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Musik speichert Erinnerungen

6/7 Tag – Sieben Tage ein Lied posten – ein Musikstück, dass ich immer wieder gerne höre und/oder eine Geschichte hat.
Ich nominiere Silka Screeña sieben Tage ein Lied zu posten, dass sie gerne hört. Und nun zu meiner Wahl heute:
 
1. Ein emotionales Musikstück plus Geschichte … die Ersten Leser scrollen gleich weiter. 🙂
2. ein Musikstück von ABBA … die nächsten scrollen ganz schnell weiter. 😀
3. und jetzt kommt die Geschichte dazu.
 
Damals im Alter von ca. 15 Jahren hörte ich bei meiner Schulfreundin (war auf so einer Kassette drauf, die sie selbst aufgenommen hatte) ein Lied von ABBA. Es war für mich ein „untypisches ABBA-Lied“. Der Inhalt des englischen Text kümmerte mich nicht. Die Melodie blieb mir im Gedächtnis. Ich vergaß den Titel, ich hörte in unregelmäßigen Jahresabständen ABBA-CDs an, ob ich das LIed wiederfinde. Vergebens.
 
2008 kam ABBA der Film ins Kino. Mit drei kleinen Jungs ging ich ins Kino. Meryl Streeb ist eine großartige Schauspielerin, schon deshalb bewegt man sich ins Kino. Und Sommerlaune versprach der Film auch. Nun gut. So im ersten Viertel des Filmes erwischte es mich wie Donnerschlag. Da war es wieder, das verschollene Lied. „Slipping through my fingers“. Ich habe in dem Moment das erste Mal den Text bewußt gehört. Den Jungs hat der Film und die Musik dazu viel Spaß gemacht. Es muss der Text bei den Liedern während dem Film mitgelaufen sein – es wurde mitgesungen. Und die Jungs waren eigentlich „ABBA-frei“ aufgewachsen. Doch die Stimmung in dem vollbesetzten Kinosaal war sehr ansteckend.
 
Es bleibt unvergessen, wenn man spürt wie eine Erinnerung zig Jahre alt sich bei laufender Kamera ausblendet und erneuert mit einem neuen Bild und sich das Lied mit einem neuen Blickwinkel abspeichert. Meist hört man ein Lied, es berührt und es wird die Umgebung, die Gedanken, die Menschen damit im Gehirn abgespeichert und kann immer wieder in Erinnerung gerufen werden. An diesem Nachmittag wurde ein alte Erinnerung mit einer neueren sehr lebensfrohen Version ersetzt. Die nächste Generation.
 
Nach dem Film fragte ich die Jungs – und? Gut? Sollen wir nochmals den Film anschauen? (wobei der letzte Satz als rhetorische Frage gemeint war). Und sie sagten spontan JA.
Damit hatte ich nicht gerechnet. „Und die Kleine muss auch mit“, hieß es zudem. Ok. Vier Tage später saßen wir wieder im Kino – mit der Kleinen. Wobei saßen nicht korrekt ist. Sie konnte nicht stillsitzen und tanzte in der ersten Reihe. Eltern machen sich ja schon große Gedanken, in welchen Kinofilm das Kind zum ersten Mal darf. ABBA war ok.
 
Gleich danach musste ich die MusikCD kaufen und diese lief nur im Auto. Mein Mann fuhr in dem Sommer kaum noch mit dem ABBA-Auto. 😉 Irgendwann kam es ihm zu den Ohren raus. Trotzdem eines der meist gesungenen Lieder im Auto war „Our last summer“.
 
Ja – es war der Sommer in dem mir die Jungs sagten, dass ich schuld bin, dass der bundesweite durchschnittliche Prozentsatz von Kindermuseumsbesucher wegen ihnen jetzt erhöht wurde. Es war ein Sommer in dem wir viele Orte besucht haben – auch Museen. Und manche waren sehr langweilig, da konnte man den Kindern nur zustimmen. Es war der letzte Sommer, in dem wir gemeinsam soviel unternahmen.
 
Übrigens fragt man die Jungs heute – sie können sich nicht mehr erinnern. Für das Mädchen ist es bis heute einer der wichtigsten Filme. Die FilmDVD kam im November 2008 auf den Markt und wurde sehnsuchtsvoll erwartet, gekauft und läuft heute noch. Die DVD ist unkaputtbar. 😉 Und die nicht mehr Kleine möchte die Drehorte eines Tages besuchen.
 
Slipping through my fingers …. wie schnell vergeht die Zeit …
 
https://www.youtube.com/watch?v=Zi7OXmTmgGg

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