Em Advent, so kurz vor Weihnachta,
do goht’s hektisch zua,
von morgends bis obends gar koi Rua.
S‘ wird g’hetzt, aprobiert, kauft, gmessa,
hot ma au neamad vergessa.
So war’s vor a paar Johr an hoilig Obad,
des au no a Sonndig war,
en d‘ Kucha hockat mer mit onser Kenderschar,
sag i zu meim Ma: „Dua de net drücka,
du muasch heit no d‘ Chrischtbaum schmücka!“
Dia Widerred meistens nix nutzt,
hot d’r kurz drauf au scho gschwitzt.
D‘ Baum gstutzt, d‘ Löch’r bohrt und g’sägt
und en de Ständer einglegt.
Jetzted kommat Kugla, Kerzea ond Sternla
und Krippefigura mit Laterna nah.
Und zum Schluss – ja Himmelwetta –
nirgends fendet mer des Lametta!
Mir wird ganz hoiß
und stottrig sag i: „Ja, i woiß,
zletscht Johr war’s arg verschlissa,
drum hau is weggschmissa.
De Läda send ja auch scho gschlossa
Mir gucakt uns a verdrosse
D‘ Nachb’r lenks ond rechts,
hend mir au kois borga kenna.
So hau i zua de Kender g’seit:
„Des Johr gibt’s kois zur Weihnachtszeit!“
Dia Jonge hend dann gheilt und plärrad,
bis d’r Papa hot erkläret:
„Herad auf mit dem Gezehtre,
ihr kriegat an Baum mit viel Lamettah!“
I konnt es zwar no net begreifa,
wo nimmt mei Mah die Silberstreifa.
Er got en d‘ Kuche, sucht a Messer
und sieht die Dos Hengstaberg Mildessa.
So denkt er et lang noh,
do liegt dia Lösung eingebettet,
das Weihnachtsfescht, es isch gerettet.
Schnell ham’r dr Deckl ufgmacht,
des Kraut plattdruckt,
zum Trockna oinzeln aufgehengt,
dann no g’föhnt ohne verbrennt.
Dia trockne Stroifa – recht verblicha,
mit Silberbronze ahgstricha,
auf boide Seita „Silberkleid“,
o freue dich, du Chrischtaheit.
De Chrischbaum war oimalig schea,
wia mer selta hend oin g’sea.
Zwar roch’s a bissle süßsauer bei dera Bescherung,
g’schmacklich gab’s a Überquerung.
A Woch danach i hock im Sessel,
d‘ Bauch no voll mit Weihnachtsessa,
wieder a Sonndig und Silvester.
Sag i zom Ma: „Du woisch Bescheid,
s‘ kommat heit zur Obendzeit:
Schulzes, Lehmanns ond d‘ Meier
zua unserer Silvesterfeier.
S‘ gibt a Essa wia bei de Fürsta,
nämlich Sauerkraut mit Würstla.“
I schrei auf, entsetzt hau i g’schaut,
am Chrischtbaum hengt dees Sauerkraut!
Hau vergessa a nui’s zom besorga,
No muss es halt beim Nochber borga.
D‘ Nachb’r lenks ond rechts,
hent mir au kois leia kenna.
Mir gugat uns a verdrossa,
de Läda send ja auch scho gschlossa.
Wieder war’s mei Ma, der hot uns grettat,
nehmt ra vom Baum des ganze Lametta,
mit Terpentin und viel Bedacht
hot er des Silberbronze abgkratzt.
Des Kraut no gründlich durchgwässert,
mit a bissle Essig no verbessert.
D’zua no Nelka, Pfeffer, Salz
und en große Leffel Butterschmalz.
Warm g’macht mit ra großa Hitze,
des Kraut, des funkelte und blitzte!
Wo i des Kraut dann später hau serviert,
isch dann no folgendes passiert:
De Josefa, die musst niesa,
aus ihre Nes, da sah ma spriesa,
tausend kloine Silbersternla!
D‘ Lehmann seit: „So hau i se gera!“
So gab’s noch dem besondra Gericht,
no mehrere so gladde G’schicht.
Wo se dann hoimganga send, die Gäste,
hend se gmoint zu mir:
„S‘ hot uns gut g’falla hier bei dir.
Doch dei Stuba wär viel netta,
hättescht am Chrischbaum Lametta!“