Oberschwaben-Welt

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Juni 2, 2014
von upperswabia
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Burg Waldburg

Waldburg - oberschwaben-welt - Foto Inge Veil-Köberle

Waldburg – oberschwaben-welt

Um die Burg Waldburg liegt die gleichnamige Gemeinde. Der Ort liegt westlich der Kreisstadt Ravensburg. Sie gehört zu den besterhaltenen Burgen in Deutschland und erlaubt einen Rundumblick bei klarer Fernsicht nach Oberschwaben, über den Bodensee in die Alpen von Österreich und in die Schweiz. Weiterhin diente die Burg als Aufbewahrungsort der Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.  Und auch die erste Weltkarte wird als Kopie gezeigt.

War die Waldburg vor einigen Jahren noch dicht eingewachsen, so steht sie nun prominent und weitsichtbar frei auf ihrer Anhöhe. Die mittelalterliche Burg aus dem 12. Jahrhundert war als Stammsitz der Truchsessen- und Reichsfürstengeschlechts Waldburg gebaut worden. Kaum war die Burg fertiggestellt, war sie schon zu klein. Es wurde größer und repräsentativer in Wolfegg gebaut. Die Burg, eine der besterhaltenen Mittelalterburgen in Deutschland wurde daher auch als sicherer Aufbewahrungsort der Reichskleinodien (1220 bis 1240 n.Chr.) genutzt. Kaiser Friedrich II übergab ihm seinem Truchsess. Die Reichskrone, der Reichstagsapfel, das Zepter und die Heilige Lanze wurden dort bewacht. Diese Reichskleinodien wurden von Königen und Kaisern des Heiligen Römischen Reiches im Hochmittelalter getragen.  Auf der Waldburg werden Replikate gezeigt, die Originale liegen in der Schatzkammer der Hofburg in Wien.

Beeindruckend ist zudem, dass die erste Weltkarte mit dem neuen Kontinent Amerika in der Burg hängt als Kopie. Der Kartograf Martin Waldseemüller fertige diese Karte 1507 mit einer Auflage von 1000 Stück, eine davon kam nach Waldburg. Waldseemüller nannte diesen entdeckten Kontinent „Amerika“ angelehnt nach dem italienischen Entdecker und Kartograf Amerigo Vespucci. Als der Kartograf seinen Fehler bemerkte, war der Name Amerika schon verbreitet.

Die Karte wurde im Jahr 1901 im Schloss in Wolfegg in Oberschwaben wiederentdeckt. Die Library of Congress in Washington D.C. hatte Interesse an der Karte. Erst seit 2007 hängt dieses einzig verbliebene Exemplar der Waldseemüller-Weltkarte in der Kongressbibliothek in Washington (Library of Congress in Washington D.C.) und ist öffentlich zugänglich.

Link zum Foto der Karte in der Library of Congress in Washington
Link zu Fotos der Reichskleinodien

Lage: Museum Burg Waldburg, Schloss 1, 88280 Waldburg

Mai 31, 2014
von upperswabia
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Klatschmohn am Wegesrand

Sie blühen wieder, gezielt im Garten wild ausgesäht oder am Wegesrand. Eine Augenweide.
Am schönsten wirkt der Klatschmohn in einem Feld, sich im Wind wiegend. Ungegeplückt. Die Blüte wird nur zwei bis drei Tage alt.
Laut Wikipedia gilt im englischsprachigen Raum der Klatschmohn als Gedenksymbol für die gefallenen Soldaten. Im persischsprachigen Raum steht der Klatschmohn für die Liebe.

