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re:publica 2025

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Als ich vor dreizehn Jahren das erste Mal von der re:publica hörte und sie auch neugieriger Weise besuchte, war ich fasziniert, welche Themen dort besprochen und angeboten werden. Autonomes Fahren, Fragen wie begleite ich meine Kinder bei diesen digitalen Themen. Welche Spielregeln sollte es für das Netz, das Internet geben? Oder ist Twittern aus dem Weltall, sinnvoll? Es war wie ein Paukenschlag und der Besuch gehörte zum Jahresritual, bis auf wenige Ausnahmen. Diese Themenvielfalt rund um das um das digitale Leben in unserer Gesellschaft rüttelte mich wach. Auch zweifelte ich bei so manchem Thema, ob das wirklich so kommen wird. Es kam glücklicher Weise nicht alles so, aber einige Themen bekamen den richtigen Spot und wurden Realität und bestimmten die Zukunft.

Die re:publica war immer politisch. Politik ist einfach gesagt, mit welchen Regeln die Menschen in der Gesellschaft zusammenleben wollen. Und war es für mich anfangs, wie wir digital in unserer Gesellschaft leben, geht es mittlerweile ja gar nicht mehr ohne Digitalität. Waren es vor dreizehn Jahren nur einzelne PolitikerInnen, die sich sehen ließen, ist es heute das Who is Who. Gefühlt scheint es nun gesellschaftliche Pflicht zu sein, dass sich der Bundespräsident, der Bundeskanzler und die Minister zeigen und auf der Bühne sich zu Diskussionen und Gesprächen einlassen

2025 waren Bundeskanzler Merz und Johann Wadephul in einem eher kleineren Raum, dem WDR Europaforum auf der re:publica da. Mangels Teilnehmerbegrenzung war es schwierig daran teilzunehmen. Wer es nachhören möchte, es gibt viele der Vorträge, die auf der re:publica passierten nun auch auf Youtube. Nachfolgend werde ich einige verlinken. Übrigens Dr. Johann Wadephul sprach zum Thema: Kein Platz für Werte? Link auf Youtube:

Auch Ricarda Lang war auf der Bühne mit Johnny Häusler. Und ja – sie hat als Frau, die in der Politik wirkt, sehr viel Hass nicht nur aus dem Internet ertragen müssen. Bei diesem Gespräch kam raus, dass sie vor einigen Jahren auch als Volunteer bei der re:publica mithalf. Sie moderierte auf einer Stage. Johnny Häusler war auch überrascht, das hatte er nicht mehr in Erinnerung. Er meinte dann ans Publikum: Ihr wisst nun, dass die re:publica auch ein Sprungbrett für die Bundespolitik sein kann.
Der Link zur Aufzeichnung: re:publica 25: Ricarda Lang – Politik, persönlich: Ricarda Lang im Gespräch mit Johnny Haeusler

 

Übrigens 423 Volunteers arbeiteten dieses Jahr auf der Konferenz mit. Volunteer heißt acht Stunden helfen, das kleine Zahnrädchen sein, dass die Konferenz funktioniert. Diesmal war ich auch Volunteer im Einsatz, um so die andere Seite der Konferenz zu erleben.

 

Mein persönlicher Schwerpunkt, wenn ich die Möglichkeit habe, waren dieses Jahr die Talks mit den Frauen, die in der Politik an vorderster Front stehen. So war dieses Jahr auch Heidi Reichinnek da und erzählte, wie sie den Wahlkampf der Linken ins Netz geholt hat. Im Gespräch wurde über die Rolle von Social Media in der Politik gesprochen und was es heißt glaubwürdig zu bleiben.

Link auf Youtube zu:  Heidi Reichinnek – Wahlkampf 2.0: Heidi Reichinnek im Gespräch mit Johnny Haeusler

 

Sehr gut hat Natascha Strobl Faschismus erklärt:
siehe Link zu:  Natascha Strobl – Vom Schwarzhemd zu TikTok. Postmoderner Faschismus

 

Dauergast auf der Bühne ist seit vielen Jahren Ingrid Brodnig. Und es lohnt sich ihr zuzuhören. Diesmal beleuchtete sie in ihrem Vortrag das Thema:
re:publica 25: Ingrid Brodnig – Desinformation je nach Generation

 

