Die Stadt und Landkreisstadt Biberach an der Riss, mit seinen fast 32.000 Einwohnern, liegt sehr verkehrsgünstig an der Bahnverbindung zwischen Ulm und Friedrichshafen. Die Bundesstraße B30 führt zweispurig von Ulm nach Biberach. Die Bundesstraße ist der Zubringer an den Bodensee.
Biberach ist eine ehemalige Reichsstadt und war nach 1648 eine paritätische Reichsstadt. Paritätisch heißt es gab Zeiten, da waren die Ämter von einem katholischen als auch von einem evangelischen Amtsträger besetzt. Noch heute gibt es zwei Gottesdienste am Sonntag in der Sankt Martinskirche, eine katholische Messe und einen evangelischen Gottesdienst. Die Sankt Martinskirche ist eine Simultantkirche.
Doch zurück zur weltlichen Situation: Die Orte Mettenberg, Rissegg, Ringschnait und Stafflangen zählen zum Stadtbezirk. Bundesweit hat Biberach die niedrigste Arbeitslosigkeit. Firmen wie Boehringer Ingelheim, Liebherr als auch Handtmann gehören zu den Arbeitgebern, die jeweils über 3.000 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen beschäftigen.
Eine Besonderheit ist das alljährlich stattfindende Heimatfest genannt „Schützenfest“. Zehn Tage lang wird gefestet und es finden drei große mehrstündige Umzüge statt. Zitat eines englischen Gastes: „So viele teilnehmende Menschen mit aufwendigen Kostümen, soviel Pferde und Gespanne habe ich noch nie gesehen.“ Das Biberacher Schützenfest gilt als eines der größten Heimatfeste in Deutschland.
In dieser Zeit kommt das legendäre Schützentheater zum Einsatz. Über Monate proben hunderte von Kindern an einem Theaterstück, dass im Juli täglich aufgeführt wird. In Biberach befinden sich das größte und älteste Kindertheater Deutschlands (seit 1819) sowie dasälteste Amateurtheater (seit 1686). Zudem fand die Erstaufführung von Shakespeares Sturm in deutscher Sprache im Komödienhaus statt. Auch heute ist der Dramatische Verein e.V. in Biberach sehr aktiv. Und wo Theater gespielt wird, ist auch die Musik nicht fern, daher entstand auch das „Liebhaberorchester“ (1768). Der Musikverein Biberach e.V. ist somit der Nachfahre dieser Musikergemeinschaft. Der Dramatische Verein ist
Christof Martin Wieland wurde 1733 in Balzheim, in Oberschwaben geboren und starb 1813 in Weimar. Er lebte einige Jahre in Biberach, deshalb ist auch das Wieland-Museum, sowie die Wieland-Stiftung mit seinem Archiv in der Stadt angesiedelt. Wieland gilt als einer der meist gelesenen Autoren seiner Zeit. Er war der erste, der das englische Werk von William Shakespeare „The tempest“ ins Deutsche übersetzte. „Der Sturm“ wurde unter seiner Regie in Biberach uraufgeführt. Weithin verdanken wir Wieland viele Wortschöpfungen, die wir noch heute im Sprachgebrauch verwenden wie das Wort „Clown“.
Hohe Aufmerksamkeit erhält auch das alljährlich stattfindende mehrtägige Filmfestival in Biberach Ende Oktober. Gegründet hat dies Adrian Kutter im Jahre 1979. Adrian Kutter stammt aus einer filmbegeisterten Cineasten-Familie und war jahrelang selbst Kinobesitzer in Biberach und hat das Filmfestival in Biberach gestartet und etabliert. Mittlerweile wird es deutschlandweit als „das Familienfest der Filmemacher“ bezeichnet. Warum? Das Biberacher Filmfestival hat sich etwas „familiäres“ bewahren können und das Publikum schätzt den unkomplizierten Kontakt mit Schauspielern, Produzenten und Regisseuren.
Doch neben Theater, Kino gibt es das Biberacher Museum, welches das einzige deutschlandweite vollständige Atelier aus dem 19. Jahrhundert der Münchner Tiermaler Anton Braith und Christian Mali zeigt. Zeitgenössische Kunst lässt sich auch in Sonderausstellungen in der Galerie Pro Arte, eine Stiftung der Kreissparkasse, sowie im ehrenamtlich geführten Kunstverein Biberach e.V. anschauen.
Auch das Thema Bildung wird in Biberach tatkräftig angepackt. Der größte Schulneubau in Baden-Württemberg wurde im Sommer 2013 fertiggestellt und von den Schülern bezogen. Die Hochschule Biberach liegt im Ranking der Studienorte ganz vorne. Schwerpunkte der Studiengänge sind im Bauwesen, Energie, Biotechnologie und BWL angesiedelt.
Links zu
Biberach auf Wikipedia
Dramatischer Verein e.V.
Wieland Museum Biberach
Biberacher Museum
Galerie Pro Arte
Kunstverein Biberach
Hochschule Biberach
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