Klatschmohn - oberschwaben-welt

Klatschmohn – oberschwaben-welt

Klatschmohn am Wegesrand - oberschwabenwelt.de

Klatschmohn am Wegesrand – oberschwabenwelt.de

Mai 29, 2014
von upperswabia
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10 Jahre Dokumentarfilm „Die Blutritter“ von Douglas Wolfsperger

Dokumentarfilm "Die Blutritter" von Douglas Wolfsperger - Foto Inge Veil-Köberle

Dokumentarfilm „Die Blutritter“ von Douglas Wolfsperger – Foto Inge Veil-Köberle

Filmgespräch-Splitter anlässlich dem 10jährigen Jubiläums des Dokumentarfilmes „Die Blutritter“ von Douglas Wolfsperger. Die Mitwirkenden glänzten beim Wiedersehen und Filmgespräch mit entwaffender Ehrlichkeit.

Es gab noch Plätze bei der Kinovorführung. Die Mitwirkenden saßen nach dem Film auf der Bühne und blickten zurück auf die Ereignisse, die sich aufgrund des Filmes in den letzten 10 Jahren ergaben.

Jürgen, der sich damals outete, weil er einen Lebensgefährten hat, bekam Morddrohungen. Die letzte Morddrohung kam vor zwei Wochen.

Nichtsdestotrotz wird der 70jährige Jürgen in wenigen Wochen seinen neuen jungen Lebenspartner heiraten. Der Lebenspartner im Film vorgestellt war ebenfalls anwesend, doch diese Liebe endete vor acht Jahren, beide sind nachwievor freundschaftlich verbunden.

Ronja, eine Stute, die Liebe von Georg starb kurz nach der Premiere vor 10 Jahren. Das Pferd wurde im Stall vergiftet. Ronja hatte im Film sehr warm und liebevoll ihren Besitzer angeschaut. Eine sehr emotionale Szene, denn diese gegenseitige Zuneigung war sichtbar.

Wolfsperger hat ihn eingeladen an diesem Fest zu kommen. Sein Blick ins Publikum zeigte, dass er hoffte. Doch Georg kam nicht.

Die 84jährige Franziska, liebevoll als die Hollywooddame bezeichnet, trug auswendig auf der Bühne ein selbstgeschriebenes inhaltsvolles Gedicht vor. Nachträglich zu Jürgens 70sten Geburtstag.

Ein Redakteur von der Schwäbischen Zeitung stellte die Frage, die sich vermutlich sonst keiner traute zu stellen: „Sind sie noch mit ihrer Frau zusammen?“. Es ging um die Szene, als die dunkelhäutige Frau in der Mitte, ihre Hand sowohl auf dem Schenkel ihres Mannes als auch auf dem Schenkel von Bäckermeister Stefan parkte. „Ja, wir sind seit 13 Jahren ein Paar und wir haben eine siebenjährige Tochter“, erzählt der 74jährige. Und Stefan sagte in seiner Frohnatur: „Und ich bin immer noch nicht erledigt“. Damit spielte er auf seinen Status „ledig“ an.

Metzgermeister Bendel sind es auch heute noch zu viel Blutszenen im Film. Das war schon vor 10 Jahren Kritik und es fiel ihm heuer wieder auf. Zu dem Gesagten im Film steht er. Und er ist stolz, dass seine Söhne im nachfolgen. „Die besagten Szenen mussten drinbleiben nach dem Wunsch des Regisseurs“, so Bendel.

Auch Indianerfreund  Alois sagte: „Douglas hat uns etwas gefragt und wir haben spontan geantwortet. Und wenn wir sagten, dass muss raus, hat er es trotzdem drin gelassen.“ Es sind Sätze dabei, die passen auch heute noch. Und es war auch „Gschwätz“ dabei“, sagte Alois. So manches würde er heute nicht mehr sagen.

Fast die Hälfte der Kinobesucher haben den Film zum ersten Mal gesehen und waren sehr  berührt. Ob es eine Fortsetzung geben soll, steht in den Sternen. Altoberbürgermeister Gerd Gerber kann sich eine Fortsetzung vorstellen, weil sich die Gründe, weshalb am Blutritt teilgenommen wird, mittlerweile seiner Meinung nach vielfältiger wurden. Und es geht ja um die Geschichten der Menschen, ein unerschöpfliches Thema.

