Messkirch ist eine Stadt im westlichen Oberschwaben mit sieben Ortsteilen und über 8000 Einwohnern. Die Ortsteile heißen Dietershofen / Buffenhofen, Heudorf, Langenhart, Menningen, Rengetsweiler, Ringgenbach und Rohrdorf und liegen im westlichen Oberschwaben, zwischen Donau und Bodensee.
Es ist eine spätmittelalterliche Altstadt mit einem historischen Rathaus, zahlreichen Fachwerkhäusern, der Barockkirche St. Martin und dem Renaissance-Schloss mit seinem Hofgarten und der Stadtpfarrkirche. Messkirch war über 800 Jahre Residenzstadt mächtiger Adelsgeschlechter.
Der Philosoph Martin Heidegger stammt aus Messkirch und ist auf dem Friedhof begraben. Im Museum kann mehr über seine philosophische Entwicklung, sein Wirken für Messkirch und auch seine Kontakte zu Künstlern wie Otto Dix erfahren werden. In Messkirch und Umgebung entstammen einige bemerkenswerte Persönlichkeiten. Daher wird Messkirch auch als badischer Geniewinkel bezeichnet. Genannt sei die Züricher Fürstäbtissin Katharina von Zimmern oder der Komponist Friedrich Stärk, der Musikdirektor in Hollywood bei Walt Disney war.
Übrigens die ersten weiblichen Ehrenbürgerinnen wurden im Jahr 2003 ernannt. Es sind die Geschwister Anita & Alexandra Hofmann, bekannt als Schlagersängerinnen.
Zudem beherbergt das Renaissance-Schloss aus dem 16. Jahrhundert ein Oldtimermuseum und die Kunstgalerie des Landkreises Sigmaringen. Im Oldtimer Museum ist ein originaler Veritas zu sehen. Dieser Renn- und Sportwagen wurde ab 1948 in Messkirch gebaut. Der Rennfahrer Karl Kling wurde 1948 mit diesem Autotyp Deutscher Meister. Aufgrund des Konkurrenzdruckes wurde die Produktion 1950 wieder eingestellt. Im Obergeschoss stehen die Oldtimer-Motorräder (1913 bis Ende der 1950er Jahre). Das weltweit einzige Schakomobil, ein Kleinwagen für vier Personen aus einer Kunststoffkarosserie, ist ebenfalls zu sehen.
Das herrschaftliche Schloss wurde 1560 erbaut und gehört zu der frühesten Vierflügelanlage der Renaissance. Eine Besonderheit ist auch die Nepomukskapelle, die im Jahr 1736 barock ausgestattet wurde. Messkirch liegt an der nördlichen Oberschwäbischen Barockstraße.
Geschichtlich sei erwähnt, dass der Name „Moeskirch“ im Arc de Triomphe in Paris vermerkt ist. Im zweiten Koalitionskrieg (1800) fand in der Stadt die Schlacht zwischen Truppen aus Österreich und Frankreich statt. 1806 wurde Meßkirch badisch, weil es an das Großherzogtum Baden fiel.
Ein einzigartiges Projekt wurde 2013 gestartet. Campus Galli – eine karolingische Klosterstadt. Der berühmte Klosterplan von Sankt Gallen soll mit den technischen Möglichkeiten aus dem 9. Jahrhundert bewerkstelligt werden. Der Klosterplan von Sankt Gallen wurde auf der Insel Reichenau gezeichnet und zeichnet die Idealvorstellung einer frühmittelalterlichen Klosteranlage dar. Die Idee wird nun erstmalig seit 2013 umgesetzt. Das Projekt wird voraussichtlich 40 Jahre dauern, da mit Muskelkraft und ohne Maschinenpower gearbeitet wird. Ochsenkarren und historische Gewänder sind angesagt und das Baumaterial wie Stein, Lehm, Holz werden direkt an der Baustelle gewonnen. Der Besucher kann den Handwerkern über die Schulter schauen oder auf Wunsch sogar auf der Baustelle mitarbeiten.
Ort: Rathaus Meßkirch, Konradin-Kreutzer-Str. 1, 88605 Meßkirch
Kultur- und Museums-Zentrum Schloss Messkirch, Kirchstraße 7, 88605 Meßkirch
Interaktiver Stadtrundgang in Messkirch
Ort: Campus Galli, an der Bundestraße B313, Abzweigung nach Langenhart
GPS: 48.03297° N, 9.11051° E
Links:
Badischer Geniewinkel (Wikipedia)
Was ist ein Veritas Automobil mit Fotos siehe (Wikipedia)