Kloster Bad Schussenried – vier Ausstellungen auf drei Stockwerken – da ist für jeden was dabei.
Lego, Weihnachtskrippen, Holzskulpturen, Bilder mit realistischen Motiven – da können sich Groß und Klein unterhalten.
„Hilfe, mein Kind spielt wieder Lego!“ freut sich der Vater. Was so eine Ausstellung im Kloster nicht bewirken kann, wenn mit hoher Dringlichkeit der Legobestand vom Dachboden wieder ins Kinderzimmer kommt. Im Kloster in Bad Schussenried gibt es bis Anfang Februar eine Legoausstellung zu sehen. Aufgebaut haben diese 25 verschiedene Exponate, darunter Städte und eine Zoolandschaft, die Klötzlebauer rund um Ulm. Zwischen 12 und 67 Jahre alt sind die tüffteligen Legobauer, die in vielen Stunden die Ausstellung aufgebaut haben. So mancher Lego-Sammel-Schatz wird gezeigt.
Während die hohe imposante New Yorker Freiheitsstatue schnell angeschaut ist, fasziniert eine Landschaft, in der es nur so von wimmelt von Figuren, Autos und Tieren. Manchmal sieht man erst auf den zweiten Blick, wie eine kleine Lego-Ratte, die im Gemüsefeld läuft oder die Legoreiter, die eine Standarte mit der Flagge von Baden-Württemberg tragen.
Auch Star-Wars-Fans werden sich ertappen, wie das Wort „Wow“ die Lippen verlässt. Der Raumjäger Blue IV fliegt über den Todesstern. Oder Yoda als Porträtbüste in der Vitrine. Als Aufsicht ist meist einer der „Klötzlesbauer“ da und so entstehen Fachgespräche so ganz nebenbei.
Doch – der Familienausflug geht weiter, auf dem selben Stock ist auch eine Krippenausstellung zu entdecken.Da rattert und klingelt es. Genau Hinschauen ist auch hier gewünscht. Hansi Schmehle sammelt seit den 60er Jahren Krippen und diese wurden teilweise raumfüllend im Kloster aufgebaut. In einem Kabinettraum steht eine sehr bunte fast schon kitschige Krippe, mehrere hundert Jahre alt. Ursprünglich war diese in einem Kloster, danach landete sie in einem Gasthaus. Dort wurde dann jedes Jahr dazu gebastelt. Eine ausrangierte Zitronenpresse wurde zum orientalischen Hausdach. Amüsant wie die einzelnen Anbauten anwuchsen – Dokumentation mal anders. Die Neapolitanische Krippe zeigt die verschiedensten Figuren. Alltagsszenen, auffallend markante Gesichtszüge von Figuren – alle vereint mitsamt der Heiligen Familie. Die Ausstellung beschränkt sich auf Krippen in Europa.
Im Erdgeschoß ist in einem Seitenflügel die Holzskulpturen-Ausstellung von Klaus Jonski zu sehen. Objekte aus verschiedenen Hölzern mit lebensechten Figuren, wie Spechte sowie mit verspielter Symbolik. Weiterhin malte er Bilder, die heimatliche landschaftliche Szenarien zeigen. Der ehemalige Lehrer hat mehrere Bücher geschrieben. Ansichtsexemplare liegen an einem Büchertisch und darin darf geschmökert werden.
Und nicht zu vergessen – im obersten Stockwerk zeigen Dorothee Schrade, Gerhard Ruhenstroth, Gabi Traub und Magdalena Willems-Pisarek zum Thema „Lichter Tag“ ihre malerischen Impressionen. Großflächige Blumenbilder wie auch Landschaftsbilder, Tiere und Formenspielereien.
Ein Blick hat auch immer wieder der wunderschöne große Bibliothekssaal verdient. Das Prunkstück der schönen Räume und der Architektur im Kloster.
Ein idealer Ausflugsort für die ganze Familie – jeder wird etwas finden, dass ihm besonders gut gefällt und es gibt Gesprächsstoff und vielleicht werden alle wieder mal geweckt, um auch kleine Details zu entdecken.
Und falls es noch möglich ist, mit den Kindern – nebenan befindet sich die Klosterkirche Sankt Magnus. Wie wäre es mit reinschauen? – Es handelt sich um eine der größten erhaltenen spätromanischen Kirchen in Oberschwaben. Die Kirche hat eine barocke Verkleidung. Um dieses weitende, dem himmelöffnede Raumgefühl zu bekommen wurde die ursprünglich flache Decke gewölbt und mit dem Deckenfresko wirkt es, wie wenn man in den Himmel schaut. Barock halt.
Besucherinformation (Eintritt, Strasse, Anfahrt). Nicht vergessen, den Landesfamilienpass vorzeigen, dann freier Eintritt.