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#Zeppelinflug – ein Rundflug um Friedrichshafen

Kennst Du das Gefühl, etwas verträumt lächelnd an ein schönes Erlebnis zu denken? Am Donnerstag die Nachricht: #Zeppelinflug gewonnen. Am Freitag nach Friedrichshafen an den Hangar gefahren, um Zeppelin zu fliegen. 30 Minuten #Zeppelinflug rund um Friedrichshafen plus Führung stand auf dem Programm.

Zu Erinnerung, es gab eine Blogparade anlässlich des Barcamps Bodensee #bcbs15, an der ich teilgenommen habe. Fünf Blogger konnten einen Flug gewinnen. Und es war traumhaft. Ein Blick ins Hinterland des Bodensees, in die Weiten von Oberschwaben. Es wurde in einer Höhe von 300 Metern über die Stadt Friedrichshafen und nahen Gemeinden geflogen. Der Bodensee lag ruhig und entspannt unterm Luftschiff.

Zeppelin-SchildDer Hangar, die Garage der Zeppeline liegt zwischen Messegelände und Flughafen Friedrichshafen. Als Tipp zur Anreise: an den Messeschildern orientieren und nicht an den Wegzeichen zum Flughafen. Der Flughafen muss umfahren werden.

Tickets und Anmeldung erfolgt im Check In, dort ist auch ein Restaurant mit einer Terrasse.
Für Liebhaber des Beobachtens, hier kann nah dem Starten und Landen der wendigen Zeppeline zugeschaut werden.

Es gibt zwei Zeppeline, die im Wechsel starten und landen. Ein Zeppelin trägt für Wagner das Branding (Werbung) durch die Lüfte, der andere ist für Edelweiß unterwegs. Edelweiß ist eine Schweizer Fluggesellschaft. „Die Schweizer lieben den Zeppelin“, erzählt die Marketingexpertin Andrea Fischer von Zeppelin. Daher führen auch einige Flugrouten in die Schweiz (Zeppelin-Flugrouten).

Von der Terasse konnten wir den Landungen sowie Starts der Zeppeline nacheinander zuschauen. Der „Edelweiß-Zeppelin“ startete mit hocherhobenem Schnäuzchen (Bugspitze) steil nach oben. Als Beobachter denkt man, dass die Passagiere nun in die Sitze gedrückt werden, weil das Luftschiff sein Vorderteil steil nach oben stellt. Es gibt keinen Startanflug wie beim Flugzeug sondern eher wie bei einem Helikopter. Ein Zeppelin braucht wenig Startbahn, er geht fast senkrecht nach oben. Übrigens, als ich drin saß, merkte ich gar nichts davon ob es steil war oder nicht. Es fühlte sich eher an, wie in der Gondel eines Luftballons sitzend. Es wirkte wie leicht schräg nach oben gehoben. Irgendwo schnurrt ein Motor. Die Geräusche stammen von den drei Triebwerken mit jeweils 200 PS. Es ist wesentlich ruhiger, als wenn ein Passagierflugzeug startet. Ich vergleiche das Geräusch eher mit einem lauteren Raumventilator.

Es gab mal ein leichtes Ruckeln, das ich nicht einmal wahrnahm und eher am Hinweis unserer Flugbegleiterin Susanne Pretzinger bemerkte, dass wir gerade eine Thermik erlebten. 12 Passagiere sind mitgeflogen. Und sobald die Flughöhe von 300 Meter erreicht wurde, konnte der Sicherheitsgurt gelöst und in der Gondel hin- und hergelaufen werden. Die Flugbegleiterin erwähnte die Haltestange, doch es war so ein ruhiges Fliegen – es war ein Gehen wie auf Erden. Und mein Eindruck war, dass wir als BloggerInnen eher unruhige Mitflieger sind.  Es wurden Sitzplätze gewechselt, es wurde gefilmt, fotografierte mit Kamera, Handy und Tablet. Der Flugkapitän sitzt im Cockpit mit seinen Hebeln, Knöpfen und kleinen Bildschirmen nah bei seinen Fluggästen – es hatte von der Nähe eher das Flair eines Reisemobiles.

Am Ende der Gondel gab es eine Bank für bis zu vier Personen. Das Besondere die Fenster waren im Heck gewölbt, das hieß der Griff zur Fensterschweibe war ungewohnt tief. Der Blick nach unten – WOW. Überraschend auch: die Fenster im Zeppelin waren geöffnet. Ein ungewohntes Gefühl, dass die Hand, der Kopf ins Freie – außerhalb der Gondel gestreckt werden kann.

Und was sieht man in 300 Meter Höhe, rund um Friedrichshafen?

Rund um Friedrichshafen ist es dichter besiedelt, als ich es mir vorgestellt habe. Auch die verschiedensten Felderflecken, wie ich es schon von Anhöhen in Oberschwaben gesehen habe, wirken komplett anders. Es gibt große Felder. Es sind Obstplantagen die bedeckt sind mit Folie, um Hagel und Wetterschaden von dem Obst fernzuhalten. Im Hinterland, in Oberschwaben dürfte die landwirtschaftlichen Flächen sowie die Waldflächen mit ihren verschiedenen Grüntönen überwiegen. Von oben eine Landschaft mit seiner landwirtschaftlichen wie auch städtebaulichen Entwicklung zu sehen ist grandios. Ein Dorf war ringförmig angelegt. Und der Bodensee – er lag ruhig unter uns. Teilweise schien es, dass man seine Tiefen und Untiefen erkennen kann. Die Alpen und sein Panorama lagen im Dunst.

Zeppelin-20Unser Flugkapitän Benjamin Travis flog entlang der Kaimauer. Es ist faszinierend, wie genau das Luftschiff gesteuert werden kann. Der Zeppelin ist 75 Meter lang, 19,5 Meter breit und über 17 Meter hoch. Er kann eine Höchstgeschwindigkeit von 125 Kilometern in der Stunde erreichen und seine Reichweite beträgt mehr als 1000 Kilometer.

Neben den zwei Zeppelinen in Friedrichshafen ist seit 2014 in Akron, Ohio ein Zeppelin für Goodyear unterwegs. Goodyear hat insgesamt drei Exemplare bestellt und gekauft. Bis 2017 wird der dritte Zeppelin in den USA starten. Er wird in Einzelteilen nach Ohio in den Goodyear Hangar transportiert und dort zusammengebaut.

30 Minuten Flug waren flugs vorbei. Es ist ein unvergessliches Erlebnis. Das ruhige Schweben, die ungeahnten Ausblicke sowie die Bewegungsfreiheit innerhalb der Gondel sowie der nahe Flug über dem Boden bleibt etwas Besonderes.

Mehr Infos zum Zeppelin oder zum Buchen von Tickets: Zeppelinflug

Nachtrag: Wußtest Du? In einen Zeppelin steigt man in Zweiergruppen ein. Zwei steigen aus, dafür steigen zwei Personen ein. Das wird praktiziert, weil somit der Zeppelin leichter ausbalanciert werden kann.

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