützt werden, um all diese Möglichkeiten zu besuchen. Es geht sogar vieles mit der Bahn, sogar Museumsbähnle. Aber lassen wir das. Es macht das nächste Fass an Besuchsmöglichkeiten auf.
Und apropos Fass. Da steh ich mit einer Flasche alkoholfreiem Radler am Weinerlebnisführer-Stand. Hast du gewusst, dass es eine Besen-App gibt? In dieser App werden alle Besenwirtschaften mit den Öffnungszeiten angezeigt. In einem Besen bewirten Winzer ihre Gäste mit eigenem Wein und traditionellen Speisen, wie Zwiebel- und Speckkuchen. Und manche sind nicht ganzjährig offen, daher gut zu wissen, bevor man losfährt.
Und nun … doch noch ein Blick in die weite Welt? Oder nennen wir es erstmal Europa.
Ursula Schweiger ist in Irland hängen geblieben, wie sie es selbst lächelnd sagt. Dort führt sie mit ihrem Mann Raymond einen Hof und bietet Reiterferien an. Irland auch ein Sehnsuchtsort. Mit den Pferden in dieser herrlichen grünen Landschaft, am Strand zu reiten. Hach. Auch ein Ziel. Jedenfalls wir haben „uns gesehen – geschwätzt – herzlich in Verbindung bleiben“, um es auf den Punkt zu bringen. Eine Begegnung, die nach einem Wiedersehen ruft. Für alle, die schneller ihre Reiterferien umsetzen wollen: Die Internetpräsenz lautet sehr sinnvoll: www.reiteninirland.de
Wer es überraschend naturnah liebt findet in Montenegro traumhafte Landschaften und Nationalparks. Natur pur mit Bären inklusive. Montenegro ist 2020 Gastland auf der CMT. Ein Land, dass etwas mehr als ein Drittel so groß ist wie Baden-Württemberg. Die Touristikerin zeigte auf dem Plan die Besuchsattraktionen, und obwohl es nah aussieht, braucht es Zeit zum Fahren. Fünf Nationalparks können erkundet werden. Die Städte haben lange historische Bedeutung. An der Adria liegt die Wassertemperatur im August bei 25 Grad. Die Buchten und Seen im Inland können nahe der Küste sogar höher sein. Es gibt sehenswerte Panoramastraßen, die allerdings auch sehr eng und abenteuerlich sein können. Die Bergketten sind bis zu 2.500 Meter hoch.
Und wer es noch höher mag, ein Blick nach Nepal. Ein Highlight ist immer einen Menschen zu treffen, der ein Land kennt wie seine Westentasche und die Liebe und das Engagement in diesem Land vorstellt, wie einen nie aufhörenden Quell. Wolfgang Henzler. Ihm zuzuhören ist wie jeder Pflanze, jedem Stein und viele Menschen in Nepal kennen zu lernen. Kein Wunder, er hat auch Patenkinder dort, weil er ebenfalls die Mountain Spirit e.V. vor 20 Jahren gründete. Es ist ihm ein wichtiges Anliegen, dass die Kinder dort in Nepal zur Schule gehen können. Sein mittlerweile erwachsenes und studiertes Patenmädchen war ebenfalls dabei. Sie spricht sehr gut deutsch. Er sagte, dass ohne die Patenschaft hätte sie zu Hause bleiben müssen. Es wäre nicht möglich gewesen, dass sie eine Schule besucht. Mit seiner Patenschaft hat er es ermöglicht, dass sie zur Schule gehen und auch studieren konnte. Sie führt mittlerweile das Büro und kann ihre Familie unterstützen. Jedenfalls sein Knowhow über Nepal, die verschiedenen Touren. Es ist überzeugend.
Mehr Infos zur Selbsthilfe in Nepal unter Mountanspirit-Deutschland
Mehr Infos zu Nepaltouren unter Sportadventuretreks