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Ummendorfer Ried

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Das Naturschutzgebiet Ummendorfer Ried wirkt leer, unberührt vergessen. Das soll so sein, den zu viele Besucher stören die arbeitende Natur. Der angrenzende Ummendorfer Badesee ruht noch – der nächste Sommer kommt bestimmt und dann ist er gewünscht stark besucht. Die Trampelpfade sind noch nass vom letzten Regen. Es raschelt im Gebüsch, es fliegen Insekten umher. Die Natur wirkt geschäftig. „Der Natur beim Arbeiten zu schauen“, so kann es gedeutet werden.

Auf der anderen Seite, sollen die Menschen noch Naturschutzgebiete besuchen? Wieviele wissen noch, dass es schmerzhaft ist, wenn durch eine Meter hohe Brennnesselansammlung gelaufen wird. Braucht es dazu ein Naturschutzgebiet? Dort eine scheinbar langweilige Lichtung. Die Morgentautropfen blinken im Sonnenlicht und die weißlichen Gräser wiegen sich im Wind. Weinbergschnecken kreuzen kriechend den schmalen Weg. Und am Wegesrand ein angenagter Stamm, der Biber war am Werk. Ist er noch in der Nähe? Wie groß muss er sein, wenn auf dieser Höhe der Stamm angenagt wurde? Er muss aufrecht gestanden sein. Gewuscheltes Gras liegt am Wegesrand. Altes Schilfgras steht neben jungem grünem Schilf. Die Lichtreflexe in dem saftigen Grün glänzen im Licht. Moose, Pilze, Blumenblüten in verschiedenen Farben und Formen. Unzählige Details an Formen und Farben gibt es in der Natur. Seltene geschützte Pflanzen, Schmetterlinge, emsige Bienen und Hummeln landen auf den Blüten. Alle sind sehr beschäftigt. In den stehenden dunklen Gewässern spiegelt sich der Wald wieder. Dickicht, Urwald links und rechts vom Weg. Der Weg so schmal, dass man nicht nebeneinander sondern nur hintereinander laufen kann. Eine Kröte quakt. In der Nähe hört man den starken Verkehr der Bundesstraße. Die Fahrzeuge rauschen vorbei, während die Natur still und unbemerkt arbeitet. Sie arbeitet, um die Naherholung zu produzieren und es ist Schutzgebiet.

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