Oberschwaben-Welt

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Oktober 20, 2013
von upperswabia
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Wildschwein Safari in Oberschwaben – im Herbst überall möglich

Wildschweine - Foto Inge Veil-Köberle

Wildschweine – Foto Inge Veil-Köberle

Es ist das eine an einem Sonntag in einem Waldstück nahe Rot an der Rot Wildschweine von Ferne zu beobachten oder kurzerhand einer Gruppe Wildschweinen in den Weg zu laufen. Doch auch hier gilt Ruhe bewahren und sich langsam zurückziehen. Kein Problem. Das Waldstück ist eingezäunt. Die Wege sind für Spaziergänger geöffnet. An verschiedenen Waldwegen liegen breite Metallrohre quer, die einen breiten Schrittabstand haben. Das Wild kann diese Stellen nicht überqueren. Sozusagen eingegrentes Gebiet – ein bißchen oberschwäbische Safari.

Das andere ist natürlich die Hoffnung keinem männlichen Wildschwein, einem Keiler mit seinen rasierklingenscharfen Eckzähnen im Weg zu sein. Sein Angriff kann lebensgefährlich sein.

Ein weiteres ist, dass im Herbst wieder verstärkt Wildwechsel und somit auch Unfälle passieren. Bei einem Besuch einer Karosseriewerkstatt im Herbst fielen die stark demolierten Autos auf. Zusammengefaltete Motorhauben, nicht mehr erkennbare Kotflügel und eingedellte Motorhauben standen zur Reparatur bereit. Auf die Frage, wie diese Art von Blechschaden entstehen kann? Antwort: Wildschweine. Einziger Trost bei soviel Blechschaden, die Fahrgastzelle blieb unversehrt.

Wildwechsel-Unfälle gibt es das ganze Jahr über. Im Herbst sind die Felder abgeerntet und somit sind die Tiere mehr unterwegs, um nach Nahrung zu suchen. Dies geschieht meist in den frühen Morgenstunden oder in der Abenddämmerung. Bei einer Geschwindigkeit von 80 Kilometer in der Stunde und dem Zusammenprall mit einer 100 Kilogramm schweren Wildsau kann dies zum Tod des Tieres und zum Totalschaden des Autos führen.

Meist quert nicht nur ein Tier die Straße, daher Geschwindigkeit drosseln, wenn Tiere die Straße queren. Übrigens Ausweichen mit dem Fahrzeug ist oft die gefährlichere Variante, wie ein ADAC-Video  anschaulich erklärt.

Weitere Sicherheitstipps vom ADAC sind unter diesem Link zu lesen.

Doch auch Jogger, Läufer, Wanderer sowie Spaziergänger können einer Wildschein-Familie gegenüber stehen. Der mehrfach ausgezeichnete Blog von Achim Achilles nennt neun Tipps, die ein Läufer über Wildschweine wissen sollte.

Daher – am besten einfach weiterlaufen und Ruhe bewahren, keine Rufe oder hektischen Bewegungen. So haben wir es ebenfalls getan. Ein kurzer neugieriger Blick und die Wildschweine liefen in ihre geplante Richtung weiter. Auch ein Wildschwein bleibt auf Distanz.

Oktober 11, 2013
von upperswabia
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Erntedank im Museumsdorf Kürnbach

Im Herbst, wenn die letzten Obstsorten und Gemüsesorten geerntet werden, wird in ländlichen Gegenden Erntedank gefeiert. Erntedank für ein Jahr in dem unsere Vitaminproduzenten wie Äpfel und Birnen gedeihen konnten. Die Bienen produzierten Honig und auch der Schnapsbrenner sammelte seine Naturprodukte wie Kirschen oder Williamsbirnen ein und brennt Schnaps. Im Museumsdorf Kürnbach wird diese Vielfalt gezeigt und an diesem Tag sind zudem kunsthandwerkliche Stände zu sehen.

Erntedank – ist der Rückblick wie Naturprodukte, Lebensmittel in unserer Region wachsen und gedeihen konnten und wie vielfältig dies sein kann. Auch die Aussage „Nein – gab es dieses Jahr nicht, weil die Pflanze oder die Blüte erfroren ist“ gehört dazu. „Ernte haben“ hängt nicht nur mit der menschlichen Pflege zusammen. Ein später Frost, Unwetter auch ein trockener Sommer zerstören oder vermindern eine Ernte.

