Im ersten Teil der Lausitz Entdeckungsreise standen Cunnewalde, Löbau, Oberscunnersdorf, Herrenhut, Zittau.
Es folgten im Süden Zittau und das ehemalige Burg- und Klostergelände Oybin.
Östlich von Bautzen liegt die deutsch-polnische Stadt Görlitz.
Burg und Kloster Oybin
Oybin ist Lufterholungsort nahe der tschechischen Grenze. Eine ehemaliges Kloster in einer Burg thront über dem Ort. Historisch betrachtet und für Burgforscher eine Kostbarkeit. Karl IV, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches ließ die Festung zu einem repräsentativen Herrschaftshaus umbauen.
Schon der Aufstieg zum Burg- und Klostergelände lässt ahnen wie schwierig es war, diese Festung einzunehmen. Auf dem Weg hinauf, steht eine kleine Holzkirche am Berg. Wer sie betritt wird überrascht sein. Die Besucher schauen nach unten auf den Altar und den Pfarrer:in. Reich bemalt sind die Emporen.
Weiter geht es durch die Ritterschlucht zum Burggelände.
Oben angelangt erstreckt sich ein weitläufiges Gelände mit einem Friedhof, einer Klosterruine, Kreuzgänge und immer wieder schöne Ausblicke.
Kurzum, es ist vom Tal nicht zu erkennen, wie groß die Fläche ist um das Gelände mit seiner Burg- und Klosterruine. Das Modell zeigt nur die Gebäude.
Dieser Rundweg auf dem ehemaligen Burggelände lässt erahnen wie schön die zahlreichen Wanderungen rund um Oybin mit seinen Aussichtspunkten sein können. Ein Ort mit seinem Wandergebiet, der neugierig macht auf einen weiteren Besuch.
Erwähnenswert, auch im Teil 3 dieses Lausitz-Erkundungstour wird ein ein schönes Straßen-Patchwork-Foto folgen. Meiner Meinung wirkt es mit liebevoller Hand gestaltet.
Erwähnenswert ist, dass in dieser Gegend die Spree ihre Quellen hat. Eine Sage rangt um den Ursprung der Spree. Ein Riese mit dem Namen Sprejnik schoß mit seinem Bogen drei Pfeile ins Land. Als danach gesucht wurde, mussten diese ausgegraben werden. Aus diesen drei Löchern entsprang frisches Wasser. Diese drei Quellen liegen in Kottmar, in Neugersdorf und in Ebersbach. Dieser Fluss bekam den Namen Spree, angelehnt an den Namen des Riesen. Der noch kleine Bach wird bis er in Berlin ist zu einem großen Fluss.
Görlitz
Görliwood wird es mittlerweile liebevoll genannt, weil viele bekannte Filme dort gedreht wurden. Die Altstadt hat viele sehenswerte Häuser und nebenan ist das Gründerzeitviertel. Sieben Jahrhunderte Architektur sind am besten mit Führung zu entdeckten. Gefühlt stehen hier tausende von denkmalgeschützten Häuser. In der Pfarrkirche St. Peter und Paul, das Wahrzeichen der Stadt ist die Sonnenorgel zu sehen. Diese deutsch-polnische Stadt Görlitz ist mit einer Brücke mit Zgorzelec verbunden. Der Fluß Neiße fließt zwischen den beiden Städten.
Am Untermarkt stehen diese Gebäude
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Königshainer Berge
Nach Görlitz besuchten wir die Königshainer Berge. Es sind bizarre Granitfelsen in dem Wandergebiet, an der nicht weit weg auch Rindern auf der Weide zugeschaut wurde. Es ist ein kleiner unspektakulärer Ort, doch der Granit wurde als Baumaterial am Berliner Reichstag verwendet, so eine Notiz in einem Reiseführer. Wir haben es nicht entdeckt, doch es gibt ein Granitabbaumuseum in Königshain.
Niesky
Diese Kleinstadt mit dem Autokennzeichen NY war in der Weimarer Republik ein Zentrum für den Holzhausbau. Die Firma Christoph & Unmack AG bauten Fertighäuser, die heute noch teilweise zu sehen sind, nahe dem Konrad-Wachsmann-Haus. Sozusagen eine Musterholzhaus-Geländer. Konrad Wachsmann war Chefarchitekt und hatte die Kontakte zum Deutschen Werkbund und zum Bauhaus. Es gibt zu diesem Thema zwei Museen. Daher auch sehr modern aussehende Holzhäuser, dabei sind diese schon zig Jahre alt.
Konrad-Wachsmann-Haus – es ist das ehemalige Direktorenhaus aus dem Jahre 1927 in dem eines der Museen zum Thema „Holzbauten der Moderne“ untergebracht ist. Dieses Haus mit seiner Formensprache orientierte sich am Bauhaus und ist ein herausragendes Beispiel für industrialisierten Holzhausbau.
Boxberg nahe Nochten
Auf der Fahrt nach Hoyerswerda sind wir an dem Tagebau Boxberg vorbeigefahren. Da alles Betriebsgelände ist und somit kein Zutritt möglich, konnten wir nur die Türme sehen. Dort wird noch Tagebau betrieben und Braunkohle abgebaut.
Hoyerswerda
In Hoyerswerda fallen die vielen Plattenbauten auf. Das Dorf mit einem kleinen historischen Ortskern wuchs rasant um 1950, da das Braunkohleveredlungswerkes „Schwarze Pumpe“ vielen tausenden Beschäftigten Arbeit anbot. An diesem Ort wurde erstmal ein industrieller Wohnungsbau praktiziert. Bemerkenswert ist, dass hier Konrad Zuse als Kind lebte und dort sein Abitur machte. Es gibt ein Zuse-Computermuseum, dass leider bei unserem Besuch schon geschlossen war. Was es dort zu sehen gibt kann mit dem QR-Code nachrecherchiert werden.
Der QR-Code am Eingang lässt ahnen, was alles darin zu entdecken ist. Die Größe des ersten Computer, den Konrad Zuse erfunden hatte.
Graffiti nahe dem Zuse-Computer-Museum
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Schwarzkolm
Ebenfalls nicht weit entfernt ist erinnert vieles an Krabat.
Krabat und die Mühle am Kroselbruch in Schwarzkollm, bekannt aus der Literatur und aus dem Film Krabat.
Die Sage um Krabat, dem Müllerburschen, Zauberer und Held der Armen ist hier erlebbar. Krabat ist bis heute noch eine Lektüre in den Schulen. In dem kleinen Ort Schwarzkolm erinnern Rabenfiguren an die verzauberten Jungen.
Bautzen
Zu Abend haben wir in Bautzen – ebenfalls ein sehr schönes Städtchen mit historischen Gebäuden besucht. Viele kennen den Bautzener Senf, den es hier allerdings in einer Vielzahl von Variationen gibt.
Zentraler Platz in Bautzen