Wolfsperger erzählt, dass ein Film aus vielen gesammelten Szenen besteht. „Sowas lass ich auf mich zukommen, und es kommt“, beschreibt er seine Dreherfahrungen. So die Geschichte mit dem Verlobungs- und Hochzeitsbild von Jürgen oder die Szene mit Stefan, seinem  Freund und seiner Frau. „Das war alles vorher nicht geplant, es ist spontan, wird gedreht, gesammelt und erst beim Schneiden des Filmes fällt die Entscheidung was reinkommt“, sagt Wolfsperger.

Fazit: Ein wundervoller Abend, Filmgespräche bilden weiter und sind unterhaltend. Entwaffnende Ehrlichkeit berührt.

Mai 21, 2014
von upperswabia
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Fernsicht in Oberschwaben

Wenn in Oberschwaben Fön ist, dann wirkt die Alpenkette zum Greifen nah. Es können der Bodensee, das Allgäu dazwischen liegen, doch man glaubt die Hütte auf dem Berg zu sehen. Fantastisch.

Mai 20, 2014
von upperswabia
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Buchtipp: Narren, Pilger, Musikanten

Buchtipp Narren Pilger Musikanten - oberschwaben-welt

Buchtipp Narren Pilger Musikanten – oberschwaben-welt

Gerne nehme ich das Buch zur Hand, wenn wir Gäste aus dem In- und Ausland haben, um den Jahresverlauf und die Bräuche in der Region zu erklären. Das 163 Seiten starke Buch legt seinen Schwerpunkt auf die Feste und Bräuche im Landkreis Biberach. Doch auch wenn es landkreistypische Bräuche gibt, wie das Heimatfest in Biberach, genannt „Schützenfest“ so kann dies auch als Beispiel für die weiteren Heimatfeste in Oberschwaben herangezogen werden. Die farbenprächtigen und historischen Umzüge sind für Gäste meist ungewöhnlich und beeindruckend. Das Buch ist mit Fotos von Georg Kliebhan und Volker Strohmaier reich bebildert und auch die Beschreibungen von Hanna Nuber und Achim Zepp sind sehr informativ und  lesenswert. Der eine oder andere Brauch dürften vielleicht sogar die Einheimischen nicht kennen oder er wurde vergessen. Der Brauch der Kräuterweihe an Maria Himmelfahrt war mir neu. An diesem Tag werden mindestens sieben, neun oder eine „heilige Zahl“ an Heilkräuter zu einem Weihbusch gebunden und in der Kirche geweiht. Dieser Kräuterbund soll Mensch und Tier vor allerlei Unheil, Krankheiten, Blitz- und Hagelschlag beschützen.

Verlag Biberacher Verlagsdruckerei
ISBN: 978-3-933614-37-7
Preis: 29,80 €

Mai 20, 2014
von upperswabia
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Buchtipp: Den Himmel vor Augen

Buchtipp Den Himmel vor Augen - oberschwaben-welt

Buchtipp Den Himmel vor Augen – oberschwaben-welt

Viele der Kirchen in Oberschwaben gehören zu den schönsten Barockgebäuden in Deutschland. Im Buch „Den Himmel vor Augen, werden die wundervollen Deckenfresken von 12 Standorten entlang der Oberschwäbischen Barockstraße sozusagen auf den Schoß gelegt. Excellente Nahaufnahmen, lupengenaue Details werden mit Hilfe des Fotografen Volker Strohmaier festgehalten, ins Buch gepackt und können genau betrachtet werden. Den selten können Schätze und Besonderheiten auf einem Deckengemälde so genickschonend angeschaut werden. Der Kulturjournalist Rolf Waldvogel beschreibt die Hintergründe und Geschichten zu den Deckenfresken. Als Beispiel überrascht eine Melkerin sowie eine aufgehübschtes Mädchen  im Montfort-Schloss in Tettnang. Sommerlich ungewohnt frisch wirkt das Gemälde, ja fast modern. Maler Andreas Brugger hatte Sinn für Karikaturen, seine feinen Studien zeichnen die arbeitende Bevölkerung und weniger die Oberschicht. Das Buch ist ein Fundstück, mittlerweile ein Sammelobjekt, da seiten des Verlages es als ausverkauft gekennzeichnet ist. Daher – es lohnt darauf zu achten, wo noch Restbestände zu finden sind oder es als gebrauchtes Buch zu bekommen ist. So bequem konnte ich noch keine farbenfrohen aufwendigen Deckengemälde in Ruhe betrachten.