Sehr beeindruckend ist im Museumsdorf Kürnbach bei Bad Schussenried die Obsttafel. Über zweihundert Apfelsorten werden mit Namen und Beschreibung vorgestellt. Formen, Farben und Größe der Äpfel – eine selten gesehene Artenvielfalt wird präsentiert. Der Artenreichtum der Birne wird gezeigt – und die eingeschmuggelte Glasbirne wirkt wie ein Augenstolperer in dieser opulenten Fülle von Obstsorten. Diese große Apfel- und Birnen-Ausstellung ist bis Mitte im Museumsdorf ausgestellt. Bemerkenswert ist ebenfalls, dass einige Besucher ihre Äpfel mitbringen und nachforschen, welche Sorte es wohl sein könnte.

Meist am ersten Sonntag im Oktober findet der Herbstmarkt im Museumsdorf statt. An diesem Tag ist ein Bummeln entlang der angereisten kunstgewerblichen Verkaufsstände, wie auch Pflanzen- und Kräuteranbieter möglich.  Und dann die verschiedene Honigsorten, frischer geräucherter Fisch, noch warme gebrannte Mandeln, ein leckeres Holzofenbrot oder ein selbstgebrannter Schnaps, frischgemosteter Apfelsaft  und so weiter – versprochen – der Appetit und Durst folgt.

Immer wieder faszinierend ist auch der Stand mit den verschiedenen Kartoffelarten und der Tomaten. Diese Unterschiede in Formen und Farben plätten einen – Tomatenarten kreisförmig präsentiert – ebenfalls wunder-schön. Es darf nicht genascht werden, allerdings können bei Gärtner Schick die Samen für die verschiedenen Tomaten bestellt werden. Auch die Kartoffelvielfalt dient der Präsentation. Das ältere Ehepaar baut die seltenen Sorten, die weltweit recherchiert wurden nur für die Ausstellung an. Die eine oder andere Sorte gedeiht gut in unseren Breitengraden und diese werden je nach Ernte im Kleingebinde verkauft.

Ein Erlebnis!

Fotos/Video von ivk/@upperswabia; Musik David Löhstana

Oktober 6, 2013
von upperswabia
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Erntedankteppich

Erntedank Teppich 2013 in Otterswang

Erntedank Teppich 2013 in Otterswang

Einer der schönsten Erntedankteppiche in Oberschwaben ist das filigran gearbeitete Samenbild in der St. Oswald Kirche in Otterswang. Drei Wochen arbeitetet eine Gruppe von Frauen an dem Bild. Während ein Maler Stift, Pinsel und Farbe verwendet, ist es beim Samenbild anders. Die Frauen malen mit Samen, Körner, Früchten ein mehrere Quadratmeter großes biblisches Bild. Dieses Jahr zeigt das Samenbild die alttestamentliche Szene „Daniel in der Löwengrube“. Weiterhin schmücken entlang der Bänke Säulen aus Getreideähren sowie Blumen- und Früchtearrangements den Weg zum Bild, das wie ein Teppich im Chorraum liegt.

Ort: Sankt Oswald Kirche, Hopferbacher Straße 18,  in Otterswang ein Teilort von 88427 Bad Schussenried

ErntedankTeppich Sankt Oswald Kirche OtterswangErntedankTeppich Sankt Oswald Kirche Otterswang

 

 

 

 

 

September 26, 2013
von upperswabia
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Wir lassen die Sau raus …!

Gastbeitrag von Angela Jaissle, Neuhausen ob Eck

Am Rande der schwäbischen Alb, zwischen Donautal, Hegau und Baar befindet sich seit nunmehr 25 Jahren das Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck.

Inmitten vom Streuobstwiesen, Äckern und Weiden sind 25 liebevoll wiederhergestellte Gebäude arrangiert, die einen realen Einblick in das Leben von Arm und Reich in der „guten (?) alten Zeit“ vermitteln.

Ein besonderes Schmuckstück stellt das „Kaufhaus Pfeiffer“ aus Stetten a.k.M. dar. Dieses Haus  erzählt eine sehr persönliche Kaufladengeschichte und bietet eine unglaubliche originale Warenvielfalt  aus über 100 Jahren.

