Merida
Merida ist die Hauptstadt der Region Extremadura. Es ist eine Stadt mit heute fast 60.000 Einwohnern und großer römischer Geschichte. Bei der Reiseplanung war die Erstidee noch einen Zwischenstopp von Sevilla nach Madrid einzulegen. Merida lag somit auf der Route. Doch was wir dort ohne großes Vorwissen entdeckten ließ uns Staunen. Es ist das spanische Rom.
Ausgrabungsstätten wurden überbaut mit Gebäuden. Darunter kann es weiter gehen mit den Ausgrabungen und es ist jederzeit einsehbar. In den Gassen sind immer wieder römisch Überbleibsel zu erkennen und auch beschrieben. Der Eindruck ist, dass in der Stadt noch viele Jahre gegraben werden kann und es werden Zeugnisse der römischen Hochkultur sichtbar werden. Was schon ausgebudelt ist, ist schon superlativ.
In Merida kann noch heute die längste Brücke, die von Römern vor über 2000 Jahren gebaut wurde, überquert werden. Die Puente Romana ist 792 Meter lang, hat 60 Rundbögen, die den Fluss Guadianas überspannen.
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Die Reste der Alcazaba, der Palast können besichtigt werden. Es ist eine arabische Wehranlage, die als sehr wichtige architektonische Hinterlassenschaft dieser Zeit gilt. Die Anlage war von einer 550 Meter langen und 10 Meter hohen Mauer umgeben. Der kleine Tempel der Diana umgeben von Wohnhäusern in einer Altstadtgasse. Das Nationalmuseum ist ein Neubau,
Beeindruckend ist auch das Gelände, auf dem das Amphitheater und das Theater zu besichtigen sind.
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Im römischen Theater werden seit 1993 wieder Aufführungen gezeigt. Im Jahr 2018 wird ein internationales klassisches Theaterprogramm auf diesem Gelände gezeigt.
Mehr Informationen unter: http://www.festivaldemerida.es/
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In Merida kann noch ein Circus Maximus – eine Pferderennbahn besichtigt werden. Das Wagenrennen von Ben Hur gehört zu den Filmklassikern. In Merida konnte ich es mir sehr gut vorstellen, wie dies vor ca. 2000 Jahren ablief. 30.000 Menschen können sich rund um die Rennbahn auf den Steinreihen verteilen.
Heute wird dieses Gelände von Wohnblöcken und Bürogebäuden umreiht. Das Circus Maximus ist eingezäunt. Vor 2000 Jahren lag dieses Areal noch außerhalb der Stadt, wie in alten Plänen zu erkennen ist.
Unsere Unterkunft war etwas außerhalb in Don Álvaro. Etwas mehr als 9 Kilometer südwestlich von Merida. Wir kamen am Abend an. Das Licht war ungewöhnlich. Der Blick von der Veranda auf diese weite Landschaft, es machte sprachlos. Einfach nur hinsitzen und den weiten Horizont beobachten mit seinen kleinen Feldern, den Hügeln, der Weite. Der Gastgeber, ein Geschichtslehrer, hat sich hier einen Traum erfüllt. Ein Haus gebaut im Stile einer römischen Villa. Es gibt 10 Gästezimmer und einen Gemeinschaftsraum, in dem morgens ein leckeres Frühstück angeboten wird. Ein sehr friedlicher ruhiger Ort. Wir waren während unserem Besuch sogar die einzigen Gäste. Das Wasser im Pool war frisch. Diese Aussicht, die Ruhe, die Vollmondnacht und die Gastfreundschaft im Hause …. unvergesslich.
Adresse und Webseite: Casa Rural Romana in Don Álvaro.
Das Foto stammt vom nächsten Tag. Es war Vollmond und frühmorgens war es sogar nebelig.
Der Blick bei unserer Ankunft mit diesem ungewöhnlichen Licht blieb unfotografiert, aber im Gedächtnis.