Verlag Biberacher Verlagsdruckerei
ISBN: 978-3-933614-51-3

Mai 20, 2014
von upperswabia
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Buchtipp: Oberschwaben und Westallgäu

Buchtipp Oberschwaben und Westallgäu - oberschwaben-welt
Buchtipp Oberschwaben und Westallgäu – oberschwaben-welt

Unglücklich kann ich werden, wenn ich in Oberschwaben fremdsprachige Touristen umherirren sehe. Kein Thema, dass ich auf die Person zugehe und weiterhelfe. Auch helfen andere Menschen sehr gerne und es fördert den Dialog. Doch bleibt die Frage offen, wie sich „Ländleserkunder“ auf die Reise in Oberschwaben vorbreiten können, wie sie an mehrsprachige Flyer oder Informationen zur Region gelangen. Über den  Bodensee gibt es zahlreiche mehrsprachige Publikationen, doch im großen Teil von Oberschwaben sind die Informationen nur in deutscher Sprache erhältlich.

Das empfohlene Bilderbuch (mir einem soften Umschlag – kein Hardcover) heißt „Oberschwaben und Westallgäu“. Kurze Texte unter den farbenfrohen und vielfältigen Fotos in Deutsch, Englisch und Französisch sind eine Hilfe, um einen Überblick über die Region zu bekommen. Das Buch eignet sich auch als Geschenk für ausländische Freunde, Bekannte, Geschäftsreisende oder für die Gastschüler. Fotograf ist Peter Sandbiller, die treffenden Texte stammen von Bernhard Bitterwolf.

Silberburg-Verlag – Oberschwaben und Westallgäu
ISBN: 978-3-8425-1251-1

Mai 15, 2014
von upperswabia
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Mai – blühendes Frühjahr

Der Mai ist gekommen.
Regenwetter.
Die Natur wächst und gedeiht.
Regentropfen auf Blättern,
Donnergrollen in der Ferne,
Schmetterling landet auf demWeg,
Tannenzweige wachsen in hellgrün.
Blüten in Blautönen,
die letzte Magnolienblüte,
Blütentrauben der Azalea

 

Mai 4, 2014
von upperswabia
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Reiterprozession in Ochsenhausen

Der Sankt-Georgs-Ritt startet alljährlich am ersten Maisonntag in Ochsenhausen. Bei strahlendem Wetter reiten über zwanzig Gruppen aus Oberschwaben an diesem Prozessionsritt mit. In der Stadt selbst begleiten verschiedene Musikvereine die Prozession. In den Fluren und in der hügeligen Landschaft gibt es die Ruhe, um sich dem diesjährigen Thema „In allen Geschöpfen den Schöpfer ehren“ seine eigene Gedanken und dem gemeinsamen Gebeten zu widmen. Es wurde wieder viel gebetet, was die letzten Jahre seltener zu hören war. In seiner Ultrakurzpredigt hat Weihbischof  Franz Josef Kuhnle darauf hingewiesen, dass mehr denn je die Menschen einer Religion angehören wollen. „Wenn es auch momentan nicht üblich ist, dass junge Menschen in die Kirche gehen, es kommt wieder“, ist sich der pensionierte Weihbischof sicher. „Die katholische Kirche hat weltweit Zuwachs an Gläubigen“, weiß er. „Gottes Schöpfung ist größer als unsere Erde“,  fügte Kuhnle hinzu.