Wer nun aber an eine statische Anhäufung alter Gebäude denkt, hat Neuhausen sicher noch nicht besucht:

Dieses Museum lebt !

Als Besucher bekommt man den Eindruck, als könnte eben noch ein Schuhmacher, ein Bauer oder der Bürgermeister in den Häusern gearbeitet oder gewohnt haben. Und man darf sich nicht wundern, wenn einem eine Magd leibhaftig über den Weg läuft …!
Bewohnt wird das Museum tatsächlich von Kühen, Hasen, Gänsen, Hühnern, Schafen, Ziegen und sogar zwei Eseln.

Und auch was für die Ohren –  Podcast zum Reinhören

Schweine in der kühlen Grube – Foto von Angela Jaissle

Und :
von einer Schweineherde, die täglich um 14 Uhr von der Hirtin  durch’s Dorf getrieben wird !

Über das gesamte Museumsjahr werden verschiedene Handwerkskurse und Aktionen für Groß und Klein angeboten.

Für Schulklassen gibt es das Projekt „Schule im Museum“, eine 3-Stündige Zeitreise  in die Vergangenheit zu unterschiedlichsten Themen.

Regelmäßig widmet sich das Museum einem speziellen Thema in Form einer Sonderausstellung, die sich im Jubiläumsjahr 2013 mit „Heimat 3.0“ auseinandersetzt.

Ermattet von der lebendigen Vielfalt der Informationen und dem schönen Spaziergang durch die rustikale Dorf-Flur, können die Besucher im ebenso historischen Gasthaus „Ochsen“ bei einem kühlen Bier oder Most und regionalen Köstlichkeiten wieder auftanken.

September 22, 2013
von upperswabia
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Eseltreffen Bauernmuseum Wolfegg

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Jedes Jahr im September sind Esel und Maultiere der Hauptanziehungspunkt, um in das Bauernmuseum in Wolfegg zu fahren. Eine Vielzahl von Eselarten als auch Maultieren werden vorgestellt und prämiert.  Die Besucher reisen teilweise hunderte von Kilometer an, so auch aus der Schweiz und aus Österreich. Tierhalter wie auch ambitionierte Eselfreunde informieren über die Hintergründe, die Herkunft, die Charaktere und die Haltung der Vierbeiner. Weiterhin findet um die historischen Gebäude des Museums der Bauernhofmarkt statt. Zahlreiche regionale Anbietern bieten Obst, Gemüse, Ziegenkäse- und wurst, Lamm- und Schafprodukte und vieles an. Auch die Kinder können an zahlreichen Programmpunkten aktiv teilnehmen, wie Puppentheater, einem Eselquiz oder auch Esel filzen.

September 17, 2013
von upperswabia
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Wer interessiert sich heutzutage noch für Wallfahrten?

Oder lieber Pilgern?
Und wer will gemeinsam beten?

In den katholisch geprägten Regionen ist eine Wallfahrt nach wie vor in vielen Mündern. Es ist eine traditionelle Reise, die zu einem religiösen Ort führt um Jesu Christ, der Mutter Maria oder einen Heiligen zu ehren. Auch andere Religionsgemeinden haben Stätten, an die die Gläubigen reisen, um die Kraft dieses besonderen Ortes zu spüren.

Eine Wallfahrt war und ist immer auch ein soziales Ereignis, sie führt zu Begegnungen und Austausch zwischen Teilnehmern. Wallfahrten waren oft von katholischer kirchlicher Seite für eine Gruppe von Gläubigen organisiert. Heute stehen organisierte Gruppenreisen weniger im Fokus, eher die Individualreise an einen Ort. Es wird gepilgert, meist alleine. Der Weg ist das Ziel.

Somit lässt sich ein kleiner Unterscheid feststellen zwischen dem „wallfahren“ und dem „pilgern“. Wallfahrten starten zu einem Ort, gepilgert wird eher alleine oder zu Zweit. Wallfahrer beten zusammen, Pilger sind auf dem Weg. Der Weg ist das Ziel, ob im stillen Monolog oder im Gespräch mit anderen Weggefährten. Zahllose Filme über den Jakobsweg, der quer durch Europa ins spanische Santiago de Compostela führt, beschreiben oft einen „Selbstfindungsweg“ und dabei kann die Religion völlig in den Hintergrund treten.