Den größten Steuerskandal in Deutschland einfach verjähren zu lassen, will ich nicht akzeptieren. Daher habe ich mir auch den Vortrag von Anne Brorhilker angehört. Während dem Vortrag musste zwar für ne halbe Stunde die Halle verlassen werden, weil es einen Feueralarm gab, der glücklicher Weise schnell unter Kontrolle war. Trotzdem, das Publikum kam wieder zurück und hörte ihr zu. Sie ist die Geschäftsführerin und Leiterin der Bürgerbewegung Finanzwende. Die Juristin leitet den Bereich Finanzkriminalität und sie stellt eine zentrale Stimme für finanzielle Gerechtigkeit dar. Anne Brorhilker verließ sie ihren Arbeitgeber, die Kölner Staatsanwaltschaft, in der sie die schweren Fälle der Steuerhinterziehung bearbeitet. Ab 2013 hatte sie die CUM/Ex-Fälle zu bearbeiten. Sie stieg aus, weil die Arbeitsbedingungen es unmöglich machten. In ihrem Vortrag gab sie Einblick in ihre Arbeit und warum es wichtig ist weiter zu machen.

Link zum Vortrag auf Youtube: Anne Brorhilker – Betrug als Business: Wie uns Finanzkriminelle überlisten

 

Und weil wir gerade darauf schauen, wie unsere judikative Gewalt, unsere Gerichte beschäftigt werden
siehe Link:  Wie Rechtextreme mit Klagen die Demokratie angreifen und was dagegen hilft

 

 

Wichtig ist mir auch das Thema Bildung. Und da kommt man nicht an Bob Blume vorbei, der gute Ideen hat, wie Lernen in Zukunft geschehen soll.

Sein Beitrag auf der re:publica:  Bob Blume – 404: Bildung not found – Wie Lernen wieder berühren kann

 

Auch Maja Göpel war zu Gast auf der re:publica und gab Impulse zum Thema: Reaktionär. Generationen, Zeitgeister und Zukunft
Die Welt taumelt zwischen digitalem Mittelalter und illusionärem Fortschritt. Warum folgen wir bereitwillig destruktiven Kräften – und was können Hoffnung, Resilienz und Aufmerksamkeinsökonomie dagegen ausrichten?
Der Link zum Vortrag auf Youtube: re:publica 25: Maja Göpel – Reaktionär. Generationen, Zeitgeister und Zukunft

 

Nachfolgende Vorträge möchte ich trotzdem nennen, weil sie ebenfalls zum Thema: „Das hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm“ gehören
So folgende Links:

re:publica 25: Marie Bröckling – Wie Hunderttausende Deepfake-Pornos straffrei bleiben

und/oder

re:publica 25: Josef Franko – Embodied AI in Agriculture – Vom Feld auf den Teller 

Er spricht über die Thematik: Welche Potentiale hat körperbasierte KI in der Landwirtschaft? Wie funktioniert Sensorik und Aktuatorik im Einklang mit komplexen Sprachmodellen? Wie sehen KI-Agenten im Freiland aus?

und/oder

re:publica 25: Vera Lenz-Kesekamp – Virtuelle Influencer: Echt, falsch oder egal?

In diesem Beitrag geht es darum, dass es virtuelle Influencer gibt. Sie sind makellos – und vollkommen künstlich. Dennoch folgen wir ihnen, kaufen ihre Produkte und glauben an ihre Geschichten. Echt, falsch oder längst egal? KI und Avatare verändern damit die Spielregeln unserer digitalen Welt. Doch wer beeinflusst am Ende – Mensch oder Maschine?

Ich stoppe mal mit den Links zu den Vorträgen. Es gibt noch viele weitere. Die oben erwähnten sind meine persönliche Auswahl. Und da ich selbst noch den einen oder anderen Vortrag nachhöre, könnte die Liste noch wachsen. Oder … nach der re:publica ist vor der re:publica.

Mittlerweile gibt es an mehreren Orten in Deutschland im Lauf des Jahres eine re:publica. Doch die größte und sozusagen der Start und die Base aller re:publicas ist in Berlin. Die nächste re:publica, die Early-Bird-Tickets sind schon weg, findet nächstes Jahr vom 18. bis 20 Mai 2026 wieder in Berlin statt. Wenn alles klappt, bin ich wieder dabei.

 

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