Im Herbst, wenn die letzten Obstsorten und Gemüsesorten geerntet werden, wird in ländlichen Gegenden Erntedank gefeiert. Erntedank für ein Jahr in dem unsere Vitaminproduzenten wie Äpfel und Birnen gedeihen konnten. Die Bienen produzierten Honig und auch der Schnapsbrenner sammelte seine Naturprodukte wie Kirschen oder Williamsbirnen ein und brennt Schnaps. Im Museumsdorf Kürnbach wird diese Vielfalt gezeigt und an diesem Tag sind zudem kunsthandwerkliche Stände zu sehen.
Erntedank – ist der Rückblick wie Naturprodukte, Lebensmittel in unserer Region wachsen und gedeihen konnten und wie vielfältig dies sein kann. Auch die Aussage „Nein – gab es dieses Jahr nicht, weil die Pflanze oder die Blüte erfroren ist“ gehört dazu. „Ernte haben“ hängt nicht nur mit der menschlichen Pflege zusammen. Ein später Frost, Unwetter auch ein trockener Sommer zerstören oder vermindern eine Ernte.
Sehr beeindruckend ist im Museumsdorf Kürnbach bei Bad Schussenried die Obsttafel. Über zweihundert Apfelsorten werden mit Namen und Beschreibung vorgestellt. Formen, Farben und Größe der Äpfel – eine selten gesehene Artenvielfalt wird präsentiert. Der Artenreichtum der Birne wird gezeigt – und die eingeschmuggelte Glasbirne wirkt wie ein Augenstolperer in dieser opulenten Fülle von Obstsorten. Diese große Apfel- und Birnen-Ausstellung ist bis Mitte im Museumsdorf ausgestellt. Bemerkenswert ist ebenfalls, dass einige Besucher ihre Äpfel mitbringen und nachforschen, welche Sorte es wohl sein könnte.
Meist am ersten Sonntag im Oktober findet der Herbstmarkt im Museumsdorf statt. An diesem Tag ist ein Bummeln entlang der angereisten kunstgewerblichen Verkaufsstände, wie auch Pflanzen- und Kräuteranbieter möglich. Und dann die verschiedene Honigsorten, frischer geräucherter Fisch, noch warme gebrannte Mandeln, ein leckeres Holzofenbrot oder ein selbstgebrannter Schnaps, frischgemosteter Apfelsaft und so weiter – versprochen – der Appetit und Durst folgt.
Immer wieder faszinierend ist auch der Stand mit den verschiedenen Kartoffelarten und der Tomaten. Diese Unterschiede in Formen und Farben plätten einen – Tomatenarten kreisförmig präsentiert – ebenfalls wunder-schön. Es darf nicht genascht werden, allerdings können bei Gärtner Schick die Samen für die verschiedenen Tomaten bestellt werden. Auch die Kartoffelvielfalt dient der Präsentation. Das ältere Ehepaar baut die seltenen Sorten, die weltweit recherchiert wurden nur für die Ausstellung an. Die eine oder andere Sorte gedeiht gut in unseren Breitengraden und diese werden je nach Ernte im Kleingebinde verkauft.
Ein Erlebnis!
Fotos/Video von ivk/@upperswabia; Musik David Löhstana