Ein besonderes Erlebnis ist das Pilgern zu Pferde. Hier wird betend durch Wald und Fluren geritten, dabei wird die Schöpfung besonders intensiv empfunden. Es ist gar nicht einfach in einem Prozessionsritt gemeinsam zu Beten. Der Abstand zwischen Reitern ist groß, die Pferde gehen nicht gerade leise und der Pfarrer, der den Rosenkranz vorbetet, reitet traditionell vorne in der Gruppe. Das erfordert lautes und deutliches Beten jedes Einzelnen, damit alle in den Kanon einstimmen zu können. In großen Reitergruppen mit bis zu 50 Mitgliedern ist es eine große Herausforderung. Klappt es, ist es ein freudiges Gemeinschaftserlebnis.

In Oberschwaben gibt es mehrere Prozessionsritte, zu denen sich Reitergruppen mit ihren Pferden anmelden. Es gibt über hundert Gruppen, auch „Blutreiter“ genannt. Der Begriff stammt von der traditionellen Teilnahme am „Blutfreitag“. Seit hunderten von Jahren wird dieser Tag in Weingarten gefeiert, zu Ehren des Heiligen Blutes Christi. Die Reiterprozession gilt als eine der größten in Europa. Jährlich nehmen an die 3.000 Reiter mit ihren Pferden am Blutfreitag, am Freitag nach Christi Himmelfahrt, teil.

Weitere Flurprozessionen in Oberschwaben:

Erster Sonntag im Mai:
Sankt-Georgs-Ritt in Ochsenhausen; ca. 600 ReiterInnen

Freitag nach Christi-Himmelfahrt:
Heilig-Blut-Ritt in Weingarten; ca. 3.000 Reiter, Männerwallfahrt – Reiterinnen nur als Ministranten

Zweiter Freitag im Juli:
Blut-Ritt in Bad Wurzach: ca. 1.500 ReiterInnen

Dritter Sonntag im September:
Sankt-Wendelinus-Ritt in Gutenzell/Niedernzell, ca. 500 ReiterInnen

 

Fotos/Video von ivk/@upperswabia; Musik David Löhstana

September 14, 2013
von upperswabia
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Auf der Schwäbische Eisenbahn …

„Kennst Du Biberach? „
„Meinst Du das aus dem Volkslied ‚Auf der Schwäbische Eisenbahna‘?“
„Ja, genau. ‚Schtuagart, Ulm ond Biberach, Meggabeura, Durlesbach …‘“.

Der Bahnhof Durlesbach ist seit langem stillgelegt. Doch die Route ist eine der wichtigsten Verkehrsadern an den Bodensee. Heute wie damals – durch das schöne Oberschwaben.

Das Biberacher Museum widmet seine Sonderausstellung bis 6. Januar 2014 dem Thema Schwäbische Eisenbahn Biberach und was dies für Oberschwaben bedeutete. Von Anfang an gab es Bedenken, Widerstände und Diskussionen zum Thema Eisenbahn. Vergleichsweise spät 1843 entschied sich das Königreich Württemberg in das Eisenbahnzeitalter einzusteigen.  Zu diesem Zeitpunkt waren in Württemberg bald 20 Jahre an Diskussionen, politischen Debatten und Gutachten passiert, ob es sinnvoll ist die Verkehrswege des Landes zu verbessern. Die Eisenbahn stellte die folgenreichste technische Errungenschaft des 19. Jahrhunderts dar und ist somit eng mit der Industrialisierung dieser Epoche verbunden.

Mit der „Schönen Württembergerin“ reiste es sich schnell nach Oberschwaben und sie war dem Albaufstieg gewachsen. Das Aussehen dieser Schnellzuglokomotive erinnerte an die Pazifik-Züge aus Amerika und das Führerhaus war stromlinienförmig. „Wie man dahinfliegt, wenn man mit der Eisenbahn fährt“, beschrieben damals die Fahrgäste das Reisen. Der Zug fuhr von Stuttgart an den Bodensee in sieben Stunden. Bemerkenswert, dass mit der Schwäbischen Eisenbahn auch der Tourismus an den Bodensee sich rasant entwickelte. Friedrichshafen wurde 1811  gegründet und hatte, als der überdimensionale Bahnhof gebaut wurde, etwas mehr als 800 Einwohner. Mit der Schwäbischen Eisenbahn wuchs die Gemeinde in kürzester Zeit.

