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Schoko und Kunst im Quadrat bei Ritter Waldenbuch

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Museum Ritter Rückseite

Das Museum Ritter in Waldenbuch feiert dieses Jahr sein 10jähriges Bestehen. In dem Bau ist das Rittersport Schokoladen-Museum, der Fabrikverkauf der quadratischen Leckerei sowie das Kunstmuseum untergebracht. Die Sammlung von Museumsgründerin Marli Hoppe-Ritter widmet sich konsequent dem Quadrat in der Kunst. In der zweigeschossigen Ausstellung werden immer wieder auch andere Gemälde, Objekte, Skulpturen sowie grafische Arbeiten aus der 900 Werke umfassenden Sammlung präsentiert.

Museum Ritter Waldenbuch

Museum Ritter Waldenbuch

Ein Quadrat ist ein Quadrat ist ein Quadrat. Der Satz erinnert an Gertrude Stein, die mit dieser reduzierten Wortkonstellation eine Gedankenfreiheit eröffnete. Denn die präsentierten Quadrate sind alles andere als einheitlich. Kunst gibt Freiraum für die Gedanken. In einem Kunstmuseum kann muss soll darf will alles hinterfragt werden. Jeder hat die Chance zwischen dem Statement „Ich kann damit nichts anfangen“ oder auch „Wie cool ist das denn?“ zu wählen. Manchmal hilft es zu wissen, in welchem kunsthistorischen Zusammenhang das Werk entstanden ist, oft braucht es das auch nicht. Und manchmal kommt der Spruch: „Ach, auf die Idee hätte ich auch kommen können“. Jedenfalls, nach einer Ausstellung bleibt mindestens ein Werk in den Gedanken hängen, mit einem Lächeln und einer positiven Erinnerung.

Hängengeblieben bin ich bei der Bloggertour Kultur, #PlacetoBW bei einem eher unscheinbaren Bild. Zwei Quadrate, ein rotes und ein schwarzes stehen sich gegenüber. Das rote Quadrat scheint in etwas eingebettet zu sein, während das schwarze Quadrat isoliert wirkt. Es gab noch etwas Text in der Künstlerliste, die auf dem Sofa lag. Die Skizze und Studie gehörte zu einem Kinderbuch „Geschichte von zwei Quadraten“ aus dem Jahre 1920. Der Künstlername El Lissitzky (1890 bis 1941) sagte mir nichts. Es war noch ein Hinweis, dass sich die beiden Quadrate um eine neue Ordnung streiten. Die Sätze lasen sich für mich eher politisch motiviert, doch warum in einem Kinderbuch veröffentlicht? Bei den Recherchen dazu – siehe Link auf Wikipedia, wird es klarer. Lissitzky war ein russischer Avantgardist, der in der Oktoberrevolution 1917 einen sozialen und künstlerischen Neubeginn für die Menschheit sah. Mehr dazu auf Wikipedia El Lissitzky

Die Skizze von El Lissitzky ist nur ein Detail, eine Besonderheit der Sammlung, die an einer Wand mit vielen kleineren Werken hängt. In der Ausstellung sind auch bekannte Klassiker wie Günter Uecker mit seinen Nagelbildern zu sehen. Es gibt auch Werke, die sind simple und frech zugleich. So mancher Alltagsgegenstand bekommt zu Hause damit eine neue Sichtweise (Steckdose).

Nachfolgend ein Blick in das Kunstmuseum und Fotos, die erst durch die Kombination entstehen.

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Gegenüber dem Kunstmuseum ist das Schoko-Museum. Dort wird über die Geschichte der Kakaobohne, ihren Anbau sowie die Herstellung der Schokolade mit Texten, Tafeln und Video informiert. Nebenbei wird mit Multimedia die Firmenphilosophie präsentiert. Kinder sind am liebsten an der Station, bei der mit Knopfdruck eine Minischokolade auf einen Lastwagen fällt und dieser zu einer Klappe fällt und die Schoko ablädt – das Kind kann die Schoko dann herausnehmen. Ein Vater musste lachen. Er erklärte seinen Kindern, dass er diese Werbung als Kind von Rittersport früher immer sah. Da wurden Erinnerungen wach. Auch die Verpackung, die Entwicklung der Werbevideos und Slogans in den letzten zig Jahren ist dokumentiert und lässt Erwachsene innehalten.

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Ein Stock tiefer ist der Fabrikverkauf. Vermutlich kommt kein Gast vom Museum weg, ohne nicht dort eingekauft zu haben. Übrigens die Winterkreation 2015 präsentiert sich etwas scheu im Bruchschokoladen-Regal. Es wird im Winter eine Variante „Nuss-Kipferl“ zu kaufen geben.

Winterkreation Nuss-Kipferl

 

 

 

 

Ort: Museum Ritter, Alfred-Ritter-Straße 27, 71111 Waldenbuch, Tel. +49 7157 97704

Museum Ritter (Kunst)
Di – So von 11 – 18 Uhr, Do 11 – 20 Uhr

Schokoladen-Shop (Fabrikverkauf) + Schokoladen-Museum
Mo-Fr 8 – 18.30 Uhr, Sa 9 – 18 Uhr, So + Feiertags oft von 11 – 18 Uhr

PlacetoBW---Mercedes-SLK-01Ein herzliches Dankeschön für die Einladung zu der Roadtour #PlaceToBW “Kultur“ sowie #visitbawu geht an die Organisatoren des Staatsministeriums Baden-Württemberg sowie dem Landesmarketing, der Tourismus Marketing GmbH. Mercedes Benz stellte freundlicher Weise die Fahrzeuge zur Verfügung.

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