Biberach wurde dank der Bahn zu einem Hauptumschlagplatz für Holz. Das Oberland war ein sehr waldreiches Gebiet und das bevölkerungsdichtere Unterland benötigte Holz. Zudem zogen viele Unterländer nach Oberschwaben. Für Nicht-Schwaben: Oberland ist südlich der Schwäbischen Alb und zum Unterland gehört sozusagen der Großraum Stuttgart.

Übrigens die Schwäbische Eisenbahn wurde in sechs Jahren von Stuttgart bis an den Bodensee gebaut – händisch! Die Arbeiter wurden schlecht bezahlt, mussten ihr Werkzeug selbst mitbringen und wie viele von ihnen tödlich verunglückten, die Zahlen wurden nicht dokumentiert.

Auf der Strecke gab es 1928 das erste Zugunglück in Ummendorf bei Biberach. Den Fahrgästen ist nichts passiert. Doch dieses Unglück war so spektakulär, dass sich vermutlich einer der ersten Schaulustigen-Tourismus entwickelte. Das Dokumentationsvideo ohne Ton kann auf Youtube  angeschaut werden.

Weitere Informationen zur Entstehungsgeschichte des Liedes „Auf der Schwäbischen Eisenbahn“ auf Wikipedia.

Fazit:
Die Ausstellung schildert die tiefgreifenden Folgen, die der Bahnbau mit sich brachte und berichtet in unterhaltsamer Weise von Technikangst, Fortschrittsglaube und den Anfängen des Tourismus.

Die sehr kurzweilige und unterhaltsame Führung durch die Ausstellung ist sehr empfehlenswert, siehe Termine

Verlängert bis 19. Januar 2014

August 22, 2013
von upperswabia
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Hopfenernte beginnt rund um Tettnang

Jedes Jahr, um den 25. August startet die Hopfenernte. Der Hopfen, ein Naturprodukt, der dem Bier das Aroma verleiht wird rund um Tettnang angebaut. Der Humulus Lupulus, so der lateinische Namen, gehört zur Familie der Hanfgewächse und wächst acht Meter hoch.

Daher ist es landschaftlich im Sommer ein Hingucker rund um Tettnang, wenn die schlanken Blättersäulen auf den Feldern zu sehen sind. Zirka 4000 Pflanzen stehen auf einem Hektar und der Hopfen ist eine sehr arbeitsintensive Anbaupflanze. Ein Sprichwort sagt, dass der Hopfen seinen Anbauer täglich sehen will.

Hopfen Foto ivk

Jede Hopfenpflanze räkelt sich rechtswindend den Sommer über an einem acht Meter hohen Eisendraht gen Himmel. Eine Pflanze wächst bis zu 30 Zentimeter in 24 Stunden. Der Eisendraht ist etwas über ein Millimeter dick und kann eine Last von 45 Kilo tragen. Die Pflanze mit ihrem Blattwerk, die sich scheinbar leicht im Wind wiegt, hat also ein Gewicht.

Das „Grüne Gold“ wie es im Volksmund heißt, verfeinert das Bier, meist im Premiumbereich. Das Hopfenanbaugebiet Tettnang wird im Jahr 2014 sein 170-jähriges Bestehen feiern und ist das einzige Anbaugebiet in Baden-Württemberg. Der Tettnanger Hopfen geht meist in den Export. Nur 15 bis 20 Prozent sind für den deutschen Markt bestimmt.

Ein besonderer Ausflugstipp ist daher in der Erntezeit das Hopfenmuseum bei Tettnang. Ab Ende August bis Anfang September kann live zugeschaut werden, wie die langen Hopfenpflanzen geerntet, abgeladen, in der riesengroßen Hopfenmaschine verschwinden und sortiert nach Blattwerk und Hopfenblüten zum nächsten Arbeitsschritt kommen. Nach der Trocknung wird der Hopfen in große Säcke verpackt. Rund um mich her duftet es fruchtig und würzig nach Hopfen. Es gibt auch Angebote für Kinder. Einmal im Jahr – während der Ernte – ganz nah dran!

Ort: Hopfengut 20, 88069 Tettnang